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15) Kunath, Carl August Franz, aus Kreischa; vermißt. 16) Teiche rt, Friedrich Gottlob, aus Großölsa; schwer verwundet (Schuß in den Mund). 17) Benndorf, Conrad Rudolph Oswald, aus Ul berndorf; verwundet (Schuß in den Arm). 18) Dießner, Carl Bernhard, aus Dippoldiswalde; schwer verwundet (Schuß in den Unterleib). 19) Günther, Carl Ernst, Sergent, aus Dippol diswalde; vermißt, muthmaßlich gefangen. 20) Hund, Carl Robert, aus Hirschbach; schwer verwundet (Schuß in den Rücken), — starb am 23. Juli. Die gesammte Verlustliste der k. sächs. Armee zählt 265 Todte, darunter 27 Offiziere, 1302 Ver wundete, darunter 53 Offiziere, und 596 Vermißte; zusammen ein Verlust von 2163 Mann. Die Listen aus den Städten und Amtsbezirken Altenbergs und Frauensteins veröffentlichen wir in nächster Nr.; die Verlustliste selbst liegt in unserer Expedition zur Einsicht aus. — Dem Vernehmen nach sind an sächsische Offi ziere 29 sächsische HeinrichSorden. und gegen 70 k. k. österreichische Dekorationen des Leopoldordens, der ei sernen Krone und des Militärverdienstkreuzes vertheilt worden. — Außerdem erhielten 2l9Unteroffiziereund Mannschaften der königl. sächsischen Armee goldene und silberne Verdienst-Medaillen von Sachsen, sowie213 goldene und silberne Tapferkeits-Me daillen von Oesterreich. (Das specielle Verzeich- niß liegt zu Jedermanns Einsicht in der Expedition d. Bl. aus.) — In Dresden ist ein Comitee der angesehensten Männer zusammengetreten und hat einen Aufruf er lassen zur Einsendung von Beiträgen für die Familien der gefallenen und verwundeten sächsischen Soldaten. Insbesondere beabsichtigt man, wo möglich einen Fonds zu bilden, aus dem diesen Familien Bei hülfen zur Erziehung ihrer Kinder gewährt werden können. Den Aufruf selbst, dem das ganze Land die werkthätigste Beachtung schenken wird, finden unsere Leser im Jnseratentheile d. Bl. — Es wird uns mitgetheilt, daß vom „Central- Verein zur Unterstützung verwundeter Soldaten in Dresden in letzter Zeit an die böhmischen Lazarethe sehr bedeutende Sendungen, die letzte über 200 Ctr., darunter 1000 Flaschen Wein, 1000 Flaschen bairisches Bier, 10 millo Cigarren rc. abgegangen sind. Dem nächst hat genannnter Verein vergangene Woche nach Wien große Sendungen abgerichtet, darunter 2300 Hemden, 1300 Unterbeinkleider, 2000 Paar Strümpfe, 500 Jacken, 35 null« Cigarren. K Vom Gebirge. Wird es denn nicht bald schön und warm werden? wie lange wird aber die nasse Witterung noch fortdauern? So hört man sich die Leute unter einander fragen und zwar mit Recht, wenn man bedenkt, daß die Erntezeit nahet. Das Getreide kann aber bei solcher regnichten und kalten Witterung, wie wir sie nun fast 4 Wochen lang haben, sehr schwer reifen; auch wird die Ernte, falls die Witterung noch länger so fort dauern sollte, eine späte und sehr be schwerliche werden. Unsere Feldfrüchte stehen im All gemeinen und der jetzigen Witterung angemessen, ganz gut und lassen auch einen guten Ertrag hoffen, da sie bei den im Frühjahr eingetretenen Frösten, welche die niederen Gegenden sehr heimgesucht haben, noch nicht bis zum Aehrentreiben gediehen waren und deshalb vom Erfrieren verschont geblieben sind. Die Kartoffel, diese für unser Gebirge so unentbehrliche Frucht, läßt bis jetzt noch zu den besten Erwartungen berechtigen, ob wohl auch ihr die viele nasse Witterung nicht zuträglich sein dürfte, denn das Kraut derselben bekommt schon viele schwarze Flecken. Hoffen wir, daß die Frucht nicht auch von ihrer „schwarzen Krankheit" in diesem Jahre heimgesucht wird. Lauenstein. In der Nacht zum 13. August (Mon tag) sind freche Diebe in der Kirche zu Fürstenau eingebrochen und haben aus einem verschlossen gewesenen Wandschranke der Sakristei einen silbernen, inwendig vergoldeten Kelch, eine silberne Hostiendose, einen sil bernen Teller mit vergoldeter Oberfläche und eine weiß wollene, mit Spitzen versehene Decke gestohlen. Dresden. Die „Dr. Nachr." bringen die bedauer liche Nachricht, daß Wiener Mittheilungen zufolge Ihre Maj. die Königin von Sachsen an einer Entzündung erkrankt sei. — Die mehrfach verbreitete Nachricht, daß der Telegraph dem Privatverkehr nunmehr wieder geöffnet sei, ist zur Zeit noch verfrüht. — Aus dem Lazarethe zu Königgrätz sind über 100 verwundete sächsische Soldaten per Eisen bahn in Dresden angekommen, von denen gegen 60 Mann als Reconvalescenten in ihre Heimath entlassen werden konnten; die übrigen wurden in den Lararethen untergebracht. Auch aus dem Lazareth zu Nechanitz sind die verwundeten Sachsen nach Dresden gebracht worden; es waren meist Schwerverwundete. — Zwei Dresdener Stadtgensdarmen, welche bei einem in voriger Woche stattgehabten Excesse voll Schanzarbeitern sich ungebührlich gegen den einschrei tenden kgl. preuß. Offizier benahmen und deshalb arre- tirt wurden, sind nach der Festung Magdeburg abge führt worden. — In voriger Woche wurde wiederum ein aus Nassau bei Frauenstein kommender Wagen mit Butter am Plauenschen Schlage von den stadträthlichen Exe- cutivbeamten angehalten, untersucht und dem Besitzer nicht weniger als 566 Näpfchen, welche zu leicht be funden wurden, weggenommen. Berlin. Die Friedensverhandlungen mit den süddeutschen Staaten haben hier begonnen. Graf Bismarck hat die sämmtlichen Vertreter derselben einzeln im Hotel des auswärtigen Ministeriums em pfangen. — Der vor einigen Tagen publicirte Erlaß des KriegsministerS und des Minister deö Innern an die königlichen Oberprovinzialbehörden, daß das zweite dies jährige Ersatzgeschäst sofort wiederaufzunehmen sei, soll wieder zurückgenommen sein. Sollte sich diese Nach richt bestätigen, so dürfte dadurch der Hoffnung Raum gegeben sein, daß die Verhandlungen mit Frankreich einen befriedigenden Verlauf nehmen. — Am 9. und 10. August sind in Berlin 61 neue Erkrankungen an der Cholera, von denen 20 innerhalb derselben Zeit tödlich endeten, vorgekommen, so daß jetzt die Gesammtzahl aller Erkrankungen 5620 beträgt. Genesen sind 849, gestorben 3110, in Be handlung geblieben 1661 Personen, von denen indeß