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Der Einsatz der vierspurigen Refraktionsapparatur unter Tage machte eine 24stündige Akklimatisation des Gerätes erforderlich. Das Gerät stand etwa 450 m unter den Sprengpunkten. Die Seismometer mußten nach einigen mißglückten an deren Aufstellungen in besonders ausgespitzten Bühnenlöchern im anstehenden Gneis untergebracht werden. Nach erfolgter Akklimatisation konnte die Appa ratur auf 100% Verstärkung aufgedreht werden, ohne daß die Spuren störend unruhig wurden. Alle Schußbohrlöcher, außer Nr. 7, lagen in der 1 bis 2 m dicken, mit Steinen durchsetzten obersten Verwitterungsschicht. Tabelle 4 zeigt Tiefe und Ladung der Schüsse. Der Schuß 7 lag auf einer etwa 10 m hohen, alten, steinigen Bergehalde. Die Schüsse 1, 2, 3 und 5 konnten aus technischen Gründen Tabelle 4 nicht einwandfrei aufgenommen werden. Schuß Tiefe in Ladung kg 1 2,0 2 2 1,8 8 3 1,4 5 4 1,8 5 5 1,0 2 6 1,9 2 7 0,9 2 8 1,0 1 9 1,0 0,5 Es waren ein Meißersches (Me.) und ein Brieselang- sches (Br.) Seismometer angeschlossen. Die Überlegen heit des Me.-Seismometers war offensichtlich. Bei 2 m Sprenglochtiefe und 5 kg kamen einwandfreie Einsätze bei Me. und Br. Br. war jedoch schwächer. Bei 2 m und 2 kg kam bei Me. ein brauchbarer Einsatz, Br. war nicht mehr eindeutig. Bei 1 m Sprenglochtiefe und 1 kg hatte Me. einen noch brauchbaren Einsatz, Br. war sehr schwach. Bei 1 mm und 0,5 kg kam bei Me. wohl noch ein Ein satz, aber nicht mehr klar, Br. war unbrauchbar. Der Schuß durch die Halde (7) brachte weder bei Me. noch bei Br. einen brauchbaren Einsatz. Die Spur wurde weich ausgebogen. Auf Grund der vorstehenden Feststellungen wurde beschlossen, bei der Mes sung eine Bohrloch tiefe von 2 m anzustreben und je Loch mit 1—2 kg zu besetzen. Dabei bleibt der Flurschaden, wie eine Besichtigung der Schußlöcher 6 und 8 zeigte, in erträglichen Grenzen. Als Seismometer kommt nur das Meißersche bzw. ein ihm in der Eigenschwingung entsprechendes in Betracht. 4.2 MESSUNGEN 4.21 Anlage der geodätischen Vorarbeiten Die Lage der zu bestimmenden Punkte war zu späteren Vergleichszwecken vor Beginn der Messung bekannt. Die vollkommen symmetrische Anlage der Fest punkte zu den Neupunkten war aus Gelände- und Bebauungsgründen trotzdem nicht möglich. Eine Kenntnis der Lage der NP auf ± 50 m, wie es bei den theo retischen Überlegungen angenommen wurde, hätte nicht zu einer anderen Ver teilung der Festpunkte geführt. Auch dann wären die jetzt ausgewählten FP genommen worden, weil jeder einzelne von ihnen den in seiner weiteren Um-