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Geschossen wurde mit Gelatine-Donarit 2 und elektrischer Zündung. Bei den Vorversuchen wurden für eine Übertragung des Abrisses und für die Sprechverbindung je eine geerdete Einfachleitung verwendet. Jede Leitung war etwa 700 m lang, der Abriß kam schlecht und schlug stark auf die anderen Spu ren durch. Für diese Versuche, bei denen er ohne Bedeutung war, wurde deshalb auf den Abriß verzichtet. Für die Herstellung der Bohrlöcher stand ein 2-m-Handbohrer zur Verfügung, der Löcher von etwa 10 cm Durchmesser lieferte. 4.13 Meßgebiet Bild 11 zeigt die Ubertagesituation des Meßgebietes. Es ist ein mäßig profi liertes, von zahlreichen Bergbauhalden durchsetztes Gebiet mit ländlicher Be bauung und durchschnittlicher Wegedichte. Unter ihm liegt ein außerordentlich stark von Gangerzbergbau (15 Sohlen auf ~ 700 m Teufe) durchörtertes Gebirge, in dem alle Baue jahrhundertelang offen bleiben. Zwischen den einzelnen Sohlen liegen noch umfangreiche schwebende Strecken und Abbaue mit oder ohne Versatz, unterbrochen von unabgebauten, verquarzten Gangpartien. Die Gebirgsmasse besteht aus Gneis, der bei etwa 115 Streichen mit ungefähr 25° nach Südwesten einfällt. Außerdem zeigt sich etwa von B 12 nach B 19 der Ausbiß einer Glimmerschieferplatte von unterschiedlicher Dicke, die mit 40 bis 60° nach Süden einfällt. Neben den vererzten Gangspalten, in denen die Grubenbaue liegen, wird das Gebirge noch von einer Reihe 4 bis 6 m dicker, sogenannter Minette-Gänge durchzogen, die fast senkrecht stehen. Schon dieser grobe geologisch-bergbauliche Überblick zeigt, daß die experi mentelle Ausschaltung der Einflüsse dieser Faktoren auf eine seismische Messung entweder unökonomisch oder unvollständig sein wird. Deshalb wurde die Be rechnung von vornherein so angefaßt, als wäre das Gebiet weder bergmännisch noch geologisch bekannt. Am Ende der Arbeit, bei vorliegendem Ergebnis, wird es möglich sein, rückblickend auf den Einfluß dieser Faktoren zurück zukommen. 4.14 Vorversuche 4.141 Sprengungen unter Tage Es ist einfacher, an einer Stelle zu sprengen und an 20 Stellen zu messen, als umgekehrt. Aus diesem Grunde wurden die ersten Versuche mit der Spren gung unter Tage und der Messung über Tage angesetzt. Es war festzustellen, welche Bohrlochtiefe und welche Ladungsmengen zu auswertbaren Ergebnissen führten. Das 24spurige Gerät war über Tage einsatzbereit aufgestellt, und etwa senk recht unter ihm wurden folgende Schüsse bei den angegebenen Teufen gezün det (Tabelle 3):