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Der Sächsische LrMker Tageküiü firAWoßwerda Äeukmk und Zlmaeaend — nurnmer IS Pfg.) Montag, den 23. April 1934 Nr. 94 89. Jahrgang t erlebnissen, di« er legschaft von 1200 Mann. Jährlich fördert es mehr als zwei Millionen Tonnen. ^1 » - Einzige Tageszeitung im Amtsgertchtsbezirk Bischofswerda und den angrenzenden Gebieten Der Sächsische Erzähler ist da« zm Veröffentlichung der amtlichen Bekannt machungen der Amtshauptmannschaft, de« Hauptzollamt« und de« Be- zirksjchulamts zu Bautzen sowie de» Finanzamt« und de» Stadtrats zu Bischofswerda und der Demeindebehörden behördlicherseits bestimmte Blatt LrscheUmna» weift: Täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feier tag». Bezugsprei, für di« Helt eines Laiben Monats: Fr« in. Tagesschau. * Der Reichsminifier d« Innern Hal an die oberflek «eich«, behördeu «ad die Landesregierungen Richtlinien über die Lege. Haag de» nationalen Feiertage» de» deutschen Volke» erlassen. * 2» «etchsgesetzbla« Rr. « werden zwei Verordnungen zur Verhinderung von Preissteigerungen aus dem Irxlilgebiet und aus dem Gebiet der Lederwirtschast verösseallicht. * Der imljprische Minifierpräfldeot Muschanoff, der mehrere läge ia Verlla «eilte, um der Reichsregierung eiaea Besuch abm- siattea, hak Sonnabend abeud Vertin verlassen. Er tras Montag früh ft, Rom «in. Ver italleaische Anterfiaatssekretär Luvlch ist am Sonntag, abend ia London eingetroffrn. Auf der vurchreis« hielt er sich drei Stunden ia pari» auf. wo er mit Ministerpräsident Voumergue «in« länger« Unterredung hatte. * 2« ttohlenbergwerk Seaihe bei Serajewo ereignete fich eine Explosion, durch die eia Teil des Bergwerk» eiastürzte. 200 Berg- >mi, wurden verschüttet. Vie Zahl der loten soll iro betragen. *> Ausführliche« an anderer Stell». Unabhängige Zeitung für alle Ständein Stadt und Land. Dicht verbreitet in allen Volksschichten. Beilagen: Illustriertes Sonntagsblatt -- Heimatkundliche Beilage Frau und Heim > Landwirtschaftliche Beilage — Dmck und Verlag von Friedrich May, G. m. b. H. in Bischoftwerda. — Postscheckkonto Amt Dresden Nr. 1521. Gemeindeoerbandsgirokaffe Bischofswerda Konto Nr. 64 erwarteten Geburtstagsfahrt des Führer» durch da» Frankenland. Wo man den Führer sah, kamen alle im Arbeitskittel herbei, um Glück zu wünschen und gute Fahrt, keiner blieb zurück. Cs war nicht» Bestelltes und vorbereiteter. Spontan pulste das Herz des Volkes überall dem Führer entgegen. Es ist die Gemeinschaft im großen und kleinen, wohin man auch schaut. Ueberall begreift und empfindet man dm Führer als einen der ihren, als einen, der von ihnen kommt und zu ihnen gehört. Und so erlebt der Führer, der allem Aeußeren entgehen wollte, eine Geburtstaasfreude, wie er sie sich nicht schöner hätte denken können. In der deutschesten aller Landschaften fand er die Liebe und Anhänglichkeit des einfachsten Volkes als das beglückend st e Geschenk und er fand es nicht nur, sondern der Führer hatte es auch so empfunden. In der bezaubernd romantischen Landschaft der Frän kischen Schweiz wurde aus einer stillen Waldwiese Mittags rast gemacht. Erbsensuppe und Tomatenreis von Blechtellern gab es bei diesem improvisierten Picknick im Walde. Das war das Geburtstagsmahl des 45jährigen deutschen Reichskanzler« inmitten seiner Leut« und Begleiter. Wer auch die Geburtstagsgäste sollten bei dieser ent zückendem Feier nicht fehlen. Hinter Nürnberg, unweit Eich- paltige Millimeterzeile 8 Mps. imeterzeile 2S Rpf. Nachiog nach den gesetzlich vorgeschriebenen Sätzen. Für da» Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern und an bestimmte» PlSzen keine Gewähr. — Erfüllungsort Bischofswerda. Wie -er Führer seinen Geburtstag feierte Wmn MM, so schreibt die NSK., von der überaus großen Anteilnahme liest, die das Doll überall in Stadt und Land am Geburtstag de« Führers nimmt, und wenn man von den zahlreichen rührenden Gebu^stagsaeschenken hört, hft dem Führer übersandt wurden, dann- könnte man sich vielleicht eine falsche Vorstellung machen und glau ben, daß Adolf Hitler nun auch persönlich diesen Tag durch «im -roße, fürstliche Geburtstagsfeier begeben würde. Des- haG wollen wir einmal kurz bqchreihen, wie der Führer in Wirklichkeit seinen 45. Geburtstag gefeiert hat. Bekamttlich liebt es der Führer nicht, sich an solchen per« sönlichen Festtagen in den Mittelpunkt der öffentlichen An teilnahme zu stellen. Er hatte den Wunsch, seinen Geburts tag völlig zurückgzogen inmitten der deutschen Landschaft und der freien Natur zu verbringen, um sich gleichzeitig auch einen persönlichen Eindruck zu ver schaffen von den Planungen und Fortschritten der Straßen« bMarbeiten, dl« im Zeichen der nationalsozialistischen Ar beitsbeschaffungen überall das Bild der deutschen Straße be leben und beherrschen. Und darum verließ der Führer Berlin am Vorabend seines Geburtstages zu einer Auto« fahrt nach München, nur von seinem langjährigen Prioatsekretär, Reichsminister Heß und den Herren seines engeren Stabe» begleitet. Im offenen Wagen geht es vorbei an den blütenum- säumten Havelseen, Wer Potsdam, Wittenberg und die sächsische« Staatsstraßen nach Süden. In nächtlicher Stunde passieren wir Leipzig, Zwik- kau, Plauen und Hof. Erinnerungen an die Jahre des Kampfes tauchen auf und nur manchmal unterbricht der Führer die Stille und erzählt uns von besonder» eindrucksvollen Kampferlebnissen, di« er hier hatte. Irgendwo zwischen Frankenwald und Fichtel gebirge rückt der Zeiger der Uhr am Schalt brett des Führerwagens auf zwölf. Ein erster Geburtstagsglückwunsch der Wagen insassen. Ein stummer Händedruck des Führen. Nicht lange nach Mitternacht sind wir am Ziel des Tages. JndemHotel eine» stillen idyllischen Plätzchen» des Fichtelgebirges, wo wir Überraschend ekntreffen, übernachtet der Fübreran seinem G«bu rt»ta g. Ein Abend, be scheiden und ohne Aufsehen, wie jeder andere. Bevor wir uns zum Wendbrot in der Gaststube niederlaffen, überreicht der Adjutant dem Führer das persönliche Glückwunschschrei ben und den Blumengruß des Reichspräsidenten Wer am Geburfttagsmorgen, als der Führer erwacht, ist der ganze Ort rtuf den Beinen. In Reib und Glied haben sich die Gratulanten, Parteigenoffen, SA. und Hitlerjugend aufgebaut. Und dann bei der Abfahrt brausen der Jubel und ein Meer von Frühlingsblumensträußchen. Kaum kann sich der Wagen den Weg bahnen durch die be- geisterte Menge. Das war der Auftakt. Fast überall wird der Führer nun er- kannt. Zum Teil in den Dörfern und Städtchen auf schnelle telephonisch« Benachrichtigung von der begeisterten Jugend, von Mädels und Jungen schon erwartet. An den zahlreichen Straßenbaustellen, die wir passie ren, werfen die Arbeiter Hacke und Schaufel beiseite und umringen den Führer. Einzigartige und rührende Bilder erlebten wir an diesem Tage auf der un- _ Amt Bilchossnxrda Rr. «ü 445 Anzeigenpreis: Di« 4S mw breite einspaltige hau» halbmonatlich Mark bet« vbholen in der Geschäft»- Störung de» Bettisbe» der Zeitung* oder der°Be^wemng^m^ nach ^den^geMichOv^geschri^benen^Däden^ stell, wöchenMch 45 Vft. Einzelnummer 10 Pfg. (Sonnabend- Umarn — hat drr Bezieher keinen Anspruch aut Lieferung o^ » I S> ch . g iw ö nummer 15 Pfg.) Nachlieferung drr Zeitung oder auf Rückzahlung de» Bezugspreise». Schwere Grubenkaiastrophe in Bosnien 2VV Bergleute verschüttet. — Ueber 12V Tote. Belgrad, 22. April. Von den Dlenstgebäuden des süd slawischen Staate» wehen Trauerfahnen und die National flaggen auf halbmast. 2m Herzen Bosnien», nächst der Landeshauptstadt, auf der Grube venlhe, ereignete sich eine schwer« Katastrophe, die in allen ihren Auswirkungen bis- her noch nicht zu übersehen ist. Wahrscheinlich infolge einer Methangas-Explosion wurden gegen 200 Bergleute verschüt tet und eingeschlossen, von denen sich ein kleiner Teil retten konnte. Nach den letzten Meldungen sind 120 Tote zu be klagen. Bis SonUtagaachmiltag wurden 7S Leichen gebor gen. Die Bergungsarbeiten stoßen auf ungeheure Schmie- rlgkeiteu, da riesige waffermengen in den Stollen einge drungen sind nnd große Erdmassen beseitigt werden müssen. Auch macht sich da» ausströmende Methangas noch im- mer sehr störend bemerkbar. Um 5 Uhr nachmittag« wurde au« dem Stolle» gemeldet, daß jede Hoffnung, den einen oder anderen verschütteten Bergarbeiter lebend zu retten, aufgegeben werden muß. Die staatliche Untersuchungs kommission hat mit den Arbeiten zur Feststellung der Ur sache der Katastrophe begonnen. Die Regierung versichert in einem Aufruf, daß alle Maßnahmen getroffen werden sol len, um die Hinterbliebenen Opfer materiell sicherzustellen. Eine Sammlung ist bereit» eingeleitel. Der Sonderberichterstatter der „Prawda" meldet erschütternde Einzelheiten über die Katastrophe. Die Explosion erfolgte in einer» Tiefe von 200 Meter, 2 Kilometer von der Hauvteinfahrt ent fernt. Die Alarmsirenen heulten den ganzen Nachmittag hindurch. Die Wucht der Explosion war so stark, daß die Gleisanlagen in den Stollen wie Bindfaden zerrissen. Eine Stunde nach dem Unglück waren die ersten Toten zutage gefördert. Die Leichen waren gräßlich verstümmelt, so daß die Namen der Toten kaum festae- stellt werden konnten. Unter den Opfern befinden sich mehrere Familienväter, die mehr al» zehn Kinder hatten. Man hat immer weniger Hoffnung, di« noch eingeschlos- senen Bergleute zu bergen» da die Leichen, je näher die Ret tungsmannschaften dem Explosion-Herd kommen, immer stärker verstümmelt sind. Die Rettunasarbeiten stoßen, wie gesagt, auf ungeheure Schwierigkeiten, va dieStollen teilweise gänzlich verschüttet sind. Die Ret tungsmannschaften sind von einem beispiellosen Opfermut beseelt. Arbeiter, die bewußtlos gebor gen werden konnten, schließen sich den Rettungsmannschaften an, sobald sie das Bewußtsein wiedererlangt haben. Die Rettungsmannschaften selbst befinden sich in großerGe- sahr. Dor der Grubeneinfahrt spielen sich herzzerreißende Szenen ab. Greise, Frauen und Kinder weinen. Die Bevölkerung aus der ganzen Umgebung ist herbeigeeilt, um die verzwei felten Hinterbliebenen zu trösten. — Der Unglück-schacht be findet sich in staatlichem Besitz. Da- B«rgw«rk hat ein« Be- Roter Klutterror in Madrid. Spanien Hauptstadt ohne Vrotverforgung. Madrid, 22. April. Die Gewerkschaftsverbände der So zialisten haben in der Nacht zum Sonntag zusammen mit den Organisationen der Syndikalisten ln Madrid einen 24- stündigen Generalstreik proklamiert, weder die Regierung noch die Polizei waren darauf vorbereitet, so daß dieser Schlag völlig unvermutet und überraschend kam. Innerhalb einer halben Stunde war der gesamte Kraftdroschken-, Stra ßenbahn- und Aukobusverkehr eingestellt. Auch ln den Bäckereien ist die Arbeit niedergelegt worden, so daß Madrid ohne jede Vrotverforgung ist. Der Streik ist von den Marxisten als Protestaktton gegen die Regierung und gegen die Riesenversammlung der katholischen Volksaktion im Escorial gedacht. Im Zusam menhang mit dieser Protestkundgebung kam es in der ver gangenen Nacht an verschiedenen Stellen der Stadt zu Schießereien zwischen Marxi st en und Poli zei. Eine Person wurde getötet, zahlreiche wurden ver wundet. In der Hauptverkehrsstraße in Madrid wurde «ine Bombe geworfen, die einen jungen Mann tötete. Cafts und Restaurants, die nicht auf die Aufforderung der Marxisten ofort schlossen, wurden mit Steinen bombardiert. Samt» ich« Theater und Kinos mußten ebenfalls chließen. Trotz dieser anarchistischen Lage ln der Haupt- tadt erklärt der Innenminister, Herr der Lage zu sein. Politische Zusammenstöße in Frankreich. Pari», 23. April. Am Sonnlag kam es in Lourbevole bei Pari« zwischen Verkäufern faschistifcherund kommunisti scher Blätter zu heftigen Zusammenstößen, bei denen meh rere Teilnehmer schwer verletzt wurden. Politisch« M«- aungsoerschLedenheiten führten auch In anderen Städten zu Zusammenstößen. Der franröstsche Ministerprüstdent würmt alte Fügen auf. Pari», 23. April. Ministerpräsident Doumergu« wandte sich am Sonnabend durch den Rundfunk an da französische Volk. Nach einer Rechtfertigung der Maßnah men zur wirtschaftlichen und finanziellen Sanierung des Landes kam der Redner auf die Außenpolitik zu sprechen, wobei er gegenüber Deutschland di« alte Rüstung-lLge an wandte, um die französische Haltung in ver Abrüstungs frage zu rechtfertigen. städt, hielten wir in einer uns wohlbekannten Waldschänke an, um den Kaffee im Garten einzunehmen. Wer der Führer hatte sich kaum niedergelassen, da rückten mit Hallo schon die Mädchen vom BDM. an, die auf einer nahen Wald wiese ihre Turnstunde abhielten. Schnell lud der Führer die lustige Schar der Gratulan ten am Rebentisch zu Kaffee und Kuchen ein. Wie groß die Freude war, kann man sich denken. Aber ie blieb nicht lange ungeteilt, denn schon hatte von Eichstädt charenweise das Jungvolk sich als Zaungäste einge- unden. Auch die Jungens wurvennun vomFüh- rer mit Kuchen und Schokolade bewirtet. Und als sich dann fast geschlossen die SA. -Führer- schule Eichstädt und Kommandos vom dortigen Ar beitsdienst meldeten, die ein Maß Bier zum Besten er hielten, da war der ganze Garten mit den Geburtstags gästen des Führers angefüllt und der Jubel wollte kein Ende nehmen. Als wir dann in der Abenddämmerung in Richtung Ingolstadt weiter nach München fuhren, da fühlten und wußten wir alle, daß der Führer hier mitten im Volke und mitten in der deutschen Landschaft einen Geburtstag ver bracht hatte, wie er ihn sich wirklich schöner nicht hätte den ken können. Adolf Hitler ist auch als Kanzler das geblieben, was er immer war: Der einfache Mann au» dem Volke, der auch als sein Führer Freud und Leid mit ihm teilt.