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WWM SMW ix lll Mim-Mie. unserem fachmännischen Mitarbeiter.) treten» nicht gewachsen. LI« Form und der Inhalt der Inserate erwecken den Anschein, als seien Gelder in unbegrenztem Aus maß« verfügbar und die Geldinstitute hätte» alle Mühe, ihre Gelder überhaupt untcrzubringen. Dem Vertreter und auch dem Herausgeber des Finanzblättchens liegt jedoch nur an der Erlan gung des Inserates. Ist der Austrag erteilt, gibt es kein Zurück mehr. Zuin Zwecke der Täuschung wird in der Regel ein Exem plar in großer Aufmachung vorgelcgt, um den Anschein zu erwek- ken, es handle sich um eine weitverbreitete maßgebende und viel gelesene Fachzeitschrift. In Wirklichkeit handelt es sich um ein rei nes Pr i va t u ntc rn ehm c n, das die Auslage von meh reren tausend Stück ohne vorherige Bestellung und kostenlos an Bank- und Finanzierungsgeschäste sowie sonstige Interessenten versendet. Eine andere Irreführung der Darlehnssuchendcn ist die Er klärung, daß kosten nur dann zu zahlen sind, wenn der „Erfolg" ciniritl. Dieser erstreckt sich nur auf die Ucberscndung völlig wertloser Offerten. Es handelt sich wiederum um Offerten von Vermitt lern, die ihrerseits neue Gebühren fordern, uni für den Inter essenten „tätig" zu werden. Sicherheitshalber erfolgt die Zu sendung unter Nachnahme. Ist der Darlehnssuchonde dahinter- gekommen, daß sein Antrag aussichtslos erscheint, so bindet ihn trotz alledem seine Unterschrift an die Erfüllung des Vertrages. Ganz besondere Vorsicht ist auch gegen die in der letzten Zeit gegründeten Zwecksparkassen am Platze. Hier werden den Interessenten durch gewissenlose Agenten und Vertreter wohr- heitswidrige Angaben über Wartezeiten und Höhe der bei diesen Kassen zu leistenden Einzahlungen gemacht. Die Gefahr liegt dar in, daß Geldsuchende in den Glauben versetzt werden, nach Ab schluß des Vertrages in kurzer Zeit Geld zu erhalten. Da den Kassen jedoch in den meisten Fällen eigene Mittel nicht zur Ver fügung stehen, sondern nur Gelder zur Auszahlung kommen kön nen, die durch die Sparraten der Mitglieder ausgebracht werden, so sind bei Stockungen im Zugänge der Sparraten die Kassen in der Regel nicht in der Lage, die gegebenen Versprechungen einzuhalten. Erfolgt Zuteilung (nicht gleichbedeutend mit Aus zahlung) so werden fast immer noch Sicherheiten oder die Stellung von Bürgen verlangt. In den Vertragsbedingungen befinden sich wohl Hinweise auf diese Punkte, sie find aber meist verklausuliert und unklar verfaßt, so daß sie für den Geldsuchenden schwer verständlich sind. Aus naheliegenden Gründen wird es bei der Anwerbung von Mitglie dern unterlassen, diese erschöpfend auszuklären. Unter allen Umständen erteile inan daher Aufträge aus Dar- lehnsvermittlungen nur nach vorheriger Auskunft bei der Zen tralstelle zur Bekämpfung der Schwindclfirmen Hamburg 11 Börse, Zimmer 218. SWllttl dkl SMlMMlllllNM. Durch die wirtschaftliche Not und allgemeine Geldknappheit ist in den kehlen Jahren die Zahl der Darlehnsvermltller nicht nur in den Großstädten, sondern auch in der Provinz in auffallender Weise gestiegen. Unter ihnen befindet sich eine Reihe von Dar- leha-vermlMern. die da, Gewerbe seit vielen Jahren unter reellen und ehrlichen Gesichtspunkten betreiben. Leider befallen sich aber auch damit Elemente, denen es nur darum zu tun ist, von Geld suchenden für sich uud jene Schwindelfirmen, für die sie tätig sind, sogenannte Vermittlungsgebühren zu erlangen. Von vornherein bqlehk für sie dabei nicht der geringste Zweifel, daß die Geld suchenden im Hinblick auf ihre persönlichen und wirtschaftlichen verhätküsse niemals ein Darlehn erhalten können. Der «ach- fteheüde Aufsah deckt die Praxi» solcher Schwindler auf und gibt Fingerzeige, wie Darlehnssucher diesem Schwindel entgehen kön- nen. Um diesen Betrügern nicht in die Hände zu fallen, empfiehlt cs sich unbedingt, erst den ihnen voxgelegten Darlebnsan- trag genau durch zu lesen. Wenn sich jeder hierzu ge nügend Zeit nähme, so würde es in vielen Fällen nur bei einer Vorbesprechung bleiben und der Antrag überhaupt nicht zustande kommen. Diese Anträge enthalten fast immer eine im Kleindruck gehaltene versteckte Klausel, daß die Geldfirma „den Antrag ab lehnen" kann, falls der Darlehenssuchende sich nicht in geordneten Vermögens- oder Einkommensverhältnissen befindet oder das Geld zum Bezahlen von Schulden bzw znr Beseitigung einer sonstigen Notlage verwenden will." Bei der Erhebung von Gebühren verkriechen sich die Schwind ler fast ausnahmslos hinter 8 6S2 Abs. 2 des Bürgerl. Gesetz- buchs,,der besagt, daß dem Makler Aufwendungen nur zu erstat ten sind, wenn sie vereinbart waren. Dies hat auch Geltung, wenn her Vertrag nicht zustande kommt. Daß in den Darlehcns- verlrägen diese Vereinbarung grundsätzlich getroffen wird, ist selbstverständlich. Sie lautet in der Regel: „Für Zuweisung, Zeitaufwand, Jnseratenkosten, Bemühungen usw., aber nicht dem Kreditinstitut entstehende Unkosten zahle ich gem. 8 651 Abs. 2 des SGB. an . . . eine nicht rückforderbare Gebühr von . . ." Damit soll gesagt sein, daß nach diesen Bedingungen zunächst dem Vermittler und dem „Stammhaus" Gebühren zustehcn, das in Frage kommend« Geldinstitut aber selbst noch einmal solche er heben kann und naturgemäß auch immer erheben wird. Die Antragsformulare enthalten aber noch weitere Spitzfin digkeiten, dis dem Darlehnssucher erst dann in die Augen fallen, weit» es zu spät ist und wenn er sich durch Unterschriftsleiftung zue Erfüllung des Vertrages verpflichtet hat. Es sollte also nur derjenige um ein Darlehen nachsuchen, der hinreichende Sicherhei- ten, die den Wert der Darlehenssumme uni ein Mehrfaches über steigen, nachweisen kann. Uicker allen Umständen lasse man sich von den Vermittlern dte Geldgeber nennen, um über diese Erkundigungen ein ziehen zu können. Den Darlchnsvcrmittlern gleichzuachten sind die Vertreter vieler Kapitalzeitschriften und Mobiliar-Zweck- sparkassen. Bet den ersten handelt cs sich um Unternehmun gen, die es lediglich auf Erlangung von ziemlich teuren Inseraten für das Finanzblättchen abgesehen haben. Die Inscratenauf- nähme geschieht in den meisten Fällen durch alle möglichen Ver sprechungen, die nicht erfüllt werden können. Das Tätigkeitsfeld dieser Unternehmungen liegt fast ausschließlich auf dem Lande oder in kleineren Städten. Die vertrauensseligen' und sachunkun- Ligen Seldsucher sind den sehr redegewandten Agenten und Ber- Kommunist im Besitze «ine, »««ehr«, sein mußte, diese Waffe in dem Wawvestand -mischen Seifersdorf und Lom nitz vergraben aufgefunden und beschlagnahmt. Des wei teren konnten durch verhöre eine Anzahl Seitengewehre ihren Besitzern entzogen werden. U. a. ist auch noch eine große Pistole fichergeftellt worden. sttlpnt, 12. April. Die Osterferien der Berufssachschul« hoben mit dem 11. April begonnen. Der Unterricht wird nach den Feiertagen und zwar für sämtliche Abteilungen wieder ausgenommen. Erster Schultag ist Mittwoch, der IS. April. Etwa noch nicht angemeldete Schüler und Schülerinnen, besonders der landwirtschaftlichen Abteilung, Häven das unverzüglich nachzuholen. Sebnitz, 12. April. Vom Wege abgeirrl und ertrunken Der Forstarbeiter Johann Marschner aus Zeidler (Böhmen) wurde tot unterhalb de» Staudammes der Oberen Schleuse aufgefunden. Der Verunglückte ist apf dem Nachhausewege, wobei er den gefährlichen sogenannten Pascherweg ging, abgestürzt und ertrunken. Lohmen, 12. April. Tragisches Geschick. Ueber die Fa milie eines hiesigen Einwohners, die erst in den letzten Jah ren zwei Söhne verloren hat, kam erneut schweres Leid. In der Nacht zum Montag nahm sich die 20 Jahre alte Tochter durch Einatmen von Leuchtgas das Leben. Der Grund zur Tat.dürfte in Schwermut zu suchen sein. Altenberg, 12. April Einbrecher feslgenommen. Bei politischen Haussuchungen in Oberschlottwitz fand man in der Wohnung eines Einwohners zahlreiche Gegenstände, die bei verschiedenen Einbrüchen in das Jagdhaus im Treb- nitzgrund gestohlen worden waren. Der Wohnungsinhaber und ein anderer Oberschlottwitzer Einwohner konnten als Einbrecher überführt und festgenommen werden. Lhemnitz, 12. April. Durch eigene Schuld tödlich über fahren. Am Montagnachmittag wurde aus der Dresdner Straße ein löjähriger junger Mann, der sich auf die Ber- bindungsstange eines Lastkraftwagenzuges gesetzt hatte und abgerütscht war, von dem nachfolgenden Anhänger über fahren und so schwer verletzt, daß er kurze Zeit darauf ver starb. Den Kräftwagenführer trifft keine Schuld. Chemnitz, 12. April. Zur Linderung der Not 50000 Mark gespendet. Die Firma Schubert L Salzer hat anläß lich ihres SHährigen Bestehens 50 000 Mark für die Spei sungsaktion der Chemnitzer Nothilfe zur Verfügung gestellt nachdem He bereits vor einiger Zeit 50000 Mark für den selben Zweck bereitgestellt hatte. Plauen, 12. April. Einbrecher in einem Goldwarenge- schäft. In dem Uhren- und Goldwarengeschäft von Liebold ist in der Nacht zum Dienstag ein großer Cinbruchsdiebstahl verübt worden. Die noch unernnttelten Täter erbeuteten eine große Menge neue goldene und silberne Taschen- und Armbanduhren usw. Das Diebesgut hat einen Wert von mehreren tausend Mark. Erst im Herbst v. I. wurde das Goldwarengeschäft von Einbrechern heimgesucht uisi» schwer geschädigt. Man vermutet, daß es sich um berufsmäßige Einbrecher handelt. Adorf i. V.» 12. April. Vrand durch Blitzschlag. Bel dem Gewitter am Montag schlug der Blitz in Remtengrün in die Scheune des Landwirtes Otto Kaiser ein und äscherte diese und einen angebauten Schuppen vollständig ein. Heu und Stroh, landwirtschaftliche Maschinen und Geräte sind mit verbrannt. Dqs Wohnhaus konnte nach dem Eintreffen der. Motorspritze aus Adorf gerettet werden. Der Schaden ist durch Versicherung gedeckt. Äiamantenschmuggel im Flugzeug. Abenteuer in de« Sandwüsten Südwestafrikas. Von Anton E. Zischka. Jahrelang »»änderte ein armer deutscher Geologe, Dok tor Merensky, durch die Wüsten Südwestafrikas, unermüd lich nach Diamanten suchend. Das Meer muß getan haben, was die Diamantsucher an den Flüssen tun: Das Meer muß die Steine aus dem diamanthaltigen Gestein gewaschen haben, muß sie in den Sand der Küsten abgelagert haben, dachte der Gelehrt«. Ueberall in den Wüster» Südwestafrikas muß es unermeßliche Schätze geben. Er fand sie. Fand uner meßlich reiche Lager in einer Zeit, da der Weltmarkt mit Diamanten überschwemmt war. Man kaufte ihm seine Claims ab. Heute ist der arme Geologe einer der reichsten Männer der Erde. Sein« Felder aber sind nicht ausgebeutet worden. Man sperrte riesige Gebiete ab. Niemand'darf sie betreten. Wer dort angetroffen wird — auch wcyn er keine Diamanten bei sich hat —, gilt als Diamanlenräübcr. Ihn erwarten jahrelange Zuchthausstrafen. Hunderte von Kilo metern ist der Wüstengürtel breit, der sich an den Küsten Südwestafrikas hinzieht. Trotz aller Verbote, trotz aller Regsamkeit der südafrikanischen Polizei, die, auf Kamelen reitend, di« Diamantfelder bewacht, wird natürlich versucht, diese Schätze zu heben. Ein Spiel auf Leben und Tod ist das. Wasserlos sind die Sandflächen. Die kaum bekannte Küste ist oft unter Ne beln versteckt. Die Brandung der Kalema, der kalten Mee resströmungen an der Küste Südwestafrikas, versperrt den Schiffen und dem Regen den Zutritt zum Lande. Nur zwölf Grad hat das Wssser, es ist eine unüberwindliche atmosphä rische Barre. Wenige Landeplätze gibt es, und die sind na türlich bewacht. Die Diamanträuber benützen kleine Motorkutter, müssen -»gelang auf günstiges Wetter warten, dürfen in keinen der Häsen einlaufen, um nicht Verdacht zu erregen. In winzigen Dingies landen sie. Cs gibt keine Landkarten vom nördlichen Teil Südwestafrikas. Wer sich in Len Wüsten verliert, ist rettungslos verloren. Trotzdem aber, immer wieder gehen Männer in die Wüsten, um nach Diamanten zu suchen. Ich wußte von all dem herzlich wenig, als ich in Mossa- medes, Portugiesisch Angola, die Bekanntschaft eines enali- chen Meteorologen machte. Wir sprachen von Südwest, von »er Gefahr, die dem Land droht, gänzlich zur Wüste zu wer- isen. Seit Jahren fällt der Grundwasserspiegel Südwcstasri- kas. Seit Jahren geht der Ngamisce zurück. Der Wüsten gürtel dehnt sich aus. Die Küstenstädte haben kein Süßwas- er, erhalten cs mit der Eisenbahn aus dem Innern. Ein Waggon Wasser kostete 1930 in Lüdcritzbucht etwa 4000 Mark. Heute sind es gut 5500 2" Großhandel wieder dejsere Aussichten eröffnet. Je wehr aber der Großhandel wieder in den Verteilungsapparat cingeschaltet wer den kann, uw so wehr wird die Industrie wieder in der früher ge wohnten Weise auf langfristige und umfangreiche Voroispositio- ncn rechnen können. Die Aussichten für den Wiederaufbau und die Gesundung des Geschäftes sind deshalb heute als günstige zu bezeichnen. Unter dcm Einfluß der innci. politischen Entwicklung koiwte die Tuchindustrie, und zwar gleichermaßen Herren- und Damentuche, eine erhebliche Belebung der Nachfrage feststellcn. Daß die Entwicklung nicht in allen Betrieben gleichmäßig ist, kann hierbei außer Betracht bleiben, denn Abweichungen je nach der Eigenart der Produktionsnerhältnisse gibt es immer. Her vorzuheben ist auch, daß z. B. in der Streich gar ngcwcbc- industric durch Auslandsaufträge eine Hebung der Beschäftigung erreicht werden konnte. In der Seide ni nduftric hat sich eine starke Belebung der Nachfrage nach modischen Seiden- und Kunstseidenstofscn durchsetzen können. Die meisten Aufträge, die noch dcm Ostcrge- schäft des Einzelhandels dienen lallten, waren mit ganz kurzen Lieferfristen versehen. Man wird aber nach den bisherigen An zeichen wohl damit rechnen dürfen, daß auch für den Sommer eine befriedigende Beschäftigung erreicht werden kann. Bedruckte Ware hat sehr gute Aussichten. Von der H a m t i n duft r i c (Von Zunahme der Aufträge in der Tuchindustrie. — Ma nische Seiden- und Sunstseidenstoffe stärker gefragt. — Die kommende Sommer- und Herbstmode. — Unifor mierung der Jugend und Bekleidungsindustrie. In vielen Zweigen der Textilindustrie ist st» der letzten Zeit eine wesentliche Belebung der Nachfrage eingctrctcn, und cs cheint, daß cs sich dabei mehr um konjunkturelle als um saison mäßige Einflüsse handelt. Auch der Umstand, daß cs sich in den meisten Fällen zunächst um kurzfristig lieferbare Aufträge han delt, kann diese Ansicht nicht ohne weiteres entkräften, denn man muß beachten, daß der Handel unter dem Einfluß einer gewissen Unsicherheit der weiteren Entwicklung lange Zeit mit der Bedarfs deckung zurückgchaltcn l>at und daß deshalb beim Einsetzen der Nachfrage in erster Linie der dringende Sofortbedarf gedeckt wcr- )cn must. Für die Textilindustrie ist beachtlich, daß die Betonung der stärkeren Förderung der Betriebe des Mittelstandes auch dem dem Weg zu den Wasserstellen. Anderthalb Zentimeter Re gen fallen in Lüderitzbucht im Jahresdurchschnitt, und die schweren Tropengewitter im Innern Südwests werden im mer seltener. Mein Meteorologe behauptete, ein sehr interessanter Klimawechsel sei da zu beobachten. Er sprach noch viel über das Wetter Südwests, er behauptete auch, dieses Wetter könne künstlich geändert werden. Nun, jedenfalls fand ich nichts dabei, als er davon sprach, eine Expedition in den Wüstengürtel der Nord-Terri torien zu unternehmen, um dort Messungen zu machen. Wir wurden einig. Ich wollte gerne einen 120-kS-Sportapvarat für ihn pilotieren, den Flug in die Sandeinöden Südafrika» »vagen. Wir hatten in Stahlfässern Wasser für vierzehn Tage mit. Jin Hochdecker war ein besonders großer Benzintank eingebaut. Wir besaßen Betriebsstoff für 1200 Kilometer. Die Papiere schienen in bester Ordnung ... Nebel über der Küste, weißschäumende Brandung, stür misches Meer. Der Sturm orgelte in den Verspannungen. Wie van einer Riesenfaust wurde das Flugzeug hochgestoßen, wenn wir aus dem Bereich der Kalema kamen, über die Flut des gelben Dünengürtels dahiirflogen. Der Apparat war schwer. Wasser, Benzin, drei Passa giere... Neben dem Meteorologen saß noch ein Gehilfe; zwei Kisten mit Apparaten waren da. Dann sah ich unten den Kunene River, Grenze zwischen Portugiesisch-Angola und Südwest. Mein Meteorologe wollte Beobachtungen machen, »vir flogen sehr hoch. Dann lag unten das Kaoko-Vcldt, Niemandsland, in dem sich kein Farmer ansiedeln darf, ein Gebiet, größer als Oesterreich. Ein paar wilde Buschmann-Stämme leben hier . . . Wir landeten nahe einer Bucht etwa 160 Meilen von der portugiesischen Grenze. Und da . . . Als ich ans dein Cockvltt kletterte, meine Brille abnahm, den Fallschirm losschnalltc, stand der Meteorologe vor mir, neben ihm sein Gehilfe, und Leide hat ten sic einen wenig gemütlichen Gesichtsausdruck. Es wurden nicht viel Worte gemacht. Mein Browning war in ihren Händen, bevor ich noch recht wußte, um was es ging. Di« zwei hatten alles Wasser. Wenn eine Kamel-Patrouille der Polizei mich hier erwischte, nützt«n alle Ausreden nichts. Niemand würde mir glauben, daß ich nicht gewußt hätte, daß weil» Meteorologe ein Diamantensucher und d«r ganze Ausflug nichts als Piraterci sei ... Warum also nicht das Angebot annehmcn und gemein same Sache mit den beiden machen? Wir arbeiteten vier Tagelang. Brennende Sonne. Durst... Dann und wann ein paar Buschleute, nackte, kleine, braune Kerle mit Pfeil und Bogen, mit Felltaschen um den Hals und Kugelbäuchen. Zum Glück hatten sie aufgeblasene, runde Bäuche und nicht übereinandcrliegende, herabhängende Bauchhautsalten: Zum Glück waren sie satt und nicht ausgehungert... Wir fanden eine Menge Steine. Unsere Augen ent zündeten sich im blendende»» Licht. Staub setzte sich in Nase und Ohren und Hals. Und dann, am fünften Tage, wie aus dem Nichts sahen wir eine kleine Staubwolke näherkommen, und dann war auch schon die Kamclpolizei da. Zufall, Laß die Patrouille hierher kam? Ein Kamel macht achtzig Meilen im Tag, ohne müde zu werden. Und Sergeant Thomas, der die einsamen Nordterritorien von Südwestasrika besser kennt als irgendein anderer Mensch, ist noch viel ausdauernder als eil» Kamel. Pures Glück, daß wir uns ganz nahe beim Flugzeug befanden, als die Polizei kam, daß das Gelände für uns günstig war. Wir mußten unsere Ausrüstung zuriicklassen, aber als die ersten Kugeln pfiffen, flog der Aeroplan schon dreihundert Meter hoch. Eine Viertelstunde des Zweifels... dann waren wir den Reitern entwischt. Wir kamen glück lich nach Mossamedes zurück. Es gibt keine Auslieferung von Diamanten-Piraten zwischen Angola und Südafrika. Wir waren sicher. Nur, unschuldig oder nicht, ich werde wohl sobald nicht mehr nach Nordrhodesia oder Südwest afrika, ins Kapland oder Vetschuanaland reisen können. Zum Glück für die Wüstenpolizei sind nicht alle Diamanten schmuggler so modern wie mein „Meteorologe". Die Räu ber komme»» immer noch von der Seefeste her, haben keine Flugzeuge, sondern kleine Motorkutter. Manchmal zer schellen die Fahrzeuge, bann wandern die Piraten durch die endlosen Sandwüsten, dann — wenn sie Glück haben — trinken sic das Wasser der Tsaina, der kleinen, im Sand ver steckten Wüstenmelonen, die Monate nach der Regenzeit noch einer» halben Liter Flüssigkeit enthalten, dann essen sie zerquetschte Heuschrecken und Eidechsen, wie das die Busch männer tun. Manchmal sterben sic an Starrkrampf, an den Giftpfeilen schlecht aufgelegter Pygmäen. Manchmal werden sie von den Kamel-Patrouillen erwischt. Auch von diesen Polizeistreifen kehren viele nicht mehr in die Stationen zurück. Jahre nach ihren» Verschwind«»» findet mai» ein paar gebleichte Knochen, einen leeren Was sersack. Diamantenraub in Südwest ist kein Kinderspiel. Kamelpolizist der Kapkolonie zu sein, ist kein Ausrüh- Postcn. Aber was tut man nicht alles für die kleinen, trüber» Steine, die überall hier im Sand Herumliegen, für die Dia- Mark. Swakopmunds Bäume inanten, die ein deutscher Gelehrter fand und die das Dia- tcrben langsam ab. Immer mehr Viehherden verdurste»» auf I »nantensyndikat um keine»» Preis heben lassen will .. .