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Armee Propaganda zu treiben. Das Hauptquartier befand sich im Yndustrl«-Ges«llschaft»haus in Tokio. Al» Agenten wurden vor allem Frauen angesetzt, die sich besonders an die Küstenwachen heranmachten. Auch in den Munitionsfabri ken wurde gewühlt. Daraus sind dann die verschiedenen, wenn auch nur kurzen Streiks in den letzten Monaten ent standen. Propagandaliteratur wurde in den Garnisonen verteilt. Besonders tätig waren die kommunistischen Send ling« bei den großen Armeemanövern im vergangenen Okto ber. Der kommunistische Zentralexekutiorat verfügte im Lande über acht Zweigstellen. Namentlich war an eine Be freiung der verhafteten Kommunisten gedacht. E» war klar, daß sich in der Zeit kriegerischer Unternehmungen auf dem ostasiatischen Festland der Kriegsminister in erster Linie der Bekämpfung der kommunistischen Bmt annahm und vor allem dafür Sorge trug, daß die nach der Mandschurei ge schickten Agenten der Kommunisten keinen Einfluß auf die kämpfende Truppe gewannen. Auch unter der arbeitenden Bevölkerung Japans konnte der Kommunismus noch nicht recht Fuß fassen. Unter den Verhafteten des vergangenen Jahre« befanden sich 200 Studenten mit abgeschlossener Hoch schulbildung und nur 57 Arbeiter. Cs handelt sich also bis- ber mehr um eine Art Salonkommunismus. Er findet seine Anhänger vor allem in der jugendlichen Intelligenz, die auch in Japan vielfach ohne Anstellung herumlungert. Ein wirk sames Gegenmittel hat die Regierung bisher noch nicht ge sunden. Cs Ist aber anzunehmen, daß der wachsende Fa schismus zum stärksten Bundesgenossen in der Abwehr der antinationalen Agitation der Kommunisten wird, einer Ge fahr, deren Schwere sich die Regierung durchaus bewußt ist. Amtsgericht Bischofswerda. Wegen groben Unfug, hatte der Stadtrat dem hier wohnhaften Blumenarbeiter Adolf Max Müller (jun.) «ine Strafverfügung über zwei Tage Hast zugestellt. Mül ler batte am 4. März, als der Fackelzug der nationalen Ver bände über den Markt zog, mit erhobener Hand „Rot Front" gerufen. Er hatte richterliche Entscheidung bean tragt, die heute vormittag gefällt wurde. In der Verhand lung gab er an, daß er parteilos sei. Er habe nur in an geheitertem Zustand gerufen und bitte um eine Geldstrafe. Da» Gericht erhöhte aber die Strafe auf eine Woche Hast, wie auch der Vertreter der Staatsanwaltschaft be antragt hatte. Der Amtsrichter führte in der Urteilsbegrün dung aus, daß für «inen derartigen groben Unfug und große Ungehörigkeit, die geeignet war, die Ruhe und Ordnung zu stören, weder «ins Geldstrafe noch «in« Haftstrase von zwei Tagen al» ausreichende Sühne genüge. — Müller sollte ferner noch gerufen haben: „Wir sehen uns wieder, auf Wiedersehen. Er bestritt dies, und es war ihm in der Verhandlung auch nicht nachzuweisen. Landgericht Bautzen. iNachdruck verboten.) Al» unschuldig sreigesvrochen wurde der 20 Jahre alt« Arbei ter Walter Arthur Garten au» Ohorn, der gegen seine am 1. März 1SS3 vom Amtsgericht Pulsnitz erfolgte Verurteilung wegen versuchten schweren Diebstahl» zu 1 Monat Sesängni» ve- rufung eingelegt hatte. Garten hatte sich tm Dezember 1988 bet seinem Onkel, dem Fabrikant Paul Schnetder in Bretnig, besuchs weise aufgehaltcn. Am 11. Dezember hatte Schneider einen Geldbetrag von 1000 RM. vereinnahmt, ihn In seinen Schreib sekretär getan, aber bald wieder hrraurgenommrn. Bald darauf hatte er bemerkt, daß der Schreibsekretär gewaltsam aufgebrochen worden war. Sein Verdacht hatte sich auf Garten gelenkt und dieser war auch verurteilt worden, obwohl er di« Lat entschieden in Abrede gestellt hatte. Die kleine Strafkammer de» Landge richt» Bautzen kam im Gegensatz zu dem Gericht erster Instanz zu der Ueberzeugung, daß Garten unschuldig verurteilt worden war, daß vielmehr andere Personen die Tat begangen haben muß ten. Garten erfreut sich übrigens eine» sehr guten Ruse». Da» frühere Urteil wurde aufgehoben, Garten wurde wegen seiner er wiesenen Unschuld kostenlos freigespr och«n. Die gesamten Kosten wurden auf die Staat»kasse übernommen und dem Freige- sprochencn wurde das Fahrgeld von feinem jetzigen Aufenthalts ort Plaawitz-Leipzig nach Bautzen und zurück au» der Gerichts kasse ersetzt. In geheimer Sitzung wurde gegen den SS Jahr« alten auf dem Rittergut Pottschapplitz beschäftigt gewesenen Kutscher Friedrich Ernst Weigert au» Arnsdorf verhandelt, der sich Dsr Lslwlt nuuMs/ ÜI Mom kLtkrolnvrLom stockt ümon oLn Loul Lus LSst- molrruckor- äorLSstnuürkmn. vor gwt Lom Lackrslnor äou rtLstdogvsttunLck/ ^^at Glück hat keinen LieblingSreum, Da« kann sich üderall begeben! Du kannst an einem grünen Baum Den ganzen Frühling msterleden. C. Kaiser. „Oh, sehr verschieden! Mal in Kairo oder Biskra oder Paris oder London, wie es sich eben gerade trifft." „Alfo auf ewiger Wanderschaft!" bemerkte Margot und «hob sich gleichzeitig mit Szygö, denn Jngeborg Süderbloem kam eben, von den beiden Jungens flankiert, über den Sand. Sie hatte die Ueberfülle ihres Blondhaares unter einer satt blauen Mütze geborgen, während ihr schlanker Körper in einen zitronenfarbenen Trikot gehüllt war. Margot sah den verzehrenden Blick, mit dem der Ungar di« schöne Gestalt des jungen Mädchens umfing. Da war es ja höchste Zeit gewesen, daß sie hinter Jngeborg» Geheimnis kam. Die Verantwortung erdrückte sie mit einem Male. War sie nicht achtsam genug gewesen? Wie hatte sich die Möglichkeit ergeben, daß die beiden zusammentrafen? Denn, daß dieses Zusammensein hier nicht das erste war, das war mit Sicherheit zu erkennen. Ob Jngeborg ihr darüber Auskunft gab. wenn sie fragte? — Sicher! Sie war ja mit ihren achtzehn Jahren ein völlig unverdorbenes Kind. Beinahe empfand Margot Terauer jetzt einen Zorn auf Szygö. Sie reichte ihm mit einem knappen Neigen des Kopfes die Hand. „Erfreuen Sie uns durch ein recht schönes Mit tagskonzert, Herr Kapellmeister!" sagte sie kurz. „Wir wol len jetzt gehen, Jngeborg." Sie sah, wie der Ungar die schmale Mädchenhand an die Lippen führte und hörte ihn etwas dabei murmeln. Aber sie konnte nicht verstehen, was er sprach. Als sie sich außer Hörweite befanden, zog sie Jngeborg» Arm an sich. „Seit wann kennst du diesen Kapellmeister?" Di« Antwort kam ohne Zögern. „Seit vierzehn Tagen, Tante." — Der Titel „Tante*' war etwas Selbstverständ liche«, den die Klausenhoftöchter der Freundin ihrer Mutter gaben. „Und, Tante," das Mädchen schöpfte erst noch tief Atem, „wenn Papa ihn mir nicht lassen will, kann ich nichts anderes tun, al» mit ihm auf und davon laufen!" So tief sitzt da» schon, dachte Margot erschrocken. Das Lächeln, das sie dem jungen Mädchen zeigt«, war gequält. „Es wird sich schon regeln lassen," tröstete sie und setzte frö stelnd einen Fuß in das kalte Wasser. „Obwohl ein Kapell meister eigentlich nicht die richtige Partie für dich ist." - „Warum nicht, Tante?" Die blauen Augen hingen In angstvoller Erwartung an ihr. ! „Weil — siehst du, Kindchen," Margo! Gerauer suchte vergeblich nach den rechten Worten, wie sie der Achtzehnjäh rigen die Unsicherheit einer solchen Stellung begreiflich machen könnte. „Nun, weil das eben ein Beruf ist, der einen Mann von Heute auf morgen brotlos machen kann — deshalb, Inge- borgt" , „Ach, deshalb!" sagte da« Mädchen und tauchte in die sprudelnden Wellen, die ihr entgegen kamen. „Wirst du mir -helfen, Tante, wenn ich mich zu Hause durchsetzen muß?" Margot bekam einen Guß Seewasser zwischen die Zähne, als sie zu sprechen ansetzen wollte. Sie mußt« husten und rieb sich di« Augen, au» denen salzige Tränen fielen. Jngebokg» Hand fassend, ging sie den rollenden Wogen ent gegen. „Du hast mir keine Antwort gegeben," sagte das Mäd chen zwischen da» Brausen und Klatschen des Wassers hin ein. „Kann ich nicht auf dich rechnen, Tante?" „Doch," schrie Margot, denn Man mußt« schon einen großen Aufwand an Stimme in» Werk setzen, um sich ver ständlich zu machen. „Aber Lu mußt begreifen," setzte sie entschlossen hinzu, „daß ich mich erst einmal nach diesem Herrn erkundigen muß." Bon Jngeborg kam ein zögernde» „Ja". „Es läuft so viel Hochstaplervolk hier herum," erklärte Margot und ließ sich von einer Welle hochnehmen, di« sie einige Meter weit nach dem Strande zurücktrug, um sie dann wieder seewärts zu spülen. Jngeborg Süderbloem suchte an ihrer Seite zu bleiben und griff nach ihrem Arm. „Und wenn deine Nachfrage günstig ausfällt, Tante?" „Breche ich eine Lanze für ihn! Darauf kannst du dich verlassen!" „Danke," sagte das Mädchen wie befreit und warf sich mit ausgebreiteten Armen in die Mut. Die Ebbe setzte ein. Die Badewächter schickten ein paar besonders Verwegenen warnende Hörnirruke nach. „Zurück! — Zurück! Die Ebbe kommt!" Nasse Gestalten sprangen aus dem Gischt und suchten, an Land zu kommen. Die blauen, roten, grünen und wei ßen Karren bevölkerten sich wieder. Di« Badefrauen hat ten die Hände voll zu tun, all die bunten Trikots und Tücher an ihren Leinen hochzuziehen, wo sie der Seewind bi» zum Nachmittaa wieder trocknen mußte. Als Margot mit ihren Jungen in Begleitung von Jnge borg die Treppe zur Promenade hinaufstieg, sah sie Tara» Szygö noch einmal. Er stand mit einem Herrn vor einer Plakatsäule, die alle Tagesveranstaltungen anzeigt«. Der gelbe Flanell sein«» Beinkleide» leuchtete in der Mittags sonne, und die Knöpfe der lichtblauen Jacke, die er trug, spiegelt«« in blitzenden Reflexen. Margot warf rasch einen Blick nach Jngeborg, deren Gesicht jetzt aufglühte. Da wandte der Ungar wi« zufällig den Kopf, verneigte sich und blieb in dieser Haltung, bi» die Damen vorüber waren. „War sie das?" fragte der Begleiter, der ebenfalls den Hut gelüftet hatte. „Ja!" Szygö konnte ein versonnenes Lächeln nicht ver bergen. „Gefällt si« dir?" Der andere steckte erst sein« Zigarette in Brand, ehe er Antwort gab. „Hm, sie ist süß! Ich selber liebe dies« Art von Frauen nicht. Mir sind sie zu sanft. — Weiß sie?" „Sie weiß nichts," versetzt« Szygö schroff. „Ich kann doch auf deine Verschwiegenheit zählen?" „Natürlich! — Obwohl —" „Kein Obwohl," erregte sich der Kapellmeister. „Wie lange bleibst du noch in Ostende?" Der andere lachte leise auf „Du brauchst keine Angst zu haben, daß ich ihr einen Tip gebe. — Ach Sott, wie ost hast du schon geliebt, Taras! Es wird auch diesmal nur «in Intermezzo bleiben. Ich erinnere dich nur an di, Pöttmes." „Keine Namen und Vergleiche, bitte!" es klang zornig. Die weiße Hand Szygö« machte dabei eine heftig« Bewe gung durch die Luft. „Schön," beschwichtigte der Begleiter, „eine mich es doch sein, nicht? Weißt du, was mich an der ganzen wache am meisten freut?" „Nun? —" „Daß da, blonde Kind eine Deutsche ist. E, paßt jeden falls aut in den Rahmen, den du ihm geben wirst." „Ja, nicht wahr?" Diesmal leuchteten Szygö» Augen auf. Er griff impulsiv nach der Hand de» Freunde» und drückt« sie dankbar. „Und wenn dann alles andere in Ord nung ist, hol ich sie heim zu mir!" ,,E» wird höchste Zeit, daß es in Ordnung kommt," be tonte der Freund. „Hast du noch immer kein« Gewißheit?" „Eben nicht! Der Zustand wird auf die Dauer uner träglich." „Das kann ich mir denken! Aber di« längst« Zett hat cs sicher gedauert. — Wann beginnt dein Nachmittagskon zert?" an einen, Mädchen unter 14 Jahren unsittlich «rganßm hatte. Er wurde zu 1 Jahr L Monaten Gesänanl» abzüglich der Unter- suchungshaft und zu S Jahren Ehr«nrecht»verlust verurteilt. * Der Versuch«»» erlegen. Bor d«m Dresdner Amt»g«richt hatte sich «in« 26 Jahr« all« D„»dn«r verkäustrt» w«aen Dieb- stahl» zu orrantwort««. Ot» stammt» au» einer kinbmMchm Sa- mille und hatte sich frühzeitig auf «tgen« Füße stell«» müssen. Im Jahre 1SSO fand fi« «in« Stellung b«i «Inem Dresdner Juwelier und erhielt «in Gehalt, mit d«m sie auf dt« Dauer nicht auskam Eine» Lage», Mitt« 1SS1, bracht« st« »inen aold«n«n Ring bei seite und versetzt« ihn. von dieser Z«tt an stahl st« lang« Zeit hindurch fortgesetzt Schmucksachen, wie Armbänder, Ring« mit Brillanten und Edelsteinen, Ketten und ander« Gegenwind« van erheblichem Wert. Alle Gegenstand« verletzte st« in Leihhäusern und verkaufte teilweis« auch noch di« Pfandschein«. Der Gesamt schaden, der dem Juwelier »rwuch», betrug 8800 Mark. Et» Lett der gestohlene» Schmuckstücke konnte zwar «i«d«r h»rb«tg«schafst werden, doch erlitt der Bestohlen, immerhin noch «ine» beträcht lichen Verlust. Da, Gericht berücksichtigt« da» Geständni» der Angeklagten, ihr« bi»h,rige Unbescholtenheit und di« groß« Ver suchung, bi, an sie heranaetrelen «ar, anderseit» aber auch den begangenen schwere» verkrauen»bruch und die Höhe des Scha den». Da» Urteil lautete auf 8 Monate Gffänaai» unter Anrech nung von S Wochen Untersuchungshaft. Rach «etter«» Srörte- runaen soll unter Umstanden rin« Bewährungsfrist zugebilligt werben. Neues aus aller Welt. — Schloß Mhr in Schleswig abgebrannt. Dienstag ffük um ö Uhr entstand in dem alten historischen Schloß Nähr bei Sittorf «in Brand, der sich mit rasender Geschwin digkeit ausbreitet«. Neben der Ortsfeuerwehr bemühten sich auch die Wehren von Eckernförde und Kiel um di« Ein dämmung des Großseuers. Trofchrm war gegen 7 Uhr da landschaftlich besonder» schön gelegene Schliß bis »um Erd geschoß niedergebrannt. Da» Schloß gehört« früher dem Prinzen von Nöhr, der au« der herzoglich Augustenburg!- schen Familie stammte. Zuletzt «ar es NN Besitz der unga rischen PrinMin Handiery. — „Brillanten^««" fefigeuommen. Einen besonders guten Fang mochten di« Beamten des Einbruchs- und Raubkommissariat» Stettin durch di« Festnahme eine» seit etwa zehn Jahren gesucht«» Straßenräuber« und Zuhälters, der sich al» Mitglied de» Benin«! „Eiche" mit einem ge fälscht«» Paß aus den Namen Heinrich Kleine, geboren am 22. Februar 1SVS in Effen-Mtendorff, Dr«h«r von Beruf, in Stettin aufgehalten hat. Er ist in der Verbrecherwelt al» „Brillanten-Emil" bekcknnt. Nach langem Kreuzverhör ge- „Schlag fünfzehn Uhr." „Also dann auf Wiedersehen um fünfzehn Uhr, Tavas!" Ein Herr ging vorüber, grüßte etwas erstaunt, was Szy^öchkm heimliche« Lächeln entlockte. „Seine Hoheit wun- „Hm — wenn der hinter die Sache kommt!" „Hältst du da-Mr möglich?" Offen« Angst stand in den Augen von Tara« Szygö. „Mir bleibt dann nicht«, al« die ser ein« Weg." Tr deutete dabei nach einem Flugzeug, da mit Propellergetnatter über ihren Häuptern hlmog. „Von mir kommt kein verrat," tröstet« ihn der Freund. „Es wäre denn, daß du selbst ein« Unvorsichtigkeit begehst. Es ist schon mehr al« genug, wenn du dich nn Musikpavillon zeigst. Die Promenade würde ich nach Möglichkeit meiden. Man kann nicht wissen, wem du da begegnest. Und wenn du dich mit deiner blonden Liebe zusammen bestellst, wähl« ein«n Platz, wo du keine Lauscher zu befürcht«» hast. Man sagt oft mancherlei. — Schließlich machst du ihr doch ein Geständnis." „ Ausgeschlossen,"siel ihm Szygö in« Wort. „Geh j«tzt, bitt«, di« Hoheit scheint auf dich zu warten." Sie trennten sich mit einem kurzen, festen Händsdruck. Szygö« Stirn« «ar j«tzt verdüstert. In dm dunklen Augen stand die offene Sorge. Zwei Pseudospanierinnen zogen auf einem Bierräder- karren ein Klavier über die Promenade. Di« hohen Tön« quietschten und da» Tamburin, da« di« «ine dazu schlug, tat den Ohren weh. Er nahm ein Frankstück au» der W»st«ntasch« und warf es ihnen zu. Ein bekannt«! Schlager, «rst seit Tagen in einer Pariser Revue aufgetaucht, klang ihm nach. Er lächelte vor sich bin. Auf einer Hotelterraffe spielte eine Jazzkapelle Motive des jüngsten Tonfilm». Und dann „Da» Lied ist au»" au, einem anderen Film, der beinahe in jedem Kino zu sehen war. „Ja, wenn-da, Wörtchm „wenn" nicht wär." „Ja, wenn!" sprach Szygö laut vor sich hin. „Ja, wenn!" Die Promenade war jetzt fast menschenleer. Rur «in paar Zuspätaekommene liefen ihren Hotels zu, um noch recht zeitig zum Diner einzutreffen. Di« See lag verlassen, nur wett draußen, wo Erde und Himmel ineinander verschwammen. zog ein Dampfer eine Rauchfahne über die glitzernden Schaumkronen. Trotz d«r frisch«« Brise, di« von Osten kam, war es drückend heiß. Der Ungar empfand mit einem Male einen dumpfen Schmerz in den Schläfen. „Dao auch noch," dachte er und schauderte dabei. Um fünfzehn Uhr begann da« Mb- tag«kon-«rt. E« blieb ihm kaum «in« knapp« Stund«, sich aurzurichm. Toll, diese» Gequietsche von allm Lerraffen herab, und lauter blödsinnige» Zeug, da» sie spiettm. „Frag nicht, wa rum ich geb« — frag mcht warum!" Er hätte sich die Ohren zuhalten mögen und summt« dio Melodie leise mit. ; „Rein, nein, ich g«h« ja nicht, ich gch- ja Nicht, m«tn Kind," sagt« er so laut, daß «in BodegÄt, der die Prome nade vor ihm überquert«, ein heimliche» Lächeln zeigt«. Die Sonn« tanzt« über die bunten Farben de» läng lichen Wappen», da» über dem Portal der Villa ettmenuuwrk war, di« er bewohnte. E, waren Allen, deren BuUmstatt gel, Blätter und Knospen so ineinander verflochten wäre« daß man keinen Anfang und kein End« zu finden «r« mochte. „Wie «in Irrgarten," dacht« er und ließ den Blick davon abschweifen. , Margott pflegte sonst nach dem Liner «in« Stunde zu schlafen. Da» Bad am vormittag schuf «in« prächtig« Mü digkeit, und außerdem war bis zum Konzert sonst nicht viel Bessere» anzufangen. Heute aber schlüpft« st« noch rasch in Jngeborg» Zimmer und überzeugt« sich, ob ihre Schutzbefohlene auch dort «ar. Di« Balkontür stand «eit geöffnet. Jngeborg selbst lag in dem breiten Messingbett unb lächelt« ihr entgegen. „Du schläfst nicht, Tantes (Fortsetzung folgt )