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Ursache der Kämpfe sei die Weigerung der SomaN», sich der iialienifchen Herrschaft zu unterwerfen. Die Türkei rüstet Kriege. Anschluß an die Sowjet-Union? London, 23. April. Nach Meldungen der Lhicago-Trl- bune au» Konstantinopel sollen die militärischen Vorberei tungen der Türkei sehr viel umfassender sein al» man bisher angenommen habe. Die Gesamtzahl der Mobilisierten soll 250 000 Mann betragen. Wie der Korrespondent weiter be richtet, soll sich die Angora-Regierung darüber klar gewor den sein, daß-nur der Verzicht aus Mosful und die Oelgebietc dieser Gegend einen gemeinsamen italienisch-grlechischen Angriss auf die Türkei verhindern könne. In politischen Kreisen An gora» sei man sich aber über einen Verzicht aus Mossul kei- veswegs einig. In militärischen Kreisen ist man entschieden gegen alle Zugeständnisse in der Mossulfrage. Der Korrespondent will ferner wissen, daß die russische Re gierung vorgeschlagen habe, sich als unabhängiges Mitglied mit der Sowjetrepublik zu vereinigen, wofür Moskau ein militärisches Bündnis mit der Türkei schließe und die türkischen Truppen mit Munition und Kriegsgerät unterstützen würde. Die Sowjet-Regierung habe im Falle eines Angriffes aus die Türkei außerdem noch weitgehendste militärische Unterstützung versprochen. Kemal Pascha und eine starke Gruppe von Politikern befürworten den Vorschlag Moskaus. Die Verhandlungen in der Aürstenabfindungssrage. Berlin, 23. April. Heute vormittag 10.30 Ahr wur den die gestern unterbrochenen Verhandlungen des Reichs- kanzlers mit den Führern der Regierungsparteien über die durch Ablehnung des Paragraph 2 des Fürslenkomprornis- ses im Rechtsausfchuß des Reichstages geschaffene Lage fort gesetzt. An den Beratungen nahmen auch Reichsjustizmini ster Marx und für Preußen Ministerpräsident Braun per sönlich teil. Beratungen über die Erwerbslosen fürsorge. Berlin, 23. April. Halbamtlich wird mitgeteilt: Am 19. und 2V. d. M. hat in Frankfurt a. M. eine Besprechung des Reichsarbeitsministcriums mit den Sozialministericn der Länder über die schwebenden Fragen der Erwerbslosenfür sorge stattgefunden. Bei der Besprechung waren auch das Reichsfinanz-, das Reichswirtschafts- und das Reichsernäh rungsministerium vertreten. Aus den Ergebnissen dieser Besprechung ist hervorzuheben, daß nach der übereinstim menden Auffassung fast aller Länder die gegenwärtige Re gelung der Unterstützungssätze, die keine Rücksicht auf die Lohnverhülknisse nimmt, nur noch für kurze Uebergangszeik aufrechterhalten werden kann. Nach der Auffassung der Länder muß sobald wie möglich ein llnterstühungssystem nach Lohnklassen eingesührt werden, wie es auch im Entwurf der Arbeitslosenversicherung vorgesehen ist. Die Länder nehmen damit also den gleichen Standpunkt ein wie kürzlich der Arbeitsausschuß des Reichswirtschaftsrates. Die Frage wird nunmehr unverzüglich das Rcichskabinett beschäftigen. Aus Sachsen. Immer noch mehr Arbeiter entlassungen als — Einstellungen. Das Landcsamt für Arbeitsvermittlung veröffentlicht über die Loge auf dem Arbeitrmarktc für die Zeit vom 11. bis 17. April 1926 folgenden Bericht: Auf dem Arbcitsmarkt des Freistaates Sachsen hat sich in dieser Bcrichtsivoche keine wesentliche Verände rung vollzogen. Den Vermittlungen standen immer noch zahlen mäßig größere Entlassungen gegenüber. Obwohl in der Landwirt schaft noch rege Nachfrage nach weiblichen: Personal bestand, konn ten vereinzelt verfügbare männliche Arbeitskräfte nicht 'untcrgc- bracht werden. Für Gärtner und Gartenarbeiter und Garten- nrl-e'ci -nnen beten, sich gute Bcfchaftigungsmöglichkeiten. Auch Bildtelegraphie und Fernsehen. Von Georg Schmitz-Steglitz. Nie sind aus dem Hexenkessel der Technik die Erfin dungen in so überraschender Fülle und Gestalt cmporgcstic- gcn wie zu unserer Zeit. Uralte Menschheitsträume werden Wirklichkeit, und Märchenwunder nehmen Gestalt an. Eben erst hat der Rundfunk Stimme und Ohr millionenfach ver stärkt und schon drängt im Gefolge der Bildtelegraphie ein neues Wunder ans Licht, das noch überraschender, noch phantastischer ist: das Fernsehen. Unser Auge soll nicht mehr an die Gegenwart der Dinge gebunden sein, uin sie wahr nehmen zu können, sondern ihr Abbild, getragen von den Wellen der Elektrizität, soll vor uns erscheinen, über Länder und Meere und jegliche Entkernung hinweg. Schon sind in physikalischen Laboratorien die ersten erfolgreichen Versuche durchgcführt worden, und das Problem, um das sich die Er finder jahrzehntelang vergeblich bemüht haben, darf als ge löst betrachtet werden, wenn seine Uebertragung in die Pra xis auch noch eine Weile auf sich warten lassen wird. Im Grunde genommen handelt cs sich beim Fernsehen ja um das gleiche Verfahren, das auch bei der elektrischen Bildtcle- graphic Verwcndungg findet, nur daß hier die Uebertragung verhältnismäßig langsam vor sich gehen kann, während sie beim Fernsehen tatsächlich im Augenblick erfolgen muß. Bau und Einrichtung eines Bildtelegraphcn lassen sich am besten an einem jener alten Edison-Ponographen klarmachen, die nicht wie die heute gebräuchlichen mit einer Platte, son dern mit einer Walze auserüstet sind. An der Sendestells denke man sich auf eine solche Walze das zu übertragende Bild, an der Einpfangsstelle einen photographischen Film aufgespannt. Beide Walzen müssen sich mit der gleichen Ge schwindigkeit drehen, was durch besondere elektrische Ein richtungen. die durch Stromstöße gesteuert werden, erreicht wird. Die Nadel des Ponographen denke man sich durch die Spritze eines feinen Lichtstrahls ersetzt, der nun, langsam an der Walze vorbeigesührt, das Original in engen Schrau benlinien abtastet. Das Original besteht aus helleren und dunkleren Stellen, und je nach der Helligkeit dieser Stellen wird der Lichtstrahl mehr oder weniger reflektiert werden: reines Schwarz verschluckt ihn völlig, reines Weiß reflektiert ihn am stärksten, und zwischen diesen Polen ist jede Abstu- 24 Giunden Reichspräfl-eni. (Nachdruck verboten.) Einer unserer Mitarbeiter, der mit der Umgebung Hin denburg» genau vertraut ist, erzählt uns über die Zeit einteilung de» greisen Reichspräsidenten folgendes: 24 Stunden Reichspräsident! — Auf den Schultern des greisen Mannes in der Wilhelmstraße ruht'-ein Uebermaß von Verantwortung, eine Arbeitslast, die mit jedem Tage wächst. Die Arbeit des Reichspräsidenten wickelt sich pro grammäßig ab. Sein Leben fließt gleichmäßig dahin zwi schen den Regierungsgeschäften, die, genau eingeteilt, fast die ganzen Stunden des Tages in Anspruch nehmen, und den kurzen Erholungspausen, die noch übrig bleiben. Um 7 Uhr morgens erhebt sich der Reichspräsident — im Sommer schon um 6 Uhr — und macht in dem auf der rückwärtigen Seite seines Palais gelegenen Park den ge wohnheitsmäßigen Morgenspaziergang, nur begleitet von seinem Schäferhunde „Rolf." Um 8,30 Uhr nimmt er das Frühstück ein, das nur kurze Zeit dauert, und eine halbe Stunde später bereits, um 9 Uhr, sitzt er in seinem Arbeits zimmer hinter einer Flut von Schriftstücken, und das täg liche Arbeitspensum beginnt. Da sind Vorträge seines Staatssekretärs Meißner anzuhören, Sitzungen abzuhalten und Konferenzen zu führen, sowie die wichtigsten Postein gänge zu erledigen — mit einem Wort also alle die vielen Kleinigkeiten, die im Leben eines Staatsoberhauptes unauf schiebbar sind und täglich der persönlichen Erledigung harren. Alles läuft programmäßig ab. Die Besuche und Empfänge, die Vorträge und Besprechungen sind auf die Stunde und Minute festgesetzt. Um 1,30 Uhr läutet die Glocke zu Tisch. Der Reichs präsident nimmt das einfache Mahl im engsten Kreise (mit Sohn und Schwiegertochter) ein. Die Zeit nach dem Essen bringt er sodann in seinen Zimmern mit dem Studium zu. Allein, über Bücher, neuerschienene Werke und Akten ge beugt, sitzt der Reichspräsident und arbeitet unermüdlich. die Forstwirtschaft war wieder aufnahmefähig. Eine ganz geringe Besserung konnte in der Textilindustrie beobachtet werden. In der Holzindustrie kam es zu weiteren Entlassungen, jedoch waren auch kleine Bessernngserscheinungen wahrzunehmen Nicht einheitlich blieb der Geschäftsgang in der chemischen Industrie. Die anhal tende günstige Witterung brachte eine weitere Besserung der Ar beitsmarktlage im Baugewerbe mit sich. Im Bekleidungsgewerbe war keine Besserung festzustcllen. Nur die Damenschneiderei und die Strohhutindustrie erfuhren eine kleine Behebung. Im Gastwirts gewerbe bestand Mangel an jungen Köchinnen. Geringe Nachfrage bestand an Hauspersonal mit guten Zeugnissen. Eine größere An zahl ungelernter Arbeitssuchender konnte bei Notstandsarbeiten un- tcrgebracht werden. In der Industrie der Steine und Erden zeig ten Geschäftsgang und Beschästigungsmöglichkeitcn ein wechselndes Bild. Ungünstig blieb die Lage in der Metall-, Papier- und Leder- indnstrie. Auch in: Nahrnngs- und Genuhmittelgewerbe war keine Besserung zu erkennen. Etwas anfnahinefähig erwiesen sich jedoch die Brauereien. Nach wie vor trostlos blieb die Lage für kaufmän nische Büroangestellte. Aus der Oberlauf. Bischofswerda. 23. April.. —" Die Wieke der nächsten Monate. Durch Notverord nung ist nunmehr die gesetzliche Miete für die nächsten Mo nate geregelt, und zwar sind zu zahlen: 92 v. H. der Friedensmictc am 1. Mai, 97 v. H. der Friedensmicte am 1. Juni, 100 v. H. der Friedensmiete am 1. Juli. —* Schadenfeuer bei der Lausitzer Glasraffinerie Ru dolf Redl. Heute nacht -brach in den Fabrikräumcn der Firma Rudolf Redl ein Schadenfeuer aus, das von der Heizanlage seinen Ausgang genommen harte und trotz der Betonwände das Kesselhaus und die Brennerei ausbrannte und zu einem kleinen Teil auch auf die Malerei übergegriffen hatte, wo für den Versand bercitstehende Ware vernichtet wurde. Der Dachstuhl ist vollständig abgebrannt. Die Oefen sind in Ordnung geblieben, verbrannt sind aber etwa 800 Zentner Kohle. Hauptsächlich ist Gebäudeschaden, weniger Materialschaden entstanden. Der Brand wurde vom Fabrik- Eins kurze, ost kaum einstündige Ruhe ist das emz.ge, er sich in dieser Zeit an Erholung gönnt, und das auch nui dann, wenn es ihm das Uebermaß an Arbeit gestattet. Um 4 Uhr ruft die Glocke zum Tee, der, wie das Mit tagessen, rviöver im Kreise der Familie eingenommen wird. Eine halbe Stunde später bereits beginnt dann das Nach mittagspensum, das bis gegen 7,30 Uhr dauert. In diese Zeit fallen abermals Besprechungen mit seinem Staats sekretär, Unterredungen mit den Ministern und Konferenzen verschiedenster Art. Sellen nur, wenn es ihm die Arbeit erlaubt, benutzt der Reichspräsident die Zeit zwischen den einzelnen Vorträgen und Regierungsgcschäften für kurze Spaziergänge im Park. Zu allen diesen Arbeiten, die seiner täglich harren, kom men noch ab und zu die großen Reisen, auf die er sich be geben muß, wenn irgendwo in Deutschlands Gauen Festakte vorzunehmen sind, Einweihungen beizuwohnen ist, oder politisch-gesellschaftliche Ereignisse seine Gegenwart erforder lich machen. Kehrt der Reichspräsident nach Berlin zurück, so verläßt er sein Palais in der Wilhelmstraße kaum. Aus fahrten, die er dennoch zuweilen unternimmt, haben alle ein bestimmtes Ziel, und tragen einen rein regierungsgeschäft lichen Charakter, so daß von Spazierfahrten keinesfalls di« Rede sein kann. Auch das Jagdhaus in „Schorfheide", das ihm zum Geschenk gemacht wurde und inmitten herrlicher Waldungen auf märkischem Grund und Boden gelegen ist, sucht er nur selten auf, und die wenigen Stunden, die er dort im Jahr verbringt, gehören zu den seltensten in den schweren und arbeitsreichen Tages dieses Mannes. Der Reichspräsident in der Wilhelmstraße ist einsam. Auf dem großen Schreibtisch in feinem Arbeitszimmer steht in eine Tafel eingemeißelt sein Wahlspruch: „Ora ot laborrr!" Hindenburgs Haar ist weiß; aber er ist kerngesund und unermüdlich in der Arbeit. Er ist unerschütterlich im Ver trauen auf die Zukunft des deutschen Volkes. Hanns Marschall. Wächter und gleichzeitig auch von der Post aus entdeckt und der Feuermeloestelle auf dem Rathaus gemeldet. Durch Sirenengeheul und Signale wurde die Feuerwehr alarmiert. Als erste trafen die Bahnhofsfeuerwehr, um ^L6 Uhr dis Freiw. Feuerwehr mit der Motorspritze, weiter die Wehren von F. G. Herrmann u. Sohn, Buschbeck u. Hebenstreit, von auswärts Belmsdorf (1. Prämie), Nieder-Putzkou (2. Prä mie), Goldbach und Geißmannsdorf ein. Mit 6 Schlauch leitungen wurde die Bekämpfung des Brandes in Angriff genommen. Nach der einen Seite schützte der Brandgiebcl vor weiterer Ausbreitung des Brandes, von den Fabrik räumen aus setzte die Wehr ein und brachte das Feuer an der Malerei zum Stehen. Die Spritzen blieben etwa 2 Stun den in Tätigkeit. Durch den Brand der Kohle war stacke Rauchentwicklung entstanden. — Durch den Brand wird der Betrieb, der das erstemal wieder 4 Tage in der Woche arbei tete, für wenigstens eine Woche stillgelegt, was um so be dauerlicher ist, als jetzt wieder größere Exportaufträge vor liegen. — Die Ursache des Schadenfeuers ist in Selbstent zündung der Briketts, die im Kesselhaus lagerten, zu suchen. —* Deutsche Oberschule. Im Rahmen der Reichsgs- sundheitswoche veranstalteten am Donnerstag, mittags ??1 Uhr Seminar und Deutsche Oberschule in leichter turnerischer Kleidung einen Wcrbelauf durch die Stra ßen der Stadt. Sämtliche Jahrgänge waren daran betei ligt, Knaben und Mädchen, groß und klein, soweit nicht ein oder das andere vom Arzt aus beanstandet mar, eine stattliche Schar, an die 250, die abwechselnd in Lauf und Schritt die etwa 3300 Meter lange Strecke durchmaßen. Der leider einsetzende Regen war nicht imstande, die Freude und Begeisterung der Läufer zu dämpfen. Mit roten Backen und lachenden Gesichtern kamen sie um 1 Uhr am Ziel, ihrem Ausgangspunkt, wieder an. Die Haut kräftig gerieben, die Kleider gewechselt, so hat gewiß jedes die gesundheitlich vor teilhafte Wirkung an seinem Leibe gespürt. —* Eine Reichssammelwoche zugunsten der Zeppelin- Lckener-Woche. Der Reichsausschuß für die Zeppelin-Ecke- ner-Spende des deutschen Volkes hat beschlossen, in der Zeit vom 6. bis 13. Juni d. I. eine Reichssammelwoche zu ver jüng zwischen Hell und Dunkel möglich. Um das Bild elek trisch übertragen zu können, ist es nötig, diese Lichtschwan kungen in Elektrizitätsschwankungen zu übersetzen. Das ge schieht mit Hilfe sogenannter elektrischer Zellen. Eine solche Zelle besteht entweder aus Selen, einem schweselähnlichen Stoff, der die Eigenschaft hat, den starken Widerstand, den er im Dunkeln dem Durchgang elektrischer Ströme entgegen setzt, mit zunehmender Belichtung zu vermindern, oder aus einem luftleeren Glasgcfäß ähnlich unseren Glühbirnen, in das in geringem Abstand voneinander zwei Drähte einge schmolzen sind, von denen der eine aus Alkalimetall besteht. Dieses hat die Eigenschaft, je nach der Stärke der Belichtung, der es ausgesetzt wird, mehr oder weniger Elektronen, also kleinste elektrisch geladene Atomteilchen, auszustrahlen, also dem elektrischen Strom eine breitere oder schmälere Brücke zu bauen, über die er seinen Weg von dem einen Draht zum andern nehmen kann.. An der^mpfongsstellc müssen diese elektrischen Strom schwankungen wieder in entsprechende Lichtschwankungen verwandelt werden, um als solche den lichtempfindlichen Film auf der Walze des Ausnahmeapparatcs mehr oder weniger zu schwärzen. Prof. Korn, der verdienstvolle deut sche Pionier der Bildtelegraphie, Hot das dadurch ermög licht, indem er den-Strom durch ein in einem Magnetfeld ausgehängtes Mctallplättchcn gehen läßt, das wie eine Blende in den Kegel eines an der Walze des Ausuahmcapparats langsam vorbciwandcrndcn Lichtstrahls gesetzt ist. Je nach der Stärke des durchgehenden Stromes wird das Metall plättchen, also die Blende, mehr oder weniger aus seiner Ruhelage abgelcnki und gibt damit dem Lichtstrahl den Weg frei. Da die Entwicklung der Bildtelegraphie dahin drängt, die Uebertragungsgeschwindigkeit noch zu steigern, hat man neuerdings diese mechanische und daher dem Trägheitsgesetz unterworfene Vorrichtung durch eine andre ersetzt, die masse los und damit trägheitsfrei ist, also jeder beliebigen Ge schwindigkeit zu folgen vermag. Es ist dies die sogenannt« Caroluszelle, benannt nach ihrem Erfinder Dr. Carolus in Leipzig. Ihre Konstruktion beruht auf der eigentümlichen vbnsikalischen Erscheinung, daß die Doppelbrechung polari sierten Lichtes sich in geeianeten, zwischen die Pole eines Stromkreises gebrachten Flüssigkeiten entsprechend der Stromspannung ändert. Mit Hilfe dieser Carolus-Zelle haben in jüngster Zeit zwischen dem Physikalischen Institut der Universität Leipzig und dem Berliner Laboratorium der Telefunkengesellschaft auf drahtlosem Wege Uebertragungs- versuche stattgefunden, die zu erstaunlichen Ergebnissen ge führt haben. Die Uebertragung eines Bildes von 10 : 10 Zentimeter Größe gelang in 20 Sekunden, obgleich dabei der Strom weniger als 250000 inal seine Intensität zu ändern hatte Mit Hilfe dieses Verfahrens würde cs mög lich sein, das originalgetreue Abbild eines Brieses oder eines Dokumentes von 150 Worten in 5 Sekunden über den Ozean nach Amerika zu schicken, also schneller, als ein ge wöhnliches Telegramm gleicher Länge befördert werden kann. Dieses Beispiel zeigt deutlich, welche Möglichkeiten die Bildtelegraphie über die Uebertragung von eigentlichen Bildern hinaus, die manchem als eine entbehrliche Er rungenschaft scheinen könnte, dem Nachrichtenverkehr er öffnet. So erstaunlich und schier unbegreiflich die Geschwindig keit der Uebermittlung bei der Bildtelegraphie auch schon ist, für' das Fernsehen reicht sie bei weitem noch nicht aus. Denn hierzu würde es möglich sein, das Bild, dessen 250 000 Elemente zwischen Leipzig und Berlin in 5 Sekunden über tragen worden sind, in etwa einer Zehntclsekundc im Emp fänger sichtbar zu machen. Da ein Lichtdruck nur für die Dauer einer Zehntelsekunde im Auge haftet, müßte auch das letzte Element das Bildnis in dieser Zeit reproduziert sein, also bevor noch der Eindruck des ersten im Auge erloschen ist. Bei lebenden Bildern müßte jedes Element sogar mindestens zehnmal in der Sekunde obgetastet, übermittelt und wieder gegeben werden. Das wären 2 500 000 Elemente in der Sekunde, deren Helligkeitsschwankungen in ebcnsoviele Schwankungen des elektrischen Stromes und aus diesen wieder in Helligkeitsschwankungen verwandelt werden müßten. So unvorstellbar solche Geschwindigkeiten für uns auch sein mögen, die Erfinder, die den Weg der Entwicklung kennen» schrecken sie nicht. Noch vor ein paar Jahren hielt man eine Uebertragung von 2500 Lichtwechseln in der Se kunde für die Grenze des Erreichbaren und war glücklich, als die Uebermittlung eines Bildes in der Größe von 10 : 10 Zentimeter in S Minuten gelang. Noch ein Schritt wie der von damals bis heute — und da» Fernsehen ist Wirklichkeit geworden. ar.stalten. C Sachsen unv« melwoche her entsprechende Behörden un dienen und t ,vollen, insb gebeten, sich sitzenden des Emil Ahlheli senhausstraß: —* Die kreuz wird Sitzung aller Die Sitzung „Königshof" jcrat erfichtst —* Der Bischofswerda seinen ersten in die Gastwii tag hatte viel lockt und in Nachzügler m Alich, hieß Erschienenenl vergnügte Sb langer Zeit» i trunk bald en gen Klängen lich das Tar Stunden mi» rad Tischer st Verfügung, r Freude hervo ten verschiede jeder Kamera wieder einmc Sachs. Militc haben. —* Verb« im Gasthaus wie Sportav 10. Mai ein guten Quelle' len. Der Ei Von den erst kommen; im den 200 <1l c Sonnabend i Uhr abends Uhr. Die P nächsten So: Blasewitzersti Verbände, b< Kegelbrüderr Iurisch, Otto Güldner, All satzmann, je schofswerda Nach Crledic Vcrsammlun - -- 3 band sächsisö lung am Sc Hause" in l eins „Unter: Tagesordnu: Kreissteucr, Ctellvertrete sitzcr König: Inhaber de: lipp-Döbcin, Puhka sammlung die christlic der. 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