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Wochenbetlage zum „Sächsischen Erzähler^ ' Nr. 1s7 An alter, heiliger Vuelle o 6 0 Z ö S o o <o Z Z Z -i V lieber eine mit Gitterwerk, bekürmken Pfeilern und Ka- nvnentürmen ausgestattete Brücke geht der Weg hinein za der alten, heiligen Quelle deutscher Kultur, deutscher Sitte, deutscher Kunst und Wissenschaft, linier unfern Lüsten rauscht zeit na, . der Kastellan . zu mir. ergriff meine Haut und führte mich schwel gend vor das Fachwerk des verschlossenen Hoch altars. Die Sonne fiel durch die bunten Glas fenster. und »'n. leuchtend roter Strahl traf die Holz täfelung. die unter den Händen des alten Man nes zurück wich, lind dann? In heiligem Erschau ern wendete ich den Blick ab. denn loas ich sah. war zu überwältigend herrlich; „Ja. fa, das ist kostbar, nicht wahr?" fragte der freundliche Alte neben mir. ..Echt Gold, echt Gold der ganze, riesige Bitar" Mir aberZ Achten es. als ob der Sonnen- strahl ein stammendes Menetekel über die gol dene Pracht schrieb. Oder war'S die Hand des letz ten Hochmeisters, di« sich in der fliehenden, goldenen Glut erhob, mahnend, be schwörend: „Deutsch«, wahre deine heiligste« Original,eichnvng für -äugend u«h Deutschtum" «« Güter!" " chern, zugehörig zu dem A wuchtig aufsteigenden Rie- sendenkmal altdeutscher Baukunst, dem Residenz schlaf, der deutschen Hoch meister, der ..Marien burg". Sie ist sene alte, heilige Quelle, an der zu verharren noch heule von wohltätiger Kraft ist. um zurückzuschauen, um mit freudigem Stolze einer Zeit, einem Geschlechte nachzuspüren, welches tat sächlich das der „Deutsch meister" war. Meister haft war in diesem Orden der deutsche Geist, die deutsche Würde, deutsche Religion, deutsche Kunst und Wissenschaft zusam mengezogen zu einem für die Ostseeländer unendlich ersprießlichen Wirken, und ein Mann wie Hermann von Salza war wokl dazu angetan, den Deutschen Orden zu jener Blüte zu tragen, in welcher er un ter Friedrich II. stand. Die bedeutenden Gü- § ter und Liegenschaften deS sich ständig ausdeh- ! nenden Ordens, der trotz härtester Forderungen an seine Ordensbrüder einen ungeheuren Zustrom aus allen deutschen Gauen ! erhielt, liehen es wün- ! schenSwert erscheinen, ei- > nen Stammsitz in das 1 große, zusammenhängende Gebiet des Ordens selbst ! zu verlegen. So wurde ! Marienburg der Sitz der ! Hochmeister des Deutschen i Ordens. Und in den Jah ren von 1276—1341 baute der Deutsche Orden sein Residenzschloh, die „Ma rienburg . Dieses gigan- o Z o o «OttOllOIiOIIOIIOIiOIiOItOilcAltONOUOItONOIIONOIiOttOtlOtlOIILSttOIlOilOIIOtlO 0 großartige Anlage des Ge- j famtbaueS. bietet -er 1» Fußlange. 7VFaß breHe, 32 Faß Hohe Remter. 2- gewölbter, in der M'ttt v nur durch einen einzige» Granlkpfeiler gestützter Hz Saal S Als ich vor dem Krie- ge zum letzten Male dl» — Ordenskirche betrat «nd somit an »er vis in oie aegr- chgehen kann, trat A stellan des Schloffeü 0 o ö o o 0 Z tische Bauwerk besteht aus drei Teilen: dem Hoch-. Mittel- und Borschloß. Der Gesamtbau wurde 1817—1820 neu hergestellt und diente gleichzeitig als fürstliche Residenz, Ritterburg und - . .k i.« c» . - v n -c -, / , Festung. Allein die westliche Sette des mittleren Schlaffes, wel- leise die fischreiche Nogak. und es grüßen uns drei eng bei- ches aus drei langen Flügeln besteht, hat noch ihr unprüngliches 0 kommen liegende Kirchen, alt und würdig, mit bemoosten DS- Ansehen. Einen überwältigenden Eindruck, beze'chnend Rr dt»