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-7V 81. IahrglMg Nr. S8 Sonntag, den 14. Februar 1S26. MUrrffaKafrsPromsormm». !N«N höhnen und mit brutalen Drohungen beantworten zu ton nen. Es ist bitter schwer für uns. datz wir solch« Behand lung über uns ergehen lassen müssen und die Faust nur in ' ----- - - im, Mussolini abef sagen wir . samt- , >n Lufklii- he Mißhand- Kelbstbestim- Locarno ge- n«nm«MN tzaus-attspiane, doch sehr best Weae M Och«. Btt werden wM am kürze! siert durch sein Wort, „daß die Wiederherstellung einer ge- Mcken deutschen Wirtschaft die unoerzichtbari Grundlage ....... — » Haushaltes st dem neuen lichen fertig- , übernahm m ihm über« wird. Veutschlaud erhätt den Mniwallarif oder MWtwe iv.S<wui^i für^zewisse chw>HH^remm^iWeW»WW AchMRM au» gevogeuem yotz. »Me «ANWefwuonin* nun sur gMWM Um das Ehrenmal für die Gefallen«« des Weltkrieges. Die Besprechungen keim K eichsprüstdenten. Berlin. 12. Febr. (Drahtb.) Au den heutigen Bespre chungen über ein Ehrenmal für di« im Weltkrieg Gefawman beim Reichspräsidenten ist zu melden, daß zur Klärung die ser Frage bereits vor längerer Zeit beim Reichsrat ein be sonderer Ausschuß gebildet worden ist, dem u. a. der Reichs- kunstwart Rr. Redslob, der preußische, sächsische und hes sische Gesandte, sowie ein Vertreter des Hamburger Senat» angehören. Geplant ist di« Schaffung eines E-r«nhaiu» im -erzen Deutschlands als Gedächtnlsstätte für di« Gefallen« de« Weltkrieges. Innerhalb der Organisationen wird wchr- scheinlich eine großzügige Sammlung für die geplante «- dSchtnisstätte eingeleit«t werd«», da die Schaffung erhebliche Mittel beanspruchen dürfte. Wie wir hören, hab« bereit» über einhundert deutsche Städte den zuständig« Stell« den notwendigen Grund und Loden und finanziell« Z» 'chüsse angeboten, doch ist eine Entscheidung bisher noch Mich keiner Richtung gefallen. Deutschland und die Genfer Zntriguen. In Genf hat am Freitag abend der Dölkerbundsrat in einer außerordentlichen Sitzung die Ausnahme Deutschlands der Völkerbundsversammlung empfohlen. Das ist der erste formelle Schritt, der von Bölkerbundsseite die Beteiligung Deutschlands sichert, aber man muß sich fragen, ob Deutsch land geneigt ist, sein Aufnahmegesuch auch jetzt noch aufrecht zu erhalten, da die Voraussetzung, unter der es seine Eiu- trittsbereitschaft aussprach, «ine grundlegend« Veränderung zu /erfahren droht. Das Blatt, da» dem Außenminister Dr. Stresemann nahesteht, die „Tägl. Rundschau*, hat be tont auf die Möglichkeit verwiesen, daß Deutschland den Dölkerbundsrat ersucht, den deutschen Aufnahmeantrag nicht weiter zu leiten, wenn Gewißheit darüber besteht, daß durch Schaffung neuer Ratssitze «in Moyal«» Verfahren gegen Deutschland eingeschlagen werden soll. Hoffentlich stehen der Außenminister und die deutsche Regierung bei diesem Wort und hoffentlich verfehlen sie es auch nicht, die Völkerbunds mächte offiziell daraus aufmerksam zu machen, daß Deutsch land auf die Aufnahme Verzicht leistet, wenn durch Auf nahme neuer Staaten die Einflußverteilung im Völker- dundsrat verschoben wird oder man gar Deutschland den zugesagten Ratssitz für längere Zeit oorenthält. Die Er klärungen, die der englisch« Außenminister Chamberlain ab gegeben hat, sind in keiner Weise beruhigend und wenn Deutschland nicht dieses eine Mal wenigsten» Haltung be wahrt, dann ist es im Völkerbund noch mehr verraten und verkauft, al« es all« warnenden Stimmen bisher schon vor ausgeahnt haben. Herr Dr. Stresemann wird sich keinen Illusionen darüber hingeben dürfen, daß ein Mißerfolg von einem solchen Ausmaß ihn mit allerschwerster Verantwor tung belasten und sein« politisch« Laufbahn jäh abbrechen würde. Per amtliche Genfer Bericht. Gens, 12. Febr. (Drahtb.) Da« völkerbundssekretariat veröffentlicht über die Ratssitzung folgende, Kommunique: Der Völkerbundsrat versammelte sich heute, den 12. Februar nachmittags zu einer außerordentlichen Sitzung unter tem Vorsitz des italienischen Vertreter» Sarbasso. Der Vor sitzende erklärt« dann, daß die deutsche Regierung die Frag« der Aufnahme Deutschland« in den Völkerbund geprüft hätte und daß der derzeitig« Vorsitzende de« Rates, Scialoja, den Rat einberusen hatte, um den Zusammentritt einer außer ordentlichen Vollversammlung, den Zeitpunkt ihrer' Versammlung und ihr« Tagesordnung srstsetzen zu lassen. Der Rat hat beschlossen, daß die Vollversammlung und der Rat am selben Tage zusammentreten sollen, d. h. am 8. März. Di« erste Sitzung des Rate» soll um 11 Uhr vormittags, die erst« Sitzung der Vollversammlung um S Uhr nachmittags eröffnet werden. Die Tagesordnung der Vollversammlung, die «jnstimig angenommen wurde, um für die Wiederherstellung gesunder Retchsfinanzen sei*. Man wird diesem Grundsatz an sich zustimmen können, ohne die Art und Weise zu billigen, mit der versucht wird, ihn in die Praxis zu übersetzen. Es ist allgemein« Ueberzeugung, daß die deutsche Wirtschaft die derzeitigen ungeheuerlichen Steuerlasten nicht mehr lange tragen kann, ohne zufammen- zubrechen und es ist zweifellos das bequemste Mittel zur Be- kebung dieser Notlage, daß man einfach die Steuern herab setzt. Dieser begrüßenswerte Schritt kann aber nur gewagt werden, wenn man gleichzeitig die Ausgaben im selben Umfange einschränkt. Davon aber ist leider bisher nichts zu spüren. Die Steuerherabsetzung bedeutet also zwei fellos den Uebergang zur Defizitwirtschaft, es muß be fürchtet werden, daß dieses Defizit noch erheblich höher sein wird, als es aus der Steuersenkung um S50 Millionen an sich entstehen würde, denn zweifellos sind wichtige Ausgabe posten, z. B. die Erwerbslosenfürsorge, viel zu niedrig in den Haushalt eingesetzt. Der Reichsfinanzminister ist sich selbst darüber klar, daß für etwaige Anleihen der innere Markt heute noch nicht zur Verfügung steht, es müßte also der deutsche Auslandskredit in Anspruch genommen werden. Das wesentlichste Stück in der geplanten Steuersenkung ist die Herabsetzung der Umsatzsteuer von 1 Proz. auf 0,6 Proz., die für die Reichskassen zweifellos einen Einnahmeausfall von mehr als 500 Millionen Mark zur Folge haben wird. Nach wie vor muß der Abbau der Umsatzsteuer bis zu ihrer völligen Aufhebung das Ziel finanzieller Sanierungspolitik bleiben. Hoffentlich kommt aber diese Senkung auch wirklich "... n zugute. faßt folgende vier Punkte: 1. Die Aufnahme Deutschlaatz«. 2. Die Begriffe der Vollversammlung über eventuell« Vor schläge des Rates betreffend die Anwendung da» 8 4 häy Völkerbundspaktes (Schaffung weiterer Ratsfitze). st. VW» getfragen. 4. Bau eines Dölkerbundsgebäudes. Wie der Vertreter der Telegraphen-Unton hierzu er fährt, wird der Punkt 3 der Tagesordnung, der die Leh«d» lung finanzieller Fragen vorsieht, sich einerseits aus die Bet' tragszahlung Deutschland» als Völkerbundsmitglich erstreb» ken, andererseits auf die durch die Vermehrung de» H«- sonals des Völkerbundssekretariat» durch Einst««»- deut scher Beamter sich ergebenden Mehrkosten. Die Berliner Auffassung über de« 8 4. Berlin, 12. Februar. (Drahtb.) Sn politischen Kressen Lw- lins wird der heutige Beschluß des Völkervundsrate» naturgemäß mit größtem Interesse vermerkt. Dabei richtet sich die eussmeer- samkeit in erster Linie auf den Puntt 2, der eine BeschlußfasAvg über den ß 4 der Völkerbundssatzung vorfleht, nach dem dir vätt kerbundsrat die Zahl der ständigen Mitglieder mit Zusttummu- der Vollversammlung erhöhen kann. Dieser Puntt wird mit W»! Bestrebungen gewisser Mächte in Zusammenhang «bracht, die, Zahl der ständigen Mitglieder des Rates über Deutschland wett« > hinaus zu erhöhen. An zuständiger Stelle ist man jedoch dm «f weiteres der Auffassung, daß dieser Punkt der Tagesordnung aa« formale Bedeutung hat und sich nur auf den Eintritt Deutsch!««- bezieht. Der 8 4 lautet nämlich in seinem Anfang: „Der Rat setzt sich aus Vertretern der alliierten und assoziierten Hauptmächte «b aus Vertretern sechs anderer Bundesmltglieder zusammen.* W ist selbstverständlich, daß dieser Paragraph im Zusammen-«-» mit der Aufnahme Deutschlands geändert werden mm), da w M nicht zu den alliierten und assortierten Mächten gehört. Keser Pass» graph ist bereits 1922 einmal geändert worden, al» di« Zahl de» nichtständigen Sitze von vier auf sechs erhöht wurde. Man be trachtet es in politischen Kreisen aber al» durchaus selbstverständlich^ daß die Reichsregierung auf diplomatischem Wege rechtzettig btt nötigen Sicherungen dafür «inholt, daß der Puntt 2 oer Tages ordnung keine andere Bedeutung hat am die, die man ihm in Bar lin vorläufig zumißt. Es wird übrigens darauf hi »gewiesen, daß Deutschland, nachdem es in Puntt 1 der Tagesordnung ausa««»'. men ist, es selbst in der Hand hat, die Vermehrung der Rattifitz« ß» verhindern, da nach demselben 8 4 der Rat unter Zustimmung der Mehrheit der Bundesversammlung ein, solch« Vermehrung mrr mit Einstimmigkeit beschließen könnt«. Um aber zu vermeide«, baß der deutsche Vertreter gleich in dieser Sitzung zu einem Beschluß gezwungen wird, der unsere Beziehungen zu anderen Mächte» nicht gerade zu fördern geeignet wäre, wird di, Retchsregienmg »w- aussichtlich vorher die nötigen Garantien zu erreichen suche». G» ist anzunehmen, daß ein amtlicher deutfcher Schritt in dieser Hag« bereits erfolgt, wenn die Bestrebungen auf Vermehrung »er Rata- sitze in den nächsten Tagen noch wettergehen sollten. Tagesschau. * Die deutschen und die französischen Wirtfchaftsbevoll- mächtigten haben am Freitag eia provisor.fches leilabkom- men unterzeichnet. * Der Völkerlmnd»rak hat eine außerordentliche Voll Versammlung aus dea 5. März einberusen. Auf der Tages ordnung steht die Ausnahme Deutschland». In Sofia soll wieder eine Verschwörung aufgedeckt wor den sein, die gegen den König und eine Reche hochgestellter Politiker gerichtet war. Zahlreiche Baueknbündler wurden verhaftet. Zu den mit * bezeichneten Meldungen finden die Leser Aus führliche» an anderer Stell. politische Wochenschau. Am Dienstag, den 9. Februar 1926, hat die deutsche Nelchsreaierung da» Gesuch Deutschlands auf Aufnahme in den Völkerbund abgehen lassen. In den vorhergehenden Togen hatte der Auswärtige Ausschuß des Reichstages dis dem Kabinett am 26. November vorigen Jahre» erteilte Ermächtigung zu diesem Schritt erneut bestätigt und hatten die Ministerpräsidenten der Länder gegen Vie Stimmen von Mecklenburg-Schwerin dem Gesuch zugestimmt. Es verdient festgehalten zu werden, daß die Reichsreattrung es ablehnterfdem K? per Volksvertretung Gelegenheit zu geben, sich vor dieser Entscheidung noch einmal in öffentlicher Sitzung und vor oller Welt zu dieser Politik zu bekennen, und daß der Aus wärtige Ausschuß in geheimer Sitzung über «inen deutsch nationalen Antrag zur Tagesordnung übergina, trotzdem dieser Antrag die Absendung des Aufnahmegefuches nur von der Erfüllung jener Bedingungen abhängig machen wollte, die das Reichskablnett sich selbst im September 1925 gesetzt hatte. Der deutsche Eintritt in den Völkerbund, der noch vor wenigen Monaten Mittel zum Zweck der Er reichung gewisser weltpolitischer Ziele war, ist im Laufe der Entwicklung und unter dem Druck der überlegenen Politik der Westmächte allmählich' Selbstzweck geworden. Der 9. Februar 1926 bildet so den Abschluß einer Entwicklung, die der Abgeordnete Graf Westarp richtig charakterisierte, als einen Weg von Illusionen zu Enttäuschungen und von Enttäuschungen zu neuen Illusionen. In das Friedensgesäusel deutscher Pazifisten und aus ländischer Auguren schallten in Mißtünen die Kriegsfanfa- ren, zu denen der italienische Diktator Mussolini sich wegen des gesamtdeutschen Interesses für die verfolgten und unter drückten Volksgenossen in Südtirol veranlaßt glaubte. Die widersinnige Grenzziehung der Pariser Friedensdelikte hat in Südtirol altdeutschen Kulturboden und 230 000 deutsche Volksgenossen unter italienische Herrschaft gebracht. Das faschistische Regiment glaubt in diesem kleinen Volks stamm eine wesentliche Bedrohung der großen italienischen Nation sehen zu müssen. Man arbeitet deshalb mit den brutalsten Mitteln auf den wirtschaftlichen Ruin und die völkische Entfremdung dieses kleinen Stamme» hin. Ms ist einer der wenigen erfreulichen Lichtblick« in der deutschen Geschichte der letzten Jahre, daß das gesamtdeutsche Empfin- den in unserem Volk« inzwischen so stark geworden? ist, daß da» ganze deutsche Volk bi« hin in di« letzte Hütt« diese Lei- den der Tiroler Vorposten Großdeutschlands al» fein« eige nen empfand und sich oerhalb mit Leidenschaft dagegen auf lehnte. Herr Mussolini hat geglaubt, mit ebenso überheb lichen wie geschmacklosen Worten diese» deutsche Gefühl ver höhnen und mit brutalen Drohungen beantworten zu kön nen. E» ist bitter ' der Tasche ballen können. Herrn Mussolini aber sagen Dank für die praktische Erziehung unserer Nation zu aesi deutschem Volksempfindeu und für den praktische n^Au rungsunterrilbt, den er der ganzen Well über lung der deutschen Volkstum« im Zeichen de» mungsrechts der Völker und de« Geistes vor geben hat. Das innerpokitische Ereignis der oergar war die Programmrede, mit der der neue Sinan-minlster Dr. Reinhold die Beratung d für das Jahr 1926 tm Reickwtag eröffnete. Es Herrn zugute zu halten, dich er «inen tm «fei D-rSWWLWK »öcheMckch SU Pta. Ginzttnwnma lö Big. — All« Pollanstalttn, Störung d sowie wrserr ZeMmpmü-ttägrr und btt Geschäftsstelle aehmxv tungrn — ieberzet' Bestellungen entgegen. Atscholsweroaer einzige Tageszeitung im Amtsgerichtsbezirk Bischofswerda und den angrenzenden Gebieten Die» Blatt enthält dir amtlichen Bedanuvaachungen d« Aramhaur- Mannschaft, der Schul tnspektion und des Hauptzollam» -u Bautzen, de» Amtegericht», des Fstumzamtes und des Stadttai» zu Bischofswerda Anz«tß»»»«t» (tn Boldmark): Dir 43 mm breite rvttp GrundschriftzeUr 25 Dsg., örtlich« Atmeig« 20 Psa, btt « V - " . kim Texttell) 7VPsg. Zahdwstd, Paptt, zum amtlichen Briemum vom Zahlt«», jedoch nicht nttbn» zum Kur» vom Tag« der Rechnung. — Rabatt »ach Tests. Sammelanzeigen tariim. Ausschlag. — Erfüllungsort Bischofs« Resch tnnnaowesser Jeden Werktag abend» sttt dea lolgenL. Tag. B«,»S»M»«k» 4tt btt Zäv «ine» halben Monat»: Frei tn» Ha» hstbaumatttch Md. ÜLO, bet« Abholer, bi d« GefchÄttlteLe Unabhängige Zeitung für alle Stände in Stadt uM Land. Dichteste Verbreitung inallenVolksschtchterch Beilagen: Sonntags-Unterhalttm-sblatt »och Landwirtschaftliche BestlM) Geschäftsstelle Bischofswerda, Altmarkt 18. — Druck, wrd Berta, Friedrich May G. m. b. H. in Bischosswerda. HemfprechmcNr.444und 44ß V»fttch»ch-«o«w: «mt Dr«»«, «r. 1521. Gemette»« c oaebaado-teottofi« Bischofmoeeda Konto Str. S4. Grundfchriftzelle 25 Im Falle höhere, Gewalt — Krieg oder sonstiger irgend welcher breite Reklamezelle - de» Betriebe» der Zeitung oder der Besärderungseinrich- " ' hat der Bezieh« keinen Anspruch aus Lieferung od« Nachlieferung der Zeitung od« aut Rückzahlung de« Bezugspreises.