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Mittwoch, den 23^ Dezember iv2b r. m Der Sächsische ErzWer Welche Ansprüche verjähre« am 31. Dezember 1K2S? Wieder steht der Gewerbetreibende, aber auch der Pri vatmann mit dem immer näher rückenden Schlüsse dieses Jahres vor der Frage: Welche außenstehende Geldsorderun gen verjähren dieses Jahr und was habe ich zur Abwendung des etwa zu erhebenden Verjährungseinwänden »zu tun? Die Beantwortung aus diese Frage ist besonders dieses Jahr sehr wichtig, da vielfach die Aufwertung der dergleichen Rückstände berücksichtigt werden kann. Zunächst die allge meine Verjährung der Ansprüche: 1. Es verjähren am 31. Dezember. 1925: alle Ansprüche der Kaufleute, Fabrikanten, Handwerker, Landwirte, Spe diteure, Schiffer, Gastwirte usw. für Lieferungen und Leistungen oes täglichen Lebens, die im Jahre 192s entstan- den sind. Also: Lieferungen von Waren, Reparaturen, Aus besserungen, schuldig gebliebene Kostenanschläge, überhaupt jede Leistung, die gegen Entgelt erfolgte usw.; ferner ver jähren die aus derselben Zeit stammenden rückständigen Ge hälter und Löhne der Angestellten, Arbeiter usw. Die For derungen der Aerzte, Hebammen, der Lehrmeister (wegen der im Lehrvertrage vereinbarten Leistungen und bestritte nen Auslagen), die Forderungen der Rechtsanwälte und Notare für deren Gebühren und Auslagen, soweit diese nicht zur Staatskasse fließen, die Zeugengebühren, die Forderun gen der Lehrer und der öffentlichen Anstalten für Unterricht, Erziehung usw. - . , ' - . 2. Es verjähren am 31. Dezember 1925 alle Le-stungen, die jür den Gewerbebetrieb des Schuldners im Jahre 1921 entstanden sind (also Lieferungen an den Detaillisten oder Gewerbetreibenden oder Handwerker zum Zwecke des Weiterverkaufs); ferner alle anderen ständig wiederkehren den Leistungen (Unterhaltungsansprüche, Pacht- und Miet zahlungen, doch sind unter Mietsorderungen nicht solche über bewegliche Sachen, die gewerbsmäßig vermietet werden, zu verstehen, diese fallen vielmehr unter die in 1 gemachten Angaben). 3. Ansprüche gegen die Eisenbahn wegen Schodener sätz verjähren in einem Jahr. Die Verjährung beginnt mit dem Tage, an dem abgeliefert worden ist oder abgeliefert hätte werden müssen. Erfolgte aus die schriftliche Anmel dung des Schadens bei der zuständigen Stelle s. Zt. ein ab schlägiger Bescheid, so wird die Verjährung für die Zeit zwischen der Anmeldung des Schadens und des Erhalts des Bescheids „gehemmt"; die Hemmungszeitgwird. zur ge setzlichen Verjährungszeit hinzugerechnet und mit dem Ab laufe dieser Zeit tritt nunmehr die Verspätung ein. An sprüche gegen die Post verjähren innerhalb 6. Monate seit der Einlieferung der betr. Postsendung. In Reklamations verfahren zählt die „Hemmungszeit" ebenfqlls zur gesetz lichen Verjährungszeit (also wie in Eisenbahnsachen). 1. Aufwertung der Ansprüche 1 bis 3. Durchschnittlich erscheint es sehr bedenklich, alle älteren Ansprüche'nach dein jeweiligen Dollarkurse auszuwerten, denn das Reichsgericht (vergl. Verkehrsrechtliche Rundschau 4, 325) hat ausgespro chen' daß die jeweils fällig gewesenen Dollarkurse sich nicht parallel mit der Veränderung her Warenpreise (« Deutsch land verholten haben. Die. Aufwertung ist vielmehr, nach dieser Rechtsprechung nach den Marktpreisen (Indexziffer der betr. Gewerbe) zu berechnen. Bei der Auswertung in Eisenbahnfrachtsachen gilt der Wert, den das Gut am Tage der Versendung hatte. Dieser wird nach den Indexziffern oder nach den bekannten Zeller- schen Umrechnungstabellen umgerechnet. Nur wenn große Fahrlässigkeit der Bahn vorliegt, erfolgt die Berechnung (Auswertung) zum Dollarkurse (verkehrsrechtliche Rund schau 4, 631). Z Hat die Bahn einen Papiermarkbeträg (bei der Ent stehung des Schodens die richtige Summe) gezahlt, so kann die Aufwertung als „Verzugsschaden" noch eingeklagt wer- den. (Dies gilt auch für alle anderen Ansprüche gegen an dere Schuldner und besonders für solche Ansprüche, die aus die Zeit von 1921 entfallen). Ein Verzicht auf die Auswer tung liegt darin nicht, wenn der Gläubiger nicht schon früher einen solchen Anspruch geltend gemacht ha? (Reichsgericht in Verkehrsrechtlicher Rundschau 4, 716). "Gegen Versiche- rungsgesellschasten (Feuer, Einbruch, Hastpflicht, Transport) kann nur der Vrrormungsfaktor (6N Prozent) als Aufwer tung in Betracht kommen (Reicksgericht in Verkehrsrecht licher Rundschau .4, 793),. denn, so meint das Reichsgericht, die Erfahrung twi gelehrt, daß sich die Versicherungsgesell schaften weit weniger als olle andere« Kaufleute gegen die Folgen der Geldentwertung schützen könnten. 5. Hypothkkenzinsen, die bis zum 31. Dezember 1924 geschuldet sind, sind der Verjährung wiheringesallen. Diese gelten nach dem Aufwertungsgcsetz (8 28 Ms. 1) als erlassen und die Hypolhckengläubiger müssen sich mit der gesetzlichen Aufwertung zufrieden geben. 6. Die Verjährung wird unterbrochen (ausgeschoben) durch Anerkennung der Schuld und zwar mittels Abschlags zahlung, Zinszahlung, Sicherheitsleistung und dergleichen. Wohl zu beachten ist dabei, daß eine einfache Mahnung, selbst wenn sie unter einem Einschreibebrief erfolgt, allein nicht genügt. Wer nicht auf gütlichem Wege eine Abschlags Zahlung m .cht, do bleibt für den Gläubiger weiter nichts übrig, als stimm Anspruch ungesäumt auf gerichtlichem Wege geltend zu machen. Dabei ist folgendes zu beachten Alle Ansprüche, die am 31. Dezember 1925 der Verkäst- rung anheimsallen, müssen bis zum 31. Dezember 1925 ent weder durch Klage oder Zahlungsbefehl geltend gemacht werden. Es genügt, wenn der Antrag auf Geltendmachung des Anspruches bis zu diesem Tag« bet dem Gericht einläust. denn hierdurch wird die drohende Verjährung unterbrochen (88 496 Abs. 3 und 693 Abs. 2 der Zivil-Prozeß-Ordnung). Muß der Anspruch bei dem Gericht geltend gemacht werden, so ist der Antrag um einen Zahlungsbefehl vor- zuzichcn, weil das Mahnverfahren billiger ist als das Pro zeßverfahren und dies die dringende Sache beschleunigt. Er- hebt der Schuldner wider Erwarten doch Einspruch, so wird dadurch zuungunsten des Gläubigers nichts verteuert, denn di Kosten des Mahnverfahrens werden dem Prozeßverfah ren gutgcschrieben. ' Aus dem Gerichtssaal. * Line Wendung im verusungsprozeh der Gräfin voth Mer. Aw Montag, dem fünften Aerhandlungstage des Be- rusungsprozesses Bothmer, belastete der Landgerichtspräsi- dcnt Rieck, der in der 1. Verhandlung zu Gunsten der Gräfin ausgejagt hatte, die Angeklagte schwer. Der Zeuge sagte zögernd aus mit dem Bemerken, es falle ihm sehr schwer, über diese Dinge zu sprechen Die Gräfin habe, als seine Frau im Frühjahr todkrank lag, ein Schriftstück verfertigt, das seine Frau ihr angeblich in Gegenwart der Kranken schwester diktiert habe. In diesem Schreiben stehe, daß seine Frau aus dem Portemonnaie auf dem Markte einen Betrag von 60l) bis 700 Mark verloren und sich von einem Teldver- leihcr die Summe geborgt habe, um ihm, dem Zeugen, von dem Verlust nichts wissen zu lasset^, Sie wende sich mit die sem Schreiben an andere Freunde und bitte diese, ihr Geld vorzustreckcn, das sic später zurückzahlen werde. Dieses Schriftstück trage als Unterschrift den Vornamen seiner Frau, sowie den Nomen der damals bei ihr tätigen Schwe ster Hieronymus. Diese habe ihm nunmehr erklärt, daß seine Frau in ihrer Gegenwart niemals ein solches Schriftstück diktiert und daß die Schwester es auch niemals unterzeichnet habe. (Große Bewegung.) Auf dieses Schriftstück hin hab-- die Gräfin Bothmer tatsächlich einen Betrag von 300 be kommen. Die Angeklagte erklärte verwirrt, daß der Vor fall sich tatsächlich so abgespielt habe und sagte weinend: „Die Schwester sei vielleicht nicht im Zimmer gewesen, als Frau Rieck ihr diesen Brief diktierte." Der Vorsitzende stellte nun mehr fest, daß die Unterschrift'fälschlich Schwester Hierony mus lautet. Der erste Staatsanwalt Gerlach überreichte der Gräfin das Schriftstück, worauf diese erklärte, meiner Ansicht nach habe ich es nicht geschrieben, aber ich kann es nicht ge nau sagen. (Bewegung.) Die oerloren gegangene Summe mar die Pension des Präsidenten Rieck, sowie Erlös aus Wäsche- und Silberoerkäusen. Der Zeuge Präsident Rieck sagte aus: Meine Frau, die sehr leidend war, hatte für mich niemals Pension erhoben. Meine Tochter hat festgestellt, daß von unserer Wäsche nichts fehlt, also kann auch mein« Frau keinen Erlös aus derarffgen-Verkäufen gehabt haben. Die Angeklagte erklärte schluchzend: Wenn so etwas behaup tet wird, dann habe ich Angst, überhaupt noch etwas zu sagen. Erster Staatsanwalt Gerlach sagt darauf zu der Vereister Hasen. Minter im Wellhafen Hamburg. — Möven aus den Lan dungsbrücken. — Vom Stapellauf der „Hamburg". — Eine vom Himmel gefallene Arbeitsgelegenheit. — Der Ham burger und sein „Dom". (Nachdruck verboten.) Schwer hängen die schneevollen Wolken übir dem Ham burger Hasen. Der breite Elbstrom, der sonst durchkreuzt wurde von Barkassen und Schleppern mit Lastzügen und flinken Dampfern, ist jetzt angefüllt mit Eisstücke«, die den Wasserspiegel bedecken von den Landungsbrücken bis Blankenese und weiter stromabwärts bis Cuxhaven. Fest ist die Eisdecke schon auf der Oberelbe, so daß die. Schleppschiff fahrt brachgelegt ist. Auf der Unterelbe sorgen Flut und Ebbe dafür, daß die Eisdecke immer zerbrochen wird. In rhythmischem Aus und Nieder heben sich die weißglitzernden Flächen, durch die hin und wieder ein Fahrzeug W ächzend Bahn bricht. Ein ander Bild als sonst bietet Heuer der Ha en. Auf dem weißen, breiten Strom hocken Möven zu Tausenden. Die schmucken, flinken Tiere, die sonst weit draußen auf der Nordsee ihrem sättigenden Gewerbe — dem Fischfang — nachgingen, sind brotlos geworden. Sie suchen die Nähe der Menschen auf. Und die zweibeinigen Fischesser sind ihnen Freund und suchen ihr hgrW Los zu mildern. Mit Geschrei und Gekrächz stoßen die Möven auf die Abfälle nieder, die man ihnen zuwirft. Und wenn eine besonders wohltätige Seele sich auf die Landungsbrücken stellt und ihnen Brosamen streut oder in die Lüft schleudert, dann kommt eine rauschende Mövenwolke dahergestürmt, schnappt die Atzung im Flug oder läßt sich sygar auf den Brücken nieder, um den ewig hungrigen Magien zu füllen. Ein überwältigend eindrucksvolles Bild! Weißumzogen ragen die Helling« der Werften in dis Luft. Matter rauscht hier der Pulsschlag des schaffenden Lebens. Es ist schwere Zeit für den Schiffsbau. Und das Ge spenst der Arbeitslosigkeit geistert umher. Wenn dann ein mal wieder ein Stapellauf vonstatten geht — wie kürzlich der der „Hamburg," eines Schwesterschisfes der „Deutsch land" und des „Albert Ballin" —, dann ist das,ein Ereignis größten Stils für Hamburg. Der mit der Sihiff-hrt Der- wachstme unterdrückt eine Träne der Wehmut in Erinne- ivng der glanzvollen Tage von ehemals, und leise nur will ein H.ckfnungsschtmmer wieder aufsteigen. Denn die lchme:«' Zelt der deutschen Handelsschifsahrt ist noch nicht Da« Ausland beherrscht mit seinem übermäßigen lkc-nnog-deiiy nock immer den Weltmarkt. Um so höher ist der Untern,hmunasgelst der Hapag anzuerkennen. Die n„>, „Hamburg", die eben di« Hellinge von Hfohpt L Voß v»rs(,ß. in lSS Meter lang und 24 Meter breit; sie besitzt einen Brukwraumgehalt von 21000 Registertonnen und »in, Gclckwlndigkeit von 16 Seemeilen in der Stunde. Fast '?oo Fahrgäste wird sie aufnehmen können. Wie wir ersah en ist so,b«! «in neuer 21000-Tonnen-Dampfcr bei Blohm L Voß auf Stapel gelegt worden, der als vierter Dampfer der Deutschland-Klasse der Hämburg-Amerika-Linke gebaut werden soll. Glückhaftes Wachsen und glückhafte Fahrt den neuen Schiffen! Der deutschen Schisfahrt ist ein Aufstieg dringend zu erhoffen. Hunderttausende von Existenzen sind mit ihr auf Gedeih und Verderb verbunden. Die Behinderung durch die Eisfesseln wird ihr zwar neue Wunden schlagen; darum ist zu wünschen, daß das Schauspiel des vereisten Hafens — so gewaltig es sich an sieht — nicht von allzu langer Dauer sei. Selbst für die norddeutschen Gegenden ist der Winter recht früh und reckt hart ins Land gezogen. Nach Berechnungen der Deutschen Seewarte tritt im Mittel der erste Schneefall hier gegen den 9. November ein. Dieses Jahr kam er schon am 13. Oktober. Weitere Schneefälle folgten als Vorboten des strengen Win ters, der sich denn auch prompt längst vor seiner kalcnder- m.' 'zigen Berechtigung einstellte. Sturm und Scknee setzten ein in lieblicher Folge. Und die Quecksilbersäule sank dicker Tage auf 12 Grad unter Null in den Mauern der Stadt, draußen sogar auf 16 Grad Celsius unter Null. Aber was dem eenen sin Uhl, bleibt dem andern doch immer noch sin Nachtigall. Den vielen, allzu vielen Er- wcrbslcs-.i bot sich eine bochwillk - .Gelege, . brachk'.c.' n-c" Arb-'r-?k>'"f e 'der i.-'rde>- «-->> bieten. Die Stadt Hamburg konnte zur Beseitigung der ver- kehrshindernden Schneemassen an die 2500 Erwerbslose ein stellen, die nun nach besten Kräften mit Hacke und Schippe der vom Himmel gefallenen Arbeitsgelegenheit nachgeben. Und mancher wurde noch von Privaten herangezogen. Kri tiker behaupten zwar, mit soviel Kräften müßte der weiße Segen schon längst beseitigt sein. Aber erstens war der Se gen doch gar zu reichlich — so daß erst,einmal die Hauptver kehrsstraßen entlastet werden mußten —, und dann will die Schippe in den Händen eines ehemaligen Kaufmanns z. B doch nicht so flott arbeiten wie in den hornbedeckten Fäusten eines trainierten Handarbeiters. Arbeitsgelegenheit für manchen armen Schlucker schuf auch wieder der Dom, der historische Hamburger Weih- nachtsmarkt, der seit einigen Jahren auf dem Heiligcngeist- feld gelandet ist. Der Hohe Senat einer Freien und Hanse stadt Hamburg wollte zwar in diesem Jahre dem Dom den Garaus machen. Aus welchen Gründen eigentlich, das hat zweifelsfrei noch niemand zu erkunden gewußt. Auf die Nachricht von diesen Tötungsabsichten aber erhub sich ein gewaltiger Sturm der alteingesessenen Hamburger, die ihren Dom schon aus Pietgtsgründen nicht missen wollten, und dec Gewerbetreibenden, die wie alljährlich den Rentenmarksegcn nicht missen wollten. Und als schließlich die Bürgerschaft, das Parlament der Hamburger, sich für den Don, entschied, da ließ es auch der Senat nicht länger tnif einen sehr ernsten Streit ankommen, sondern sagte Ja und Amen. Und nun erhebt sich — immer vier Wochen vor Weih nachten — auf dem Heiligengeistseld die Zeltstadt, die täglich so viel Strom verbraucht, wie etwa eine ansehnliche Ortschaft für Kraft und Licht benötigt. Nickt weniger als neun .Transformatoren verwandeln die 6000 Volt in Kraft und Helligkeit. Stündlich hat matt einen Verbrauch von 850 j Kilowatt erreicht. Dafür blitzt die Zeltstadt auch, des Abends in einer märchenhaften Lichtfülle, die die Holz- und lein- mandumkleideten Buden mit den „garantiert erstklassigen Weltwundern", die. Raupen- und Achterbahnen, die Los- und Würfelbuden magisch verbrämt. Daß der Hambur ger bei allem Genuß der Weltwunder doch für eine kräftige Unterlage zu sorgen weiß, bekunden die Wurstbuden, die — nicht weniger als 80 an der Zahl verlockenden Dust ent strömen lassen. Von den über anderthalbtausend Platzbe werbern hat dabei nur der vierte Teil Gnade vor den Augen der Obrigkeit gefunden. - Was dem Münchener seine Oktoberwiese, dem Dresde ner und Eileber seine Vogelwiese, dem Kölner sein Karne val — das ist dem Hamburger sein „Dom", auch wenn > r ihm eine Stange Geld kostet! Allerlei. Ein neuer Geßler. Die Bewohner Bessarabiens, dst- offenbar die Ehre nicht zu würdigen verstehen, die man ihnen antat, als man sie etwas gewaltsam zu Rumänen stempelte, haben sich gegenwärtig unter ein ziemlich scharfes Regiment zu beugen. Ein öffentlicher Anschlag in den Stra ßen von Edintze macht folgendes bekannt: „Die rumänischen Offiziere sind von der Bevölkerung auf folgende Art zu grüßen: 1. Jeder hat stehen zu bleiben, sich gegen den Vorgesetz ten zu wenden, mit freundlichem Lächeln seine Mütze abzu nehmen und tief bis zur Erde zu grüßen. 2 Damit die Bevölkerung diesen Gruß lernt, wird mehr mals am Tage meine Kommandantenmntze durch die Siad! getragen werden. Jedermann ist verpflichtet, sie entsprechend Artikel 1 dieses Befehls zu grüßen. Der Platzkommandant von Edintze Dieser Befehl ist schon einmal dagewesen. Es bleibt ab zuwarten, ob dieser Dimitriu-Geßler seinen Wilhelm Teil findet. ' Das ist Neuyork! Diese große amerikanische Stadt zählt jetzt 5 600 000 Einwohner, von denen 2 000 900 :m Ausland geboren sind. JnNeuyork wohnen mebrIint ener al- m.Rnm. mehr Irländer als in Dublin, mehr Deutsche al, in Bremen. Außerdem beherbergt die Stadt ein Zehnte.' der Juden der ganzen Welt. Sie Hot mehr Telephonanlcklüsse als Lo..d»n Paris, Berlin, Petersburg und Rom zusammen. In N-u- York sind die fünf größten Brücken der Wel«. jede ist wcn'a stens eine Meile lang. Täglich svielcn Amo Theater uv» Kinos. Jeden Tag kommen rund 300 mm Besucher in di» Stadt. Alle 52 Sekunden läust^eiif Perseuenzug ein. Jede dreizehn Minuten wird eine Training vollzogen, während alle sechs Minuten ein Baby zur Welt kommt. Alle zehn Minuten wird ein neues Gcschäst eröffnet, alle 5l Minuten wird ein Neue» Gebäude fertig. Das ist Neunork. — Der „Wasserkopf" der Weit.