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o o o o 0 0 0 o 0 o 0- o 0! o o o o o o 0 o o o 0 o o o 0 o o g 0 o 0 o 5^ o 0 o 0 o o o o 0 o 0 o Bon o Ich o o 0 f- o o o o o o L> o freilich ist wieder anders gekommen! ihr es auch nichk. Blickck hier um uns scharen mck o, ö o- o ZK-LZLL-SL auf qe- immer jenes Worics: „Treue um Treue!" i,uieyl uno -ocoen, oenn er war ganz gcwig ein ickreameyer Strolch. Es bestand keine Möglichkeit für mich zu entkommen. Ich sah wie gebannt aus meine» Schlitten, ohne ein Glied z» rühren, wie eia Koninche» vor dem Blick einer Schlange, and wartete nur, datz der kleine Strolch von seiner Haustür kommen und mich verhauen sollte Aber, siehe da, mein Schutz engel wachte. DrrkleincStrolch kam nicht von seiner Haus tür. und während er mich be trachtete — mehr mit Gleich giltigkeit als Has, — sagte er nur: — „Bor dich in den Bücken, Knirps; dann gcht's schneller!" Darauf nahm er ein Stück Kohle aus seiner Tasche, zeich nete ein einsilbiges Morl an die Mauer und verschwand hinter seiner Haustür. Aber ich begann wieder den Hügel hinabzusahren und slakle mit den Beinen, um vorwärts zu kommen, denn der Hügel war wenig steil Plötzlich durchzuckte mich der Gedanke, daß in dem Aus spruch des kleinen Strolche irgend etwas Wahres ver borgen liegen könnte. Menn ich still aus meinem Schlitten irgend jemand een hinten und Det Punkt des Archimedrs. Hjalmar Söderberg. Aus dem Schwedischen übersetzt von H Bergholz. kannte einmal einen kleinen Strolch Wir waren beide im gleichen Alter und wohnten in der ¬ selben Strotze Aber er war mir in allen Dingen überlegen, nicht nur an Erfahrung und Mut, sondern auch an Kenniniüei». Denn er verstand cs, mit cin'M Stuck Kreide oder einer Kokle die Mauern und Zäune unserer kleinen Strohe mit Worten und Zeichen zu bedecken deren Bedeutung ich nickt konnte. Wenn ich hiiiaueging, pflegte ich. sobald ick Mein und ohne Schul; war, zuerst immer nur die Nase aus der Honstüc zu stecken, um einen Blick die Strotze hinunter zu werfen und mich zu überzeugen, datz sich der kleine Strolch nicht in der Nähe befand Denn er war stärker als ick und konnte es nickt lernen, den Anblick meiner Anzüge mit Gleichmut zu ertragen, die nicht so schmutzig und zerrissen wie die eigenen waren. Aber eines Tages geschah es, datz ich einen Schlitten von meinem Baler bekam Der war mit einer rolgeblümtcn Filz- dccke gepolstert, die Kufen hatten starke Slahlschicnen, die sitze, dachte ich, und cs kommt irgend jemand von hiiitcn und gibt mir einen Stotz in den Nucken, jo sübrl ja der Schlitten ein Stück weiter. Wenn ich mich nun selbst in den Bücken ftotzc. so hat das natürlich dieselbe Wirkung, als ob irgend ein anderer das lut. Das war ja so einfach, und was war ich dumm gewesen, nickt gleich daran zu denken. 2ck sah mich vorsichtig um, ob der kleine Strolch fick nickt in der Nahe besand. denn ick wollte nicht, datz er mich leben sollte, wie ick seinen Bal befolgte Und dann begann ich mich in den Bücken zu stoßen, so viel ich nur konnte. Aber der Schlitten rührte sich nickt vom Fleck. Ick borle mich in den Bücken, datz ick warm wurde, und zwei grauen blieben stehen und lackten über mich Aber der Schlitten iuhrle sich nicht. Da wurde ick zornig, nahm meinen Scklillen an die Schnur und lies mit ihm nack Hause, i d m ich mir einen grotzcn Bruder wünschte, der den kleinen Strolch für mich verhauen sollte. Beim Mittagessen berichtete ick meinem Baker das Aben teuer und bat ihn, mir zu erklären, wie cs käme, datz man ans seinem Schlitten nickt vorwärts kommt, wenn man sich selbst in den Bücken siotzt. Mein Baler lachte nicht über mick und sagte nicht, ick sei dumm, sondern vcrsuchlc, mir eine ordentliche Erklärung für di les Wunder zu geben. Aber dabei verwickelte er sich so in Widersprüche, datz ich schlietzljch die Aufastung hatte, er verstünde von der Sache ebenso wenig wie ich. lich zweifelte, jemals eine Lösung sür dieses Bälsel L-D LZ 8 rechnet worden, daß allein am lehren Tage der Beschießung <am 27. September) 7000 Schutz in die Stadt gefallen find, das macht in einer Stunde fast 300, in einer Minute 4 bis S Schutz. Einen erschütternden Anblick boten die bedauernswerten Einwohner, die kein Obdach mehr hatten, oder die, nach Ange hörigen suchend, wehklagend durch die Straßen liefen. Ich selbst nahm mich eines fluchshaarigen Buben an, der In Trä nen aufgelöst war. Zuerst zeigte er furchtbare Scheu, er glaubte wohl, ein deutscher Soldat tue jedem Menschen etwas zuleide, doch bald wurde er zutraulicher und erzählte mir, daß er schon lange nach den Eltern suche. Der kleine Leon war ein aufgeweckter Bursche, und ich habe in den fünf Tagen, die er bei mir war, viel Freude an ihm gehabt. Natürlich teilten wir mein Essen brüderlich miteinander und sind stets bcide satt geworden. Mik jedem Tage, da die Deutschen in Straßburg waren, wurden Buhe und Ordnung größer. An der Zivilbevölke rung wurde von unseren Soldaten viel Gutes getan, und be sonders unterstützten wir die Armen beim Einrichter» eines Ob dachs und beim Suchen nach den Angehörigen. Auch für mei nen Leon bin ich manche Stunde umhergelaufen, und schließlich wurde meine Arbeit von Erfolg gekrönt. Mar das eine Wie- dcrsehcnssrcude! Baker und Mutter drückten ihren Buben immer wieder ans Herz, und wohl noch nie ist ein Mensch von seinen Feinden mit so reichen Dankcsworten und guten Wünschen überschüttet worden, wie ich von diesen sranzösi- schcn Lehrerslcutcn. Ich ha be übrigens noch viele Kar ten und Briese von dem klei nen Leon daheim. „Straßburg wieder deutsch, und so soll cs bleiben," ju- bcllcn wir Kameraden. And wenn ick mir die alte Stadt und seine Bewohner anschaute, sah ich so viel eckt Deutsches Ja, der Geist unseres gelieb ten Vaterlandes wehte durch diese Stadt, wenn sie auch bald zwei Jahrhunderte unter französischer Herrschaft ge standen hatte. Heil, deutsche Kraft, heil, deutsche Treue, heil, deutscher Fleiß! Im Geiste rief ich den Straß burgern zu: „Gewiß, ihr seid von deut scher Art, Das Auge blau und blond der Bart! Wenn eure Enkel reifen. Sie werdcn's nickt begreifen, Datz ihr einmal Franzosen wart!" Nun alles so Ader, meine deulscken Brü der in der Stadl Straßburg, Deutschland verläßt euch doch nicht, trotz allem; verlaßt nur die Jungen, wie sic sich heute denket 8 sL'S-S sä« di der Sonne glänzten. Auch hatte er «in« kleine Glock« vorn im de. Rase. Als ich das erste Mol m« diese« Schlitte» in den Hausflur hinunlerkam und der Geruch von neugesalle nem Schnee mich in der Nase kitzelte, datz ich niesen mutzt«, da packte mich plötzlich eine so wahnsinnige Freud«, datz ich ganz und gar meine gewöhnlichen Vorsichtsmaßregeln vergaß und, ohne rechts und links zu sehen, durch di« Ts, raste springend und zappelnd wie ein Hampelmann, indem ich ein wildes KriegSgeheul ausstieß. Gerade vor meiner Tür ging die Strotze einen Hügel hin ab. Ich setzte mich sofort auf den Schlitten und Netz ihn den Berg hinuntergleiten. Aber der Hügel war wenig steil' und es ging nur langsam vorwärts, so daß ich dann und wann mit den Füßen nachhelfen mutzte. Dabei strich ein eiskalter Wind durch die Straße, daß meine Ohren zu erstarren begannen und auch meine Freude schon langsam gefror. Wie sich die Eises kälte des WindeS in meine Sachen drängle, so drängte sich auch die Aebcrlegung In meine Gedanken: ich habe eS jetzt nicht mehr ganz so schön, wie ich es eben hatte, als ich mil meinem Schlitten aus der Haustür kam. Und während ich so überlegte, erblickte ich plötzlich den kleinen Strolch, der mit den Händen in den Hosentaschen vor seiner Haustür stand. Er war schmutzig und dreckig und war schrecklich anzusehen, und sein Anblick erfüllte ipein Herz mit Furcht und Beben, denn er war ganz gewiß ein schrechlicher '"RWz! I