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zieht die Klasse dem Heimgarten zu. Bald haben sich alle, auch der Angeseilte, an den Höhenweg gewöhnt. Wie herr lich die Landschaft unter uns! Lichtbildaufnahmen an beson ders aussichtsreichen Stellen halten die Schönheit des Augenblicks für die Zukunft fest. Nach anderthalb Stun den ist die Gratwanderung beendet, der Heimgarten mit 1790 Mtr. Höhe ist erklommen. Im Abendsonnenschein haben wir uns an dem haushohen metallbeschlagenen Kreuz gelagert und freuen uns der herrlichen Aussicht. Dann gehts im flotten Marsche talwärts. Noch einmal bleiben wir stehen und schauen zurück. Wir sind geblendet von dem goldenen Kreuz auf einsamer Höhe. In der oberen Wald region wird unser Schritt vielfach durch den Windbruch gehemmt. Da heißt es klettern und kriechen auf allen Vieren. Die Hindernisse werden genommen. Steil abwärts führt der Weg zur Wankhütte; aber immer steiler wird der Pfad, „es staucht gewaltig", und froh sind wir, als wir in der Dämmerung Ohlstadt erreicht haben. Gegen den Abend himmel hebt sich der „Pfingstbaum" ab. „Mitten im Dorfe ist ein freier Platz; hier steht eine turmhohe Tanne. Aeste und Schalen sind abgetrennt, nur an der obersten Spitze steht noch eine Krone von Zweigen. Bänder flattern da ran. Am ganzen Stamme hinauf sind in gleichmäßigen Abständen wagerechte Stangen eingefügt, die vielerlei bunte Figuren aus Holz tragen. Diesen Maibaum richten die Burschen des Dorfes zum ersten Mai zur Frühlingsfeier auf. Die Figuren stellen die Leidensgeschichte Jesu dar, da zwischen sind aber auch bunte Wappen und zu unterst vier Armbrüste, ein Ueberbleibsel aus alter Zeit, in welcher durch dergleichen Zeichen der Heerbann im Lande aufgeboten wurde, wenn Krieg droht. Altdeutsche Frühlingsfeier, christ liche Passionserinnerung und mittelalterliches Landesauf gebot, alles an einem Baum verschmolzen!" Diese Beschrei bung Wagners vor 62 Jahren stimmt Wort für Wort auch heute noch. Noch mehr als der Pfingstbaum interessierte uns aber nach der langen Wanderung der nicht weit davon stehende „Krug zum grünen Kranze". Wie mundet der frische Trunk! Wie schmeckt das Essen, ganz besonders, da bei der Preisangabe trotz der Größe der Portion kein Brok- kcn im Halse stecken zu bleiben Grund hat. Speisekarten verursachen manchmal beim Blick auf die letzte Spalte Ge mütsdepressionen. Die sind jetzt ausgeblieben. Die An strengung der letzten Stunde ist vergessen und fröhlicher Ge sang erschallt, unterbrochen vom Scherzen und Lachen. Wir würden hier bleiben, wenn nicht Partenkirchen uns er wartete. Darum heißt es, bald wieder antreten zu einem kleinen Nachtmarsch nach dem entfernten Bahnhof. So er frischend war die Wanderung bei Hellem Sternenhimmel, daß es uns leid tat, als die Stationslichter aufblihten. Auf der kurzen Fahrt nach Partenkirchen lassen wir noch einmal im Geiste all das Große und Schöne an uns vorüber ziehen. Trotzdem wir heute 17 Stunden unterwegs sind, hat die Müdigkeit keine Herrschaft über uns gewonnen. vr. Hüttner. Aberglaube iu alter uxd neuer Zeit. Bei allen Völkern und zu allen Zeiten, im grauen Alter tum wie im aufgeklärten 20. Jahrundert, in Stadt und Land, unter beiden Geschlechtern, bei alt und jung, immer und überall gab es abergläubische Menschen. Dafür einige Beispiele. Die I a p a n e r i n, die sich von ihrem Gatten betrogen fühlt, heftet des Nachts das Bild des Ungetreuen im Tem- pelgorten an einen Baum und da wo die Nadel das Bild des Mannes trifft, empfindet dieser Schmerzen. Eine ähnliche Gepflogenheit herrscht in einzelnen Ge genden Bayerns, wo das betrogene Mädchen um Mitter nacht eine Kerze anzündet und diese mit Nadeln sticht. Da ran muß der Treulose sterben. In Mecklenburg war es lange Brauch, Sargnägel in die Fußspuren eines Diebes zu schlagen, was ebenfalls dessen Tod herbeiführt. Weil der Montag als Unglückstag galt, begann schon immer der Schulunterricht an einem Dienstag, eine Sitte» die sich gewohnheitsgemäß bis heute erhalten hat. Besonders stark ist der Aberglaube unter den Jägern und Seeleuten. Kein Matrose verläßt gerne an einem Freitag den Heimathafen, weil er dann eine stürmische Fahrt befürchtet. Der Jäger macht kehrt, wenn ihm eine alte Frau über den Weg läuft. Ebensolche Pechbringer sind die. Katzen, die Hasen und die Schafe, während eine Herde von Schweinen Glück bedeutet. Die abergläubische Deutung der Zahl 13 ist bekannt und cs gibt Hotels, die tatsächlich kein Zimmer mit dieser Nummer aufzuweisen haben. Daß man den Träumen vielfach eine seherische Deutung gibt, ist ebenfalls eine alte Gewohnheit, wie die Geschichte des Traumdeuters Joseph dartut. Unzählige Beispiele lassen sich aneinanderreihen! um den auch heute noch bestehenden Aberglauben zu illustrieren: Das Mädchen, das sich beim Verfertigen eines Kleides mit der Nadel sticht, erhält in diesem Kleid einen Kutz; die Uhr, die stehen bleibt, weist auf einen bevorstehenden Todesfall hin; das Mädchen, das ein Haar in das Kleid näht, wird in diesem Jahre noch Braut; wenn es das Glück will, daß die ersten Schwalben, die man sieht, ein Pärchen sind, dann verlobt man sich in der nächsten Zeit; wer beim ersten Kuckucksschrei sein Geld schüttelt, wird in diesem Jahre be- fonderes Glück haben usw. Bei der gegenwärtigen Knapp heit an klingender Münze im besonderen, ist dies sreslich leichter gesagt als getan. Vielleicht, daß das der Gründ, warum es uns gegenwärtg so schlecht geht. — Nach alledem bleibt wohl keine Zeit und kein Volk vom Aberglauben ver schont und wenn man einem modernen Philosophen recht geben darf .nicht einmal die Gebildeten, denn dieser sagt» daß der Glaube an die Wissenschaft der Aberglaube unserer Zeit sei. - - - - - - - - vr. ll. ZV. tortum v— Land«. Krräveritn«, sowie der Prämiierung,, kommission für die Durchführung der Stallschau. Gegen 7 Uhr abends schloß Herr Oekonomterat Prof. Dr. Gräfe mit einem Dank an die Genossenschaft und niit einem Glückauf auf die Viehzucht die Versammlung. Aus Sachsen. Gesetzwidrige G«t,kä«fe der Sächsische« Werke. Die die „Leipz. Neueft. Nachr." hören, planen die Säch- sischchi Werke den weiteren Ankauf von Rittergütern und sonstigen landwirtschaftlichen Grundstücken. Außer einigen kleineren landwirtschaftlichen Grundstücken sind bis jetzt von den Sächsischen Werken drei große Rittergüter zu Preisen gekauft, die man als Phantasiepreise bezeichnen kann. Es sind dies die Rittergüter Gaschwitz, Großstädteln und Zöbig ker, für die zusammen viele Millionen Mark aus der Ameri ka-Anleihe der Sächsischen Werke gezahlt worden sind. Der Ankauf ist, wie bei so vielen Handlungen der Sächsischen Wette, in aller Stille erfolgt und unter Umgehung der ge setzlichen Bestimmungen, die jeden Verkauf von landwirt schaftlichem Grund und Boden an Nichtlandwirte von der Zustimmung des Landeskulturrates oder der Landwirt- schaftskammer abhängig machen. Da das Finanzministerium befürchtet, daß der Landeskulturrat seine Zustimmung ver sagen würde, ist dieser einfach übergangen worden. Man hat nicht einmal gewagt, ihn gutachtlich zu hören, eine Maß nahme, die bisher noch nicht, vorgekömmen ist, und die be weist, mit welchen Gewaltmitteln man für die Sächsischen Werke arbeitet. Auch mit dieser Angelegenheit wird sich der Landtag beschäftigen, da es nicht angeht, daß von Re- gierungsseits die Bestimmungen durchbrochen werden, die sie selbst zum Schutze der heimischen Landwirtschaft, sowie gegen die Verringerung der Anbaufläche und damit gegen eine Verringerung der heimischen Produktion an Nahrungs mitteln geschaffen hat. Dresden, 26. Juni. Die Wohnungsnot. Nach einer amt lichen Statistik wird die Zahl der fehlenden Wohnungen in Sachsen gegenwärtig auf rund 100 000 geschätzt. Allein der dringende Wohnungsbedarf stellt sich auf etwa 50 000. Dresden, 27. Juni. Eisenbahnverkehr zum Sächsischen Kängersest. An den Tagen des Sängerfestes hat die Reichs bas einen ganz außerordentlich starken Personenverkehr zu.bewältigen gehabt. Am Sonnabend liefen von vorm. S.51 Uhr bis nachm. 5.45 Uhr allein 17 durchgängig mit etwa 1000 und mehr Sängern besetzte Sonderzüge aus dem Hauptbahnhof Dresden ein, zeitweise in dichter Folge. Da neben entwickelte sich auch bei den übrigen Zügen ein leb hafter Zu- und Abgang von Reisenden. Nur durch Ab sperrung des Querbahnsteiges für Nichtreisende war es an diesem Tage möglich, daß die angekommenen Sänger und die übrigen Reisenden den Hauptbahnhof reibungslos ver lassen konnten und solche, die fortfahren wollten, in ihrem Vorhäben nicht gehindert wurden. Auch in den Vormittags- und Mittagsstunden am Sonntag war noch ein erheblicher Zuzug von Festteilnehmern und Schaulustigen von aus wärts zu beobachten, während sich abends ein nicht weniger großer Verkehr heimwärts entwickelte. Selbstverständlich dauert« die Rückkehr der Sänger am Montag und Dienstag in unüermindertem Maße an. Insgesamt sind aus Anlaß des Sängerfestes 87 Solcher« und Entlastungszüge gefab- «sMOS-SSS-chch-H—ssss—Ms—— ken. Durch niederes Knieholz führ, unser windungsreicher Weg. Bald hört jeder PflaNzenwuchs auf, unser erstes Bergziel, der Herzogstand, ist erreicht: 1731 Meter über dem Meeresspiegel befinden wir uns, 1130 Meter über der um gebenden Landschaft, die ip voller Klarheit sich vor uns aus breitet. Nach Nörden hin erstrecken sich die niedrigen Vor berge der Alpen, dehnt sich die oberbayerische Hochebene aus mit ihren schönen Seen: drüben blinkt der liebliche Staffel see mit dem Riegsee, am Horizont heben sich deutlich der Ammer- und der Würmsee ab. Dec Kochelsee liegt unmit telbar unter uns. Deutlich ist an seiner Farbe zu erken nen, wie er das Läuterungsbecken für die gelben Fluten der Loisach bildet. Und überall verstreut im Grün die lieblichen Ortschaften mit ihren weißen Häusern und roten Ziegel dächern. Das gewaltige Kraftwerk erscheint aus dieser Höhe wie ein Spielzeug. Nach Süden, Osten und West-n türmt sich Berg an Berg: der Jochberg und die Benedikt' , rwand, der Wendelstein, das Kaisergebirge und der Unmütz, der Großglockner und der Großvenediger, der Scharfreiter und das Sonnenjoch, das Karwendelgebirgc mit der Reitherspitz, das Wettersteingebirge mit der Zugspitze, der Thaneller und der Säugling. Das sind nur die bekanntesten der Herren, die aus der Masse hervorragen. Nach Westen hin aber liegt de für uns nächste und jetzt wichtigste der Berge: der Heimgarten, zu dem wir auf einem schmalen Grat hinüberwollen. Dieser Grat hatte die Gemüter schon Wochen vorher beschäftigt. Von ihm schreibt Hermann Wagner in seiner früher so viel von der Jugend gelesenen „Entdeckungsreise in der Heimat" Band l: „Nach Westen hin erstreckt sich von unserem Sitz aus ein langer schmaler Felsrücken — ein Gemspfad führt aus dein Grate entlang. Um keinen Preis würden wir jenen Weg gehen; denn der geringste Schwindel, der geringste Fehltritt brächte uns Tausende von Fußen tief in die Felsschluchten hinab." Das hatten wir alle gelesen; aber wir sagten uns, daß der Verfasser seine Reise schon im Jahre 1863 ausgeführt hat. Die Zeiten und Verhältnisse haben sich geändert; außerdem steht im Führer von dieser Gratwanderung: „Sehr lohnend für einigermaßen Schwindelfreie!" Wohlverstanden mit einem Ausrufezeichen! Das „muß also Sache" sein. Wozu treiben wir Turnen und Sport? Ein mit seinem Sohne an wesender Berliner rät dringend ab, obwohl er selber noch nicht den Weg erprobt hat. Die Verantwortung ist groß, mit einer Klasse den schmalen Pfad zu wandern. Wenn etwas schief ging«? ... Da wiederum di« Worte der Schüler: »Dann wäre das schönste Stück aus dem ganzen Kuchen herausgeschnitten. Darauf haben wir uns ja gerade so ge freut." Schon kommt einer gleich einer Gemse zurückge sprungen: „Das ist ja gar nicht so gefährlich, nur ab und zu ein bißchen rauf und runter!" Ich sehe mir die „Sache" selber näher an und ermahne noch eindringlich: Beim Gehen nur auf den Weg sehen, niemals links und rechts, beim Betrachten der Gegend immer stehen bleiben. Dann kann nichts passieren. Also vorwärts! Einer, der glaubt, daß er nicht gchiz schwindelfrei Ist, wirk angefeilt, und nun rrn worden, vngerechnei die zahlreichen äußervlamnäßiaen Züae, die Sonnabend, und Sonnfags hauptsächlich der Be wältigung des Luiflugoerkehrs dienen, der auch während de. Festes recht beachtlich war. Venn sich der starke Der« kehr störungslos abgewickelt hat, ko liegt da« außer an "den umfassenden Vorbereitungen, die sowohl seitens der Reichs bahn als auch seitens der Sängerschaft getroffen worden waren, nicht zum geringen Teil auch an der dienstfreudigen Hingabe des Betriebspersonals. Pirna, 27, Juni. Wester« wassensunde. Das Presse- amt des Polizeipräsidiums Dresden teilt mit: „Die politische Polizei hat am Donnerstag in Pirna erneut eine Haus suchung vorgenommen und in dem Hause Schmiedestr. 6, in dein der in der Angelegenheit festgenommene Kommunist Fabrikarbeiter Weinhold seine Wohnung hat, ein wei teres Waffenlager beschlagnahmt. Das neuerdings aufge fundene Wasfenlager bestand aus zwölf Jnfanteriegewehren, Modell 98, fünf weiteren Schußwaffen, vier Infanterie- Seitengewehren, zwei Maschinengemehrkästen mit je 250 Schuß gefüllten -Gurten, dreizehn Patronen Sprengstoff (Silvit /I) und weiteren 500 Schuß Munition versch. Art." Schandau, 27. Juni. Abschaffung der städtischen Be herbergungssteuer. In der letzten öffentlichen Stadtverord- nctensitzung wurde die seit Jahren viel umstrittene Beher bergungssteuer in namentlicher Abstimmung zu Fall ge bracht. Viele Besucher der herrlich gelegenen Badestadt haben diese ganze Steuer als ungerecht und lästig empfun den. Mit der Abschaffung derselben ist neuerdings auch den vielen Freunden der Sächsischen Schweiz Rechnung getra gen morden. -4 Leipzig, 27. Juni Der Starkstromleitung ist am Mitt woch auf dem Güterbahnhof Schönefeld ein 42jähriger Loko motivführer aus Eilenburg zu nahe gekommen. Er ist am Donnersiag an den schweren Verletzungen, die er sich dabei zugezogen hatte, gestorben. Planitz, 27. Juni. Ein schwerer Unfall mit tödlichem Ausgang ereignete sich hier in dem Schleisereibetrieb von M. Kehrer. Der Betriebsbesitzer wollte einen neueingesetz ten Schleifstein cinlaufen lassen. Plötzlich zersprang der Schleifstein, die Schlitten durchschlugen den Dachstuhl und die Wände, und ein herumfliegendes Steinstück traf den 22- jährigen Bruder des Besitzers so heftig an den Kopf, daß er zu Boden stürzte. Schwerverletzt wurde der Getroffene nach Anlegung eines Notverbandes ins Krankenhaus Zwickau vbergefühit, wo er am Dienstag seinen Verletzungen er legen ist. Neues aus aller Welt. — Banditenübersall im Flugzeug. Nach einer Mel dung des „New Pork Herold" aus Kansas City drangen zwei Banditen, die mit einem Flugzeug angekommcn waren, in eine Bank ein und konnten sich mit beträchtlicher Beute wieder entfernen. Es gelang ihnen, im Flugzeug zu entkommen. Die Polizei nahm die Verfolgung in zwei Hee- resflugzeugen auf. — Brandkatastrophe in einem nordamerikanischen Theater. Am Donnerstag abend brach in Cansas City in Nordamerika während der Vorstellung in einem Kino- und Varietetheater Feuer aus, das eine furchtbare Explosion zur Folge hatte, die den Zusammensturz der Bühne be wirkte. Es ist der Verlust zahlreicher Menschenleben zu be klagen. Nach vorläufiger amtlicher Schätzung wurden 30 bis 40 Personen getötet. Der Feuerwehr und freiwilligen Helfern gelimg e,, viele Menschen zu retten. Gin ll^ann wurde einige Stunden nach der Katastrophe noch lebend au» den Trimmern geborgen. Das Gebäude, das 20 Lä den und ein großes Mehllager enthielt, wurde vollkommen zerstört. Nach der Explosion verursachten die herabfallen- oen Trümmer unter den zu den Ausgängen drängenden Zuschauern eine furchtbare Panik, wobei in dem Gedränge verschiedene Personen erdrückt wurden. — Erfolgreicher Fallschirmabsprung. Eine Drahtmel dung au» New Port berichtet: Bei einem Rundflug de» lenkbaren Lustschiffes „Shennendah" in der Umgebung von Bayonne machte ein Mitglied der Besatzung aus einer Höhe von 1500 Fuß einen erfolgreichen Fallschirmabsprung. Tausende von Zuschauern wohnten dem Schauspiel bei/ — 2m Rausch sein Leben verwettet. Eine an den Tell schuß gemahnende Tragödie spielte sich in Filettole bei Genua ab. Infolge einer Wette im dortigen Kasino machte sich der Bürgermeister, ein früherer Offizier, anheischig, einem Freunde den Hut vom Kopfe zu schießen. Der Freund war einverstanden. Der Schuß ging aber fehl. In den Kops getroffen, fiel der Mann tot nieder. Aus Furcht vor der Rache des Bürgermeisters, der als überaus brutal bekannt ist, bewahrten die Zeugen der Tragödie strengstes Stillschweigen (!!), und man glaubte zunächst an einen Selbstord,»bis die Wahrheit an den Tag kam. Der Bürger meister wurde verhaftet. Kirchliche Nachrichten. < 3. Sonntag nach Trin., den 28. Juni 1S2S. ' ' Bischofswerda. Vorm. 1^9 Uhr: Predigtgottesdienst (Luc. 15, 1—7). Oberpfarrer Semm. Landeskollekte zur Sicherung des Religionsunterrichtes. 2 Uhr: Kirchentausen. Pfarrer Müller. Montag, nachm. 4 Uhr: Pfarrkonferenz in der „Sonne"; u. a. wichtige Mitteilungen vom Pfarrertag. (Pfarreroereinsbeiträge sind fällig!) — Abends 8 Wr: Jungmännerverein. — D i e n s t a g, den 30. Juni, 8 Uhr: Dibelbesprechstunde des Jungfrauenvereins. — Mitt woch, den 1. Juli, 8 Uhr: Gemeinschaftsbibelstunde im Konfirmandenzimmer. — Freitag, den 3. Juli, 9 Uhr: Betstunde in der Gottesackerkirche; l-610 Uhr Abendmahls feier ebendaselbst (vorherige Anmeldung bis Abend zuvor). Oberpfarrer Semm. ^8 Uhr Kindergottesdienstvorberei tung. Pfarrer Müller. — Kollekte am vergangenen Sonn tag: 18,10 ^l. Beerdigt: Marie Gertrud Elfriede Feistel, Maga zinverwalterstochter hier, 1 Jahr 8 Mon. 5 Tage. Max Rudolf Degl, der Blumenarbeiterin Sohn hier, 7 Mon. 15 Tage. Emma Minna Löschner, Schuhmachevswitwe hier, 76 Jahre 6 Mon. 18 Tage.. Pohla. Vorm. 9 Uhr: Gottesdienst. Nachm. 2 Uhr: Kindergottesdienst. Wehrsdorf. Vorm. 9 Uhr: Gottesdienst mit Predigt lesung; 2 Uhr: Trauung. — Dienstag, ^2 Uhr: Be gräbnis; 8 Uhr: Jungmänneroerein. — Mittwoch, 8 Uhr: Frauenverein. — Freitag, 8 Uhr: Jungfrauen verein. Landeskirchliche Gemeinschaft Schmölln. Sonntag, den 28. Juni, nachm. 2 Uhr: Sonntagsschule. — Dienstag, den 30. Juni, abends 1^9 Uhr: Gemeinschaftsstunde bei Dökerts (Herr Missionar Kretschmer).