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4.2.4. Streckenvortriebe Die Wasserzufluß- und Verdunstungsbedingungen unterscheiden sich in den Streckenvortrieben grundsätzlich nur wenig von den Abbaubetrieben, da die natürlichen und betrieblichen Einflüsse nahezu gleich sind. In Abhängigkeit von den Bewetterungsverfahren konnten durch Messungen jedoch folgende Besonderheiten festgestellt werden: 1. Die Verdunstungsintensität ist infolge der mit niedrigen Feuchtigkeitsge halten in der blasenden Luttenleitung bis zum Ortsstoß gebrachten Wetter sowie der starken Durchwirbelung der Wetter in diesem Raum im Mittel höher als in durchgehend bewetterten Strecken und liegt bei 30 bis 40g/m 2 h. Temperaturmessungen haben ergeben, daß die Oberflächentemperatur der feuchten Gesteinsstöße oder der Wasseransammlungen schon kurze Zeit nach der Einwirkung des Wetterstromes (4 bis 6 Stunden) unter die Trockentempe ratur absinkt. Große Differenzen zwischen den Wetter- und Wassertemperaturen führen bei stärkeren warmen Wasserzuflüssen allerdings bereits vor Ort zu einer inten siven Wärmezufuhr, so daß die Verdunstungskühlung kompensiert werden kann. 2. In saugend bewetterten Streckenvortrieben können sich die Wetter auf dem Weg bis zur Ortsbrust bereits stärker aufsättigen, so daß vor Ort eine gerin gere Verdunstungsintensität als bei blasender Bewetterung vorliegt. Der bei der Verdunstung aus der Wasserseige zu erwartende Entzug der Verdunstungs wärme aus dem Wasser sorgt außerdem in der Regel dafür, daß die Verdun stungskühlung stärker als bei blasender Bewetterung kompensiert wird. Die Verdunstungsintensität liegt in den saugend bewetterten Streckenvortrieben bei 5 bis 20g/m 2 h, d.h., sie entspricht im wesentlichen der Verdunstungs intensität von durchgehend bewetterten Strecken.