sers an der Gebirgsoberfläche, ebenso wie bei einem feuchten Thermometer, zu einer Temperatursenkung führen wird. Das Temperaturgefälle zwischen der ursprünglichen Gebirgstemperatur und der Gebirgsoberfläche vergrößert sich dadurch gegenüber einem trockenen Stoß, so daß die Verdunstungswärme wenig stens teilweise durch Erhöhung des Wärmeüberganges aus dem Gebirge, und nicht nur den Wettern, entzogen wird. Das Verhältnis zwischen der um diese zusätzliche Wärmemenge (<? gzu ) verrin gerten Verdunstungswärme (q v ) zur Verdunstungswärme (<y v ) wird als „Wirkungs grad der Verdunstungskälte” (t; v ) 7v ^gzu q v =—— bezeichnet (2) Mit diesem Faktor muß die errechnete Verdunstungswärme multipliziert werden, um .den Betrag zu erhalten, der den Wettern direkt entzogen wird, d.h., der für das Grubenklima durch Abkühlung nutzbringend sein kann. Abgesehen davon, daß diese Wärme- und Stoffaustauschbedingungen nur bei einer ausreichenden Belüftung sehr feuchter Gebirgsstöße in erster Annäherung zu erwarten sind, läßt sich durch die Anwendung dieser Berechnungsmethode eher das Gegenteil von dem beweisen, was beabsichtigt ist. Der Wirkungsgrad der Verdunstungskälte ist nach diesem Berechnungsverfahren außer bei sehr jungen Grubenbauen nur wenig von 100% verschieden, so daß die Verdunstung tatsächlich sehr effektiv zu sein scheint (Bild 8). Eine auf der von BATZEL Bild 8. Wirkungsgrad der Verdunstungskälte nach BATZEL (1952) erarbeiteten Grundlage beruhende Vorausberechnung der Zustandsänderungen fällt folgerichtig auch zugunsten des feuchten Grubenbaues aus, da der Wirkungsgrad der Verdunstungskälte einen Wert von rd. 98% hat (.BATZEL 1952). Die Unzulänglichkeiten der von BATZEL getroffenen Annahmen sind durch andere, teilweise von ihm selbst gemachte Beobachtungen (BATZEL 1955) erkannt worden. Vielfach findet die Verdunstung nämlich auch dann statt, wenn die Strecken äußerlich trocken erscheinen. In diesen Fällen kann des halb der von BATZEL angenommene „psychrometrische” Effekt der Abkühlung der Gebirgsoberfläche durch Verdunstung gar nicht auftreten. Die Gebirgs feuchtigkeit wird vielmehr offenbar durch winzige Risse und Poren im Gestein bis zur Oberfläche geleitet und verdunstet unbeeinflußt von der Strömungs-