Temperatursenkungen, die vermutlich auf Verdunstungsvorgänge zurückzufiihren sind, werden auch in \bbaubetrieben und Streckenvortrieben beobachtet. Insbe sondere hat LAMBRECHTS (1959) diese Erscheinungen in den Strebbaubetrieben der Golderzgruben festgestellt. Aber auch aus dem Zwickau-Olsnitzer-Steinkohlen- bergbau sind diese Erscheinungen bekannt. Sie sind dort um so verwunderlicher, als gerade im Strebbau durch die relativ hohen Verhiebsgeschwindigkeiten ständig neue Gebirgsteile der Auskühlung ausgesetzt werden und deshalb im Abbau der stärkste Temperaturanstieg zu erwarten ist (Bild 3). Letzteres gilt auch für die Streckenvortriebe, in denen durch eigene Beobachtungen sehr häufig eine Ab kühlung der aus den blasenden Lutten austretenden Wetter in unmittelbarer Nähe des Ortsstoßes festgestellt werden konnte (Bild 4). Bild 3. Zustandsänderung der Wetter in einem Steinkohlenstreb Bild 4. Zustandsänderung der Wetter im Streckenvortrieb In allen Fällen deuten die Zustandsänderungen sehr charakteristisch auf den Verdunstungseffekt hin, da die Temperatursenkung bzw. der unbedeutende Tempe raturanstieg stets einer beträchtlichen Vergrößerung der latenten Wärme gegen überstehen. Diesen ausgewählten Meßergebnissen stehen jedoch zahlreiche andere gegenüber, bei denen der Verdunstungseffekt in feuchten Grubenbauen nicht auftritt bzw. an Hand der Zustandsänderungen nicht eindeutig nachgewiesen werden kann (s. Tabelle 2). Die angeführten Meßergebnisse genügen daher ebenfalls nicht zur exakten Klärung des Einflusses der Feuchtigkeitsverdunstung auf die \nderung der Zustandsgrößen der W'etter. 2.3. Bisher bekanntgewordene Berechnungsmethoden Außer den grundsätzlichen Überlegungen und Messungen von Zu Standsänderungen sind vielfältige Anstrengungen unternommen worden, die Wechselwirkungen zwischen dem Wärme- und Stoffaustausch auf der Grundlage der allgemeinen physikalischen Gesetzmäßigkeiten analytisch zu untersuchen und Verfahren zur