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8. Vettkrtt -« «»»»er 92. Der Sächsische Erzähler Donnerstag, de« 18. April 1935. schickte er mir sämtli , , schäft. Unter ihnen war auch eine Schauspielerin, die zwar französischen Riviera «inen Mord begangen habe und seit dient das Vielfache seiner früheren Honorare. Aus Dank dieser Zeit von der französischen Polizei gesucht werde. In schickte er mir sämtliche Herren und Damen seiner Bekannt- ' ",' " ' 7 .. 7 . „ - ' schast- Unter ihnen war auch eine Schauspielerin, die zwar «wesen sein, und hauptsächlich seinemEinfluß dürfte auf der Bühne große Erfolge hatte, aber beim Film nicht »schreib«» fein, daß das Mädchen sich entschloß, dem weiterkam, weil sie nicht hübsch genug war. Durch die Gc- StMhrung.des SeideWäü«- nach Iazistn.' Rach.» r'fkif«: 'gickniaten'- 'stetige!S<sid« den ausgedehnten Händel schon viel früher. Bereits ist homerischer Zeit sind von den phönizischen Händlern Sei denstoffe nach Europa gebracht worden. Der Verbrauch Vieser äußerst kostspieligen Importware im Rom der bei den ersten nachchristlichen Jahrhunderte erreichte phanstr- bißregulierung wurde sie eine der bekanntesten Schönheiten des amerikanischen Films. Sie hatte weite Zwischenräume zwischen den einzelnen Zähnen gehabt. Die Zähne selbst waren in ihrer Länge auffallend verschieden voneinander. Wenn sie lachte, sah man ihr ganzes Zahnfleisch. Ich schab es höher .hinauf, verlängerte mit Hilfe von Jackettkronen aus Porzellan die zu kurzen Zähne und verband die ausein anderstehenden Zähne durch ein kleines Stückchen Draht, so daß sie nach einiger Zeit einander wesentlich näherge rückt waren. Wo es nötig erschien, verkürzte ich die zu lan gen Zähne eine Kleinigkeit durch Abfeilen. Jedenfalls habe ich in Hunderten von Fällen die Mundpartie so Versöhnern können, daß sich der gesamte Gesichtsausdruck der Patienten grundlegend und zu ihrem Vorteil veränderte." Vlutregen — ein seltenes Uaturschauspiel. Die furchtbaren Staubstürme, die seit Tagen über die mittelwestlichen Staaten Amerikas hinbrausen, haben merkwürdige Naturerscheinungen mit sich gebracht. So wurde im östlichen Kansas das seltene Naturschauspicl eines Blutregens beobachtet. Leichter Regen von blutroter Farbe fiel vom Himmel, der auf den Straßen und Häusern rötliche Flecken hinterließ. In früheren Zeiten hat derarti ger Blutregen bei den Menschen stets namenloses Entset zen heroorgerufen. Oftmals ist auch schon roter Schnee, sog. Blutschnee, vom Himmel gefallen. Blutregen sowie Blutfchnee sind die Bezeichnungen für rote Substanzen, die oftmals direkt aus der Atmosphäre auf die Erde herab fallen, oftmals aber auch nur beim Volke als vom Himmel herabgefallen gelten. Naturwissenschaftlich betrachtet, sind Blutregen und Blutschnee durchaus keine mysteriösen Er scheinungen. So wird z. B. rötlicher Bodenstaub in un- geheuren'Mengen mit den Passatwinden über die Erde getragen und kann dann mit Schnee oder Regen zu Boden fallen. Wenn stehende Gewässer die Farbe von Blut an nehme«, 'o ist dies freilich meist nicht durch vom Himmel gefallenen Blutregen der Fall, sondern vielmehr durch das Auftreten zahlreicher roter Wasserflöhe, noch häufiger durckf Massenaustreten einzelliger pflanzlicher Kleinlebe- wesen, einer Algenart, die dem Wasser die blutähnliche Färbung verleiht. Als „Blutregen" werden u. a. auch die blutrot gefärbten Harntröpfchen bezeichnet, die beim Aus schlüpfen des Schmetterlings aus der Puppe abgesondert werden und oftmals bei Massenauftreten mancher Schmet terlinge Boden und Pflanzen bedecken. die Mordaffaire soll auch der Bruder der jungen Braut ver wickelt l - - -- — - es zuzus, Mörder di« Hand zu reichen. Erst kürz vor der kirchlichen Trauung erfuhr Miriam di« Wahrheit über ihren künftigen Gatten und sah in rascher Flucht ihre einzige Rettung. Die „MundverschSnerungvklinik" von Hollywood. In allen Filmen, ganz besonders aber in den amerika nischen, erregen immer wieder die gleichmäßig schönen wei ßen Zähne der Filmdarsteller Bewunderung. Freilich ist nun dieses herrliche Gebiß nicht immer ein Geschenk der Natur, und oft genug ist es notwendig, der Natur ein klsilk wenig nachzuhelfen. Letzthin traf in London der amerika nische Zahnarzt Dr. W. G. Taylor ein, der im vornehmsten Viertel von Hollywood eine „Mundoerschünerungsklinik" besitzt. Viele Hunderte von Filmstars und Mitgliedern der amerikanischen Gesellschaft haben in dem Institut Dr. Tay lors bereit« kleine Unschönheiten ihres Gebisses regulieren lassen. „Heutzutage wechseln di« Schauspielerinnen bei uns das Aussehen ihrer Zähne ebenso leicht wie das ihrer Haare öder ihrer Nägel", erzählte der amerikanische Zahnarzt einem englischen Journalisten, der ihn interviewte. „Ohne daß ich es beabsichtigt hätte, ist die Gebißregulierung durch mich zur Mode geworden. Ich habe aber durchaus nicht, wie mancher glauben wird, nur Damen in Behandlung, im Gegenteil — fast noch mehr Männer leiden unter Gebiß- mißbildungen und haben mich daher aufgesucht. Zu mei nen größten Erfolgen zählt die Behandlung eines sehr be kannten amerikanischen Bühnenschauspielers, eines gefeier ten Liebhabers. Er hatte gerade im Film die ersten Er folge geerntet, als er di« Entdeckung machen mußte, daß einige Goldkronen, die er sich in der letzten Zeit hatte anfer tigen lassen müssen, im Film wie schwarze Zähne aus- sahen. Die Filmgesellschaft, bei der er engagiert war, wei gerte sich, ihn noch weiter in Lustspielen austreten zu lassen, da sein berühmtes Lächeln durch di« schwarzen Löcher im Gebiß völlig um sein« Wirkung gebracht sei. Man bot ihm nur noch ernst« Rollen an, in denen er nicht mehr zu lächeln oder gar zu lachen hatte und zeigte überhaupt kein« Absicht, seinen Vertrag noch zu verlängern, da er gerade als Bonvi vant beliebt war. In diesem verzweifelten Zustand kam der Mann zu mir. Ich setzte ihm statt der Goldkronen sol che aus Porzellan «in, entfernte einige Backenzähne, setzt« dort Porzellankronen ein und glich die zu langen und zu kurzen Zähne so lange aus, bis sie gleich lang waren und ein gleichmäßiges, tadelloses Weiß auswiesen. Seitdem ist er eurer unserer beliebtesten „Lächler geworden und oer- Seidenbau also nicht begründet, wohl aber, besonders durch Roger ll. von Sizilien, erheblich gefördert worden. Im Gebiet der Republik Venedig und in Frankreich (Pro- vence) beginnt der Seidenbau erst im dreizehnten Jahr hundert. In Deutschland begegnen wir gegen Ende de« sechzehnten Jahrhunderts, so m Brandenburg, in Rothen burg o. K Tauber und in Stuttgart, verschiedentlich kleine ren Seidenkulturen. Die Stürme des Dreißigjährigen Krieges vernichteten sie aber wieder vollkommen. Erst unter Max III. gewann in Bayern, besonders in der Pfalz, gegen Ende des vorletzten Jahrhunderts die Seiden zucht einige Bedeutung. Die Bemühungen Friedrichs des Großen sind allgemein bekannt. Nach seinem Tode ging der preußische Seidenbau überall wieder zurück, auch in Schlesien, wo er den bedeutendsten Aufschwung erfahren hatte. Zur Zeit der Freiheitskriege war keine Spur mehr vorhanden. Amerikas Staubstürme und ihre Ursachen. Meilenweite Gebiete Nordamerikas sind in den un durchdringlichen Schleier der Sand- und Staubstürme ein gehüllt. Wie eine Wolke dichten Nebels treibt der Sturm den Sand vor sich her. Dichter und dichter wird die Staub wand, schattenhaft nur heben sich aus ihrem tödlichen Dunst die Umrisse der Häuser und Bäume des flachen Landes her- vor, schemenhaft tauchen auf de« weiten Landstraßen die Autos auf, die sich langsam wie durch dichten Nebel durch die Wolkenschleier des Sandes hindurcharbeiten müssen. Tod und Verderben trägt der Sturm auf seinen düste ren Flügeln. Die Staubwolken, die die Sonne verdunkeln und gespenstische Dämmerung über das Land breiten, senken sich schließlich herab und legen sich als dichtes, todbringendes Gewand über alle Vegetation. Wo in der Umgebung der Dörfer und der einzeln liegenden Farmen noch vor wenigen Wochen Weizen und anderes Getreide in voller Reife stand, ist heute trostlose Wüste. Sand und Staub haben längst alles Leben, alle Vegetation erstickt. Schweigen liegt über dem Land. Nur der Sturm heult seinen Schlachtgesang ... Nach den letzten amerikanischen Berichten sind von der Sairdsturm-Katastrophe weite Strecken des amerikanischen mittleren Westens heimgesucht worden. .Es handelt sich in erster Lime um die Staaten Nord-Dakota, Süd-Dakota, Nebraska, Kansas und Oklahoma. Betrachtet man einmal eine Karte der nordamerikanischen Vegetationsgebiete, so ergibt sich sofort die Erklärung für die ungeheure Ausbrei tung und -Wucht der Sandsturm-Katastrophe. Die genann ten Staaten fallen sämtlich in das riesige Gebiet der Prä- ridn und des Steppenlandes. Das bedeutet, daß die über das LandEhenden Stürm« keinerlei Widerstand an Wäl dern oder Anderer reicher Vegetation finden und ungehin dert sich verderbenbringend austoben können. Hinsichtlich der nordamerikanischen Vegetation bildet der Oberlauf des Mississippi ungefähr die Grenze, die, die reiche Vegetation der östlichen Gebiete von den Niederungen des Westens trennt, die sich von hier bis zu den Rockey- Mountains hinüberziehen. Westlich von der Mississippi- Niederung verwandelt sich der Wald in eine offene Park landschaft, um schließlich den Prärien zu weichen, die nach Westen zu immer mehr in reines Steppenkstnd übergehen. In diesen Prärie- und Steppengebieten sind durch die ge- hinweg geMgte die Seidenkultur nach Spanien,: über Si- wattigen Sandstürme der letzten Wochen zahllose Farmer zilien nach Italien, vermutlich schon im achten und neun- Existenzen vernichtet worden. Hilflos mußten die Farmer teft Jahrhundert. Durch die Normannen ist der italienisches zusehen, wie immer dichter der Sand und Staub über ihre - Da» am Alta« ... Der neueste LondoNer Gesevschaftrskandal. Für gewöhnlich kommt es nur einmal in kitschigen Ro- mänen vor, daß «in unglückliches, zu einer Ehe gezwunge ne« Mädchen am Traualtäre in dramatischer Szene auf die Frage des Pfarrers anstatt des üblichen Ja ein verzweifel tes Rein herauspößt. Eine derartig« Sensation hat sich aber kürzlich in London ereignet und wurde zu einem Ge- sellschaftsskastdal größten Stils. Die schön« Miriam, eine Baroneß aus altadligem Geschlecht, sollte sich mit Sir Ed ward Grey vermählen, und aus diesem Anlaß war in der Kirche die vornehmste Gesellschaft Londons erschienen. Nie mand ahnt«, welche aufregend« Szene sich bei der kirchlichen Handlung abspi«l«n sollt«. Als der Priester die junge Braut fragte, ob sie ihrem Götten in den heiligen Stand der Ehe folgen wolle, sprang das schöne Mädchen plötzlich auf und rief mit einer Stimme, aus der letzt« Verzweiflung klang: „Nein! Nein! Nein!" Der Priester prallte zuruck, die Gäste sprangen empor und drängten zum Altäre, Entsetzen malt« sich auf jedem Antlitz. Ehe noch die Hochzeitsgesell- schäft zur Besinnung kam, bahnte sich plötzlich di« Braut einen Weg durch die Menge und stürzte in rasendem Lauf davon. Merkwürdigerweise verschwand im gleichen Augen blick auch der Bräutigam. Später löste sich das. Geheimnis. Die Braut hatte kurz vor der Trauung durch di« Polizei er fahren, daß ihr zukünftiger Satte vor zehn Jahren an der Die höchste Eismauer der Welt. In jedem Frühjahr bilden di« riesigen treibenden Eis berge auf dem Weltmeeren «ine ungeheure Gefahr für die Schiffahrt- Sie kämmen aus den arktischen Gebieten und treiben mit der Meeresströmung südwärts. Hunderte von solchen Eisbergen nehmen allein jährlich ihren Ausgang vom Rink-Gletscher in Westgürnlanh, einem der größten Gletscher der WM. Dieser Rknk-Gletschier besitzt zugleich die Höchsts LisMäüer der Welt. Sie ist fünf Kilometer breit und 90k»s 160 Meter hoch; hierzu kommt noch eine Tiefe von öOO his 700-Meter unter dem Wasserspiegel. Einzelne, turmartige Gipfel der Eismauer ragen bis zu 112 Meter über di« normale Hohe hinaus. Betrachtet mäst diese Eis- mäüer aus der Ferst«, vor allem im Sonnenschein, so bietet sie eist herrliches Bild. Ihre Nähe freilich bringt jedes Schiff in äußerst« Gefähr. Denn zu leicht „kalbt" der Glet scher, und die treibenden Eisberge, deren Ausdehnung un ter Wasser oft ein Bi«lfaches ihrer Ueberwasserhühe aus macht, sind, schon manchem Schiff verhängnisvoll geworden. stisch« Zahlen. Aber selbst dann noch, als bereits di« Ver arbeitung der Seide zum fertigen gefärbten Gewebe, etwa von 300 n. Ehr. ay, in den phönizischen und babylonischen Webereien erfolgte, wußte man nichts über die Entstehung des Materials und hlelt es für ein pflanzliches Produkt etwa von der Art der Baumwolle. Das ist darum sehr merkwürdig, weil schon zur Zeit des Aristoteles auf den griechischen Inseln andere, ebenfalls aut« Rauvenseide liefernde Spinnarten plan- mäßm gezüchtet wurden. Weil man aber in Griechenland da» Abhaspeln de» Kokonfadens nicht kannte und lediglich durch Zerzupfen der Kokon» das Rohmaterial gewann, war der Qualitätsunterschied zwischen griechischen und chi nesischen Seidenstoffen so gewaltig, daß man gar nicht auf den Gedanken kam, beide Tewebe'seien vom gleichen Aus- gangsmaterlal gewonnen. Das Erzeugerland selbst blieb ja den Fremden trotz der lebhaften Handelsbeziehungen verschlossen! Auch Japan öffnete seine Häfen dem Handel der übrigen Wett nicht. IM Reich der Mitte war die Ausfuhr der Seiden spinner-Eier bei Todesstrafe verboten. Erst zu An fang de» fünften Jahrhunderts n. Ehr. gelangte der Sei denbau nach dem sagenhaften Lande Serinda, über das di« oströmlschen Schriftsteller Prokop und Theophanes dun kel berichten. Die Alten, so Plinius, hatten Kunde von die sem Lande. Sie verlegten „Serinda" nach Zentralasien. Neueste Forschungen haben es — als Herkunftsland der westlichen Seidenkultur — auf Ceylon, in Nordindien, ja in Jndochina zu finden geglaubt. Solche Vermutungen greifen aber fehl, aus dem einfachen Grunde, weil in die sen Ländern Seidenraupenzucht nie betrieben worden ist uchd aus klimatischen Gründen nie betrieben werden konnte. ,, . Dagegen hat R, Hennig in einer auch sonst für die Kenntnis der allen Handelsbeziehungen zwischen Ostrom, Persien und dein großen innerasiatischen Türkenreich sehr aufschlußreichen Arbeit nachgewiesen, daß „Serinda" nur das alte .Soädiana, die nordöstlichste Satrapie des Perser reiches, gewesen sein kapn, deren Hauptstadt Samarkand ist, oder .abär'däs. ostturkestanische Khotan, das am Fuße -es KueMm.in einer reich bewässerte» Oöse gelegen, einst als Vermittlerin des chinesischen Handels nach Vorder- asien und Indien überragende Bedeutung besessen hakte. Es »besteht kaum noch ein Zweifel, daß von Kho tan aus die Einführung der Seidenraupen nach dem Westen, zunächst nach dem oströmifchen Reich, erfolgte. Denn wir wissen, daß HS n. Chr. eine chinesische Prinzes sin in den Blüten ihres Kopfputzes Seidenspinner,Eier über die Prenze geschmuggelt hat und die Seidenkultur nach Khotan, der Heimat ihres Gatten, verpflanzte. — Der Verbreitung des Seidenbaues über ganz Zentralasien stand nyn kein ernstes Hindernis mehr im Wege. Im Jschre SSS st. Ehr. brachten zwei persische Ver traute JMstians aus Khotan-Serinda Seidenspinner- Eier, di« M li^hohl^n Bambusstöcken verborgen hatten, nach Byzgnz. Von hört gelangte der Seidenbau nach der Sporaden-Jnsel Kos, deren Klima ihm denkbar günstige Bedingunaenbot. Das-übrige Emopa aber hat den Arabern die Be- kanntschast Mik der Seidenkultur zu verdanken, die sie durch die Eroberung Persiens kennen gelernt hatten. Ueber die nordafriWischen Provinzen des arabischen Wellreiches M kam dir Seidenrawenzacht nach Smopa? Römische Gpione und schmuggelnde Chinesenprinzessinnen... Von Professor Dr. Mar Wolff- Eberswalde. Leiter des Zoologischen Institut» der Forstlichen Hochschule. Der jüngste Aufruf zur Erzeugungsschlacht beschäf tigte sich auch mit der Seidenraupenzucht. Der Beschichte der Seidenraupen-, der Seidenzucht ist vom Anbeginn bis in die neuere Zett reichlich durch phan tastisch« Ueberlieferunge« und anekdotenhafte Berichte ver dunkelt morden. Erst neuer« Forschungen haben hier eini germaßen Wandel geschossen. Fest steht nach wie vor, daß China das Mutterland des Seidenbaues ist. Er hgt dort zweifellos schon um 3000 ». Ehr. bestanden, aber angeblich erst später, um 2600 v. Ehr., unter dem sagenhaften Gründer des Riesenreiches, dem Kaiser Huang-Ti, die noch heute im „Reich der Mitte" geübte technische Ausbildung erhallen. In der Ueberliefe- rung wird auch die Gemahlin Huäng-Tis, Si-Lung-Shi, damit in Zusammenhang gebracht, stand doch der Seiden bau als Frauenarbeit immer unter dem Protektorat der Kaiserin. Ob das Herrscherpaar die kunstgerechte Zucht der Seidenraupe erfunden hat oder ob der Prinzessin Lui-Tseu dieser Ruhm gebührt, bleibt ungewiß. Nach uralter chi- nesischer Ueberlieferung jedenfalls, deren genauere Kennt- nfs mir dem berührten Berliner Sinologen O. Franke vetdanken, erließ Huana-Ti ausdrücklichen Befehl, das Völk in der Zucht der Raupen und in der Verarbeitung der von ihnen gesponnenen Kokons zu unterweisen, „da mit es Kleider erhielte und im Reich nicht mehr von Haut- rtssen-u'nd Frostbeulen litte". - : Darc älteste bekannte Seidenbaugebiet ist die vom Hoang-Ho durchströmte Provinz Schantung. Von hier aus hät sich der Seidenbau über das weltabgeschlossene Reich verbreitet. Seidene Stoffe waren merkwürdigerweise — eine Folge der Maffenerzeugung durch äußerst billige Arbeitskräfte — schon ich sechsten vorchristlichen Jahrhun dert billiger als Leinen. Ihr Gebrauch wurde denen auch, trotz früherer Beschränkungen nach Rang und Stand, allgemein — in solchem Maße, daß alle Natural- steuern von der Bevölkerung in Seide geleistet wurden. Dennach gelangte die Kenntnis der Seidenweberei erst Um 200 v. Ehr. durch chinesische Auswanderer nach Korea, ohne daß sich die Kenntnis des Ursprungs der Seide in die Nachbarländer China» verbreitete . . . Bis im. dritten nachchristlichen Jahrhundert die japa nische Kaiserin Jingu-Kogo an der Spitze ihrer kriegeri- schm Untertanen in Kitzes «infiel und weit ins Innere vordrangi Korea wurde dem Inselreich tributpflichtig ge macht und vermittelte nun den Japanern sowohl Handels- beziehungm mit China als auch seine eigene hochentwik- kstte Bodenkultur. In dieft Z«t Mt wahrscheinlich wiedA durchäuschandernd« Sechenoauer öerästlaßt — di« Seidenstoffe durch Bereits ist lest Händlern Sei-