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Mschofswerdaer Tageblatt Fernsprecher Nr. 22. men en. A«tsdlatt der Königlichen Amtskaupimannschaft, der Königlichen Schulinspeknon und dos Nöniglichen Hauptzollamtes zu Bauge«, sowie des Königlichen Amtsgerichts und des StadkNtes zu Bischofswerda und der Gemeindeämter Les Bezirks. noch nicht mit Sicherheit erkennen, ob die bul- n Heeresleitung, dem lig gehandelt hat, oder . . 5° 7 _, '7. Die Sobranje soll erst" am 30. September zusammentreten. Verschiedene Anzeichen lassen die Möglichkeit offen, daß Herr Malinow von der weiteren Entwicklung der Dinge » ganzen Lande macht sich Schritt des Mfnisterprälsi- ichttge Parteien de» Par- des Volke» wollen von dem Vriedensbitte nichts wissen, ß die bulgarische Friedens- Poftscheck-Konto: Amt Leipzig Slr. 21543. — Gemeinde« !verba«d»gi»okasse Bischofswerda Konto Nr. «4. Im Falle höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgend welcher Störung de» Betriebes der Zeitung oder der Beförderungseinrich tungen — hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung »der auf Rückzahlung des Bezugspreises. Anzeigeblatt für Bischofswerda, ötolpen und Umgegend, sowie für die angrenzenden Bezirke. Ältestes Blatt im Bezirk. Telegr.-Adresse: Amtsblatt. Anzeigenpreis: Die Sgespaltene Grundzeile (ZIm. Moste 25» oder deren Raum 2S Pfg., örtliche Anzciaen tl> Psg. Im Text teil (Zlm. Moste 17) 6V Pfg. die 3gespalrene Zeile. Bei Wieder holungen Rabatt nach feststehenden Sätzen. — Amtliche Anzeigen die 3gespaltene Zeile 40 Pfg. — Für bestimmte Tage oder Plätze wird keine Gewähr geleistet. — Erfüllungsort Bischofswerda. Die Erklärung Hintzes über die Lage in Bulgarien wird im deutschen Botte unzweifelhaft mit Ruhe crufgenom- men werden können. Zwar ist die Lage ernst, doch nicht hoffnungslos. Es heißt ihr fest in die Augen sehen, zusam- «irische Friedens- tznofiz angeblich bi» gestern Don- ha«e. Eine <ge- ! bevorzuskehen. , " , 7 > 7.. tt die "deutsche Oberste Heeresleitung iren Reserven starke Kräfte zur Ua- renossen nach Bulgarien gewc' —ngen bereits eingetr« fsten Tagen zur Stelle . Heeresleitung hak sehr nam- Die deutschen und österrei- n Sachverständigen durchaus genügen, um die : Lage wiöderherzustellen. Trotz mancher hoff- mte ist die Lage aber heute noch zweifel los als ernst zu bezeichnen. Schon in wenigen Tagen wird i . . „ - ' 7 riens heute schon verloren zu geben, li garien noch für uns vor. Die politische verständlich den Hauptausschuß des R« , ... wettere Entwicklung sorgfiiltigst unterrichtet halten. Der Vorsitzende Äbg. Ebert erklärte, daß im gegen wärtigen Augenblick nicht zu empfehlen sei, in eine Bespre- nochOzu ungeklärt sei. Darauf ging der Ausschuß über diese Angelegenheit auf einstimmigen Beschluß zur 7° , nung über. Ein Vertreter des Kriegsministeriums ergriff sodann zu längeren vertraulichen Mitteilungen über Tank- Die Krips in Bulgarien Gin bulgarisches Waffenstillstands-Angebot. Erklär««« de, Staatssekretärs v. Hlvtze über «e Lage la Bulgarien. Berlin. 27. September., (W. T. B.) In der heutigen Sitzung des Hauptausschusses gab Herr v. Hintze über die Lage in Bulgarien folgende Erklärung ob: j Aus den militärischen Nachrichten der letzten Tage ist Ihnen bekannt, daß die Bulgaren -wischen Wardar und, Cerna in ernste Schwierigkeiten geraten sind. Im weiteren Verlaus dir Ereignisse sind auch die bulgarischen Nachbar- armeen in Mitleidenschaft gezogen worden. Die Meldungen von der Front sind der bulgarischen Regierung des Mini sterpräsidenten Malinow offenbar zu ungünstig ausgelegt worden. Gestern vormittag ist in Sofia eine Pressenotiz er schienen, wonach Bulgarien dem Oberkommandierenden der Entente-Aräste in Saloniki die sofortige Einstellung der Feindseligkeiten und die Aufnahme von Frisdensverhand- lungen vorschlägt. Eine bulgarische Delegatton, bestehend aus dem Finanzministör Liapffchew, dem Generalmajor Lu kow und dem Gesandten Radeff, sollte angeblich bereits Mittwoch abend nach Saloniki abgerefft sein. , Aus den bisher vorliegenden unvollständigen Nachrich ten läßt sich noch nicht mit Sicherheit erkennen, ob die bul garische Regierung tatsächlich, wie sie zu behaupten scheint, im Einvernehmen mit der bulgarischen Heeresleitung, dem bulgarischen Parlament und dem König gehandelt hat, oder ob sie mehr oder weniger auf eigene Faust vorgegang^n ist. Die Sobranje soll erst am 30. September zusammentreten. Verschißene Anzeichen lassen die Möglichkeit offen,daß desavouiert werden könnte. Im g< eine starke Strömung gegen den Sc denteN Malinow bemerkbar., M»/ lamenl» und einflußreiche kreise des Sonderwaffenskillstand und der Fi ' Als Symptom ist bezeichnend, „ delegation. die nach der erwähnten P schon Mittwoch abend abgereist sein sollt, nerstag mittag Sofia noch nickt verlassen ha genaktion der bundestreuen Elemente scheint . . . Aus die ersten beunruhigenden Nachrichten von der mazedonischen Front ' ' " ' sofort au» den verfüg lerftühung der Bund, Zum Teil sind diese zum Teil werden sie in den nä, Auch die österreichisch-ungarische hafte Kräfte in Marsch gesetzt chisch-ungarischen Verbände würden nach dem Urteil der militärischei militärische Lage s nungsvoller Momente ist l._ .7 7 - ' „ '' . „ man indessen klarer sehen. Lin Anlaß, das Spiel Bulga- ' ' - weder für Dul- eitung wird selbst verständlich den Hayptausschuß des Reichstages über die wettere Entwicklung sorgfiiltigst unterrichtet halten. Der Vorsitzende Äbg. Ebert erklärte, daß im gegen- chungH Vorgänge in "Bulgarien einzutreten, da die Lage noch zu ungeklärt sei. Darauf ging der Ausschuß über diese Angelegenheit auf einstimmigen Beschluß zur Tagesord nung über. Ein Vertreter des Kriegsministeriums ergriff sodann zu längeren vertraulichen Mitteilungen über Tank- bau und Tankkampf, sowie über den Verpslegungsgustand de? Heeres das Wort. dem delikaten Thema nicht angebracht. Aber es wird sich nicht vermeiden lassen, daß in den nächsten Verhandlungen de? Hauptausschusses doch über den bulgarischen Schritt ge sprochen werden wird Man muß erst nähere Nachrichten abwarten. Das Heer kämpft weiter. . Köln, 27. September. (W. T. B.) Ein Berliner Telegramm der «Köln. Zig." meldet: Die Festigung der militärischen und politischen Lage Bulgarien« macht Fort schritte. Der bulgarische Oberbefehlshaber General Todo- row handelt in Übereinstimmung mit der Obersten Heeres leitung der Verbündeten, von der er Weisungen erbat. Das bedeutet, daß General Todorow den Weisungen des Ministerpräsidenten den Gehorsam versagt, wobei er sich wohl der Zustimmung des Königs versichert halten kann. Die Entscheidung wird in Sofia fallen müssen, wo es sich zeigen muß, ob die Palamentsmehrheit oder der Kö nig das Volk hinter sich hat. Starker Widerstand der Bulgaren. Genf. 27. September. Eine Havasnote aus dem Hauptquartier des die französischen Streitkräfte in Mazedo nien befehligenden General Franchet d'Esparnay bestätigt, daß die von deutschen Abteilungen unterstützten Bulgaren alle wichtigen Übergänge heldenmütig verteidigen. Dies gelte gleichmäßig von den hartnäckig fortgeführten weiteren Kämpfen um die Abschnitte bei Veles und für die am Var dar und bei Doiran. Bulgarischer Heeresbericht Sofia, 25. September. Amtlicher Generalstabsbericht. Westlich des Wardar sind unsere Einheiten im Marsch nach Norden auf ihre neuen Stellungen. Der Feind verstärkte seinen Druck gegen Jstip. Auf der übrigen Front örtliche Kämpfe ohne besondere Bedeutung. Sofia, 26. September. Amtlicher Generalstabsbericht. Westlich des Wardar setzen unsere Einheiten ihre Bewegun gen nach Norden planmäßig fort. Östlich von Veles wurde ein heftiger feindlicher Angriff abgewiesen. Englische Ba taillone rückten nach Artillerievorbereitung gegen unsere Stellungen an- der Wisoka-Thuka nödlich des Doiran-Sees vor. Sie wurden jedoch durch Feuer zerstreut. Der kritischste Augenblick in Bulgariens Geschichte. Berlin, 27. September. (W. T. B.) Zu den Vorgän- gen in Bulgarien wird der „Nordd. Allg. Ztg." von einem genauen Kenner des Landes geschrieben: Bulgarien durch lebt den schwersten und kritischsten Augenblick seiner Ge schichte. Die sehr heftigen innerpolitischen Kämpfe der Par teien, die sich hauptsächlich um die Organisierung der Kriegs- wirtschaft drehten, steigerten seine Unruhe. Dazu kamen neuerliche Ernährungskrffen an verschiedenen Frontstellen. Die ungelöste Dobrudschafrage bedrückte die Gemüter. Die von autoritativer deutscher Seite gegebene Erklärung daß deutsche und österreichisch-ungarische Truppen in größerem Umfange auf dem Wege sind, ihren überrannten bulgari schen Kameraden zu helfen, läßt, da die strategische Lage hoffnungsvolle Möglichkeiten bietet, die Erwartung wieder einkehrender Besinnung in den leitenden bulgarischen Krei sen berechtigt erscheinen. Die herbeiströmenden deutschen Truppen werden den bulgarischen Regimentern neuen Kampfesmut oinflöhen. Der gesunde Menschenverstand wird den Bulgaren sagen, daß das mühsam in drei Jahren erworbene und erhaltene nicht in einer Woche verschleudert und durch eine Jntrigue wieder gewonnen werden kann. Deutschland, mit seinen gewaltigen Machtmitteln zeigt durch sein Eingreifen, daß es bereit ist, dem gefährdeten Bundes genossen in diesen schweren Augenblicken voll und ganz bei- ^^Beriin, 28. September. (Privattel.) Die „Freisinnige Ztg." äußert sich zu den Vorgängen in Bulgarien: Wenn Deutschland jetzt Truppen nach Mazedonien geworfen hat, so geschcch es in erster Reihe, um den bedrängten Dunches- " ' " '^e zu bringen. Aber es geschieht >e. Der Weg nach Konstantinopel n wie ein Mann und sich -es Geistes vom zu erinnern. ,sung zu den Vorgängen in Bulgarien hat die - , gegeben, welche die bulgarischen Truppen in Mazedonien erlitten haben. Den Alliierten ist es geglückt, die Bulgaren zurückzuwerfen und bei Beles bereits bulga rischen Boden zu erreichen. Unter dem Eindruck der Vor gänge an der Front, hat die Regierung in Sofia augen scheinlich die Nerven verloren und sich zu dem bedauerlichen I Schritte verleitey lassen. Bedauerlich ist der Schritt beson- ders deswegen, weil die Bulgaren nicht das Eintreffen deut scher und österreichisch-ungarischer Verstärkungen abgewar tet, sondern die Flinte voreilig ins Korn geworfen haben. Sowohl deutsche wie österreichisch-ungarische Truppen sind im Anmarsch, um die Lage wieder herzustellen. Alles hängt nun davon ab, daß Liese Truppen rechtzeitig eintreffen, d. h. bevor es zwischen den Bulgaren und der Entente zu end gültigen Abmachungen gekommen ist. Trifft die Annahme zu, daß nur ein momentanes Versagen der Nerven in So fia ikotliegt, dann kann wohl noch auf einen günstigen Aus gang gerechnet werden. Wir würden es dann mit einem Vorfall zu tUn haben, wie er sich nach der Eroberung Mon tenegros zwischen diesem Staate und Österreich-Ungarn zu getragen hat. Damals wurde in Cetinje ein Friedensschritt unternommen, der aus das Eingreifen der Alliierten hin aus halbem Wege stecken blieb und völlig im Sande verlief. Sollte den Mittelmächten nicht gelingen, was damals den Ententediplomaten geglückt ist, dann ist es allerdings nicht ausgeschlossen, daß der Vorgang auf die Entwicklung der Dinge in Österreich-Ungarn, der Türkei und Rumänien nicht ohne Einfluß bleibt. , Bemerkenswert ist, daß das Versagen der bulgarischen Front in Mazedonien zum großen Teil auf die innerpoliti schen Verhältnisse in Bulgarien zurückzuführen ist. Die Parteistreitigkeiten, die in letzter Zeit in Bulga rien geführt worden sind, haben zermürbend auf die Front gewirkt und den jetzigen Zusammenbruch herbeigeführt. Es liegt darin zweifellos eine große Mahnung zur inneren und äußeren Einigkeit. Auch die deut sche Front im Westen bleibt nicht unberührt von den politi schen Streifigkeiten im Innern. Die ernste Lage, in der sich das Vaterland befindet, stellt gebieterisch die Forderung, allen Hader aufzugeben und alle Kräfte zur Stärkung der Front einzusetzen. Jetzt gilt's! «VWk,. v -- Die bulgarische „Überraschung".^ Berlin, 28. September. (Meldung unseres Berliner Vertreters.) Die Sofioter Meldung von dem bulgarischen Waffenstillstandsangebot an die Entente hat nicht nur in parlamentarischen Kreisen überrascht, sondern ist auch der Regierung ganz überraschend gekommen. Mit einem sol chen Schritt des Verbündeten hat man nicht gerechnet. Aber es war tn eingeweihten Kreisen schon seit geraumer Zeit bekannt, daß der bulgarische Minffterpäsident sich mit dem Gegner in Verbindung gesetzt hatte. Der Schritt, wenn er ausgeführt wird, ist also nicht von heute auf morgen ge schehen, sondern auf längere Erwägungen zurückzuführen. Freilich haben von diesen Erwägungen weder die . Bundes treuen Bulgariens etwas gewußt, noch die Verbündeten selbst. Man verhehlt sich nicht, daß jetzt in Bulgarien die Gegner des Kabinetts Malinow auftreten werden und alles versuchen, um den Schritt des Ministerpräsidenten zu vereiteln. Die Strömung in Bulgarien gegen den Mini- ' sterpräsidenten ist sehr groß. Man muß mit großen inne ren Zusammenstößen in Bulgarien rechnen. Jedenfalls wird in Berliner maßgebenden Kreisen sehr ernst den Din gen entgegen gesehen. Sie stehen, so äußerte sich ein Der- treter de» Auswärtigen Amtes, aus des Messers Schneide. In Parteikreisen hat man über die Erklärung des Staatsse kretärs des Auswärtigen später viel gesprochen. Eine De- batte im Hauptausschuß war bei der ungeklärten Lage und! auch im eigenen Inters WAchenLttche Beilagen: Der Sächsische Landwirt nnd Sonntags-Unterhaltnngsblatt Gesckäft»stelle: Btsch»f»werda, Altmarkt IS. Erscheint jeden Werktag abend» für Len folgenden Tag. Der Be- »ugevrei« ist «iaschiietzlich der wöchentlichen Beilagen bei Abholung in ber Geschäftsstelle monatlich 80 Pfg., bei Zustellung in» Hau» monatlich «0 Pfg.; durch dir Pott bezogen vierteljährlich Mk. 2.55 ohne Zuttevungsgebühr