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Nr. S. D« Hächsischs E-)ghf"7 SA» 2. N»Ntche BeKo»»l»Lch»«gen. Kohlenabgabe. V-lmedorf. Geißmmumdorf, Goldbach. Groh, und Lleludrebnltz: Alle bei Eisenbeiß L Sohn angemeldeten Grund- und Zufatzkarten werden daselbst mit je 1 Ztr. be liefert. Die Ortsknhlensteie Lan-eskartoffelkarte. Di« auf die Abschnitte ä und L der Landeokartoffel. karte» entnommenen Kartoffeln müssen bi» 31. März 1918 reichen. Nachlieferung in ausgeschlossen. Ein? Revision der Bestände erfolgt in den nächsten Tagen. Forderung, die Verhandlungen weiterführen soll, schon allein deswegen, um der Entente keine Gelegenheit zu einer Stö rung der eingeleiteten Verhandlungen zu bieten. Ob die bürgerlichen Parteien in der heutigen (Sonnabend) Haupt- ausschuß-Sitzung eine Billigungserklärung abgeben werden, ist noch Gegenstand der interfraktionellen Erörterungen. In parlamentarischen Kreisen wird lebhaft der Gedanke be sprochen, im Falle, daß es zu einem Abruch der Verhand lungen mit Rußland kommen sollte, alle bürgerlichen Par teien des Reichstages zu einem Sesamtblock zusammenzu schließen. Die beiden sozialistischen Parteien werden natür lich von dieser neuen Konstellation ausgeschlossen sein. LerAn, 5. Januar. (Privattel.) Man erwartet, daß die heutigen Verhandlungen des Hauptausschusses -inen bedeut samen Verlauf nehmen werden. Nach dem „Vorwärts" ent spricht die Nachricht, daß die Mehrheit auseinandergefallen sei, wenigstens zur Zeit nicht den Tatsachen. Der Versuch der Sozialdemokratie, die vorhandenen Schwierigkeiten zu beseitigen, sei noch nicht aufgegeben und könne im gegenwär tigen Augenblick auch nicht als hoffnungslos gelten. Hinke»k»rs Wieder «bgereist. Berlin. 4. Januar Teneralfeldmarschall von Hinden burg ist am 2. Januar, General Ludendorff am 4. Januar abends von Berlin in das Große Hauptquartier zurückge- kehrt. Die Friede»vdeleG«ti«» der Ukraine. Brest-Litowok, 3. Januar. (W. T B.) Am 1. Januar ist die aus vier Bevollmächtigten bestehende Friedensdelega tion der ukrainischen Volksrepublik in Brest-Litowsk einge troffen. Alle vier Vertreter sind Mitglieder der ukrainischen Zentralrada (das ukrainische Parlament) und der allrussi schen Konstituierenden Versammlung (in Petrograd). Die Delegierten der Ukraine haben alle Vollmachten von der ukrainischen Bolksregierung zur Führung der Friedensver handlungen. Im Gespräch mit unserem Korrespondenten erklärten die Bevollmächtigten unter anderem, daß nach der Note des Generalftkretariats (der Regierung der Ukraine) die ukrainische Republik jetzt den Weg selbständiger inter- nationaler Beziehungen einschlage. Di« Ukrainer hätten Mr Zeit der Kriegserklärung keinen Staatskörper gebildet und hätten weder direkt noch indirekt an der Entfachung des Weltbrändes Anteil gehabt. Jetzt, nachdem das Volk der Ukraine einen festen Staat geschaffen habe, wünsche es den schleunigsten Abschluß eines demokratischen Friedens. GiinzUche L«»j»su»s der Ukraune »»» R»tzl««d. Berlin. 4. Januar. Das ukrainische Pressebüro oerbrei- tet, wie der „Nossischen Zeitung" aus Wien gemeldet wird, folgende Mitteilung: Gemäß der am 26. Dezember von den Mittelmächten auf die Rote der Rada erteilte Antwort sind in Brest-Litowsk Delegierte der Rada erschienen. Auf die Frage der Bolschewiki, ob sie die Autorität des Rates der Volkskommissare anerkennen, antworteten die Ukrainer „Nein", dagegen begrüßten die Ukrainer di« Vertreter des Dierbundes sehr freundlich. Nach einer Stockholmer Mel dung erließ der ukrainische Generalsekretär für militärische Angelegenheiten Petljura an die ukrainischen Truppen einen Tagesbefehl, demzufolge d«r BefM des Komitees beim rus sischen Hauptquartier über di« Denwkratisierung der Armee, die Abschaffung aller Rangstufen und Auszeichnungen keine Geltung für die Ukraine ha t. Bet dem Nud«l»erk«ff auf Abschnitt 2 der allg. Lebens- mittttkart«, sind folgende Preise «inzuhalten: Schnittnudeln l 150 Gr . W L, 500 Gr. 82 '.Z, Schnittnudeln ll 180 Gr. 18 500 Gr. 60 und Suppenudeln ll ISO Gr. 18 SOS Gr. 60 H, Röhrennudeln II ISO Gr. IS ^z, 500 Gr. 62 . Bischofswerda, am S. Januar 1S18. Der St«dtr«t. Tm Januar wird Abschnitt p 3 der grünen Karte mit 3 Liter beliefert. Nachlieferungen sind ausgeschlossen. Bischofswerda, am 8. Januar 1918. Der Stttdtrat (Weitere amtliche Bekanntmachungen im 1. Beiblatts 'MIWWWSSSSGSSSSMWWSSRSSISSSSSMWW—WW—MW» tung zu den Frjedensverhandlungen stehen, so gibt sie doch schon einen Einblick in die noch immer unveränderte, unver fälschte kriegswütende Verfassung derer um Lloyd George, Clemenceau und wie sie heißen. Wenn auch die Völker ihrer Länder nach Frieden lechzen, die Gewaltherrscher der Enten te fühlen sich wahrscheinlich noch immer so stark, ollen inne ren Umtrieben zu trotzen und -en Krieg selbst gegen den Willen ihrer Völker fortzusetzen und damit ihr Todesstünd lein zu verlängern. Man muß die Männer, die so konse quent ihre Ziele verfolgen, wirklich bewundern. Freilich, einmal werden sie von ihrer Höhe stürzen müssen, einmal, und sei's erst dann, wenn unsere Waffen auch im Westen den Frieden diktieren. Her»«. 5. Januar. (Privattel.) Die „Vossische Zei tung" erfährt, daß in Paris die Rede davon sei, die franzö sische Regierung werde dem Wunsche der französischen So zialisten insofern entgegenkommen, als Albert Thomas die Erlaubnis erhalten habe, mit einer französischen Mission sich nach Petersburg zu begeben. Zum Beweis dafür, daß die englische Diplomatie ihre bekannte Tätigkeit in Rußland noch nicht oingestfflt. hat, bringt die „Boss. Ztg." die Mitteilung, daß am 20. Dezember in Kiew «in neues britisches Generalkonsulat errichtet wor den sei mit einer bei Konsulaten sonst nicht üblichen militär diplomatisch«! Abteilung für den Verkehr mit der ukraini schen Zentralrada. Kei»e Frist»erlL»ser«»s. Berlin, 5. Januar. (Privattel.) Nach dem „Beri. Tage blatt" meldet die Petersburger „Prüwda": Di« russische Re gierung bewilligte keine Fristverlängerung an die Alliierten. Keine A»der»«s der Ententekriegsziele. Amsterdam. 5. Januar (Privattel.) „Morniagpast" berichtet: Die bevorstehende neue amtliche Erklärung über die Bedingungen, unter denen die Alliierten zu Ariedensbe- sprechnnge« berait seien, bringt keine Andern«, der bisheri gen Erklärungen der Entente in der Frage der Kriegsziele. ziel«. Der Gegensatz zwischen de« beiden Mächtegruppen sei Vorläufig noch unüberbrückbar. V»ßl«»dMiL»»chK«Pe»tz»se»»»rjchl«sen. Kopenhagen, 5. Januar. (Privattel.) Wie verschieden« Blätter berichten, befindet sich augenblicklich ein offizieller Vertreter der Bolschewikiregierung in Dänemark, um wegen Verlegung der Friedenskonferenz nach Kopenhagen Bespre chungen aufzunehmen. Der türkische Ministerpriisidext in Berlin. Berlin, 5. Januar. (Privattel.) Gestern nachmittag traf der türkische Großwesir Talaat Pascha in Berlin ein. Nach einer Besprechung mit dem Reichskanzler und mehreren Un terredungen mit den zur Zett in Berlin anwesenden türki schen hohen Staatsbeamten, entschloß sich der Großwesir, zu nächst in Berlin zu bleiben. Perfische Parlame»t«rier in Berlin. Konstantinopel, 4. Januar. (W. T. B.) Gleichzeitig mit Talaat Pascha sind die drei, persischen Parlamentsmit glieder Salar Muazem, Mirza Ahmed Khan, Mirza Kafin Khan nach Berlin zu Besprechungen abgereist. DES Gelkstkestimmun-srecht der Völker. Unk die Entente? Man wartete bisher vergeblich auf die Antwort der Entente. Sie ist die Erklärung, die die Kundgebungen in Brest-Litowsk fordern, immer noch schuldig geblieben. Zwar heißt es, die unentwegten Staatsmänner Lloyd George, Cle- menceau, Sonnino und Wilson verhandelten über die Er klärung, mit -er sie die Wett beglücken wollen, aber man muß aus einer Botschaft Wilsons an Lloyd Georg« doch schließen, daß man es mit dieser Kundgebung nicht so eilig hat und vor allem nicht danach strebt, einen Weg zu be schreiten, der der Wett den allgemeinen Frieden bring«: könnt«. Vielleicht ist diese Botschaft Wilsons schon die Ant wort, die man von der Entente erwartet, denn sie sieht so aus, wie ungefähr ein« Antwort auf die Brester Erklärun gen aussehen könnte: Wilson erklärt, er wolle für die Wett einen «hrenvollen und dauerhaften Frieden erkämpfen. Also er will nicht in Brest-Litowsk am Verhandlungstisch sitzen und dort da» Blutbad beenden, sondern noch weiter Men schen und Material opfern, bis der Entente der „Endsieg", dieser schon seit Beginn des Krieges verheißene Erlösung der Wett geworden ist. Sollte aber diese Botschaft Wilsons nicht in Verbindung mit den Entente-Beratungen über die Hal- Ungemein bezeichnende Ausführungen über das Selbst bestimmungsrecht der Völker finden sich in dem Dresdner sozialdemokratischen Organ. Das Blatt hegt ernste Befürch tungen, ob das der Fall sein würde, wenn Polen, Litauen und Kurland, von dem Selbstbestimmungsrechte Gebrauch machend, die Loslösung von Rußland beschließen sollten. Die folgenden Ausführungen über das „freie Selbstbestim- munxsrecht der Völker" sind so merkwürdig, daß wir sie wörtlich wiedergeben möchten: „Wir haben die allerernstesten Zweifel daran, daß das östliche Problem in dieser Weife gedeihlich gelöst werden kann. Di« baltischen Provinzen sind von größter Lebens notwendigkeit für das zukünftige Rußland, (i) Er ist sehr zu befürchten, daß durch ihr« Loslösung von Rußland, auch wenn die jetzt regierenden Bolschewiki sich dazu erbötig zei gen, eine gefährliche Saat der Zwietracht und schwerer Kon flikte ausgestreut wird. Ein Friedensschluß, der die schließ liche Loslösung eines Teiles der haitischen Provinzen von Rußland auf Grund des Selbstbestimmungsrechts der Völ ker Vorbehalt, würde nur dann erträglich erscheinen, wenn zugleich das Gesamtverhättnis zwischen Deutschland und Rußland in politischer und wirtschaftlicher Hinsicht aus völlig sichere und dauerhafte Grundlage gestellt werden kann. Die Hochachtung, -je wir für das Prinzip de» SAbstbestiin- mungsrechtes der Völker haben, kann nicht s» wett gehen, daß um de» Recht»» eine» kleineren Bolksstmnmey willen die Lebensinteressen der große« AVer und ihre Beziehun- gen zu einäyder vernachlässigt oder sogar schwer geschädigt werden." - Die „Dre»d. Rachr." bemerken hierzu. Das freie Selbst bestimmungsrecht kann nur gelten — wenn es dem Feinde zugute kommt. Selbst wenn sich die baltischen Provinzen für Deutschland erklären würden, müßt« über dies« Erklärung Mr Tagesordnung übergegangen werden — nicht well die gegenwärtige, sondern irgend eine zukünftige russische Regie rung vielleicht nicht damit einverstanden sein könnte! „Die baltischen Provinzen sind von größter Lebensnotwendigkeit für da» zukünftige Rußland" — das Blatt maßt sich hier ein« bessere Kenntnis der russischen Dinge an, al» sie Lenin und Trotzky besitzen, ist sozusagen russischer als die russische Regierung^ Die Interessen Deutschlands an der Lösung der Frage, di« Sicherung Ostpreußen» vor einem zweiten Eine fall, da» sind alle« Dinge, die das Blatt nicht einmal der Er wähnung für wert HAI. Wir möchten das tiefer hängen. Ei» dänisches Urteil zur Lage im Oste». KepeaheMn, 4. Januar. (W, T. ».) „Extrabladet" schreibt u. a.: Unter vielem Lärm erfolgte die Einleitung der Friedensoerhandlungen. Selbst wenn noch Schwierigkeiten zu überwinden s«in werden, dy? Frieden wird doch kommen, wenn kein anderer, so doch ein Sonderfrieden. Eine Fort setzung des Krieges im Osten ist eine tatsächliche Unmöglich keit. Die heftigen Gebärden, mit denen die Bolschewiki jetzr die deutschen Vorschläge zurückweisen, werden den Staats sekretär v. Kühlmann und den Prinzen Leopold, wie wir vermuten, ziemlich kalt kaffen. S'e können sich ja beständig auf Hindenburg und seine Soldaten stützen, wenn kein ande rer Ausweg möglich ist. Aber sicher wird ein anderer Weg gebahnt. So kluge und gewandte Diplomaten wie Graf Ezernin und v. Kühlmann werden trotz der Schwierigketten: vorwärts schreiten. Ei» grstzer Ta«kka«Pfer versenkt. Berti», 4. Januar. (W. T. B. Amtlich.) 2m östlichen: Armeltamff find »»u »nferen U-Baatm kürzlich 21600 Pr.- ReU.-T«»nen vernichtet worden. Sämtliche Schiffe waren schwer beladen und bewaffnet und sichren bi» auf eia» unter starker Nchernng. Lin «efWtabener bewaffneter großer Tankdampfer, der Kur» «ff Cherbourg hatte, wurde au» einem starken durch Viele Aischdampser und schnelle U-Boots zerstörer gesicherten Geleitzug heräusgefchvfsen. An dem Erfolg der unter erschwerenden Herhälsiffssen errungen und darum »ms» «nerkeuuenowerter ist, war in erster Linie ein kleine» ll-Boot beteillgt, da» nnier der schnei digen Führung seine» Kommandanten, Oberlentnant z. S. Steindorff im Dezember ». I. durch schnelle» Arbeiten in 2 Unternehmungen insgesamt 22 SA) Vrutt»-Reg.-T«nnen ver nichtet hat. Der Chef de» «dmiralfiab» der Marine. Berlin, 4. Januar. (W. T. B.) Der Verlust.dieses Tank dampfers trifft di« Entente umso schwerer, als der deutsche- Bericht seit Mitt« vergangenen Monats bereits vier eng lische Verfenkungsfälle melden konnte. Die Frage -er Ol- einfuhr, die für die Versorgung der auf Llfeuerung ange wiesenen feindlichen Kriegsflotten große Bedeutung hat, ge staltet sich immer kritischer für den Verband. Vor kurzem.' trat in Washington ein Ausschuß englischer und amerikani scher Fachleute zusammen, um über die ülverteilung zu be raten. Die U-Bootsabwehr, zu der besonders Motorschiffe herangezogen werden müssen, hat durch Erweiterung, des- Sperrgebietes und dadurch vermehrten Ölverbrauch die Engländer vor neue Schwierigkeiten gestellt. Eint der neue sten Wirkungen äußert sich in dem Verbot des Autofahrens für Private in England. Zur Beschwichtigung der erregten Bevölkerung funkte Pokdhu die Nachricht in di« Welt, -aß: in England ein Olbrunnen entdeckt worden sei, der jährlich- 180000 Gallonen liefern könnte. Was Poldhu verschwieg, daß England einen jährlichen Bedarf von 6000 Millionen Gallonen hat, daß also 180000 Gallonen söine Abhängig keit von überseeischen Zufuhren aus Amerika und Wen nicht nennenswert zu mindern in -er Lage sind. Die schweren englische« Verluste bei Cambrni. Berlin, 4. Januar. (W. T. B ) Folgende Aussagen gefangener englischer Offiziere bestätigen aufs neue die un erhört schweren Verluste der Engländer bei Eambrai. Da» schneidige und geschickte Vorgehen der deutschen Infanterie, besonders die Schnelligkeit und Wucht des Jnfanteriestoßes hätten auch den in weiter rückwärtigen Stellungen stehenden Infanterie-, Maschinengewehr- und Artillerieverbänden keine Zeit zur organisierten und nachdrücklichen Verteidi gung gelaßen und in vielen das geordnete Zurücknehmen neser Verbände unmöglich gemacht. Die Wirkung des deut- chen Artillerie- und Minenfeuer» gegen die englische Ar tillerie- und Jnfanteriestellung sei fast überall verheerend ge wesen und habe schwerste Verluste gefordert. Die deutschen Flieger seien vollkommen Herren der Lust. Auf dem rechten englischen Flügel hätten vor allem die 55., die 12. und Telle der 20. englischen Division schwer gelitten. Die 165. und? 166. Brigade müßten als vollkommen vernichtet gölten. Don allen eingesetzten englischen Divisionen hätten aber bei wei tem die 12. und 2S. Division die schwersten Verluste erlit- en. Die 35. und 36. Brigade der 12. Division und Teile der- 37 Brigade seien aufgerieben. Bei der 2d. Djviflon traten »ie Hauptverluste erst während der späteren Kämpfe um Nasnier«» ein. Luch diese sei so gut wie ganz aufgerieben worden Weitere schwere Verluste hätten die 6., 39., 47-,. 2. und 56. Division und vor allem die 1. und 3. Garde-Bri gade erlitten, di« überstürzt zur Unterstützung bei Gouzeau- court eingesetzt wurden.