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einen Apfel gesteckt, genügen und sind guter Dinge darü ber. Danach finden sie auch genietzliche Dinge, als Christ stollen, Zucker, Wefferkuchen und Bilder, daneben Äpfel, Birnen, Nüsse und gar mancherlei Haltung allerlei Bestes. Hum dritten finden sie ergöMche und zu Freuden gehörige Dinge, als Puppen, und mancherlei Kinderwerk. Zumöier- ten finden sie nötig« und zur Bekleidung und Zier des Le bens dienstliche. Dinge gar mancherlei/ und hübsche Meider- lein von gutem Geruch, mit Seiden, Hol- und Silbers und - renrlicher Arbett gefertigt. Zum letzten finden sie auch, Mas zrrr Lehre, Gehorsam, Zucht und Disziplin gehört, als ABC- Täftein, Bibeln und schöne Bücherlein, Schreib- und Feder- gezeug«, Papier usw. und die angebunden« Chrtstrute-^ Ganz, anders als die Geschenke für die Kinder der. Bür - . gersleute, wa?das Weihnachtsspielzeug der Keinen Fürsten " urch Prmzestr-silld mm manehem derühmten Spietzeug dieser Art «Men Lk« Throniden zu berichten^ So erhielt die kreme ^Herzogin von Aonguevill» einmal zu Weihnachten vom dem ' Kachüral de la Valette ein« Pupp« und. Puppmeinrichtung tm leerte von mehr als 2000 Goldgulden. Der Kurfürst Aögast von Sachsen scheuste d«Nr zwölfjichrigen Kurprinzeri ' -eine vollständige Jagd, 24 Hunde, 7 Jäger zu Pferde und 6 ' zu Fuß, Pferd«, Mmüesel und Schlitten, insgesamt mehr als 100 Figuren, die künstlerisch ausgeführt waren. Für-Lud wig XV. stellte der Nürnberger Mechaniker Gottfried Hautsch ein Negiment von Reitern und Musketieren 'her, di« das Gewehr senken, anschlagen und sogar abfeuern konnten. Die Weihnachtspuppe, die die" Herzogin von Orleans als Kind erhielt, konnte sich wie em Mensch bewegen und kostete 22000 Mark. . . . . . . . Das waren aber natürlich nur vereinzelt« ^Ausnahmen in der Geschichte des Weihnachtsspielzeuges, das sich im all gemeinen ziemlich gleich blieb und nur durch Mohe, durch di« Entwicklung der Technik und auch durch politische Satiren beeinflußt wurde. Di« große Armee Napoleons fand sich seinerzeit in Hunderttausenden von Kinderstuben, während nach 1848 viel« bekannte deutsche Politiker sich als Hampel männer auf -cm Weihnachtstisch fanden. Das Weihnachts spielzeug unserer Zeit ist im Zeichen von Dampf und Elektri zität. Telegraph und-Teleyhon zum großen Teil als technisch hochwertiges Spielzeug zu bezeichnen. 14 ÜOb polnische Kinder von ihren Ellern getrennt. Bekanntlich haben Li« Russen vor dem Einbruch der Deutschen einen großen Teil der polnischen Bevölkerung zum Forkzug gezwungen. Dabei ging so sehr olles drunter und drüber, "daß nicht weniger als 14 000 Kinder von ihre» El- icrn getrennt würden und uncher irrten. Diese bedauerns werten Kinder wurde» „gesannnelt" und !» Waisenhäusern intergebracht. Biele der Kinder wissen nicht, wie ihr Hei- motsdorf heißt, nicht einmal den Nams» ihrer Eltern können sie angeben, wissen also auch nicht, wie sie selber heiße» und kennen nur ihren Dornamen. Sie erhielten deshalb neu«- Namen Ob die betrübten Eltem, soweit sie nicht aus der Flucht umoekommen sind jemals ihre. Kinder Wiedersehen " werden, ist wohl sehr fraglich. Melleicht nimmt sich einmal Herr Wilson, der ja die Menschlichkeit gepachtet hat, der Sache an. Unser« Angaben entstammen Petersburger Zeitungen, sind also gewiß einwandfrei, Allerlei Weisheit. Die Stadt Archangelsk hat 25 000 Einwohner, aber kein einziges Hotel. Ein Fremder, der dorthin kommt, muß ein möbliertes Zimmer mieten. — Ein deutsches' Maschinen ge wehr kann in nur 13 Sekunden aus 450 Meter Entfernung einen 30 Zentimeter starken Baum vollständig niederschie ßen. — Petroleum gibt es erst seit 1857, und zwar ging der Handel damit zuerst von Rumänien aus, — In Belgien gibt es rund 15 000 Weintrauben-Treibhäuser, davon 13000 allein in der Umgebung von Hoeylaert, die 500 Züchtern ge hören. — In Brasilien gilt es für eine vornehme Dame als höchst unrein, selbst irgendwelche Einkäufe zu machen. Md» schickt entweder «inert Dienstboten oder läßt sich Muster oder Auswahlsendungen ins Haus, bringen. — Im klassischen Altertum waren die Pferd« der Soldaten nicht beschlagen. — Bei den Chinesen gibt es' keine Ärzte für „innen und außen", d. h. für innere Medizin und Chirurgie, sondern mir solche für „oben und unten", d. h. für den Oberkörper und den Unterkörper. / . ' " Bürgerlicher Küchenzettel. Montag: Kartoffelsuppe/ Mischgemüse von weißen Bohnen - r mit Möhren/ / ' Dienstag: Pilzsuppe, Wiegebraten mit Krautsalat und Kar- . löffeln. - - .. : Mittwoch: Kartoffelmehlklöße nnt Meerrettichbeig-uß, Salat — . von röten Rüben. , DoWierMg: Selleriesuppe<--Kräuskohl mit gebackenen Kohl- - rüben-SchnitzelnM " . ' / / - Aveichg: Mippfisch in Senfttmke mit Kartoffeln. - - KoauabLlldi Rotkraut mit Kartoffeln / 7. Sonufag: .Blumenkohlsuppe, Rindsgulasch mit Kartoffel- / . ' schnee**) und Selleriesalat. ..' - 7, *) Gebackene Kohlrüben»Schnitzel sind zu Kohl und an derem Gemüse, zu Sauerkraut und Kartoffelsalat ein« gut« Beilage. Man putzt dazu gelbe oder weiße Kohlrüben, schnei det sie in zentimeterdicke handtellergroße Scheiben und kocht diese in reichlich gesalzenem Wasser soft ganz weich; sie dür fen aber nicht zerfallen. Dann gießt man das Wasser weg und läßt die Rüben abtropfen. Kurz vor dem Essen bestreut man sie. leicht.nüt-Larenr Pfeffer, weiidet sie in geriebener Semmel Um (sie bleibt an der noch feuchten Rübe gut hän gen) und bäckt sie Hann in einem flachen Tiegel auf beiden Seite» hellbraun. Nach Geschmack kann man vor dein Un echten auch noch leicht gebräunte Zwiebel darüber streuen — Feiner, allerdings auch kostspieliger sind diese Schnitzel aus Sellerie, -i« genau so zubereitet werden. Kartoffelschnee ist eine gute Beigabe zu den ver schiedensten Gemüsen oder zu Fleisch nut Bei^uß und ist leicht und einfach herzusteilen. Man kocht die Kartoffeln, ge schält oder ungeschält, in Salzwasser weich, gießt das Wasser ab, drückt die ganzen geschälten Kartoffeln durch die Kartof felpresse und läßt sie gleich recht leicht und locker aus eine gut erwärmte Schüssel fallen, auf der inan den Kartoffel schnee anrichten will. Auf die erste Schicht durchgedi .ckte Kartoffeln streut man eine Prise Salz und, wenn es zu er möglichen ist, etwas geriebenen Schweizer , Kräuter- oder holländischen Käse, drückte dann wieder Kartoffeln daraus bestreut diese wieder mit Salz und Käse rind fährt so fort, bis man alle Kartoffeln durchgedrückt und bergartig, schicht weise angerichtet hat; man muß alles recht schnell tun, damit die Kartoffeln heiß dleiben. Gänsefett-Ersatz. Wer im glückliche» Besitz reinen Öles ist, kann sich «inen sehr wohlschnreckenden Brotaufstrich bereiten, der fast wie gutes ausgelassenes Gänsefett schmeckt Man nimmt zwei mittlere Äpfel und zwei kleinere Zwiebeln, schält lmd schneidet oder wiegt sie fein und gibt beides in einen Topf, worin 50 Gramm Öl gegossen sind und läßt dies dünsten. In einem anderen Topfe gibt man zu Z4 Liter Wasser etwas Beifuß und läßt dies leise ankochen, dahinein quirlt man 100 Gramm Grieß. Ist kein Grießklümpchen zu sehen, so schüttet man die Masse in das andere Gefäß, worin die in Öl gedünsteten Zwiebeln und Äpfel sind, stellt den Topf auf schwaches Feuer und läßt alles zusammen 10 Mi nuten unter fortwährendem Rühren kochen. Danach streich, man die Masse durch ein feines Sieb und läßt sie erkalten Sah gibt man nicht da,zu, erst nach dem Aufstreichen bestreut mm, das Fell, je nach Geschmack, mit mehr oder weniger Sah. Es empfiehlt sich, erst die Hälfte des Rezeptes zu pro bieren, weil es sehr ausgiebig ist. Den nicht durchgerührien Rest kann man als Schmelze an alle Suppen, Tunken und Gemüse verwerten.