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mit Menschen gefüllte» Warenhaus ein. Vor? rWelen sie große Verwüstungen an und verletzten auch eine Anzahl Besucher, bis es der Polizei gelang, die Tiere zu fesseln. — Der deutsche Prokonsul in Venedig tödlich verun glückt. Wie der Lokalanzeiger aus Rom meldet, stieß der deutsche Prokonsul in Venedig, Heinrich Schneider, bei Tre viso mit seinem Motorrad gegen einen Baum und erlitt so schwere Verletzungen, daß er auf dem Transport ins Kran kenhaus starb. — Der Junge im Eisen. Ein kleiner Junge hielt den Riesenverkehr auf der Westminster-Brücke in London eine halbe Stunde auf, weil er so nötig hatte beobachten müssen, wie ein Damvfer unter der Brücke durchschwamm.- Er hatte seinen Kopf durch die Stäbe des Geländers gezwängt und konnte ihn nicht mehr herausziehen. Vor Angst und Schrek» ken begann er zu schreien, und es sammelte sich eins riesige Menschenmenge an. Zwei Männer kletterten über das Ge länder und beaaben sich in gefährliche Lage, um dem kleinen Jungen zu Helsen, so daß ein Bootsmann heranruderte, weil er glaubte, sie müßten jeden Augenblick in das Wasser fallen. Schließlich erschien eine Polizei-Ambulanz, und zwei Lösch züge rasten herbei. Die Feuerwehrleute mußte einige Eisen stäbe zersägen um den Jungen, der leichte Verletzungen da vongetragen hatte, befreien zu können. Er soll gar nickt mehr neugierig sein, zu sehen, wie die Dampfer unter der Brücke hindurchschwimmen. — Erschossener Wilderer. In der Nähe von Oholz bei Eutin wurde ein Arbeiter von zwei Förstern beim Wildern ertappt. Da er auf Anruf nicht stand, sich vielmehr zur Wehr setzte, wurden zwei Schreckschüsse und sodann scharfe Schüsse auf den Wilderer abgegeben, die ihn töteten. — Das Hochwasser der Donau. Die katastrophale Aus wirkung des Donau-Hochwassers reicht nunmehr bis nach Ingolstadt. Der Scheitel der Donau-Hauptwelle hatte Mon tagnachmittag mit einem bisher noch nie beobachteten Höchststand von 388 Ztm., d. h. 22 Ztm. über dem Hochwas ser vom Juni/August 1924, Donauwörth durchlaufen. Die Isar hatte den am Montagnachmittag erreichten Höchststand von 265 Ztm. bis in die Nacht hinein. Trotz eines leichten Rückganges des Hochwassers am Dienstagvormittag kann die Gefahr als noch nicht beseitigt angesehen werden, da am Dienstag neue Niederschläge eingesetzt habest. — Schüsse in einem Schönheikssalon. Nach einer Mel dung aus Neuyork erschien um die Mittagszeit im Stadt zentrum in einem Schönheitssalon ein 27 Jahre alter Mann und schoß mit einem Armeerevolver vier im Laden beschäf tigte Frauen nieder, darunter seine eigene Gattin. Der Täter erschoß sich darauf im Türeingang des Ladens. Der Zustand der vier Frauen ist hoffnungslos. Die Tat soll aus Eifersucht erfolgt sein. — Hindernisse bei der Trauung. In Weidenberg sollte eine Trauung stattfinden. Man fuhr in Leiterwagen zur Kirche und wollte dann mit der Bahn zurück, um im Ort selbst die Feier zu verleben. Auf dem Standesamt ging noch alles gut, auch während der kirchlichen Trauung trat keine Störung ein, aber als der Zug auf der dritten Station hielt, mußte die Braut schnell in das Stationsgebäude geschafft werden, da sie kurz darauf ein munteres Knäblein zur Welt brachte. Nachdem man sich zwei Stunden Erholung aeaönnk hatte, macht« sich' «as Mr aus M WM» «- stehende Ehepaar auf die Weiterreise, die man, da kein Zug mehr ging, auf Leiterwagen fbrtsetzen «wßte, was aber weder Mutter Hoch Kind irgendwelchen Schaden zu fügte. Leider brachen an einem Wagen zwei Räder und die Hochzeitsgesellschaft lag im Graben, bis gegen Abend mit Hilfe neuer Räder der Heimweg «Mich angetreten werden konnte. Als man zu Hause ankam, ward man von einem weiteren freudigen Ereignis überrascht, denn inzwischen hatte die Mutter der jungen Frau ebenfalls ein Kind zur Welt gebracht. Die Feier selbst soll sehr vergnügt verlaufen sein und beide Mütter sollen sich tatkräftig daran beteiligt haben. Es geht doch nichts über eine robuste Gesundheit. M M? Sk LetslcheninMnsiasten der sächsischen Gewerßv- kammer und forderte -um Beitritt auf. Di« Wahlen er gaben die seitherig« Zusammensetzung des Vorstandes. Altstm, S. Juni. Veebandstag der Sattler und Tapezi«. rer. Auch die Sattler und verwandten Berufe hielten in Zittau ihren Landesverbandstag ab. Obermeister Söpfert- Dresden erstattete den Tätigkeitsbericht für das abgelausene Geschäftsjahr. Seine Ausführungen über das Submissions wesen wurden durch den Vertreter des Submissionsamtes Dresden wirkungsvoll ergänzt. Auch die Verhandlungen am Sonntag leitete Obermeister Göpfert, der in seinem Be richt darauf hinwies, daß das Gewerbe nicht auf Rosen ge bettet sei und daß eine erbitterte Stimmung gegen die be hördliche Gesetzgebung unter dem Handwerk Platz gegriffeH habe. Ein« Besserung könne erst nach Abbau der steuerliche« und sozialen Lasten eintreten. Die Hebung des Gewerbe»' lasse sich erst dann durchführen, wenn alle seine Angestellten dem Verband angeschlossen sind. Am Sonntagnachmittag wurde die Fahnenweihe der Sattler- und Polsterinnung Zittau festlich begangen. Aus Sachsen. Dresden, 9. Juni. Aum Lelchenfund bei Königstein teilt das Polizeipräsidium mit: Da nach Zeitungsmeldungen da mit zu rechnen ist, daß der Hochwasserkatastrophe in der Sächsisch-Böhmischen Schweiz auch Menschenleben zum Opfer gefallen sind, scheint es nicht ausgeschlossen, daß die bei Königstein gelandete Frau, deren Persönlichkeit noch nicht festgestellt werden konnte, infolge der Ueberschwe'm- mung ums Leben gekommen ist, wenn schon nach wie vor der Verdacht eines Verbrechens stark begründet ist. Das Kri minalamt Dresden bittet, bei den Nachforschungen diesen Umstand mit zu berücksichtigen. — Im Zusammenhang hier mit bringt der „Dresdner Anzeiger" eine Meldung aus Aussig, wonach bei der Hochwasserkatastrophe die 65 Jahre alte Frau Hauser von den Fluten erfaßt und fortgerissen wurde. Die Leiche wurde in die Elbe geschwemmt. Ihr Sohn, der die Mutter zu retten versuchte, konnte selbst nur mit großer Mühe geborgen werden. Lhemnih, 9. Juni. Schweres Mokorradunglück. Ge stern abend gegen 11 Uhr brach in der Zschopauerstraße an einem Lastwagen ein Rad, so daß er auf der Straße liegen blieb. Ein von Zschopau kommendes Motorrad fuhr mit dem Beiwagen in das Fuhrwerk, wobei der Beiwagen ab gerissen wurde und umstürzte. Der im Beiwagen sitzende Herr wurde getötet, der Fahrer und der auf dem Sozius sitz befindliche Mitfahrer in bewußtlosem Zustande in das Krankenhaus gebracht. Zittau, 9. Juni. Verbandslag der sächsischen Klempner und Installateure. Mit einem stark besuchten Kommers wurde der 6. Verbandstag der sächsischen Klempner und In stallateure eingeleitet. Am Sonntagvormittag begannen die Verhandlungen, zu der 500 Vertreter erschienen waren. Der Vorsitzende Kallies berichtete über die Lage des deutschen Handwerks, bracht« allerhand statistische Mitteilungen über die Zahl der Erwerbslosen, über Konkurse und Geschäfts auffichten, wandte sich gegen die Konkurrenz der Staats und Kommunalbetriebe gegenüber dem Handwerk und for derte die Verbandskollegen auf, mit alle« Kräften der Ver staatlichung und Kommunalisierung entgegenzuwirken. Wie der Jahresbericht mitteilt, beträgt die Gesamtzahl der Mit glieder 2014, die in 43 Innungen in 7 Kreisen verteilt sind, lieber die Notwendigkeit einer exakten Buchführung sprach Klempnermeister Spörke-Dresden. Berndt-Gera, verbreitete Kegelsport. Gründung eine» Internationalen Seglerverbandes. Am 2. Juni wurde in Stockholm anläßlich des II. Internationalen Kegel turniers ein Internationaler Verband aller Keglerbünde bzw. Bow ling-Verbände gegründet. Aus Amerika, Deutschland, Schweden, Holland und Finnland hatten sich die Vorsitzenden der Verbände zusammengefunden und erklärten einmütig ihre Zustimmung. Der Zweck dieser Gründung ist die Zulassung des Kegelsports zur Olympiade. Es wurde vorläufig ein Komitee gebildet. Ihm ge hören die Herren Thum-Amerika, Oehngren-Schweden, Schluck-, Deutschland, Kleinschmidt-Holland, Schneider-Finnland und Garatt- Amerika an. — Die deutschen Kegelbrüder wurden durch dikk Attaches der Deutschen Gesandtschaft in der Bowling-Halle in Stock? Holm begrüßt und einzeln vorgHtellt. ' Gaumeisterschaflskampf im TNstbdeuHchen Gau (je 10 Mlststs L 100 Wurf hintereinander). Kampfstättt: Kiel. — Der Verbvntz Kiel errang die Gaumeisterschaft auf allen 3 Bahnartsn, und zwätk auf Bohle mit 7431 Holz, auf Schere mit 6516 Holz und auf Asphalt mit 5429 Holz. » . . k. Sportklub 1920 Veukirch (Lausitz). Am vergangenen Sonn tag hatte die 1. Iugendmannschaft des Neukircher Spottklub« di« 1. Junioren SC. Freital 04 zu Gaste. << SC. Neukirch 1. Igd. — SL. Freikal 04 1. Junioren 0:4. Mit diesem Ergebnis blieb Freital Sieger, nachdem die Neukircher 1. Jugend einen recht schlechten Tag hatte. Herr Hensel 08 leitet« einwandfrei. ' ,<> SL. Neukirch 2. Igd. — VfB. Kirschau 2. Igd. 14 : 0l Vormittags trafen sich im Rückspiele beide Mannschaften. Di« eingespielte Neukircher Mannschaft konnte gänzlich überlegen mit nicht weniger als 14 : 0 Sieger bleiben. VfB. Kirschau erschien mit nur 9 Mann. Spieler der beiden Herrenmannschaften unternahmen mit Damen einen Ausflug nach Rumburg und Umgebung und konnten Zeuge sein eines in Rumburg stattfindenden Futzballwettspieles D. F. C. Rumburg la — Hainewalde I. Letztere Mannschaft trckt mit Ersatz und nur mit 10 Mann an und verlor 1 : S. RumbüVä I» spielte flink und sicher zu. Anschließend trafen sich D. F. Ä Rumburg 1. Igd. — Hainewalde 1. Jgd. Auch in diesem Spiele blieb Rumburg mit 2 : 1 Sieger. Der Wehlener Schreckenstag. (Nachdruck verboten, Die Wasserflut, die am 5. Juni d. I. das friedliche Dörfchen Schmilka in so furchtbarer Weise heimgesucht hat, erinnert uns an eine ähnliche Wasserkatastrophe in der Sächsischen Schweiz. Einen solchen Tag erlebte einst auch das traute Städtchen Wehlen. Es war am 1. September des Jahres 1822, an einem Sonntag. Am frühen Morgen lag auf den Bergen und über den Tälern der ganzen Gegend ein dichter Nebel, der sich bald in Regen auflöste. Vergeblich versuchte die Sonne das Gewölk zu durchbrechen. Da vernahm man ein dumpfes Rollen. Es donnerte in der Ferne. Ein Gewitter hatte sich entwickelt und kam clbabwärts gezogen. Doch das hielt die lieben Wehlener nicht ab, das Haus des Herrn zu besuchen, wohin soeben die Glocken riefen. Die Bewohner des Städtchens sammelten sich zum Gottesdienste. Sie achteten nicht auf den immer dichter fallenden Regen und auf die schwarzen, drohenden Wolkenmnssen, die über die Berge sich förmlich wälzten. Das Wehlener Gotteshaus stand damals noch am Abhänge des Berges. — Die Glocken waren verstummt. Die Orgel ertönte, und bald durchbraustc der Gesang: Allein Gott in der Höh' sei Ehr! die Kirche. Die Andächtigen vernahmen nicht das Nahen des (Zwit ters. Der Donner rollte immer dumpfer, und der Regen schlug, vom Sturme getrieben, an die Fenster des Kirchleins. Es wurde recht unheimlich dunkel; nur mit Mühe konnten die Leute die Schrift im Gesangbuche erkennen. Grelle Blitze leuchteten auf und erhellten von Zeit zu Zeit das Innere des altehrwürdigen Kirch- leins. Niemand verließ aber das Gotteshaus. Jetzt verstummte der Gesang, und die Orgel schwieg. Auf der Kanzel erschien heute kein Diener des Herrn. Eine dringliche Angelegenheit hielt den Pfarrer von Wehlen fern. Ihn vertrat an diesem Tage der Kantor Märkel, der vom Altar aus eine Predigt verlas. Sie behandelte das Gleichnis voin barmherzigen Samariter. Kantor Märkel ver stand es schon durch den Wohllaut seiner Stimme seine Zuhörer zu fesseln. Seine Worte drangen erwärmend in die Herzen der Ver sammelten. Andächtig lauschten alle den Worten und merkten gar nicht, wie das Unwetter draußen immer bedrohlicher tobte und förmlich raste. Auf jeder Silbe des Sprechers lag eine höhere Weihe, und das düstere Walten der Elemente außerhalb des Got teshauses erhöhte nur noch die Andacht. Kantor Märkel war in sei ner Vorlesung eben bis zu den Worten gekommen: — Die Sturm glocke tönt; hast du nur eine Hand, mit der du helfen kannst, so säume nichtl Fort, wer helfen kann! Noch waren aber diese Warte nicht ganz verhallt, als plötzlich, gleich einer Wahnsin nigen, eine Frau in die Kirche hcreingcstürzt kam. Ihre Blicke und Mienen kündeten Furcht, Schrecken und Entsetzen an. Mit bebender Stimme schrie sie laut: — Rettet euchl Rettet euch! Die Flut kommtl Viele, die das hastige Eintreten der Frau nicht bemerkt hatten, glaubten, inan habe es mit einer Irrsinnigen zu tun. Sie setzte ober ihr Schreien fort, da niemand daran dachte, das Gotteshaus zu verlassen. Da faßte sic die ihr Nahe sitzenden an und versuchte sic hinimszudrängcn. Kantor Märkel hielt jetzt in seiner Vorlesung inne. Es trat eine tiefe Stille ein. Freilich hielt die nur einige Augenblicke an. Denn durch die geöffnete Kirchcntür drang das mächtige Brausen und unheimliche Rauschen der Wasserflut. Da bedeckte Leichen blässe die Gesichter der Kirchenbcsucher. Jeder ahnte die große Gefahr. Mit der Andacht war es natürlich vorüber. Alles stürzte nach der Tür, um nur schnell heimzukommeu. Aber welch ein Bild der Verwüstung sah inan vor sich! Zwischen der Kirche und dem jenseitigen Berge tobte eine furchtbare Wasserflut. Niemand wußte, wo aus, wo ein und wie er zum Städtchen hinunter kommen sollte. Da unten wogte ja ein rasender See. In der Nähe der Dörfer Uttewalde und Lahmen war ein ver heerender Wolkenbruch niedergegangrn, ein Wolkenbruch, wie man ihn seit Menschengedcnken in dieser Gegend noch nicht erlebt hatte. Das Wasser bahnte sich In gewaltigen Wogen nach dem Uttewalder I Grunde zu seinen Weg. Dabei wurden Bäume entwurzelt. Fels blöcke unterwaschen und von der Flut mit fortgerissen. In rasender l Eile schossen die Wassermassen nach dem Städtchen Wehlen herein, Schutt, Schlamm, Bäume, losgerissene Felsensteine und große Quader mit sich führend. Auch Trümmer von Gebäuden brachte die Flut mit sich; denn cs waren im oberen Teile des Grundes ganze Häuser weggerissen worden. Tief in den Clbstrom hinein bildete sich von allen diesen Gegenständen ein förmlicher Damm. Das Elend in Wehlen war groß. Männer, FraUen und Kinder standen händeringend und jammernd vor den Trümmern ihrer ehemaligen Wohnungen. Die meisten der Bewohner waren in wenigen Minuten obdachlos geworden, dazu bettelarm. Auch Men schenleben waren leider zu beklagen. In den umliegenden Ortschaften, wie in Lohmen, Rathen, Schandau und Krippen, hatte das Unwetter ebenfalls großen Scha den angerichtet; doch das Städtchen Wehlen war freilich am schwer- sten heimgesucht worden. Es hat viele Jahre gedauert, ehe die Schä- den wieder gutgemacht waren, obgleich es die menschliche Nächsten liebe an Unterstützungen durchaus nicht fehlen ließ. Kantor Märkel starb im Jahre 1860 und liegt auf dein Stadt- Wehlener Kirchhof begraben. Noch leben Leute in Wehlen, die ihn gekannt haben. Märkel war ein tüchtiger Musiker und ein gro ßer Naturforscher. Er besaß eine bedeutende Käfersammlung. An einer Felsenwand des unteren Uttewalder Grundes hat man dem Heimatfreunde eine Gedenktafel errichtet mit folgender Inschrift: Dem gründlichen Erforscher dieser Gegend, Friedrich Märkel, Kantor in Wehlen, in seinem Sterbejahre 1860. Fr. Beruh. Störzner. Interessante Zahlen. (Nachdruck verboten.) was geschieht mit den Kartoffeln? Im letzten Jahr sind in Deutschland 42 Mill. Tonnen oder 840 Mill. Zentner Kartoffeln geerntet worden, das sind 6 Mill. Tonnen oder 120 Mill. Zentner mehr als im Jahr vorher. Von diesen 840 Mill. Zentnern sind 160 Mill, zur Neusaat im Frühjahr verwandt worden, 240 Mill, waren für Speisezwecke bestimmt, 400 Mill. Zentner, also fast die Hälfte der ganzen Ernte, haben die Schweine bekommen und 40 Mill, sind in den Schnapsbrcnnereien und Stärkefabriken geblieben. In diesem Jahre hofft man auf eine ebenso starke Ernte als im Vorjahr, doch ist vorgeschlagen worden, nicht mehr einen derart hohen Prozentsatz als Schweine- futter zu verfüttern. Deutsche im Ausland. Außer den 63 Millionen Deutschen, die i» unserem Vaterlande leben, befinden lick noch weitete 30 bis 35 Millionen aus der Erde, die auf die verschiedensten Erdteile der Länder verteilt sind. Die meisten Deutschen finden wir natürlich in Oesterreich, nämlich 6,6 Millionen. Etwa die Hälfte, 3,5 Millionen, leben in der Tschechoslowakei und ebensoviele, 3,4 Millionen, in den Vereinigten Staaten. Das heißt, die Zahl der aus Deutschland Eingewanderten oder der Amerikaner, die deutsche Eltern haben, ist ja viel größer, aber die meisten von ihnen wollen von ihreni eigentlichen Vaterland nichts mehr wissen. Die S ch w e i z steht mit 2,6 Mill, an vierter Stelle vor Pole n, wo- 2 Mill. Deutsche gezählt wurden. Rußland, das kein genaues statistisches Material liefert, soll 1,8 Mill. Deutsche beherbergen, doch ist die Zahl sicher zu niedrig gegriffen. Frankreich und Ungarn hoben je 1Z Mill. Deutsche, Rumänien! Mill., mit einer halben Million können Brasilien, Eanada und Italien dienen. Zwischen 50 und 100 000 Deutsche beherbergen ferner noch: Australien, Holland, Argentinien, Dänemark, Chile, Deltieu, »«Lik« und Süd- afrika, Die Kaulschuk-Weltproduktion. ! In den letzten 15 Jahren hat die Gummiproduktion auf der ganzen Welt einen ganz enormen Aufschwung genommen.- Wäh rend im Jahre 1910 auf der Erde nur 18 000 Tonnen Gummi her gestellt wurden, waren es 1920 bereits 302 000 und 1925 schön 485 000 Tonnen. An diesem ungeheueren Aufschwung ist natürlich nur die Automobil- und Motorradindustrt« schuld, denn durch deren Ausbau wurden die Absatzgebiete erheblich erweitert. Wie stark die Autoindustrie als Abnehmer für Gummi in Frage kommt, geht dakäus hervor, daß allein die Vereinigten Staaten mit ihren 20 Millionen Automobilen 75 Prozent der gesamten Gummigewin- ttuNg schlucken. , Berliner Verkehrsunfalle. „Im Laufe der letzten 12 Monate haben sich in Berlin rund UM) Verkehrsunfälle zugetragen, kein Wunder, wenn man be denkt, daß in der Reichshauptstadt allein 40 000 Autos und Motor räder und 90 000 Fahrräder umhcrgondeln. An Opfern forderten diese 11000 Unfälle 143 Tote und 5000 Verletzte, woraus hervar- geht, daß bei weitem die meisten Unfälle ohne jegliche Verletzun- gen abliefen. Unter den Toten befinden sich 15 Kinder unter 14 Jahren. . Aukos in ll. S. A. In den Vereinigten Staaten wurden hcrgestelli: 1921 ...... 1,6 Millionen 1922 . , . ... 2,1 1923 - - 4,0 „ 1924 ° ..... 3,5 . 1925 ... - . . 4,3 „ - , .... . Automobile. Zur Zeit sind dort 20 229 025 Wagen zugclasscn, deren Wert 3 Milliarden Dollar repräsentieren, was einem Durch, schnitt von 150 Dollar pro Wagen entspricht. Von sämtlichen Automobilen der Welt (25 Millionen) befinden sich also genau 80 Prozent in den Vereinigten Staaten. Vie abstinenten Sträflinge. Um zu sehen, wie sich die Insassen der Zuchthäuser und Ge> ängnisse zu dem in Amerika herrschenden Alkoholoerbot stellen, jat man in der berühmtesten dieser Strafanstalten, dem New Par ker Zuchthaus Sing-Sing, eine Abstimmung 'vor sich gehen lassen. Die drei gestellten Fragen lauteten dahin, ob man sich für vollstän dige Trinkfreiheit, für schärfstes Alkoholoerbot oder für eine Kompro mißlösung entscheide. Das Ergebnis war überraschend, denn von den 1217 Sträflingen entschied sich die Mehrheit, nämlich 777, für vollständiges Alkoholoerbot, 440 sprachen sich für gänzliche Tttnk- reiheit aus. 777 und 440 ergibt aber 1217, woraus hervorgeht, iah für die Kompromißlösung keiner zu haben war. bl. r. RundfüsikLeipzig (Welle 452), Dre»deu.(Welle2M Chemnitz Welle 454, -.Weimar Well« 454?^WochMag,:'1ok> Wirtschaft, Wetter.d. Sächl.'Berkehr-vrrbandes. S-1I^45: Wett«, dienst der,. WetterwartenZhre-den, Maadebufg, -Weimar. S > 12:' MMatzMÜM. S.12V5:Mülna Zeitzeichen. D 1^5: Börse, Prelle.' D52.45: Wirtschaft. Pädagog. Rundsunl d. Zenlral- Institute, lDeutsch« Welle IW). D 3.25: Berl.Prod..Dürfe. S 530: u. 6.15: BSrse, Wirtschaft. S Anschi, an di, Abegdver- anstaitting: Prelle, Sport etr. r > Donnerstag. 10. Juni. 430 u. 530: Leim. Aunkorchester) D 630: Aufwertungsfunk. D 6.45: Cteuerfunk. S 7: Letzter Vottr.' E. George: „Die normal« Ernährung". S 730: W. Lehner: „Die westaloin« Entwicklung vom Ende de» 18. Iahrh. bis heute." D 8.15: Lustige Geschichten. Mit«.: K. Keßler u. o. Funkorch. Suppe: Ouo. „Die schön« Galathr". — Bittor Auburtin: Siav« vou. — R. Presb«: Di« Tort«. — Osfrnbach: Otw. ^Orpheu« in.der Unterwelt". — Pr«sb«r: D«r Eeilügtlknochin. — NubÜMi Die Mortrichkugrl. — Iah. Strauß: O«o. »MM". Es ASM!