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Der Sächsische Erzähler. WW eck hat» die tech- bei keinem der Erkrankten. Dadurch, l dar Leistung»- Raum, in dem das Freibankrind geschl« zu überbrücken. Tage darauf ein Schwein geschlachtet len VvMter»1«G den 10. 1VSS Veitzlatt -» Svumver ISS. Eibenberg, v. Juni. SO Ilelschverglstungen. Durch den Genuß von Freibankfleifch sind hier «gen «0 Personen teils ernst, teils leicht erkrankt. Lebensgefahr besteht iedach " ' 7 . daß in demselben s Freibankrind geschlachtet wurde, einige Schwein geschlachtet worden ist, erfolgte eine Infektion durch die Schlachtaeriite, so daß auch durch den Genuß von dem Fleisch des geschlachteten Schweines Er krankungen eingetreten sind. Döbeln, 9. Juni. Rascher Tod auf der Turafahrt. Einen plötzlichen Abbruch durch Todesfall fand die Turnfahrt der Männerriege des Allgemeinen Turnvereins Döbeln. Auf dem Marsch von Niederwiesa nach Augustusburg brach plötz lich einer der Turnfakrer, der Fabrikbesitzer Bernhard Bogel aus Döbeln, im Walde zusammen und verschied in den Ar men eines Turnbruders. Die Turner gaben ihre Wande rung auf. Meerane. 9. Juni. Linen tragischen Abschluß fand das auf der Strecke Gößnitz—Penitz—Meerane durchgeführte Motorradrennen. Auf der Heimfahrt nach Zwickau und Plauen begriffene Motorradfahrer begegneten in der ge fährlichen Kurve in Tchäbicht einem auf der falschen Sette fahrenden Radfahrer, dem sie ausweichen wollten. Dabei fuhr der erste Motorradfahrer auf einen an der Straße lie genden Schotterhaufen, wodurch die Maschine und der Bei wagen schwer beschädigt wurden. Drei dicht hinter ihm folgende Motorradfahrer kamen an der gleichen Stelle zum Stürzen. Ein Fahrer wurde dabei schwer verletzt, die bei» den anderen kamen mit leichteren Verletzungen davon. Mutzschen, 9. Juni. Brand durch Blitzschlag. Bei dem Gewitter am 4. Juni, abends zwischen 6 und 7 Uhr, schlug der Blitz im benachbarten Littitz in das König'sche Haus grundstück, zündete und äscherte es ein. Leipzig, 9. Juni, wegen r Mark in den Tod. Hier er schoß sich auf der Polizeiwache in der Zeitzer Straße der Bieroerleger Johann Kutzera aus Halle a. d. Saale. . Er hatte sich von einem Bekannten 2 Mark geborgt, diese aber zur verabredeten Zeit nicht zurückerstattet. Als ihn der Be kannte zufällig auf der Straße traf, ließ er ihn nach der Polizeiwache bringen, um feine Personalien festzustellen. Dort hat sich Kutzera erschossen. Leipzig, 9. Juni. Ein nichtswürdiger Bubenstreich, Auf der Staatsstraße Markranstädts-Zwenkau gaben zwei Burschen ohne jeden Grund aus einem Revolver einen Schuß auf einen vorbeifahrenden Motorradfahrer ab. Die Kime! traf den Mann in den Oberschenkel. Die Verletzung erww» sich als so schwer, daß der verwundete Fahrer nach dem Diakonissenhaus gebracht werden mußte. Als Täter kom men zwei 15 bis 17 Jahre alte Burschen in Betracht, die noch Verübung der Tat schleunigst ausgerückt sind. Leipzig, 9. Juni. Politische Haussuchungen. Wie die kommunistische sächsische Arbeiterzeitung meldet, wurde heute morgen in den Geschäftsräumen der Uns-Produktiv- Genossenschaft sowie der Redaktion der Sächsischen Arbeiter zeitung eine Haussuchung vorgenommen und der zweite politische Redakteur verhaftet. Zwickau. 9. Juni. Bom Ertrinken gerettet. Am Sonn- tag fiel in Mülsen-St. Jakob ein vierjähriger Knabe beim Spiel in den angeschwollenen Mülsenbach und wurde von den Wellen etwa 300 Meter weit fortgetrieben. Ein Arbei ter konnte unter eigener Lebensgefahr das schon bewußtlose Kind retten, kurz bevor es über ein gefährliches Wehr und damit in den sicheren Tod gerissen wurde. Plauen, 8. Juni. Sächsischer Grenadlertag. Die ehe- maligen Angehörigen der Sächsischen Grenadierbrigade Aus Sachsen. Dresden. 9. Juni. Landlagspräsidenl Winkler au» dem Textllarbeiterverband ausgeschlossen. Die kommunistische Presse meldet, daß eine Borsammlung des deutschen Textil- arbeuerverbandes einen AusschlUtzantrag gegen den rechts sozialistischen Landtagspriisidenten und Dresdner Gausekre- tär des Textilarbeiterverbandes, Winkler, gegen eine Stimme angenommen habe. Dresden, 9. Juni. Dr. Külz muß sich entscheiden. Der zum Reichsinnenminister ernannte Dresdner Bürgermeister Dr. Külz hatte sich bekanntlich aus seinem Dresdner Bür germeister-Amte nur beurlauben und dann auch diesen Ur laub noch einmal bis August verlängern lassen. Wie ver lautet, wollen die Dresdner städtischen Kollegien nunmehr aber eine weitere Verlängerung des Urlaubes nicht mehr zugestehen, so daß sich Dr. Külz nunmehr notgedrungen wird entscheiden müßen, ob er Reichsinnenminister oder Dresdner Bürgermeister bleiben will. Als Bürgermeister von Dresden hat Dr. Külz ein beträchtlich höheres Einkom men als «in Reichsminister, weil zu seinem Gehalt als Bür germeister noch feste Bezüge als Kurator der Güntzschen Stiftung kommen, die noch höher als das Gehalt des Bür- germeisters sein sollen. Seifersdorf, 9. Juni. Tödlicher Unglücksfall. In der Nähe von Augustusbad trug sich ein tödlicher Unglücksfall zu. Der Fuhrmann Paul Hermann Hoffmann, der Ziegel steine von Seifersdorf geholt hatte, stürzte unterwegs plötz lich vom Wagen und erlitt derartig schwere innere Ver letzungen, daß er bald darauf starb. zent beträgt. Der Zoll, um den sich da« deutsch« Roh- und WohwstkN verteuort, wird fchmsagen zurückerstattet. Es Han» d«lt sich aßo nicht um «in« Exportprämie, sondern um «in« privat« Ausaleichskass«, di« ledqstich den Zweck hat» Nischen und kaufmännisch«« Ungkeichhriten in ' " fähig««» d«r verschieden«» deutschen Werk« z. Innerhalb diese» Verfahrens fließt lediglich Geld von der ein«« in die andere Tasche. Di« Amerikaner wissen, daß die deutsche Verarbeitungs industrie konkurrenzunfähig würde, wenn die Eisenzölle auf ihr in voller Höhe lasten und sie haben ein Interesse daran, diese Konkurrenzunfähigkeit der verarbeitenden Industrie unter allen Umständen herbeizuführen. Deswegen nehmen sie di« Ausfuhrvergütung zum Anlaß, um Sonderzölle gegen die deutsche Eisenverarbeitung zu schaffen. Sie verlangen, daß die deutsche Derarbeitungeindustrie den vollen Schutz zoll trage, damit sie in Amerika nicht konkurrieren kann. . Es ist dringend zu wünschen, daß di« von der deutschen Regierung erhobenen Vorstellungen Erfolg haben, da ande renfalls die Sonderzölle vom 21. Juni ab Geltung haben würden. Es muß allerdings bezweifelt werden, daß die amerikanische Regierung ihre Absichten aufgeben wird. Die amerikanische Regierung kann bekanntlich ohne Zustimmung des Parlaments Zolländerungen verfügen, und wenn sie von dieser Ermächtigung in einem Sinne Gebrauch macht, der geeignet ist, die deutsch-amerikanischen Handelsbeziehungen auf das empfindlichste zu stören, so wird sie die Tragweite dieses Schrittes sorgsam erwogen haben. Wenn die deutschen Bemühungen keinen Erfolg haben, so bleibt kein anderes Mittel, als durch Abbau der Eisenzölle Vie Notwendigkeit der Rückvergütung an die eisenverarbei tende Industrie zu beseitigen, die erst mit den Rohstoffzöllen entstanden ist. Mit der Abschaffung der Rückvergütung würde auch der Vorwand für Amerikas Sonderzöll« hinfällig werden. Amerikas Gouderzölle gegen -ie herrische Mserreirrfrrhr Bon Professor Dr. Zadow - Berlin. Das amerikanisch« Schatzamt hat einen Erlaß an Zollämter veröffentlicht über di« Erhebung von Zusatzzi auf eingesübrte deutsche Eisen- und Stahlerzeuanisse. u dem Hinweis auf di« Abmachungen zwischen der deutschen Rohstahlgemeinschast und der (Arbeitsgemeinschaft der eisen verarbeitenden Industrie) über Vergütungen für exportierte Erzeugnisse, die nach Ansicht des amerikanischen Schatzamtes Exportprämien im Sinne des Z SOS des Tarifgesetzee dar stellen, sollen Zusatzxölle bei der Einfuhr von deutschen Walz- werkserzeugnifsen oder Waren daraus in Höhe der von der Rohstahlgemeinschast u.derAvi (Arbeitsgemeinschaft der eisen den. Die amerikanischen Zollbeamten sind angewiesen wor den, bis auf weitere Ausführungsbestimmungen die Abfer tigung folgender Erzeugnisse: Roheisen, Rohblocke oder vor- zewalzte Blöcke, Platinen, Formeisen, Stabeisen, Universal eisen, Schienen, Gasröhren, Dan pfröhren, Kesselbleche und Bleche, sofern sie aus Deutschland eingeführt oder dem Zoll verschluß entnommen werden, auszusetzen und zwar nach Ablauf von SO Tagen nach der Veröffentlichung der genann ten Verfügung i« den wöchentlichen Zollentscheidungen. Die amerikanischen Konsularbeamten in DeutsÄand sollen da hin instruiert werden, daß sie mit jeder Konsulatsfaktura über solche Waren eine schriftliche Erklärung fordern, ob «in Zertifikat über di« Vergütung ausgestellt worden ist. Im zutreffenden Falle ist die Höhe der Exportvergütung anzu geben und durch den Konsulatsbeamten zu bescheinigen. Der Artikel 303, auf den sich die Verordnung stützt, lau tet: „Wenn ein Land, Kolonie, Provinz oder sonstige poli tische Unterabteilung einer Regierung, fern« Personen, Ge sellschaften, Bereinigungen, Kartells oder Genossenschaften auf die Herstellung oder Erzeugung oder Ausfuhr irgend eines Artikels oder einer Ware, die in dem betr. Lande er zeugt wird, unmittelbar oder mittelbar eine Prämie oder Vergütung zahlen, und dieser Artikel oder diese War« zoll pflichtig ist, so soll bei der Einfuhr nach den Vereinigten Staaten neben den sonst festgesetzten Zöllen ein Zuschlagszoll In Höhe de» Reinbetrages der Prämie erhoben werden. Da bei ist es gleichgültig, ob die War« unmittelbar aus d«m Er zeugerland oder in einer anderen Weise eingeführt wird, und ob die Ware in dem gleichen Zustand, wie sie aus dem Er zeugungsland ausgeführt ist, eingeführt wird, oder ob sie durch Verarbeitung verändert ist." Das Vorgehen der amerikanischen Regierung ist nicht nur materiell ein empfindlicher Schlag gegen die zurzeit in schweren Konjunktursorgen lebende deutsche Eisenindustrie, sondern dieser Eingriff kann sehr leicht grundsätzliche Folgen auch in anderen Landern zeitigen; insbesondere erschwert er Deutschland di« Durchführung des Dawesplanes. Daß dis Ausfuhrvergütungen der Schwerindustrie keine Exportprä mien sind, wissen natürlich die Amerikaner auf Grund der zwischen den Interessenten öffentlich geführten Polemik bei den Zolldebatten des vorigen Sommers. Durch die Eisen zölle, die mit der letzten Zollvorlage wieder in Kraft «treten sind, ist der deutschen Verarbeitungsindustrie das Eisen ver teuert worden. Die deutsche eisenerzeugende Industrie hat einsehen müßen, daß die verarbeitende Industrie den Schutz zoll mindestens bei denjenigen Waren nicht tragen könne, die zum Export bestimmt sind. Sie hat sich debhalb bereit er klärt, dem deutschen Halbzeug- und Fertigwarenexport ein« Ausfuhrvergütunq zu gewähren. Die verarbeitende Indu strie erhielt auf diese Weise nachträglich einen Preisabschlag, der z. B. bei Roheisen 6 Prozent, bei Walzeisen etwa 10 Pro- Das Götzenbild. Roman von Edmund Schnell. ^38. Fortlesung.) ' (Nachdruck verboten.) ln dem «in«« Ylli- enen hinweg. Vie ... und drängten zur anderen Türe und durch den Spalt, der ihnen von den Drau- ßenstehenden geöffnet wurde. So kamen sie nacheinander heraus, wie Hühner au» der SchlaMnung, wurden in Empfang genommen und gebunden. Mes v«rll«f wie ge übt, bl» da» Tor unter dem wachsenden Anprall zersplitterte und d«r Rest der Besatzung herausstürzte, «der ihre Wi derstandskraft war gebrochen. Der Erfolg blstb auf der „Viel Glück, Harvey!" rief der Pflanzer zurück. „Auch Ihnen, Herr!" war die heitere Antwort. Der erste Txppp machte sich still auf den Weg. Vorwärts spähend erkannte Haferstock die undeutlichen Umriße zweier langer Gebäude — di« Baracken, in denen die Leibwache des Banditen hauste. Ein Posten wurde im Nebel sichtbar und rief den Kommenden an. Aber der Füh rer der Chinesen hatte vorgesorgt. Er gab in feiner eigenen Sprache «ine anfcheinend zufriedenstellende Antwort. Al, sich der Posten näherte, warf ihm eine Gestalt, di« hinter ihn geschlüpft war, ein Kleidungsstück über den Kopf. Was weiter mit ihm geschah, konnte der Pflanzer nicht erkennen, denn die Schar teilte sich dem Angriffsbefehl ent sprechend und stürmte auf die Türen zu, die an den Enden der Gebciud« lagen. Drei von ihnen wurden ohne Zwischenfall erreicht, nur als Haferstvck sich der vierten auf fünf Schritt« genähert hatte, kam «in Mann daraus, sah ihn Überrascht an, riß das Gewehr hoch und — taumelt« im nächst«« Augenblick, von einem Faustschlaa Haferstock, getroffen, an der Wand nieder. Im Fallen entlud sich d«r Schuß. Nun war die Hölle losge lassen. Er hatte vorsichtigerweise seine eingeborenen Krieger weiß« Armbinden umlegen lassen, «in« Maßregel, di« sich bald bewähren sollte. Haferstock konnte nicht sehen, wie di« Schlacht bei der anderen Barack« stand, aber soweit er «rkennen konnte, wurde sie nicht mit halbem Herzen geführt, vierzig Mann waren in dem Gebäude, dessen Wegnahme ihm zug«fall«n war. Er hatte das Tor, durch da» der Monn h«rau»gekom- men, wieder zugeschlagen und feuerte nun zusammen mit einem Thinesen durch di« Klappe, die sich gel befand, über die Köpf« d«r Eingeschkos Ueberfallenrn brüllten wl« die Besessener Haferstock hatte sich verschoßen und handhabte sein Ge wehr wie eine Keule. Er blutete am Ohr, seine Bluse war hinten zerrissen. Poley waren die falschen Zähne bei der Rauferei eingeschlagen worden — er hatte sie teilweise ver schluckt. Das Dach der anderen Baracke hatte Feuer gefan gen. Leckende, sengende Flammen leuchteten über das nächt liche Kampffeld. Kang Yins Garde war auf sechzehn Mann zusammengeschmolzen und mühte sich verzweifelt, den Hin teren Eingang zu decken. Die Munition war ihr ausgegan gen; sie wehrte sich noch mit Kolbenschlägen und dem blanken Parang, bis sie der Uebermacht erlag. Das hartumstrittene Tor wurde aufgerissen und in Hel lem Licht gewahrte Haferstock di« Gestalt Harveys. Der Kampflärm war verstummt. Eine schwere Mattigkeit kam über den Pflanzer. Er ging auf den Matrosen zu, packte sein« Hand uno stammelte: „Lieber Mann, haben Sie — sie gefunden?" Haroen nickte. „Sie ist wohlauf, Herr — sie und ihr Bruder. Wir fan den sie gefesselt in demselben Raum." Ein grober, entsetzlich magerer Mann bahnte sich «inen Weg zu Haferstock. „Hallo, Haferstock!" schrie er. „Sie haben feurige Koh len auf mein Haupt gesammelt — das muß wahr sein!" Eh« d«r Pflanzer antworten könnt«, fiel sein Blick auf Lisa, die hinter ihrem Bruder stand. Auf ihrem Gesicht lag tiefer Ernst. Haferstock griff es ans Herz, als sie nun müh sam zu lächeln versucht« und fragte: „Können Sie mir verzeihen, daß ich fortging?" „Ich habe Ihnen nichts zu verzeihen, Lisa." Er merkte es nicht, daß er sie mit ihrem Vornamen anredete. „Aber Hermano, hätte ich morden können. — Wo ist ar?" Da wich alle Farbe au» ihrem Gesicht. Sie schloß die Augen und taumelte; Haferstock mußte den Arm um sie legen, daß sie nicht fiel. „Sie haben ihn weggeschleppt," flüstert« sie, „in die gräßlich« Höhle — zu dem Götzenbild — Der Pflanzer zuckte zusammen. / „Um Gotteswillen — wir müßen ihn herausholen." Er wandt, sich zu Harvey. „Haben Si« Kang Pin gefunden?" Der Matrose schüttelt« den Kopf. „Dir haben zwanzig Mann gesunden, als wir einbra chen. Ei« machten uns tüchtig zu schaffen. Als wir mit ihnen abgerechnet hatten, durchsuchten wir alle Räum«. Kang Pin haben wir nicht gesehen? Wilder Lärm drang aus dem Inner«» de» -aus«». „Das ist da»?* fragte Haferstvck. „Das ist der Mob, Herr", erklärte Harvey. „Das ganze Gebäude ist von dem Gesindel überschwemmt. Es ist besser, wir gehen. Kang Pins Volk plündert den Palast!" So verschieden hatte das Schicksal die Früchte des Sie ges verteilt. Haferstock hatte die Hauptlast des Kampfes ge tragen und Harvey war das Glück zugefallen, Lisa und Kon stantin zu finden. Baines war schwer verwundet und Poley hatte den wiedererwachten kriegerischen Geist mit dem Ver lust sojues falschen Gebißes bezahlt. Und Hermanos? Er lag jetzt gebunden auf dem Stein, der das Blut so vieler vor ihm schon getrunken hatte, und tobte und schrie gegen den Block, der jede Stunde näher rückte. Mochte er getan haben, was er wollte, diese Strafe war zu hart, zu furchtbar, zu un menschlich. — Der Pflanzer beschleunigte seinen Schritt. Lisa ging neben ihm, die anderen folgten in geringem Abstand. Der Tag brach an. Die Sonne warf ihre ersten Strah len über di« dampfend« Erde und die erwachende Natur lächelte unter dem warmen Hauch. Tiana stand am Höhleneingang, ihr Gesicht glänzte, als sie die beiden eng nebeneinander kommen sah. „Kang Ains Leute haben ihn heute nacht hterkerge- schleppt", erzählte sie „ich wollte gerade zu dir, um «» dir zu sagen." Die Miene des Pflanzers furchte sich. „Wann haben sie ihn gebracht?" „Um Mitternacht, Tuon. Der Stein wird um zehn Uhr unten fein'. Die Wärter sind weggegangen. Ich hab« sie überall gesucht." Haferstvck übersetzte den anderen di« Nachricht und Lisa stieß einen Seufzer der Erleichterung aus. Ihr Atem flog von der schnellen Wanderung, und ihre schmerzlich gespann ten Züge glätteten sich. „Also kommen wir nicht zu spät", sagte st« nur. „Aber wir haben keinen Schlüssel, warf ihr Bruder ein. „Kang Pin hatte einen." Haferstock griff in di« Tasche. „Ich glaub«, dies«» ist der zweite. Sch hab« ihn bei den Sachen Korungau» gefunden. — Bleiben Sie jetzt hier, ich will allein hineingehen. Und ging durch den dunklen Stollen bis zu d«r metalle nen Tür. Da» Streichholz, da» er anzündete, um da» Schlaf- selloch zu finden, verbnnmte ihm di« zitternden Finger. Er ließ «» fallen und steckt« «in neue» an. Es dauerte einige Mimten, bis er herausfand, «i« der Schlüssel arbeitete. Endlich sprang der Riegel zurück und da» Tor öffnet« sich. — — lEchluß folgte