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Der Sächsische Lrzähter MM lg M i» i>«r. k 9 Uhr33 Min. 1916. r (Fortsetzung folgt.) agen rgen 4000 SSO 180 daher " de« bsu kanä nä äarok 1er trsu- svr Zuter 'm uv seiner lotrls eil. lisdyusu. klst, Nr. 3 srr — v, Sie errötete noch heftiger, und die etwas zu kurze eigen willig geschwungene Oberlippe, unter der die festen weißen Zähnchen so reizend hervorschimmerten, zuckte unruhig. „Ich kann nicht spielen, wenn mich jemand so andauernd betrachtet", erwiderte sie. „Habe ich das getan, mein gnädiges Fräulein?" fragte er, ihren Blick festhaltend. „Ja gewißl" rief sie, ein wenig ärgerlich über sich selbst. Ein weiches zärtliches Lächeln flog über sein festes männliches Gesicht. „Woher wissen Sie denn, daß ich Sie angeschaut habe? Sie haben mich doch gar nicht angesehen?" „Trotzdem weiß ich's, ich hab es gefühlt." Er beugte sich weiter vor und in seinen Augen zuckte es unruhig auf. „Wissen Sie, daß man nur den Blick von Menschen fühlt, die einem entweder sehr unsympathisch oder sehr sym pathisch sind?" fragte er leise. Sie griff ein paar Töne, ließ die Hände aber gleich wie der sinken, weil er sie so innig flehend ansah. „Nein, das habe ich nicht gewußt", antwortete sie wie unter einem Zwange. „Es ist aber so. Und ich möchte nun gar gern wissen, Fräulein Rita, welcher Art Ihre Gefühle für mich sind." Sie wurde sehr rot, meisterte aber ihre Verlegenheit und sah schelmisch lächelnd zu ihm auf. „Das muh ich mir doch erst einmal überlegen." Er faßte ihre Hand. „Nein, Sie wissen es genau und wollen cs mir nur nicht sagen." Sie atmete hastig. „Müssen Sie es denn unbedingt wißen?" „Ganz unbedingt." Ein tiefer Atemzug hob ihre Brust. „Wissen Sie nicht, daß zwischen Österreich und Deutsch land unbedingte Sympathie herrscht? Kann ich da anders, als Ihnen sympathisch begegnen?" Er bedeckte ihre Hand mit Küssen. Gedenktage. s. Februar 1718: Einführung der Kartoffel in Sachsen durch die Regierung. — 1801: Friede zu Luneville zwischen Frankreich, Österreich und dem Deutschen Reiche. — 1834: Felix Dahn, Professor der Rechte, Geschichtsschrei ber und Dichter, in Hamburg geb. — 1904: Beginn des Japanisch-Russischen Krieges. Japanische Torpedo boote greifen das russische Geschwader bei Port Artur an. — 1905: Adolf v. Menzel, Maler, Radierer und Zeichner, in Berlin gest. — 1915: Di« Gefechte an der ostpreußischen Grenze dehnen sich aus. — Die Bukowina bis zur Suczawa von Russen gesäubert. Donnerstag, de« 10. Februar ISIS Sinnspruch. Niemals zeigt sich die Natur des Menschen bestiali scher, als wenn sie zur Ehre der höchsten Ideen ins Wüten gerät. (W. Grimm.) aus nicht abgeneigt gewesen, sie als Schwiegertochter aufzu nehmen. Josepha sorgte eifrig dafür, daß es zwischen Rainer und Rita zuweilen ein ungestörtes Alleinsein gab. Sie konnten dann ihre Gedanken austauschen und kamen einander schnell näher. Sehr bald fanden sie beide heraus, daß sie in ihren Ansichten und Meinungen harmonierten, als seien sie für einander geschaffen. Wenn die jungen Herrschaften ausritten, dann gesellte sich oft Graf Haßbach zu ihnen, und dann war es immer ganz selbstverständlich, wenn sie draußen in den Waldungen zwei und zwei reiten mußten, daß Graf Rudi an Josephas Seite und Baron Rainer an Ritas Seite hielten. Und während draußen die Natur sich immer winterlicher färbte, blühte in den Herzen der vier jungen Menschen ein herrlicher Frühling empor. In den ersten Tagen des Dezembers hielt Graf Rudi Haßbach in aller Form um die Hand der Baronesse Josepha an, und diese wurde ohne jeden Widerstand seine glückstrah lende Braut. Baron Rainer hatte dem Freunde und der Schwester herzlich Glück gewünscht und ließ das Brautpaar nun allein. Auch seine Eltern hatten sich lächelnd zurückgezogen, um den jungen glücklichen Menschen eine ungestörte Aussprache zu gönnen. Baron Rainer suchte nun mit einem seltsamen Gefühl nach Rita. Diese saß im Musikzimmer an dem Flügel und spielte einen Chopinschen Walzer. Das verriet Rainer ihren Auf enthalt. Man hatte Rita scheinbar über dem freudigen Familien ereignis vergessen. Als Baron Rainer eintrat, blieb er erst ein Weilchen an der Tür stehen. Ein verlorener Sonnen strahl huschte über die lichte, wiegende Erscheinung der Spielerin. Langsam trat er naher heran an ihre Seite und sah, auf den Flügel gelehnt, unverwandt in ihr rassiges, beseeltes Gesichtchen. Sie hatte flüchtig zu ihm aufgesehen, spielte aber weiter. Dabet fühlte sie jedoch seinen Blick, und das verwirrte sie und trieb ihr das Blut ins Gesicht. Mitten im Spiel lieh sie plötzlich die Hände auf den Tasten ruhen, schüttelte ärgerlich über sich selbst den Kopf und sah ihn vorwurfsvoll an. „Jetzt haben Sie mich ganz aus dem Konzept gebracht, Herr Baron." Er senkte seinen Blick in den ihren. „Ich war doch mucksmäuserlstad", neckte er. Astronomischer Kalender. 10 Februar: 'Sonnenausg 7 Uhr 27 Min.! Mvndaufg onnenunterg 5 Uhr 2 Min.! Mondunlerg 12 Uhr 48 Min Beiblatt zu Nummer 33. uflage« HMe» Han- Stadt r ba de.' AreUag, de« 1l. Februar lSi«, nachmitta-s 2 Uhr, sollen im Versteigerungsraum des hiesigen Königlichen Amtsgerichts 1 Plüschsofa, 33 verschiedene Flaschen Liköre und Arrak, 177 Flaschen verschiedene Weine und 186 leere Rotweinflaschen meistbietend gegen sofortige Barzahlung versteigert werden. Bischofswerda, am S. Februar 1916. Der Gerichtsvollzieher de« Königlichen Amtsgerichts. KlUÜ Stangenversteigerung im MlsivliioRsivrvrUavr Voi>»«r»ta8, 1? W^I»ror»r ISIS, von vormittag» /,V virr am, kommen die in den Abteilungen 27 bis 33 des Butterbergreviers aufbereiteten Stangen, als: ilallmÄMeiileiiil» S"tt. oc Zn«. an». Amtliche Bekanntmachungen. Ausdrusch und Ablieferung von Gerste und Hafer. Die unausgedroschenen Vorräte an Gerste und Hafer sind nunmehr umgehend und zwar spätestens bis zum 1. März ds. Jahres AuSgedroschene Vorräte sind sofort und zwar längstens innerhalb von 2 Wochen nach dem Ausdrusch an einen der beauftragten Aufkäufer abzuliefern. Die Lieferung von Kommissionär der Gersteverwertungsgesellschaft steht der Ablieferung an einen Aukkäufer gleich. Hiernach müssen alle noch in landwirtschaftlichen Betrieben vorhandenen Vorräte an Gerste und Hafer, soweit sie nicht zuverlässigerweise als Futter und Saatgut ver- rlal «ick tHesrvidcklg. — LU. Febr««r IS16, vorm. /,ll Uhr, Dochsel's Gosthof, Gaotzharth«« — 102 rw w. Nutzknüppel, 98 rw Scheite, 139 rw Knüppel, 44 rw Neste, 547 rw Schlagreisig, 202 rw Stöcke in den Schlägen Abt. 6, 16, 23, 40 Masseney. «gl. Forstrevierverwaltung Fischbach, 3l. Januar 1916. Kgl. Forstrentamt Dresden. Aus Blatt 200 des hiesigen Handelsregisters, die Firma Landrsprodukte E. Freudenberg L Sohn, Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Bischofswerda betr., ist heute eingetragen worden: Die Firma ist erloschen. Bischofswerda, am 9. Februar 1916. Königliches Amtsgericht. 5-7 „ auSzudreschen. 2. Gerste an einen 3 _ . ... . „ . „ „ wendet werden dürfen, bis zum 15. März ds. Js. abgeliefert sein. Zulässig ist die Verfütterunz von 375 Ix Hafer auf jeden Einhufer für die Zeit vom 10. Januar bis 15. September ISIS und von 125 bg auf jeden Zuchtbullen, zu dessen Haferfütterung der Obmann Genehmigung erteilt hat. Al- Saatgut darf nur dieselbe Menge Hafer auf da- Hektar v^weudet werde«, die im Borjahre für die Gemeinde bez. den Gatsbezirk festgefetzt worden ist. ES darf nur die Fläche bestem werden, die der Landwirt feinerrett deklariert hat. 4. Es wird noch besonders darauf hingewiesen, daß für Hafer und Gerste, die der Aufkäufer bis zum 29. Februar 1916 einschließlich bei den Proviantämtern abliefern kann, 360 Mk. auf die Tonne, wenn die Ablieferung in der Zeit vom 1. März bis 15. März 1916 erfolgen kann 330 Mk. aus die Tonne bezahlt werden, während für Vorräte, die nicht bis zum 31. März 1916 freiwillig abgeliefert werden, ein Uebernahmepreis von nur 240 Mk. auf die Tonne gezahlt wird. Bautzen, am ^7. Februar 1916. Der Kommnnalberband Bautzen Stabt »nb Land. Die Kriegsbraut. Original-Roman von H. Eourths-Mahler. >28. Fortsetzung.) (Nachdruck verboten). Am andern Tage traf Baron Rainer Hohenegg ein. Und vom ersten Moment an fanden Rita und der junge Baron großes Wohlgefallen aneinander. Baron Rainer war ein stattlicher, hübscher Mensch, mit gebräuntem, sympathischen Gesicht, klaren, guten Augen und fröhlichem Wesen, das aber auch einer festen, ernsten Le bensführung nicht abhold war. Er machte nicht den geringsten Hehl daraus, daß die junge Freundin seiner Schwester ihm ausnehmend gefiel und beschäftigte sich sehr viel mit ihr. Josepha sah mit Vergnü gen, daß der Bruder und die Freundin so gut zusammen stimmten, und auch Josephs Eltern sahen sich befriedigt lä chelnd an, wenn die beiden jungen Leute einander so herzlich in die Augen blickten. Sie hatten Rita schnell lieb gewonnen und wären durch- Das im Grundbuch für Ober«e«kirch Stein.-Ant. Blatt 31 auf den Namen des Fleischereibksitzers OSear Reinhold Hempel in Obernenkirch St. A. eingetragene Grundstück soll am 30 März 1916, vormittags I2IL Uhr, an der Gerichtsstelle i« Wege der Zwangsvollstreckung versteigert »erde«. DaS Grundstück ist nach dem Flurbuch 7 Ar groß und auf 8000 M. — Psg. geschätzt. Es besteht aus Wohnhaus mit Anbauten, worin früher eine Fleischerei betrieben wurde und aus Garten, Flurbuchsnummern 257 und 329, Brandkatasternummer 85 6 für Oberneukirch M. S. Die Einsicht der Mitteilungen des Grundbuchamts sowie der übrigen das Grundstück betreffenden Nachweisungen, insbesondere der Schätzung, ist jedem gestattet. Rechte auf Befriedigung auS dem Grundstück sind, soweit sie zur Zeit der Eintragung des am LV. September 1K15 verlautbarien Äersteigcrungsvermerkes aus dem Grundbuch nicht ersichtlich waren, spätestens im Versteigerungstermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerspricht, glaubhaft zu machen, widrigenfalls die Rechte bei der Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt und bei der Verteilung des Versteigerungserlöses dem Anspruch des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgesetzt werden würden. Wer ein der Versteigerung entgegenstehendes Recht hat, muß vor der Erteilung des Zuschlags die Aufhebung oder die einstweilige Einstellung des Verfahrens herbeiführen, widrigenfalls für das Recht der Versteigerungserlös an die Stelle des versteigerten Gegenstandes tritt. Bischofswerda, am 8. Februar 1916. Königliches Amtsgericht. 8000 fichtene Reisslängen, S— 4 o«> stark, „ Derbstange« 8—0 „ „ 1O-LO an Ort und Stelle zur Versteigerung. Interessenten wollen sich auf Klengels Wege am Waldeingang (Kuhkirchhof) einfinden. Bischofswerda, am 15. Februar 1916. Der Gtadtrat.