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schon in der äußeren Körperform äußerst verschieden wie die Thiere keiner anderen Classe und zeigen auch Uebergänge auf- und abwärts. Die Verschiedenheit des Knochenbaues ist die Hanptnrsache von der so auffälligen Verschiedenheit der Körperformen. Man vergleiche Schildkröte, Eidechse und Schlange. Welche Gegensätze! Bei den Schildkröten hat das Brust bein eine beispiellose Größe. Die über den breiten Körper sich erstreckenden, unter einander verwachsenen, unbeweglichen Rippen sind mit einem Theile der Wirbelsäule und dem Brustbein zu einem starken Bauch - und Rücken schild verschmolzen. Das Brustschild bildet die knöcherne Decke des Bauchs. Rückenschild und Bauchschild sind noch mit Platten belegt. Man unter scheidet am Rückenschilde: Randplatten, Rücken - und Wirbelplatten. Bei den Eidechsen, mit spindelförmigem, langgeschwänztem Körper, im All gemeinen, sind Rippen und Wirbelsäule beweglich. Die beiden Hälften des Unterkiefers sind vorn an einander gewachsen, wogegen sie bei den Schlan gen durch ein sehniges Band vereinigt und auch seitlich beweglich sind. Nicht nur der Unterkiefer, sondern auch die beiden Oberkiefer- und die Gau menbeine sind bei den Schlangen meist mit Zähnen besetzt und beweglich. Der Rachen kann vorzüglich durch die Beweglichkeit der Unterkinnlade erstaunlich ausgedehnt werden. (Nach Lenz.) Die wenigsten Wirbel findet man bei den Fröschen, nämlich 7 — 9, darunter nur 1 Halswirbel, die meisten bei den.Schlangen, nämlich 100 — 400, bei der Riesenschlange 400. Den Fröschen fehlen die ausgebildeten Rippen, der Schwanz, in der Regel auch die Nägel. Bei den Schlangen sind selbst die Baucheinge weide durch Nippen eingeschlossen. Weder Brustbein noch Becken ist aber hier in der Regel vorhanden, so daß weder Brust noch Halsgegend deutlich begrenzt sind. Bei den rippenlosen, nngeschwänzten Fröschen ist das Brustbein sehr entwickelt und mit dem Schlüsselbein verbunden. Das Becken ist schmal und vertical stehend, aus dem verwachsenen Sitz- und Schambein bestehend, mit langen, gabelförmig ausgehenden Darmbeinen. Bei den geschwänzten Lurchen sind die Rippen kurz und stumpf; das Brust bein vertreten die Schulterblätter, welche an ihren) untern Ende eine wagerecht liegende, über die Brust hingehende Knorpelscheibe tragen; am Becken sind Scham - und Sitzbein auf jeder Seite getrennt. (Nach vr. Calwer.) Die Zehen der Reptilien, 2 — 5 an der Zahl, sind sehr ver schieden gebildet. Oft sind sie mit Schwimmhäuten versehen. Bei den Laubfröschen erweitern sich die Spitzen derselben zu Sangscheiben, die zum Festhalten dienen. Die Zehen der Geckonen haben unterhalb eigenthümliche Querfalten oder Lamellen, ebenfalls ein Mittel zum Festhalten. Die Chamäleonen haben Kletterfüße mit 3 nach vorn und 2 nach hinten gerich teten Zehen. Ohne Gliedmaßen sind bekanntlich die Schlangen, die wal zenförmigen, bei denen höchstens Stnmmelfüße, Ansätze zu Füßen, in der Nähe des Afters Vorkommen (Riesenschlange), auch die Blindschleiche,.welche zu den Eidechsen gehört. Die Zähne der Reptilien sind einer eingehenden Betrachtung besonders werth. (Ohne Zähne sind die Schildkröten, deren Kiefern meist einen hvrnartigen Ueberzng haben). Sie dienen bei allen