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16 zum Umfange sehr vermindert und dadurch das Fliegen erleichtert." — Bei den Eidechsen sind die Rippen beweglich, und sie athmen daher ähnlich wie die Säugethiere. Die Schildkröten müssen die Lnft verschlucken. Sie schließen dann die innern Nasenlöcher und treiben die Luft durch die Zunge und die Kehlmuskeln in die Luftröhre und Lunge. (Nach Lenz.) Bei den Schlangen ist der eine Lungenflügel in der Regel verkümmert. Merkwürdig ist der Athmungsproceß der rippenlosen Nackthäuter, besonders der Frösche. Es fehlt diesen Thieren der Apparat zum Zusammendrücken und Erweitern der Athmungsorgane, wie ihn die höher» Thiere in ihrem Brustkasten haben. Der Austausch der Luft beiin Athmen wird nach vr. Claus einer seits durch das Zungenbein, andrerseits durch die Bauchathemmuskeln be wirkt. Beim Einathmen senken und heben diese Thiere das Zungenbein abwechselnd. Gleichzeitig erweitern sie die Kehle und lassen die Luft durch die Nasenlöcher einströmen. Durch Zusammenpressen der Kehle vermittelst der Kehlmuskeln, bei Verschließung der innern Nasenlöcher durch die Zunge, wird die Luft in die Lunge getrieben, welche aus 2 geräumigen Säcken besteht. Wenn dann die Lungensäcke durch die Bauchathemmuskeln wieder zusammengedrückt werden, strömt die anszuathmende Luft aus. Man kann diese Thiere daher tödtcn, nicht nur durch Zuhalten der Nasenlöcher, sondern auch, wenn man ihnen die Bauchathemmuskeln durchschneidet. (Nach Leunis.) Selbst die Fähigkeit besitzen die Frösche, die Respiration durch die Haut zu besorgen, daher sie lauge unter Wasser bleiben können, ohne Athem zu schöpfen. Beim Winterschlaf scheint dies auch von Wichtigkeit zu sein. Da der Blutnmlauf von der Respiration wenig abhängig ist, indem nur ein kleiner Pulsaderast mit den Lungen in Verbindung steht, so ist die Unterbrechung des Athmungsprocesses bei den Fröschen und andern Repti lien auf längere Zeit recht gut möglich. Nur im ausgebildeten Zustande aber athmen die Nackthäuter durch Lungen. In der ersten Lebensperiode, vor ihrer Verwandlung, sind sie mit seitlich am Halse hängenden büscheligen, verästelten Kiemen versehen. Die Fischmolche, z. B. der Olm oder Pro teus, behalten sogar die Kinnen noch im ausgebildeten Zustande neben den Lungen und sind daher in doppelter Form athmende, zweilebige Thiere, wahre Amphibien. — Nur durch Kiemen, die nicht wie die Lungen in der Brusthöhle, sondern an der Außenseite des Körpers, zu beiden Seiten hinter dem Kopfe liegen, bei den meisten durch die Kiemendeckel bedeckt, und aus parallelen, kammförmig an einander gereihten, mit vielen Blutgefäßen durchzogenen Blättchen, die an bogenförmige Knochen befestigt sind, bestehen, athmen die Fische. (Nach Leunis.) Sie entnehmen die Luft aus den Poren des Wassers, das sie durch den Mund hindurch über und durch die Kiemen fließen lassen, linier den Fischen sind die Lurchfische die einzigen, bei denen man Kiemen - und Lungenathmung findet. Vorzüglich den Süßwasserfischen ist eine Schwimmblase, gewöhnlich mit einem Gemenge von Stickstoff, Sauerstoff und etwas kohlensaurein Gase gefüllt, eigen, die den Fischen durch beliebiges Zufanunendrücken das Steigen und Sinken im Wasser erleichtert. Diese Blase ist bei den meisten geschlossen, bei einigen steht sie