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ausgebildete Mahlzähne, d. i. große, breite Backenzähne. Bei dem Ele- phanten sind die beiden Vorderzähne im Oberkiefer zu 4 — 6^ langen Stoßzähnen umgebildet. Der Ameisenfresser ist ganz zahnlos; bei andern Wurmzünglern finden sich höchstens faserige Backenzähne. Die Zähne aller zahnarmen Säugethiere (Faulthiere, Gürtelthiere, Wurmzüngler, Schnabel- thiere) sind oben und unten gleichförmig, ohne Schmelz (die weiße, glatte, harte Masse, welche den Ueberzug der Zahnkrone bei den Zähnen (des Menschen zunächst) bildet und deßhalb hier so hart ist, weil sie 9Off Kalk erde enthält), so daß man Krone, Hals und Wurzel nicht unterscheiden kann. Die jungen Walfische haben kegelförmige Zähne. Diese fallen aber aus, und die älteren Walfische bekommen dafür im Oberkiefer 300—1000 Barten, d. s. die dünnen, elastischen Hornplatten, von welchen die Fisch beinstreifen gewonnen werden. Die Zähne sind, gemäß der Ernährungs weise und Lebensart der Säugethiere, nach Anzahl, Größe, Form und Stellung sehr verschieden. (Der Zweck dieser Darstellung verbietet, darauf näher einzugehen.) Nächst der Fußbildung kommt bei Eintheilung der Säugethiere namentlich die Beschaffenheit der Zähne re. in Betracht. Die Säugethiere haben in der Regel 7 Halswirbel, wenngleich ihre Hälse sehr verschieden lang sind. Wie kurz ist der Hals des Gorilla, wie lang der der Giraffe! Bei der letzteren dehnen sich die Halswirbel zu förmlichen Röhren aus. Rückenwirbel find in der Regel 13 vorhanden; es kommen auch 12, ja noch weniger, aber auch mehr vor: 18 (Pferd), 19 — 20 (Nashorn, Elephant), 23 — 24 (dreizehiges Faulthier). Die Anzahl der Lendenwirbel ist meist 6— 7, selten 2 (Schnabelthier) oder 8 — 9 (Ste- nops). Das Kreuzbein besteht aus 3 — 4, selten aus 9 Knochen. Die Zahl der Schwanzwirbel steigt von 3—46. 3—4 findet man bei einigen Assen der alten Welt, 46 beim langschwänzigen Schuppenthier. Bemer kenswerth ist, daß der Orang-Utang 12 Paar Rippen hat wie der Mensch, der Gorilla aber 13 Paar. Ein Schlüsselbein besitzen nur diejenigen Säugethiere, welche mit ihren vorderen Gliedmaßen greifen, graben oder fliegen, wohl auch klettern. Das Becken fällt bei den Walfischen aus, weil die Hintern Gliedmaßen fehlen; nur 2 rippenartige, ganz lose mit der Wirbelsäule verbundene Knochen deuten es an. Die Gliedmaßen sind, ihrem Gebrauche entsprechend, sehr verschieden gebildet. Der Fuß hat meist 5 Zehen, von denen eine oder mehrere oft verkümmert, die einmal ganz frei, einmal durch Schwimmhäute verbunden, einmal verwachsen sind. Die Zehensäugethiere haben freie, nicht unter einander verwachsene, höchstens mit Schwimmhäuten versehene Zehen und Platt- oder Kuppennägel oder Krallen an denselben. Bei den Hufsäugethieren stecken entweder verwachsene Zehen in einein zu beiden Seiten übergreifenden großen Hornschuh (Pferd)*) oder einzelne Zehen in 2 (Kuh) oder viel Hufen (Elephant). Bei den Flossensäugethieren sind die 3 — 4 Glieder flossenähnlich (Seehund) oder flossenförmig (Walfisch). *) 2 Zehen sind wenigstens NN der untern Seite des Hufes nngedeutet.