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Durchbohrungen der Wirbelkörper bilden den Rückgrathskanal, welcher das Rückenmark einschließt. Der oberste Theil der Wirbelsäule ist die Grund lage deS Halses; er enthält 7 Wirbel. Die daran sich anschließenden Brust- oder Rückenwirbel bilden mit die Rückwand des Brustkastens. Mit diesen Wirbeln sind 12 Paar Rippen beweglich verbunden. Die Rippen stehen meist durch knorpelige Verlängerungen mit dem Brustbeine auf der Mitte der Brust in fester Verbindung; das Brustbein schließt also die Rippen (bis auf 2 Paar halbe) vorn zusammen, theils unmittelbar, theils mittelbar. Auf dem Rücken, zu beiden Seiten der Wirbelsäule, liegen die großen, breiten, dreieckigen Schulterblätter, jedes aus 3 Stücken gebildet, deren vorderer, oberer Theil die Schultern und die Gelenkhöhle für den Oberarmknochen bildet. Bei Bildung der Schultern betheiligen sich auch die Schlüsselbeine, welche von der Schulter bis zum Brustbeine reichen, und zugleich geben diese dem Brustkasten oben mehr Festigkeit und halten die Schultern auseinander. Rach den Brustwirbeln folgen die 5 Lendenwirbel, dann folgt das Kreuzbein, bestehend aus 5 verwachsenen Knochenstücken und endlich das Schwanzbein mit 4 Stücken. Die letzteren beiden Theile machen die Rückwand des Beckens aus, welches aus den beiden Darm - oder Hüft beinen zu beiden Seiten, dem Scham - oder Schooßbein, dem mittleren Theile, und dem Sitzbein, unten, besteht; diese zusammengeschlossenen Theile stellen eine beckenartige Weitung dar, welche einen großen Theil der Unter leibsorgane aufnimmt. Die Glieder (des Mensche» zunächst) werden einge- theilt in Arme oder Brustglieder und Beine oder Bauchglieder. Der Arm (des Menschen), eingelenkt in die Gelenkhöhle des Schulterblatts, besteht aus dem Oberarm, mit einem Knochen, dem Unterarm, mit 2 Knochen: Elle und Speiche, welche letztere auf der Daumenseite liegt und um die Elle im Halb kreis gedreht werden kann, der Handwurzel, mit 8 Knochen, und der Hand, mit 14 Gliedern. Das Bein, eiugelenkt in die Beckengelenkhöhle, besteht ans dem Oberschenkel, mit einem Knochen, dem Unterschenkel, mit 2 Knochen: Schienbein und Wadenbein, der Fußwurzel, mit 7 Knochen, und dem Fuß, der wie die Hand gegliedert ist. (Wir sind in dieser Darstellung nicht weiter ins Einzelne und Besondere eingegangen, weil sie blos den Zweck hat, das Verständniß des Nachfolgenden vorzubereiten.) Die Sängethiere haben in ihrem Skelet in der Regel alle die Haupttheile, welche das menschliche Skelet ausmachen. Die Knochenstücke der geräumigen Schädelkapsel sind durch Nähte verbunden, nur ausnahms weise verschmolzen (Schnabelthier, welches dadurch an die Vögel erinnert). Die Kiefern treten mehr oder meniger hervor, während Stirn und Kinn zurückliegen und haben eine sehr verschiedene Bildung, tragen aber bei den meisten Zähne, eingekeilt. Alle 3 Arten der Zähne kommen vor, doch fehlen bei vielen 1 oder 2 oder, bei wenigen, alle 3 Arten. Bei den Nagethieren (Maus, Kaninchen rc.) fehlen die Eckzähne, wogegen die Schneidezähne oder Vorderzähne besonders ausgebildet sind. Die Wieder käuer (Kuh, Schaf rc.) haben in der Regel keine Schneidezähne in der vbern Reihe und gewöhnlich auch gar keine Eckzähne, dafür aber recht