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äußeren ,a Schwarz ganzseid. 8stin mvr- vsillsux v. Mr. 1.SS biS Mk.V.SO p. Mit. — (13. Qual.) — versendet roden- u. stückweise porto- u. zollfrei da» Fabrik-DöpSt «. (K. u. K. Hofl.) Muster umgehend. Briefe kosten 20 Pf. Porto. thekw tte vervesserte«, ovkt»n SchveizerZrtte« »»» er-AMch L rchachtel« Die Verstorbene« Oid meist Familienväter st«» Halle und Umgegend. Bon den achtzehn aus dem Arbeiterzuge bereit» auSaestiegenen Per» sonen — im Ganzen befanden sich etwa fünfzig im Zuge — sind nur zwei ohne Verletzungen davon gekommen. Der Anblick der Unglücks stätte soll furchtbar gewesen sein. — Nordhausen, 11. Febr. Unglücksfälle auf der Eisenbahn sind auch in unserer Gegend bei den Schneestürmen vorgekommen. Hinter Leinefelde war am Nachmittag des letzten Sonn abend ein Güterzug im Schnee stecken geblieben; als Bahnarbeiter denselben auSgruben, kam der Personenzug von hier auf dem anderen Gleise an, tödtete zwei Arbeiter und verletzte zwei andere. Bei Heringen wurde gestern ein Arbeiter, welcher sich zum Schneeschaufeln beim Bahn hofsvorsteher melden wollte, auf dem Gleise vom Schnellzuge seitwärts gestoßen und dabei schwer verletzt. — Rendsburg, 14. Febr. Seit gestern wüthet heftiger Schneesturm, der Bahnverkehr ist gänzlich eingestellt. Der gestern Abend hier fällige Schnellzug steckt bei Jübcck fest. — Neumünster, 14. Febr. In der letzten Nacht wüthete hier ein furchtbarer Schneesturm; sämmtliche hier einmündenden Bahnstrecken sind gesperrt, nur die Route nach Kiel ist passirbar. Der Schneesturm dauert fort. — Luegumkloster (Schleswig), 14. Febr. In Nordschleswig wüthet seit 24 Stunden ein orkanartiger Schneesturm, welcher eine vollständige Verkehrsstörung hervorgerufen hat. Auf der Marschbahn und Ostbah» stecken sämmtliche Züge in haushohen Schnecmassen. — Reichenberg, 12. Febr. Am 25. Juni 1874 wurde im Thiergarten zu Neuwiese der Wirthschaftsbesitzer Wenzel Porsche aus Eichicht am helllichten Tage ermordet und seiner Baar schaft von 200—300 Gulden, dann Uhr und Kette beraubt. Trotz der emsigsten Nachforsch ungen blieb die That in qeheimnißvolles Dunkel gehüllt, es wurden sogar zwei gräflich Clam- Gallas'sche Revierförster verhaftet, jedoch wieder freigelassen. Anfang d. I. lüstete sich endlich der Schleier des Geheimnisses und wurde der selbstgeständige Thäter in der Person des in der ganzen Gegend gefürchteten Raubschützen Josef Prediger aus Dessendorf ermittelt. Derselbe hatte an diesem Tage — vor 15 Jahren — mit zwei Genossen im Thiergarten gewildert und hatte den ahnungslos daherkommenden Porsche durch einen Schuß in den Hals niedergestreckt und beraubt. Den Raub theiltc er mit seinen inzwischen verstorbenen Genossen Ritsche und Pörner. Prediger bestritt von dem Ertrage des Raubes seine, 4 Wochen nach dem Morde ab gehaltene, sehr lustig gefeierte Hochzeit. Prediger wurde vom Schwurgerichte des Verbrechens des meuchlerischen Raubmordes für schuldig erkannt und zu zwanzig Jahren verschärften schweren Kerker verurtheilt. — (Ein Nachkomme Speckbachers.) Aus Hall in Tirol wird berichtet, daß dort am 10. d. M. Herr Josef Speckbacher, 82 Jahre alt, an Lungenentzündung verschieden ist. Er war der letzte Sohn des heldenmüthigen Schützen majors Josef Speckbacher vom Jahre 1809. Jetzt lebt noch eine Tochter Speckbachers, Anna, welche im 87. Lebensjahre steht. — Ein Nudel Wölfe überfiel den Postwagen bei Teheza in Galizien. Der Postillon und drei Pferde fielen den Wölfen zum Opfer. — (Eisenbahn-Unfall.) Brüssel, 12. Februar. Der Expreßzug, welcher um 3 Uhr 50 Min. Nachm. von Paris nach Brüssel ab gegangen war, stieß beim Verlassen des Bahnhofes Maubeuge auf den von Brüssel kommenden Expreßzug. Bei dem Zusammenstoß wurde eine Person getödtet, vier andere wurden verwundet. — Brüssel, 14. Febr. Infolge neuerlichen starken Schneefalles ist Belgien förmlich blokirt; der Verkehr mit Deutschland, Frankreich, England und Holland ist unterbrochen. — Venedig, 14. Februar. Seit 24 Stunden herrscht hier ein wüthendcr Orkan. Der Lloydverkehr mit Triest ist eingestellt. Der MarkuSplatz ist überfluthet. — London, 11. Februar. Eine heute Mittags an das hiesige Polizei-Präsidium ge langte telegraphische Mittheilung der Polizei in Dundee (Schottland) enthält die Nachricht, daß dortselbst ein Individuum verhaftet wurde, welches möglicherweise identisch mit „Jack dem Auf- schutzer" sein dürfte. Der betreffende, sehr stark gebaute Mann ist au« London nach Dundee ge kommen und hat sich ein Privatlogis genommen. Die Art und Weise seiner Lebensführung vcr- ' ßte dieCriminalpolizei, sich eingehend mit geschäftigen und ihn unauffällig Leüte angehalten. Da» RaüchU W NnWM aber ein Gla» einfache« Bier darf getrunken werden. Mit Vorlesung eine» AbendliKe» und dem Gebet de« Herrn, bei dem sich Alle erbebe», wird V,10 Uhr die Versammlung geschlossen. Die meisten gehen dann nach Hause, einige unterhalten sich noch mit Singen, Lesen oder Spielen. Vor 10 Uhr aber müssen alle junge» Leute das Local verlassen. Schon Mancher, der einmal an einer solchen Versammlung theilaenom- men, sagte: Wenn mir doch auch, wie ich jung war, so Etwas geboten worden wäre. Wir haben das seiner Zeit nicht gehabt. Kein Wun der daher, wenn die jungen Leute mit Lieb« und Begeisterung am Vereine und den Männern hänge», die ihre Zeit und Kraft ihnen widmen. Ueberhaupt finden sich im Vereine nur die besseren Elemente unserer Heranwachsenden Jugend, die schlechten, unbotmäßigen, die von Zucht und Ordnung, Gottes Wort und Gottes Haus nichts wissen wollen, bleiben von-vornherein fern oder fallen, wenn sie von Eltern oder Lehrmeistern ihm zugeführt worden sind, bald wiederab. ES ist daher gewiß als ein erfreuliches Zeichen von dem guten Geiste, der noch in unserer Jugend vorhanden ist, daß die Zahl der Mitglieder des Vereins eine so große ist. Eltern und Lehr meister würden sicherlich nur in ihrem eigenen Interesse handeln, wenn sie ihre Söhne und Lehrlinge dem Vereine zuführen und bei demselben erhalten wollten. Am leichtesten würden sie daS Letztere erreichen, wenn sie selbst Mitglieder der Männerabthcilung deS Vereins werden wollten. Auch als Gäste sind sie jeder Zeit auf's Herz lichste willkommen. Man kann seinen SonntagS- abend gewiß nicht besser anwenden, als wenn man einmal an einem solchen Vereinsabend theil- nimmt. Was hier geboten wird, Geistliches und Weltliches, Erbauliches und Unterhaltendes, wird, das dürfen wir wohl ohne Selbstüberhebung sagen, sonst nirgends geboten. Wenn erst das Haus der Herberge zur Heimath vollendet und bezogen sein wird, was, so Gott will, Anfang October dieses Jahres geschehen soll, wird auch der Jünglingsverein in seinen 3 Abteilungen ein eigenes Heim erhalten. Der große Saal in demselben ist für die stärkere Lehrlingsabtheilung, der kleinere daneben für die Abtheilung der älteren Mitglieder bestimmt. Der Männerverein wird seine Versammlungen in dem großen Zim mer neben der Gaststube abhalten. So wird die Herberge zur Heimath zugleich, wie dies auch in anderen Städten der Fall ist, zu einem evan gelischen Vereinshaus. Je mehr der Verein aber in die Ocffentlichkeit tritt, desto mehr wird ihm auch die Theilnahme und Anerkennung aller Gemeindeglieder zu Theil werden und alle jene auf Unkenntniß beruhenden Vorurtheile werden verschwinden. Wer aber schon jetzt sich ein eigenes Urtheil bilden will, dem sagen wir, was der Herr den Jüngern des Johannes zurief, die wohl auch noch mancherlei Vorurtheile gegen ihn hegten. Auf ihre Frage: Meister, wo bist Du zur Herberge? antwortete er ihnen: Kommet und sehet es. Kirchliche Nachrichten Sonntag Septuagesimae. S Uhr: Hauptgottesdienst. Matth. 20, 1—16. Herr Pf. vr. Wetzel. 1 Uhr: Gottesdienst. 1. Mos. 3, 1—7. Herr Archid. Sehfert. Abends 8 Uhr: Jünglingsverein: ») Schumann's HauS. d) Hönicke's Haus. Freitag 10 Uhr: Betstunde. Herr Archid. Seyfert. Getraut: den 12. Febr. der Schmied Wendler zu Belms- dorf mit Frau verw. Hofmann daselbst. Geboren: den 7. Febr. dem hies. Spinnmeister Lippert ein Sohn; den S. Febr. dem hies. Klempnermeister Werner suo., wie dem hies. Hilssheizer Kuschle ein Sohn, und dem hies. Wagennachseher Schlechte eine Tochter; den 10. Februar dem hies. Barbier Christmann ein Sohn; den 11. Febr. dem Steinarbetter Frömmel zu Pickau, desgl. dem hies. Hausbesitzer Schurig ein Sohn, und dem hies. Cigarrenarbeiter Gnauck eine Tochter; den 12. Febr. den» hies. Maurerpolier Wittekind eine Tochter. Gestorben: den 14. Febr. der hies. Lommunarbeiter Gnauck, b4 Jahr 10 Mon. 21 Tage alt. zu beobachten. Borgestern früh wurde er von Constablern Überfallen, welche sofort eine Woh- nungSdurchsuchu'ng vornahmen. ES wurde ein grauenhafter Fund gemacht. In einer Kiste verpackt entdeckte man eine Frauenleiche, deren Kopf vom Rumpfe nahezu vollständig getrennt war. Mit anatomischer Geschicklichkeit war der Unterleib aufgeschlitzt und die beide» Füße ab geschnitten worden. Diese fand man halbgebrochcn in der Kiste. Das sofort festgenommene Indi viduum verweigert jede Auskunft. Auch über seinen Name» hat es offenbar falsche Angaben gemacht. Ob man in seiner Person des entsetz lichen Londoner Frauenmörders endlich habhaft wurde, soll die Untersuchung ergeben. — (Einer, der nicht mehr viel Zeit zu verlieren hat.) In Madrid verlor der bekaunte Bankier Marquis de Campo vor vier Wochen seine Gattin durch den Tod. Jetzt steht er, wie der „Figaro" berichtet, nach eingeholter Genehmigung der Königin, im Begriffe, schon wieder mit einer Frau Reccourt eine neue Ehe einzugehen. Der Marquis ist 80 Jahre alt — man wird daher seine Eile begreifen. Oertliches. (Eingesandt.) Bischofswerda. Wie der Mission, der Ausbreitung des Evangeliums unter den Heiden, so stehen auch der inneren Mission, der größeren Verbreitung und Vertiefung des Christenthums in der Christenheit, noch immer mancherlei Vorurtheile entgegen, die, wir müssen es offen aussprechen, nur auf Unkenntniß be ruhen. Denn wie man Gott und unfern Heiland Jesus Christus lieben muß, je mehr man ihn kennen lernt, so lernt man auch diese seine Werke lieben, je mehr man sic kennen lernt. Je mehr man z. B. die segensreiche Wirksamkeit der Herberge zur Heimath kennen gelernt hat, desto mehr hat sich derselben auch, wie erst die letzte Generalversammlung des hiesigen Vereins der Herberge zur Heimath und die für die Zwecke des Vereins veranstaltete Sammlung bewiesen hat, die allgemeine Theilnahme und Unterstützung zugewendet. Auch die Wirksamkeit der evan gelischen Männer- und Jünglingsvereine wird mehr und mehr in ihrer socialen Bedeutung er kannt. Ueberall, wo dergleichen Vereine noch nicht bestanden, werden sie, hauptsächlich auf Veranlassung der Kirchenvorstände, gegründet. Auch hier besteht seit dem Lutherjahr 1883 ein solcber Verein, der sich eines stetigen Wachsthums und steigender Anerkennung von allen Seiten, auch der Unterstützung des Kirchenvorstandes, erfreut. Es wäre wohl erwünscht, wenn recht viele Gemeindeglieder an einem Vcreinsabend, wie dieselben allsonntäglich veranstaltet werden, ein mal theilnehme» wollten. Versuchen wir, den Lesern unseres Blattes ein Bild von einem solchen Vereinsabend, zunächst bei der Lehrlingsabtheilung, zu geben. Da die bisher im Frommhold'schen Hause gemiethetc Stube sich schon längst als viel zu klein erwiesen, wurde Ende vorigen Jahres vom Vereinsvorstand mit Freuden die Gelegen heit ergriffen, die Versammlungen in den schönen, großen, mit Gas beleuchteten Räumen des Herrn Maler Hönicke auf der Kamenzer Straße abzu halten. Dort versammeln sich nun die Mitglieder, 40—50 an der Zahl, auch immer eine Anzahl von Herren des Vorstandes und mehrere Gäste gegen 8 Uhr. Die jungen Leute unterhalten sich mit Bretspielen oder lesen die ausliegenden Zeitschriften, besonders das „Daheim", von dem 5 Jahrgänge dem Verein zum Geschenk gemacht worden sind. Dann wird ein gemeinsames Lied gesungen und der Vorsitzende des Vereins, Herr Pfarrer vr. Wetzel, hält gewöhnlich im Anschluß an das Sonntagsevangelium eine Ansprache, in der er auf die besonderen Verhältnisse der jungen Leute eingehend^ dieselben in freundlicher Weise zu einem thatkräftigen Christenthum zu erwecken und das vorhandene Gute zu stärken sucht. Dann wird wieder ein geistliches oder patriotisches Lied gesungen, die Präsenzliste aufgestellt und ein Vortrag gehalten oder auch etwas Passendes vorgelescn. So haben schon mehrmals die Herren Lehrer Dreßler aus GeißmannSdorf, Mäder aus BelmSdorf und Cantor omsr. Zwiesel hier höchst ansprechende und interessante Vorträge gehalten. Aber auch die jungen Leute selbst bekommen An leitung zu solchen Borträgen. So hat erst am vorvergangenen Sonntage ein Mitglied der älteren Abtheilung, Th. aus Goldbach, der schon früher einmal einen geschichtlichen Vortrag über die Hohenzollern gehalten hat, einen solchen über den Schutz -es geistigen EigenthumS im deutschen Reiche gehalten, der mit großem Beifall aus genommen würde. Auch zum Lernen und Bor tragen guter deutscher Gedichte werden diejungen