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-ner Knefchke, tzieseKe imii habe. Der Vorsitzende wurde beauftragt, Erörterungen über die vor Erbauung der alten Kirchschule bestandene Dia- conatSwohnung anzustellen. Die Vertheilung des LucaS'schen Legates von 17Mk.4 Pf. für arme Schulkinder nach den Vorschlägen des Vorsitzen den wurde genehmigt. Der Gebrauch der Glocken bei katholischen Begräbnissen wurde anstandslos genehmigt, doch muß zuvor bei dem Vorsitzenden Anzeige hierüber gemacht werden. Zur Aufstellung der Fahnen bei Kirchenparaden wurden die beiden Eckpfeiler des Canzelvorbaues bestimmt. Die Ausmalung des Bogens um das Nischengemälde, sowie das Streichen der Betstübchen in Holzfarbe wurde in's Auge gefaßt. Kostenanschläge hier über sollen vorgelegt werden. In Bezug auf die Anschaffung der Candelaber hat sich der Schenkgeber selbst mit Herrn Prof. Schönherr in Verbindung geletzt. Zur Bestreitung der Kosten des Portos für die gedruckten Predigten wurden 10 Mark verwilligt. Die Einlührung eines Abendgottesdienstes mit Communion in der Mitte des Jahres wurde genehmigt und eine Anfrage der Vertreter von Geißmannsdorf, den Anstrich der Fenster in der alten Schule betr., dahin beantwortet, daß die Kosten des Anstrichs -bei den zu Schulzwecken und zur Wohnung des Schuldirectors benutzten Räumen von der städti schen Schulgemeinde getragen würden. Den etatmäßigen Forstingenieuren, Forst ingenieur-Assistenten und Förstern bei der Kgl. Sächsischen Staatsforstverwaltung ist das Dienst prädicat „Forstassessor" gegeben worden. Ebenso chaben auch das Prädicat „Forstassessor" die jenigen Forstaccessisten erhalten, welche das Examen für den höheren Staatsforstdienst bestanden haben. Es kommt somit die Benennung „Oberförster- candidat" in Wegfall. ML. Aus deutschen Geschäftskreisen Ost indiens erfährt die Handels- und Gewerbe kammer Zittau, daß dieses Land für den directen -deutschen Handel noch immer ein unausgenutztes Gebiet ist. Es fehlt jedes einheitliche planvolle Vorgehen deutscher Capitalisten »nd Firmen, ob schon, wie die Erfolge der in Ostindien persön lich vertretenen deutschen Häuser lehren, für unsere Industrie dort ein weiter Absatz zu finden sei. Derselbe würde wesentlich gefördert werden, wenn die deutschen Exporteure in größerem Um fange als bisher dem Kaiserlichen Gencralconsulat in Kalkutta Cataloge aller Art — namentlich -in englischer Sprache —, die Fachschriften der größeren Industriezweige, Mittheilungen und Berichte der Handelskammern und dergleichen zur Verfügung stellen wollten, um dieser Behörde jederzeit die Ertheilung umfassender Auskunft über deutsche Handels- und Industrie-Verhältnisse zu ermöglichen. Den Deutschen und selbst den einheimischen Kaufleuten Indiens würde dadurch eine erwünschte Gelegenheit gegeben werden, ihre Kenntniß deutscher Bezugsquellen und ihre Be ziehungen zu Deutschland zu erweitern. Dresden. Zum Nachfolger des zu Ostern in den Ruhestand tretenden Herrn Prof. vr. Hultsch im Rektorate der Kreuzschule ist in derGesammt- sitzung des Rathes am 13. d. der Konrector der Thomasschule zu Leipzig, Herr Prof. vr. Stüren- burg, nahezu mit Stimmeneinhelligkeit gewählt worden. Derselbe ist klassischer Philolog und der Ruf eines ausgezeichneten Gelehrten und Pädagogen steht ihm zur Seite. Die Schwurgerichtsverhandlung gegen die deS Mordes an der Wwe. Caroli angeklagten Schach- schen Eheleute in Dresden ist auf Freitag, den 1. März, anberaumt worden. Die Eisdecke der Elbe erstreckte sich am Donnerstag von oberhalb Schöna stromaufwärts chis nach Tetschen. Crimmitschau, 13. Februar. Eine znm Besten des Fonds des hier zu errichtenden Bürger-Hospitals vorgcnommene HauScollecte hat den erheblichen Betrag von 8277 Mk. 63 Pf. ergeben, sodaß derselbe nunmehr die Höhe von 9567 Mk. 95 Pf. erreicht hat. Im Forstrevier Schönheide wurde vor Kurzem eine Tanne gefällt, die ein Alter von über 200 Jahren aufzuweiscn hat. Ihre Jahres ringe werden nach dem Rande zu so eng, daß man sie mit bloßem Ange nicht mehr zählen kann; auf jeden Fall sind es aber weit über -200. Der untere Durchmesser beträgt 160 bis 170 Centimeter, und ein Mann von mittlerer Größe ragt nur mit der Mütze über den am Boden liegenden Stamm hinaus, während drei Mann nothwendig sind, denselben mit den Armen zu umspannen. Mit Absägen deS untersten, 2 Meter langen Stücke« waren zwei Arbeiter einen vollen Tag beschäftigt. Der ganze Stamm hat -einen Kubikinhalt von 21 Festmrter und, da da« einen Werth von weit über 300 Mark. In der Nähe dieser gefällten Riesen tanne steht Aoch eine zweite von noch größerem Umfange und wahrscheinlich auch höherem Alter, die aber, da sie ihren Platz mitten in einer jungen Cultur hat, beim Fällen viel Schaden verur sachen würde, lodaß sie infolgedessen wohl noch eine Reihe von Jahren vor Axt »nd Säge be wahrt bleiben wird. Großenhain. 12. Februar. Dem Schnee sturm in der Nacht vom 9. zum 10. d. M. ist auch in unserer Gegend ein Menschenleben zum Opfer gefallen. Der 24 Jahre alte Oeconomie- Verwalter auf dem Rittergute Adelsdorf hatte kurz nach Mitternacht, der Warnung ungeachtet, die hiesige Stadt verlassen, um nach dem eine Stunde entfernten Adelsdorf zu Fuß zurückzukehren. Er war von der Straße abgekommen und wurde gestern in Naundorfer Flur erfroren aufgcfunden. Riesa. Der am Montag Vormittag von der Riesaer Eisenbahnbrücke in den Elbstrom ge schleuderte Arbeiter (nicht zwei, wie erst vermuthct) heißt Hanisch und ist aus Weida gebürtig. Der Verunglückte war ein guter Schwimmer und konnte sich trotz der Eismassen bis in die Nähe des Rutschensteins über dem Wasser halten, ver schwand jedoch alsdann lautlos von der Ober fläche. Wäre nur ein einziges Boot in der Nähe gewesen, so hätte die Rettung des Abgestürzten leicht bewerkstelligt werden könnerr. Kirchberg, 11. Febr. Vorgestern Nacht l/,1 Uhr brach in dem Fabrikgebäude des Tuch fabrikanten Moritz Itzling L Co. in Wolfers- grün, und zwar in dem zwischen dem Kesselhaus und der Dampfmaschine gelegenen Raum, in welchem sich die Rauhmaschinen, Rauhstäbe und Rauhkarden befanden, Feuer aus und brannte das Fabrikgebäude mit den darin befindlichen mechanischen Webstühlen und anderen Maschinen in kurzer Zeit bis auf die Umfassungsmauern vollständig nieder. Trotz des heftigen Schnee sturmes in jener Nacht erstreckte sich der Feuer- heerd, Dank rascher Hilfe, nur auf die Fabrik, das Wohnhaus konnte erhalten werden. Ueber die Entstehungsursache verlautet bis jetzt noch nichts. Durch diesen Brand sind über 50 Ar beiter brodlos geworden. Die Besitzer hatten versichert. Leipzig, 12. Februar. Dem hiesigen Com- ponisten Johannes Pache ist die hohe Ehre zu Theil geworden, die Widmung seiner neuesten Composition von Sr. Hoheit dem regierenden Herzog zu Sachsen-Meiningen angenommen zu sehen. Diese Composition, „Des Liedes Heimath", für Männerchor, Solo und Orchester, wird dem nächst im Verlage von C. F. Siegel Hierselbst erscheinen. Das 12. mitteldeutsche Bundesschießen, welches bekanntlich in diesem Jahre zu Plauen i. V. abgehalten werden soll, wird in den Tagen vom 21. bis 25. Juli stattfinden. Die betreffenden Ausschüsse sind bereits gebildet und tüchtig an der Arbeit, um das Fest wohlgelingen zu lassen. Prinz Friedrich Leopolds Eintritt in den Freimaurerbund ist ganz aus eigener Initiative erfolgt. Der Prinz hat sein Bedauern darüber ausgesprochen, daß er nicht schon zur Zeit seiner Orientreise Mitglied gewesen ist. Da die Logen jetzt ohne Protector sind, so erfolgte die Auf nahme deS Prinzen durch die drei Großmeister. Kaiser Friedrich wurde seiner Zeit durch seinen Vater als den Protector ausgenommen. — In Freimaurerkreiscn spricht man davon, auch Prinz Heinrich werde demnächst seine Aufnahme nach suchen. Köln, 14. Februar. Der „Köln. Ztg." zufolge nimmt man in Petersburger eingeweihten Kreisen als bestimmt an, daß das Gerücht von der Verlobung des Großfürsten - Thronfolgers mit der Prinzessin Alix von Hessen unbegründet ist. Das Kaiserpaar denke noch gar nicht an die Verheirathung des Thronfolgers, der noch erst eine umfassende wissenschaftliche und militärische Ausbildung erhalten und später größere Reisen unternehmen soll. Das „Militärwochcnblatt" Nr. 11 vom 6. d. bringt eine Zusammenstellung sämmtlicher com- mandirender Generale der 16 deutschen Armeecorp«. Aus derselben ist zu ersehen, daß mit Ausnahme Sr. Kgl. Hoheit deS Feld marschall Prinz Georg, Herzog zu Sachsen, der das XII. Armeecorps bereit« im Feldzuge 1870/71 führte, keiner der Commandirenden den Krieg an der Spitze eine» Corps mitgemacht hat. Auch Prinz Georg übernahm das Commando des XII. Armeecorps erst definitiv im Jahre 1873. Alle übrigen commandirenden Generale bekleiden ihre Stellungen erst seit dem 80er Jahrzehnte, und zwar ist der rangälteste nach Sr. Kgl. Hoheit dem Prinzen Georg der Commandirende des XI. Armeecorps, General der Cavallerie Freiherr v. Schlotheim, dessen Patent vom 18. September 1880 datirt, ihm folgt im Range der Commandirende des VIII. Corps, General ver Cavallerie Frhr. v. Loö, mit dem Patente vom 22. April 1884, hiernächst General der Infanterie v. Kleist, der Commandant des I. Armeecorps, der seine Stellung seit 1. September 1885 inne hat. Dann kommen General der Cavallerie v. ÄlvenSleben, der Com mandirende des XIII. Corps mit einem Patent vom 15. Mai 1886, und aus dem gleichen Jahre der Commandeur des VI. Armeecorps, General der Infanterie v. Boehn, mit dem Range vom 23. November 1886. — Dem Jahre 1887 ent stammen die Patente zweier commandirender Generale, und zwar General der Cavallerie v. Heuduck vom XV. Armeecorps (Patent 15./1. 1887) und des am 17. September 1887 hierzu ernannten commandirenden Generals des II. Armeecorps, General der Infanterie v. d. Burg. — Nicht weniger als 8 commandirende Generale wurden im letztvergangenen Jahre in diese Stellung befördert, und zwar am 14. April Generallieute nant v. Grollmann I zum commandirenden des IV., am 10. Juli General der Infanterie v. Caprivi zum commandirenden des X., am 2. August General der Infanterie v. Leszcynsky zum com mandirenden des IX., am 10. August General lieutenant v. Schlichting zum commandirenden des XIV. und am 17. August 1888 General der Cavallerie v. Albedyll zum commandirenden General des VI. Armeecorps, 3 commandirende Generale endlich, und zwar der des Gardecorps, General der Infanterie v. Meerschcidt-Hüllessem, der des Hl. Armeecorps, Gcncrallieutenant Bronsart v. Schellendorff und der des V. Armeecorps, General lieutenant Frhr. v. Hilgers haben ihre Commando- stelle am gleichen Tage, am 19. September 1888, erhalten. Berlin, 14. Februar. Die „Nat.-Ztg." bezeichnet die heute an der hiesigen Börse ver breiteten Tendenzgerüchte über ein angebliches Demissionsgesuch des Fürsten Bismarck, wie auch von Anfang an angenommen werden mußte, als „reinen Humbug". In Reichstagskreisen verlautet, daß die Ein bringung des Nachtragsetats für das Reichs heer (Artillerie) in nächster Zeit im Bundesrath erfolgen werde. Wie eS heißt, wird die bezüg liche Summe zwischen 11 und 12 Mill. Mark betragen. Berlin, 13. Februar. Der Abg. Windt- horst und Genossen brachten heute wieder beim Abgeordnetenhause den Antrag ein, betreffend die Leitung des religiösen Unterrichts in den Volksschulen durch die betreffenden Religions gesellschaften. Die conservative Fraktion des preußischen Abgeordnetenhauses hat Herrn von Hammerstein wegen deS bekannten Kreuzzeitungsartikels nicht wieder in ihren Vorstand gewählt. Die übrigen Vorstandsmitglieder wurden sämmtlich wieder gewählt. Zu der Petition des deutschen Aerzte- vereins-Bundes wegen weiterer Einschränkung des Geheimmittelverkaufs bemerkt die „Nordd. Allg. Ztg.": „Wenn man den Verkauf fertig gestellter Heilmittel durch absolutes Verbot voll kommen zurückdrängt, entzieht sich derselbe der öffentlichen Controle und wirkt im Geheimen noch viel schädlicher, da dann die Geheimmittelfabrikanten wieder zur Kurpfuscherei gedrängt werden." Die Einführung eines neuen Repetir- gewehrs in der deutschen Armee wird aus Wien berichtet. Nach der „Köln. Ztg." befindet sich der Waffenfabrik-Dircctor Werndl in Berlin, um wegen einer Lieferung verbesserter Mannlicher- Gewehre mit der deutschen Heeresverwaltung zu unterhandeln. Nach anderen Meldungen hätte die deutsche Regierung bereits das Modell des verbesserten Mannlicher-Gewehres angenommen. Dasselbe sei identisch mit dem jetzt in der öster reichisch-ungarischen Armee zur Vertheilung ge langenden kleinkaliberigen Gewehre, welches von dem ursprünglichen Mannlicher-Gewehre nicht blos durch kleineres Kaliber, sondern auch durch abweichende Härtegrade einzelner kleiner Bestand- theile des Verschlusses sich unterscheidet. Aus Elsaß-Lothringen wird unter dem 10. Februar geschrieben: Der Gesetzentwurf, der bei den Gerichten, sowie in den Notariats urkunden den alleinigen Gebrauch der deutschen Sprache anordnet, wird wiederum ein Stück de« bald achtzehnjährigen UebergangSstadiumS de- ReichSlande« beseitigen. Die Durchführung des selben dürfte den nicht zu unterschätzenden Vor- theil haben, daß die Bevölkern»- immer mehr Gewicht auf die Erlernung der deutsche» Sprache legt. Wenn di« deutsche Sprache bi«her nicht überall bei der heranwachsendeu Jugend Fort