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gedeckt und enthielt drei Gaupen, von denen eine auf der Lücke über den beiden anderen lag. Heute ist an dem Huthaus manches anders, nicht geändert hat sich jedoch die Gesamtform, die Fensteranordnung und seine Wirkung in der Landschaft. Die Mauern des Erdgeschosses er scheinen massiv, die Fensterläden vermitteln dabei noch etwas von der Freundlichkeit, die das Holzfachwerk früher ausgestrahlt hat. Das hohe Satteldach ist heute mit Schiefer gedeckt, ohne daß es durch Dachaus bauten gegliedert wird. Die hohen Giebel sind noch wie früher mit Bret tern und Deckleisten beschlagen. Die Anordnung der Fenster im Giebel in Dachgeschoß und Spitzboden ist ähnlich der Dachneigung entsprechend gestaffelt, wie es z. B. vom Alt Mordgrübner Huthaus beschrieben worden ist. Neben der Haustür hängt heute wieder das alte Holzschild, auf dem in schwarzer gotischer Schrift zu lesen ist: „Huthaus Herzog August“. Am westlichen Münzbachtalhang zwischen dem Zuger Stollnhaus und Langenrinne steht auf einer kleinen Halde das Huthaus Junger Andreas. Der Schacht selbst lag etwa 15 m südlich des Hauses, dort, wo noch heute eine kleine Einsenkung des Geländes zu erkennen ist. Ob das Huthaus 1807 erbaut wurde, wie der Sandstein-Schlußstein des Tür gewändes außer dem Buchstaben P mitteilt, oder älter ist, sei dahingestellt. Das Erdgeschoß des Huthauses ist aus Gneismauerwerk errichtet — die holzverschalten Giebel weisen wieder die gestaffelte Fensteranordnung auf —, das schiefergedeckte Satteldach trägt jedoch auf der Ost- und Westseite neuere stehende Dachaufbauten mit abgewalmten Schlepp dächern, die sich deutlich und nicht gerade vorteilhaft von den an berg männischen Gebäuden sonst üblichen Gaupen unterscheiden. Ein gut erhaltenes Huthaus, von dem Bleyl (1917) auch in Grundrissen die Bestimmung der Räume mitteilt, ist das vom Abrahamschacht der Grube Himmelfahrt Fdgr. bei Freiberg, das zusammen mit den übrigen Gebäuden — z. B. dem Treibehaus, der Scheidebank, der Berg schmiede, der ehemaligen Setzwäsche und dem Verwaltungsgebäude — eine geschlossene, bergmännische Gebäudegruppe bildet (Bleyl 1917, S. 110, 122). Auf 22,80X10,25 m Grundfläche steht ein 2,70 m hohes Erd geschoß aus starkem, verputztem Gneis-Bruchsteinmauerwerk. Seine Fenster- und Türumrahmungen sind in Sandstein ausgeführt (Bild 38). Von den beiden auf der nordöstlichen Langseite gelegenen Türen hat die südöstliche einfachen schrägen Brettbeschlag und einen geraden Sturz, die nordwestliche jedoch zwei Flügel, die zusammen fischgrätenartigen Brettbeschlag zeigen, einen korbbogenartigen Sturz und einen Schluß stein, der außer dem erhabenen Kursivbuchstaben H (= Himmelfahrt) die Jahreszahl 1813 als Baujahr des Huthauses nennt. Die Fenster trugen früher Holzläden. Von den beiden Giebeln, die durch das ziegelgedeckte, mit 50° geneigte Satteldach umgrenzt werden, ist der nordwestliche mit Brettern verschlagen, deren Fugen durch Deckleisten abgedichtet sind. Der südöstliche Giebel zeigt sein Fachwerk frei. Die langen Dachflächen werden im Dachgeschoß von durchgehenden Dachaufbauten, im Spitz boden von einzelnen Dachgaupen gegliedert. Die fast die ganze Gebäude länge einnehmenden Dachaufbauten des Dachgeschosses sind auf der Südwestseite als normale Dachgaupe, auf der Nordostseite als stehender