gleich bis zur Wäsche transportieren zu können. Da sie sehr unregel mäßig getrieben ist, so hat sie zu diesem Behufe auf 131,6 Lachter (=etwa 263 m) Länge 0,25 Lr. bis 1,25 Lr. (0,5 bis 2,5 m) hoch zugeführt (= begra digt) und teilweise in Mauerung gesetzt werden müssen, so daß nunmehr nach Vollendung dieser Vorbereitungsarbeiten zur Herstellung der Eisen bahn verschritten werden konnte. Auch wurde vor dem Mundloch dieser Rösche ein Sturz- und Ausschlag-Platz vorgerichtet und der daran an stoßende Flutgraben auf 56 Ellen Länge repariert und überwölbt. Diese verschiedenen Ausführungen haben einen Aufwand von 3056 Thlr. 29 Ngr. 8 Pf. erfordert“ (Kal. 1849, S. 117). Man förderte also das Erz im Treibe schacht aus den Tiefbauen nur bis auf die Sohle der Aufschlagrösche und fuhr es auf dieser zur Scheidebank und Wäsche. Ein stellenweise schon bis zur Unkenntlichkeit verfallener Graben ist der obere Kunstgraben der Grube Neue Hoffnung G o 11 e s in Bräunsdorf. Er wurde wohl im 18. Jahrhundert angelegt und begleitete die Striegis zwischen Wegefarth und Bräunsdorf auf ihrem rechten Talhang. Wo dieser bewaldet ist, kann man den Kunstgraben noch mehr oder weniger deutlich erkennen. Das besondere an ihm war der häufige Wechsel von offenen Grabenstrecken und Röschen. Nachdem das erste Teilstück überhaupt als Rösche ausgebildet war, folgten bis Bräuns dorf 6 Teilstrecken als Graben und 5 Röschen, die jedoch relativ kürzer waren. Ihre Mundlöcher waren zum größten Teil aus Gneismauerung her gestellt, sind heute aber fast völlig verfallen und verschüttet. Von den gemauerten und überwölbten sind nur das obere Mundloch der 2. Rösche und das obere Mundloch der 5. Rösche erhalten, von den aus dem an stehenden Gneis ausgearbeiteten aber sind das obere Mundloch der 3. und das der 6. Rösche noch vorhanden. Dem Kunstgraben und den Röschen folgt heute ein schöner Waldweg. In ihrem Wechsel von Gräben und Röschen ganz ähnlich ist die Grabentour zwischen Krummenhennersdorf und Reins berg. Durch sie erhielten während des Baus des Rothschönberger Stol lens das 5. und das 4. Lichtloch das erforderliche Aufschlagwasser, das 4. Lichtloch auch später noch nach Vollendung des Stollens für die Schacht förderung bei Stollenreparaturen. Die Grabentour wurde also mit Be ginn der Arbeiten am Rothschönberger Stollen angelegt und nach zwei jähriger Bauzeit 1846 fertiggestellt (Kal. 1846, S. 139; 1847, S. 89; 1848, 5. 141). Der Graben beginnt an der Krummenhennersdorfer Mühle und folgt bis etwa 600 m südlich von Oberreinsberg der Bobritzsch an ihrem östlichen Talhang. Auf dieser Strecke verschwand das Wasser viermal in Röschen, die jeweils nach benachbarten Lokalitäten benannt wurden. Die erste heißt „Felsenbachrösche“, die zweite nach einer am oberen Mundloch im Gneise aufgeschlossenen Quarzitlinse „Porzellanfelsenrösche“, die dritte ist die „Rösche am 5. Lichtloch“ und die vierte die „Buchenbornrösche“. Etwa 600 m südlich von Oberreinsberg floß das Wasser in die letzte und längste, die „Reinsberger Rösche“, aus der es erst kurz vor dem 4. Lichtloch wieder zu Tage trat. Diese über 900 m lange Rösche konnte in der für die da maligen Verhältnisse kurzen Zeit von zwei Jahren fertiggestellt werden, indem man von beiden Mundlöchern aus arbeitete und dazu auf dem