Stollen- und Röschenmundlöcher 153 bei denen ja nur das Wasser durchzufließen brauchte. Größere Höhe hätte hier höhere Herstellungskosten verursacht. Eine der Lage der Gneisschieferung entsprechende schräge Oberkante hat das Mundloch des Unverhofft Segen Gottes-Stollen an der Dorothea-Wäsche in Oberschöna (vgl. S. 122). Lehrreich ist auch ein unbekanntes Stollenmundloch an der Felswand rechts der Mulde unterhalb der Hohentanner Straße bei Großschirma. An der Klüftung des Gesteins erkennt man einen steil im Gneis liegenden Bild 100. Mundloch vom Schwarzen Mittag Stollen im Münzbachtal bei Rothenfurth (Photo: 1951) geringmächtigen Gang, in dem am Fuß der Felswand der Stollen beginnt. Dessen Mundloch ist sehr schmal und hoch und läßt dadurch erkennen, wie man beim Stollenvortrieb den Gang abgebaut und ins Gebirge hinein verfolgt hat. Durch die kleine Verebnung zwischen Felswand und Mulde zieht sich noch ein Graben, der früher dem Wasserabfluß aus dem Stollen in die Mulde gedient hat. Mußte man den Stollen in einem Hang mit tiefgründigem Locker material ansetzen, so verbaute man ihn ursprünglich sicher mit Holz in Form der „Türstockzimmerung“, wie sie z. B. Agricola 1556 abbildet (1928, S. 301, 80, 83). In den Stollenquerschnitt stellte man mit etwa 0,5 bis 1 m Abstand je zwei „Türstöcke“ mit einer waagerechten „Kappe“ dar über und verzog die Stöße des Stollens hinter den Türstöcken und die