geführt. Den Einschnitt in den Hang stützen seitlich steile Flügelmauern, deren linke früher einen kleinen Vorsprung in den Mundlochvorplatz ge bildet hat. An diesem Vorsprung befand sich eine große Gneisplatte mit der in sechs Felder verteilten Inschrift: K/St/18/01/V/G, woraus sich das Baujahr 1801 ergibt. Diese Platte scheint nicht mehr vorhanden zu sein, im übrigen sind die Flügelmauern heute stark verwachsen, z. T. auch ver schüttet. Den Namen des Stollens gibt aber noch eine große, schwach ge bogene Sandsteinplatte bekannt, die über der Mundlochwölbung in die ganze Breite des Stirnmauervorsprungs eingesetzt ist. Ihre Inschrift: „Kgl. Verträgl. Gesellschaft Stollen“ läßt in Verbindung mit der vorhin erwähnten Gneisplatte darauf schließen, daß sie einige Jahre später, d. h. nach Erhebung Sachsens zum Königreich, in die 1801 aufgeführte Maue rung eingesetzt wurde. Die alte Holztür, die von innen an die Mundloch mauerung schlägt, ist heute meist geöffnet. Dafür schließt ein dem Ge wölbe angepaßtes Gitter den Stollen ab. Mit dieser Öffnung des Mund lochs dient der Stollen heute der Bewetterung der Bleierzgruben „Albert Funk“. Auch der nahe am Huthaus vom Verträgliche Gesellschaft-Stollen im Muldenhang am Roten Graben liegende Thurmhof-Hilfsstollen ist heute durch eine solche Gittertür verschlossen. Das 1,5 m hohe und 0,8 m weite Mundloch hat wiederum senkrechte Stöße und ist korb bogenartig gewölbt. Sein etwa 0,5 m hoher Sandsteinschlußstein enthält in vertieften neugotischen Buchstaben die Inschrift: „Thurmhof Hilfs- stolln“. Die Art der Buchstaben und das Fehlen von Nachrichten über das Mundloch in der Literatur (Kal. 1827 ff) lassen auf eine Erbauung des Mundlochs um 1820 zu schließen. Die aus großen Gneisblöcken gefügte Stirnmauer schließt oben bogenförmig ab, d. h. ist über dem Mundloch am höchsten und fällt nach beiden Seiten zu ab. Sie wird von Deckplatten bedeckt, die ein wenig überkragen, nur der Schlußstein wird durch eine weit im Bogen vorkragende Deckplatte geschützt. — Die Wasserseige ist nicht mehr deutlich zu erkennen. Nur wenn man hier das hangseitige Ufer des Roten Grabens genau beobachtet, bemerkt man, wie auch aus dem Thurmhof-Hilfsstollen noch Wasser in den Graben fließt. Ein weiteres Mundloch dieser Art gehört zur Radegrube bei Burkersdorf und liegt am rechten Muldenufer, östlich der Straße gegen über der Maschinenfabrik Münzner, Obergruna. Sein Schlußstein läßt nur noch unsicher die Jahreszahl 1804 erkennen. Die Mundloch öffnung selbst wird durch eine rundbogige Eisenblechtür verschlossen. Die große Stirnmauer des Mundlochs verliert sich nach den Seiten und nach oben in dem dichten Gebüsch. Mehrere Mundlöcher sind in einer Art gemauert, wie man sie manch mal auch bei Kellereingängen findet: Uber senkrecht hochgemauerte Seiten spannt sich ein Stichbogengewölbe. Das älteste erhaltene Stollenmundloch dieser Gruppe ist das vom Anna-Stollen auf den flachen Wiesen rechts der Mulde im Tal unterhalb von Rothenf urth - Großschirma (Bild 107). Von der Mulde aus führt ein flacher Einschnitt mit einem Graben in der Mitte bis zu dem