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11. Der Antisana. Südlich von Quito, eine halbe Stunde von der Stadtgrenze entfernt, steht auf der Fußebne des Pichincha eine kleine, 200 m hohe Vulkankuppe von auffallend regelmäßiger runder Gestalt. Panecillo, das Zucker hütchen, nennen die Einheimischen den Hügel. Seine freie, dominierende Lage (3050 m) macht ihn zu einem Aussichtspunkt ersten Ranges. Der droben Stehende sieht sich von einem mächtigen Bergkranz umgeben. Im Rücken hat er den breiten, von tiefen Quebradas zerschluchteten Pichincha, an den sich nach Süden und Norden in langer Linie die Vulkanberge der Westkordillere anreihen, fast lauter 4’/ 2 -Tausender und noch höhere, und nach Osten schweift der Blick über den nahen Poingasi-Rücken und über die weite, nach Süden und Osten ansteigende Mulde des Rio San Pedro und seiner Nebenflüsse weg auf die lange Bergmauer der Ostkordillere, die hier nicht so viele einzelne große Vulkangipfel trägt wie die West kordillere und geschloßner, finsterer, unzugänglicher erscheint als jene. Auf keiner Seite hat der Umschauer des Panecillo Schneeberge in seiner Nähe. Auf den beiden Hauptgipfeln des Pichincha, dem Guagua- Pichincha (4787 m) und dem Rucu-Pichincha (4737 m) fallt zwar oft und mitunter viel Schnee, aber er überdauert die trocknen Monate nur an wenigen orographisch begünstigten Stellen. „Ewige Schneehäupter“ tauchen erst in weiter Entfernung von Quito auf. Im großen, von breiten Lücken unterbrochnen Halbkreis umziehen sie im Süden und Osten das Panorama des Panecillo: es sind von Süden her der doppelzackige Iliniza Meyer, Ecuador. 20