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I. Wer in Karl-Marx-Stadt die Straße der Nationen in Richtung Rat haus hinuntergeht, dem wird ein Denkmal auffallen - es ist kein überdimensionales Reiterstandbild irgendeines Friedrich oder Karl, sondern eine eineinhalb Meter hohe Bronzeplastik Don Quichotes auf einem ebensohohen Sockel. Rosinante reckt den gesenkten Hals, steif und aufrecht sitzt der Reiter, Mambrins Helm beschattet ein bärtiges Gesicht, in welchem es von innerer Besessenheit zu glühen scheint - in der Rechten trägt er die Lanze, in der Linken die Rose für Dulcinea. Hahrelang haben die Stadtväter gezaudert, diese Figur überhaupt aufzustellen - nicht ohne triftigen Grund, denn sie lenkt ab und wurde, nun, da sie endlich steht, zum Gegenstand des öffentlichen Interesses in geradezu Verblüffender Weise: In statistisch regelmäßigen Abständen wird der Man- cheser beraubt: Je nach dem Naturell der Langfinger fehlt ihm einmal die Lanze, einmal die Rose. Im wahrsten Sinne des Wortes: Dieses fröhliche Stück Denkmalskunst wird angeeignet... II. In der Nähe der japanischen Hauptstadt thront im Lotussitz der wiitberühmte, 14 Meter hohe Daibutsu von Kamakura.Wie uns der deutsche Reisende Pi G. Heims berichtet, standen bis 19oo am Ein gangstor zu dem gutbesuchten Heiligtume als Wächter zwei fratzen hafte Götzen, die an Beliebtheit dem Buddha nachweislich den Rang abliefen: Sie waren eben niedrig genug, daß der Gläubige noch zu ihnen aufspucken konnte; Die Wallfahrer nämlich pflegten ihre Wünsche an die Gottheit auf ein Blättchen Reisstrohpapier zu schreiben, dieses zu zarkauen und beim Betreten der Weihestätte den erzenen Wächtern gut durchspeichelt im hohen Bogen an die Köpfe zu pflastern. Blieb das Gebet kleben, galt es als erhört und ein Besuch dws Buddhas erübrigte sich fastv Haben die beiden populären Geister deshalb ihren Platz räumen müssen?