10 - Volontariat bei dieser Zeitung, das umgewiidelt werden sollte in eine feste Anstellung, hat er abgebrochen. So wurde er Wanderlehrer. - Die Briefe von der Front zeigen sein Hingen um Zuversicht, um die richtige, d.h. revolutionäre Haltung im imperialistischen Weltkrieg. Freilich war er von Anbeginn Kriegsgegner. Aber ein Brief vom 31.8.1915 aus dem Rekrutendepot Freystadt enthält dies: '‘Dann Freiübung und zum Schluß Wettlauf der ganzen Com pagnie - na, der Hauptmann setzte ein 50-Pfennig Stück als Preis auf, und da bin ich halt doch der erste geworden...” Oder (11.11.15): "Ich Unglücksmensch habe am besten geschossen: 400 m (4x12 u. 1x11). Ich wollte absolut nicht gut schießen und dann kam es doch so gut heraus”. Hier ist offenbar seine '‘deutsche” Gründlichkeit mit ihm durc'h- gegangen. Nein, er wollte des Kaisers Rock nicht auch noch mit Taten ehren. Später hat er dann auch danebengeschossen. Und er geriet ins andere Extrem - wer wollte es ihm verdenken: 30.4.1917: “Morgen ist der 1. Mai!... Die Maienbotschaft des Krieges lautet: Öeilig und unverletzlich soll das Menschenleben sein! Jedes Menschenleben... Du erkennst es angesichts ihres Todes... Absolute Verwerfungjades Krieges, jedes Duells und jeder Todesstrafe... Pazifismus und Sozialis mus gehören zueinander..." - Am 17.1.1919, zwölf Tage nach der Ermordung Karl Liebknechts und Rosa Luxemburgs, schreibt er völlig verzweifelt: "Mein lieber Junge, so brennt das Haus nieder, an dem und in dem man geschafft hat... Der Sozialismus wird ausgerottet wer den mit Stumpf und Stiel - - Ja, herumirrende Bettler sind wir - 'M -