2 Sprache: Wo hat es hier je Schwanken, Zaudern, Kleinmut gege ben? Als der Hamburger Kaufmannssohn und Leipziger Musikstudent sich in den neunziger Jahren, zusammen mit seiner späteren Frau Käte, der Arbeiterbewegung anschloß, hatte er bereits den für seinen gesamten weiteren Lebensweg entscheidenden Schritt getan. Die Lektüre des Kommunistischen Manifeste, des "großzügigen ABC- Buchs zum politisch-sozialistischen Lesenlernen des Riesenkinds Weltproletariat", das "nicht in den Bücherschrank, sondern in die Rocktasche eines jeden Arbeiters gehört", ließ ihn schon im Jünglingsalter erkennen, daß außer großen menschlichen Gefüh len vor allem der wissenschaftlich geführte Kampf der Arbeiter klasse die Menschheit schließlich befreien würde. Bereits seine erste Veröffentlichung im "Anzeiger für Schneider und Schneide rinnen" widerspiegelte kämpferische Grundhaltung:"Auch das Recht zum Leben haben wir uns und unseren Brüdern noch zu bringen!" - In ihrer kleinen Gohliser Wohnung begannen die Dunckers geselli ge literarisch-politische Abende zu veranstalten. Gäste kamen da in reicher Zahl: In- und ausländische junge Revolutionäre, unter ihnen der spätere sowjetische Volkskommissar für Auswärtiges, Tschitscherin... 1903 - mit der ihm eigenen Konsequenz,hatte Duncker das Musik studium aufgegeben, an der Alma Mater Lipsiensis die Fächer Nationalökonomie, Philosophie und Geschichte belegt und den Dok torhut erworben - eröffnete er das erste Leipziger ArbeiterSekre tariat, eine entgeltlose Auskunftei in Fragen Arbeitsrecht. In dieser Zeit JQOKDSS volontierte der frischgebaokene Doktor