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12. Objective Farben, Spectrum, Absorption. Ch. E. St. John. lieber die Vergleichung des Lichtemissions vermögens der Körper bei hohen Temperaturen und über den AüER’schen Brenner. Wied. Ann. 56, 433—450, 1895, John hat sich die Aufgabe gestellt, zu untersuchen, ob die Strahlung 'des AüER’schen Brenners eine reine thermaktinische oder eine Luniinescenzstrahlung ist, letzteres vermuthete Nichols. 1. Zunächst wurde nachgewiesen, dass der Strumpf des Auer’- schen Brenners sehr schwach phosphorescirt und fluorescirt und kathodoluminescirt. Versuche über das Einissionsspectrum der ver schiedenen Oxyde, die zu den Strümpfen verwendet wurden, ergaben beim Erbiumoxyd zwei Maxima, das eine im Grün, das andere im Violett, beim Didymoxyd waren Roth und Rothgelb sehr intensiv, Yttriumoxyd zeigte eine dem Erbiumoxyd sehr ähn liche Emission, das Lanthanoxyd ein Maximum im Rothgelb; die Emission bei den letzten beiden Körpern war zum Theil durch beigemengtes Didymoxyd bedingt. Eine Abnahme der Helligkeit während zwei Stunden konnte nicht beobachtet werden. 2. Untersuchungen über die Strahlung von Körpern, die auf ein elektrisch glühendes Platinblech aufgetragen sind, können, wie directe Versuche ergaben, keinen Aufschluss über das Emis sionsvermögen geben, da z. B. eine dünne Oxydschicht auf einem elektrisch glühenden Platinbleche nicht die Temperatur des Platin bleches annimmt. 3. Um sichere Resultate für die Emission zu erhalten, werden die Substanzen auf Platinblechen in einem bis auf eine kleine Oeff- nung verschlossenen Ofen erhitzt. Dabei ergab sich, dass der un belegte und belegte Theil des Platinbleches gleich hell leuchtete. Es entspricht dies dem Satze von Kirchhoff: In einem geschlossenen, von gleich temperirten Körpern begrenzten Raume zeigt ein von irgend einem Flächenstück in irgend einer Richtung ausgehendes Strahlenbündel, das aus emittirten und reflectirten Strahlen besteht, dieselbe Beschaffenheit, die es hätte, wenn das Strahlenbündel von einem schwarzen Körper ausginge. (Eine schwächere Emission wird durch eine stärkere Reflexion compensirt.) 4. Um das wahre Emissionsvermögen zu finden, wurde in den Ofen durch die Oeffnung ein Porcellanrohr eingeschoben, das die Oberfläche der strahlenden Substanz gegen die Strahlung von den