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326 22 b. Verdampfung und Condensation. O. Lehmann. Ueber Condensations- und Verdampfungshöfe. ZS. f. phys. Chem. 9, 671—672, 1892. Lehmann weist darauf hin, dass in seinem bekannten Buche „Molecularphysik“ sich die Bildung ähnlicher Erscheinungen erwähnt findet, die Beyerinck nicht herangezogen hatte (Bd. II, S. 151 und 188). Sch. F. Fbeyer und V. Meyer. Ueber den Siedepunkt des Chlorzinks und die Entzündungstemperatur des Knallgases. Ber. d. chem. Ges. 25 [1], 622—635. Es wurden zunächst die Hauptresultate einer früheren Abhandlung von A. Krause und V. Meyer (Lieb. Ann. 264, 85: „Untersuchungen über die langsame Verbrennung von Gasgemischen“) mitgetheilt, indem zugleich auf eine im Druck befindliche Abhandlung von P. Askenasy und V. Meyer Bezug genommen wird. Die Verff. hatten bewiesen, dass die Angabe von Mallard und leChatelier (Ann. d. Mines 4, 274,1883), dass Knallgas zwischen 500° und 600° explodire, nur stimmt, wenn Knallgas in geschlossenem Gefässe ist; lässt man es durch eine Röhre, die durch kochendes Zinnchlorür auf 606° erhitzt ist, hindurchstreichen, so findet weder Explosion noch Wasserbildung statt. Diese findet in geschlossenen Gefässen schon bei niedriger Temperatur statt, noch nicht im Diphenylamindampf (305°), langsam im Schwefeldampf (448°) und rascher im Schwefelphosphordampf (518°). Es wurde reinstes Knallgas, durch Elektrolyse von heissem, angesäuertem Wasser erhalten, angewendet. Bei diesem zeigte sich, dass in versilberten Gefässen die Wasserbildung schon viel früher im Anilindampf (bei 182°) stattfindet. Es sollte nun die wirkliche Explosionstemperatur des Knallgases, welches langsam durch ein glühendes Gefäss strömt (also nicht unter erhöhtem Drucke steht), festgelegt werden. Als Temperaturbad sollte siedendes Chlorzink dienen und es musste daher der Siedepunkt möglichst genau bestimmt werden. Dies geschah mit Hülfe eines kleinen Platinluftthermomethers (86,5g Gewicht), das sich im Princip den Luftthermometern von Crafts, H. H. Goldschmidt und V. Meyer anschloss (Ber. d. chem. Ges. 15a, 141) nach der bekannten Weise (Verdrängung der Luft resp. des Stickstoffs durch IICI, Absorption, Messung des Luftvolumens) bestimmt. Es wurde gefunden im Mittel 730° (716® bis 738°). Beim Bromzink betrug der Siedepunkt im Mittel 650®. So konnte festgestellt werden, dass die Explosionstemperatur des