Volltext Seite (XML)
die zumindest die urkundlichen Belege noch rückwärts ergänzen. Die Spornlage ist dann im Mittelalter weiter ausgebaut und befestigt worden. Ebenso verhält es sich mit dem Colditzer Schloß, das den annehmbar darunterliegenden Sitz des Burgwardes vollkommen überwachsen hat. Funde aus spätslawisch-frühdeutscher Zeit fehlen dort bisher. Eine spätestens seit dem Mittelalter wehrhafte Befestigung bildet der Mutzschener Schloßberg, der durch einen tiefen Graben, durch den man das Mutzschener Wasser umleitete, vom Hinterland abgetrennt ist. Von den Hängen konnten auch slawische Scherben geborgen werden, die möglicherweise auf eine ältere Nutzung hindeuten. Infolge des dichten Niederbewuchses läßt sich die Wallanlage im 1 hümmlitzwald, am Thümmlitzbach zwischen Förstgen und der Papst mühle (Wüstungsflur!), in ihrer Gesamtheit schwer als nahezu geschlos sener Ringwall überblicken. Die mehr als spärlichen Funde (bislang lediglich eine spätslawische Scherbe!) sind für eine gesicherte zeitliche Einreihung völlig unzulänglich. Ähnlich verhält es sich mit dem „Alten Schloß" nordwestlich von Golzern über der Mulde mit seinen gut erkennbaren, terrassenartig angelegten Wallriegeln. Muldeaufwärts, nordöstlich von Döben, dehnt sich der Zetten als größter der besprochenen Wehrbauten aus, dessen Wallzug sich nur an der durch Steilabfall zur Mulde hin natürlich geschützten Nordwestseite erübrigte. Die von der Innenfläche gesammelte Tonware weist sowohl bronzezeitliche als auch slawische Eigenart auf und läßt daher die Frage nach der altersmäßigen Zugehörigkeit der Schanze offen. Beim Burgberg Gostewitz fehlt heute eine Umwallung; vielleicht war sie überhaupt nie vorhanden. Wenige unbedeutende frühdeutsche Gefäßbruchstücke, wie man sie auf nahezu jedem Acker ablesen kann, besagen zunächst gar nichts. Einen Wall in der Wüstungsflur Groitzsch nördlich von Otterwisch glaubt man unmittelbar südöstlich der ehemaligen Schäferei anneh men zu müssen. Jedoch fehlen wie in Gostewitz die eindeutigen mor phologischen Gegebenheiten und selbst jedes keramische oder son stige archäologische Belegmaterial von dieser Stelle. Allerdings scheint auch die Ableitung des Ortsnamens auf eine Befestigung hinzu weisen. d ) Wahrscheinlicher ist, daß sie mehr zur Böschungslinie des Schäferei- und Mühlteiches hin lag und von der Schäferei, der Straße und dem Gasthof „Zum Engel" überbaut wurde. Auffällig auch für den Laien machen sich die EINZELSTEINE (sogen. Monolithe) im Gelände bemerkbar. Im Kreis Grimma sind das die aufgerichteten Steinsäulen von Döben, Draschwitz, Grimma und