daß es sich nicht um die Überreste eines hünenhaften Menschen, son dern vielmehr um die eines der Eiszeit angehörenden Großsäugetieres (Mammut?) gehandelt hat 8 ), die ja Zeitgenossen des Altsteinzeit menschen gewesen sind. Innerhalb des übrigen Kreises haben zweifelsfreie altsteinzeitliche Feuersteingeräte bisher lediglich die großen Kiesgruben westlich des Krankenhauses Grimma liefern können, ohne daß das tatsächliche Alter innerhalb der paläolithischen (palaios = alt, lithos = Stein) Stufenfolge näher bestimmt werden könnte. Die Artefakte wurden ohne Beobachtung der geologischen Schichtfolge aufgesammelt. — Fraglich in ihrem Werk zeugcharakter sind die Feuersteine aus den Schottern der Gösel, die man in einem Kiesgrubenaufschluß nahe Otterwisch an der Straße nach Lauterbach fand. Wiederum in der Nähe Grimmas, zwischen Bahren und Böhlen auf dem Hochufer der Mulde, ließ sich ein Wohnplatz aus der MITTLEREN STEINZEIT an zahlreichen oberflächlich aufgesammelten Feuer steinwerkzeugen nachweisen 9 ). - Einzelfunde, die dieser Periode ange hören können, jedoch ihr nicht in jedem Falle vorbehaltlos zuzuweisen sind, wurden mehrfach bekannt. Es sind dies die sanduhrförmig durch bohrten Geröllkeulen vom Galgenberg bei Grimma, von Prösitz und Dürrweitzschen, dazu ein ähnliches Stück mit einseitig begonnener Bohrung aus der Flur Keiselwitz. Freilich darf nicht verkannt werden, daß solche vereinzelt aufgelesenen Zufallsfunde weniger Wert und Aussagekraft für das einstige Siedlungsbild besitzen. Der Mangel an Funden aus der frühesten Zeit der Menschheitsentwick lung im Colditz-Grimmaer Raum wird ehestens als eine Forschungslücke erklärbar. Es bleibt eine Aufgabe, sie auszugleichen. Unter den Bodenfunden, welche der JÜNGEREN STEINZEIT, d. h. etwa dem 4. und 3. Jahrtausend v. u. Z. angehören, stehen in der Colditzer Gegend Geräte aus Felsgestein bei weitem an der Spitze. An Formen lassen sich u. a. flache Hacken und sogen, querdurchlochte Schuhleistenkeile unterscheiden. Erstere liegen aus den Fluren Ballen dorf, Colditz (Kläranlage des Teichhausteiches), Erlbach und Lastau. letztere aus dem Colditzer Stadt- (angeblich Lausicker Str. 35) und Forstgebiet (Schneise zwischen den Abteilungen 48 und 49) sowie von Glasten vor. Sie können, entsprechend geschäftet, sowohl für die Bodenauflockerung als auch zur Holzbearbeitung gedient haben und werden im allgemeinen dem ältesten Bauernvolk unserer Heimat, den Bandkeramikern, zugeschrieben.