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Nachweisung und quantitative Bestimmung von Verbindungen. i. Kohlenwasserstoffe. A. Allgemeine Eigenschaften. 1. Kohlenwasserstoffe, in welchen die einzelnen KohlenstofFatome nur einfach mit einander verbunden sind ( C — C ). Diese, gewöhnlich die gesättigten Kohlenwasserstoffe (Paraf fine CnH 2 n + 2) genannt, sind bei gewöhnlicher Temperatur theils gasförmig, theils flüssig, theils fest. Sie sind alle brennbar, die niedrigeren Glieder verbrennen mit farbloser oder schwach leuch tender, jene mit mehreren Atomen Kohlenstoff im Molekül mit leuchtender oder russender Flamme. In Wasser sind sie fast ganz unlöslich, dagegen löslich in Alkohol, Äther und Schwefelkohlen stoff und zwar die flüssigen leichter, als die festen und gasförmigen. Sie zeichnen sich durch sehr geringe Reactionsfähigkeit aus; con- centrirte Schwefelsäure und Salpetersäure sind ohne Wirkung. Oxy dationsmittel (Kaliumbichromat und Schwefelsäure) greifen sie in der Kälte nicht an, verbrennen sie aber in der Wärme vollständig zu Wasser und Kohlendioxyd. Chlor wird von ihnen nicht direct aufgenommen, sondern es entzieht Wasserstoff und bildet Substi- tutionsproducte. Die gasförmigen Paraffine können nach gasvolu metrischen Principien analysirt werden. Das Molekülargewicht er gibt sich entweder aus der Dampfdichte oder aus der Analyse eines Substitutionsproductes. Man unterscheidet sie entweder durch ihre Siedepunkte oder durch Darstellung der Chlorderivate und anderer Verbindungen aus diesen. 2. Kohlenwasserstoffe, in welchen zwei oder mehr Kohlenstoff atome mit je zwei Bindungen untereinander verbunden sind (=C = C=). In diese Eeihe gehören die Kohlenwasserstoffe der Äthylen reihe (Olefine, Alkylene CnH 2n ), zum Theil auch solche der Ace-