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221 formgeruch. Bei einem unreinen Präparat färbt sich die Mischung braun, gleichzeitig entwickeln sich scharf und unangenehm riechende Gase. (Bouchut.) *) 4. Beim gelinden Erwärmen von reinem Chloralhydrat piit seinem doppelten Volumen concentrirter Schwefelsäure färbt sich die Mischung nicht: enthält es andere organische Substanzen, so findet Braunfärbung statt. 5. Zur Prüfung auf Chloralalkoholat erwärmt man gelinde eine Lösung von 0-5 g des zu untersuchenden Chloralhydrats in 10cm * * 3 Wasser und versetzt sie zuerst mit Jodjodkaliumlösung bis zur Braunfärbung, hierauf tropfenweise mit Kalilauge bis zum V erschwinden der letzteren. Bei reinem Chloralhydrat erzeugt jeder Tropfen der Kalilauge eine Trübung, doch wird die Flüssigkeit beim L mschiitteln wieder vollständig klar; alkoholhaltiges Chloralhydrat bleibt in Folge Ausscheidung von Jodoform trübe. (Hager.)-) 6. Behufs Nachweisung des Chloralhydrats in thierischen Flüssigkeiten unterwirft man dieselben entweder der Destillation und prüft das Destillat, oder man entzieht ihnen das Chloralhydrat durch mehrmaliges Ausschütteln mit Aether aus saurer oder neu traler Lösung. Petroleumäther, Benzin und Chloroform sind nicht anzuwenden. Bei der Untersuchung von Blut oder Harn empfiehlt es sich, diese zu destilliren; bei Untersuchung eines Mageninhaltes ist die Extraction mit Aether vorzuziehen. (H. Baron Tiesenhausen.) A. Ca sali 3 ) empfiehlt zur Nachweisung des Chloralhydrats in Milch, dieselbe nach Zusatz von concentrirter Kalilauge mit dem doppelten Eaumtheil Aether auszuschütteln. Der abgehobene Aether wird, mit seinem Drittel Eaumtheil Wasser gemengt, der freiwilligen Verdunstung überlassen. Die hierbei zurückbleibende Flüssigkeit enthält Chloralhydrat und Chloroform gelöst; mit derselben werden folgende Eeactionen ausgeführt: a) einen Theil prüft man mit ammoniakalischer Silberlösung; b) eine andere Probe erwärmt man mit alkalischer Kupfer lösung (Fehling's Lösung); c) den Eest mischt man mit Alkohol, entzündet die Mischung und prüft die Verbrennungsgase auf das Vorhandensein von Chlor wasserstoff. ’) Polyteehn. Notizbl. 1870. 94. Z. f. a. Oh. 1870. IX. 494. 2) Pharm. Centralh. 1870. 155. Z. f. a. Ch. IX. 493. 3 ) Z. f. a. Oh. 1884. XXIII. 604.