142 Thymollösung zur Untersuchung vor, so übergiesst man einige Tropfen derselben mit 1 cm 3 concentrirter Schwefelsäure, fügt einen Tropfen einer wässerigen Eisenalaunlösung (1 : 10) hinzu und erwärmt. Es bildet sich hierbei Thymolsulfonsäure, deren Eisensalz eine rothviolette Farbe besitzt. Das Absorptionsspectrum der Lösung zeigt ein breites Absorptionsband bei der Linie E. (Tab. YII.) 10. Löst man Thymol in der vierfachen Menge concentrirter Schwefelsäure, so erhält man eine gelbliche, bei gelindem Erwärmen rosenroth werdende Flüssigkeit; wird diese in das zehnfache Volumen Wasser gegossen und digerirt man diese Lösung mit einem Ueber- schuss von Bleicarbonat, so nimmt, nach dem Filtriren. die Flüssig keit auf Zusatz einer sehr geringen Menge Eisenchlorid eine blau violette Farbe an (Prüfungsvorschrift der Pharm, germ.). 11. Salpetersäure (5 Tropfen zu 5cm 3 wässeriger Thymol lösung) bewirkt beim Kochen Gelbfärbung und Trübung; bei einer Verdünnung der Thymollösung von über 1 : 2000 tritt nur Gelb färbung ein (Phenollösung zeigt nur bis zu einer Concentration von 1 : 1000 Trübung und Gelbfärbung. JE. Hirschsohn). 12. Übergießt man Thymol oder einige Tropfen einer wässe rigen Lösung desselben mit 1 cm 3 Eisessig und 5—6 Tropfen con centrirter Schwefelsäure, und fügt nun 1 Tropfen concentrirter Salpetersäure hinzu, wobei Erwärmung zu vermeiden ist, so erhält man eine blaue, bei grösseren Mengen von Thymol Dichroismus zeigende Lösung (roth bei auffallendem Licht). Phenol giebt hier bei eine rein violettrothe Lösung, Salicylsäure, Menthol, Camphol, Borneol geben keine Färbung (Lenken) x ). 13. Überschichtet man eine Lösung des Thymols in concen trirter Schwefelsäure mit einigen Tropfen einer alkoholischen Äthyl nitritlösung (Eyhnanns Reagens) * 2 ), kühlt ab und mischt dann, so erhält man eine Lösung, welche zuerst roth ist, hierauf grün wird. Diese Flüssigkeit bleibt beim Verdünnen mit concentrirter Schwefel säure grün, färbt sich aber auf Zusatz von Wasser roth, hierauf durch Ammoniak gelb. Wird die ursprüngliche grüne Flüssigkeit mit Eisessig verdünnt, so erhält man eine violett gefärbte Lösung Sowohl die grüne Schwefelsäure-, als auch die violette Eisessig lösung zeigen charakteristische Absorptionsspectra. (Tab. VII.) r ) Z. f. a. Ch. 1885. XXIV. 468. ans Pharm. Ztg. 29. 850. 2 ) Seite ISO.