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190 mit gut schließendem Glasstöpsel versehenes Fläschchen von ungefähr 50 cm 3 Inhalt etwa 3 g krystallisirtes Baryumhydroxyd, füllt das Fläschchen nahezu ganz mit Wasser an, bringt es mit dem Stöpsel auf die Wage und tarirt es. Nun bringt man etwa 1 cm 3 des Essigäthers in dasselbe, verschließt es gut mit dem Glasstöpsel und wägt. Hierauf überbindet man letzteren sorgfältig und erhitzt das Fläschchen einige Stunden in einem Luft- oder Wasserbade, lässt erkalten und prüft, ob der Geruch nach Essig äther verschwunden ist. So lange dies nicht der Fall ist, muss man das Erhitzen fortsetzen. Wenn der Essigäther vollständig zersetzt ist, spült man den Inhalt des Fläschchens mit Wasser in ein Kölbchen oder Becherglas, verdünnt mit Wasser auf ein Volumen von ungefähr 120 cm 3 und leitet Kohlendioxyd ein bis zum Verschwinden der alkalischen Reaction. Sodann erhitzt man zum Kochen, filtrirt ab, wäscht den Niederschlag von Baryum- carbonat mit heißem Wasser aus und bestimmt im Filtrate das nun als Acetat vorhandene Baryum durch Fällung mit Schwefel säure. 1 g Baryumsulfat entspricht 0754684 g Essigäther. Sollte der Essigäther auch freie Essigsäure enthalten, so muss die Menge derselben in einer besonderen Probe bestimmt und die derselben entsprechende Menge Baryumsulfat in Abzug gebracht werden. Zu diesem Zwecke schüttelt man eine gewogene Menge des Essigäthers mit in Wasser aufgeschlämmtem Baryum- carbonat, filtrirt ab und bestimmt das in Lösung gegangene Baryum durch Fällung mit Schwefelsäure. 1 g Baryumsulfat entspricht 0’514526i7 Essigsäure (CH 3 . COOH). Die quantitative Bestimmung des im Essigäther enthaltenen Wassers kann am besten nach der von Berthelot (Seite 174) an gegebenen Methode vorgenommen werden; dieselbe eignet sich auch ebenso gut zur Bestimmung des Gehaltes an reinem Essig äther, sowie auch an Alkohol und freier Essigsäure. 6. Salpetersaurer Glycerylester (Glycerintrinitrat, Nitroglycerin, Sprengöl, C 3 H-. (N0 3 ) 3 ). 1. In reinem Zustande farbloses, meist aber blassgelb ge färbtes, geruchloses Oel von anfangs süßlichem, dann brennendem und gewürzhaftem Geschmack. Es ist giftig; die Dämpfe verur sachen Kopfschmerzen; brennt, angezündet, ruhig mit rußender Flamme; explodirt heftig beim raschen Erhitzen (bei 257°, Cham-