344 chinon in 100cm. 3 Eisessig und versetzt 5cm 3 dieser Lösung mit einem Tropfen Pyrrol, so fiirbt sich die Flüssigkeit kirschroth. (V. Meyer.) 9. Schüttelt man Pyrrol mit Kaliumhydroxydlösung und setzt eine Lösung von Jod in Jodkalium hinzu, so fällt ein hell gelber, kleinkrystallinischer, in Wasser fast unlöslicher Niederschlag aus: derselbe ist Tetrajodpyrrol, C, J,. NH (Ciamician und Silber.)') 10. Beim Kochen mit Salpetersäure wird das Pyrrol zu Oxalsäure oxydirt. 15. Tertiäre Amine (Nitrilbasen). A. Allgemeine Eigenschaften. 1. Die tertiären Amine der Fettreihe sind farblose, unzersetzt siedende Flüssigkeiten; sie riechen nach Häringslake, reagiren alkalisch, lösen sich in Wasser und bilden mit Säuren beständige, in Wasser leicht lösliche Salze. Sie sind starke Basen, welche aus Lösungen von Metallsalzen die Metalloxyde ausfällen. 2. Mit Chloroform. Schwefelkohlenstoff, Benzoyl- chlorid, salpetriger Säure, Aldehyden. Brom und Alkali. Zinkäthyl reagiren die tertiären Amine nicht. 3. Mit Schwefeltrioxyd verbinden sie sieh zu neutralen Anbydroverbindungen: N (C 2 H 5 ) 3 + SO :! = (C 2 H 5 ) 3 N S0 2 .0 4. Mit Jodmethyl und -äthyl vereinigen sie sich direct zu Ammoniumjodiden, welche sich mit Jod zu gefärbten Körpern verbinden und bei Behandlung mit Silberoxyd und Wasser in geruchlose, stark alkalisch reagirende Ammoniumhydroxyde übergehen, deren wässerige Lösung sich wie eine Alkalilauge verhält. 5. Die salzsauren Salze der tertiären Amine zerfallen bei der trockenen Destillation in Alkylchlorid und Imidbasen (A. W. Hof mann): (C* H.) 3 N. HCl = C 2 H 5 CI + (Co H ä ) 2 NH 6. Versetzt, man die angesäuerte Lösung ihrer Salze mit Ferrocyankalium, so entstehen in Wasser schwer lösliche Niederschläge, welche aus den ferrocyanwasserstoffsauren Salzen der tertiären Amine bestehen. (E. Fischer.) 2 ) 7. Mit Pikrinsäure geben die Nitrilbasen in Wasser schwer lösliche Verbindungen. ') Berl. Ber. XVJH. 1766. 2) Ann. Chem. Pharm. 190. 185.