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330 Die Zahlen lehren uns, daß 1. die Thiere, wenn ihnen Futter in überflüssiger Menge vorgelegt wurde, vom Stroh (jeglicher Form und Zubereitung) niemals soviel Masse zu sich nahmen, als von dem Normal-Futter-Heu; 2. daß sie vom harten, trocknen Strohhäcksel weniger verzehren, als vom weichen, feuchten und warmen Brühhäckscl oder vom Siedestroh: 3. daß das edlere und seiner organisirte Thier Nr. 1 vom trocknen Strohhäcksel noch weniger verarbeiten konnte oder wollte, als das gröbere Thier Nr. 2, obgleich sein Futterbedarf, wie die Heuperiode zeigt, mindestens ebenso groß war, wie der von Nr. 2. Der tägliche freiwillige Verbrauch beider Thiere während der Strohperioden verhielt sich in abgerundeten Zahlen Trocknes Stroh Brühhäcksel Siedestroh bei Nr. 1 --- 1v : 12 : 13 bei Nr. 2 -- 10 : II 12 (Fortsetzung folgt.) Zur Statistik der tandw. Versuchs-Stationen. Station Liebwert». Das Comito für die agriculturchemische Versuchs-Station zu Lieb- werd in Böhmen hat mit dem Jahre 186S seine Thätigkeit begonnen*). Dasselbe besteht unter der Oberleitung des Herrn Wirthschaftsrath und Güter-Central-Director Komers aus den Herren: Prof. vr. v. Gohren als Chemiker und Referenten, Prof. Leydhecker, Oekonomie-Verwaltcr Dörre und zweien Assistenten. Ueber die Arbeiten der Station werden von jetzt an regelmäßige Berichte ausgegeben werden. Gegenwärtig sind folgende Untersuchungen und Versuche im Gange: Betreffend die Thierproduction: l. Bei Melkvieh, a. Welchen Einfluß übt das veränderte Näbrstoffver- hältniß auf qualitativen und quantitativen Milchcrtrag? Folgende Nähr- stoffverhältnipe gelangen zur Anwendung 1:10, 1:6, 1:4, 1:2. d. Welches Quantum ist bei steigenden Futtermengen die Grenze, wo ein Plus von Futter den Milchertrag nicht mehr steigert? — II. Bei *) siehe Bd. VII. S. 74.