60 Thoncrdehydrat und Eisenoxydhydrat allein, haben die Gesammt- wirkung einer Ackererde keineswegs, und ebensowenig die wasserhaltigen Silicate, Aluminate und basischen Salze der Thonerde sür sich allein. Ich komme also schließlich wie Way, Raute nberg und Heiden zu der Ueberzeugung, daß die Salze durch chemische Wirkung und nicht durch Flächenattraction in der Ackererde zerlegt werden, aber doch zu dem wesentlich anderen Schluß: „daß das Binden der Säu ren und Basen durch den doppelten Einfluß der Hydrate lizOz -si xLO und der kieselsauren und phosphorsauren Salze geschieht. Jene Hydrate binden die Säuren, die Silicate und phosphorsaure Thonerde die Basen. Aus der Lösung des phosphorsaurcn Kalis nehmen Eisen-und Thon erdesilicate und Thonerdealuminate Phosphorsäure und Kali auf. Mit der Annahme, daß Thoncrdehydrat und Eisenoxydhydrat bei gleichzeitiger Gegenwart von einem Thonerdesilicat, sei dieses ein einfaches oder ein Doppelsilicat, die in der Bodenflüsfigkeit gelösten Salze zersetze und in deren Basen und Säuren sich theilen, stehen sämmtliche von Herrn v. Pochwissncw bei der Schwarzerde gefundenen Thatsachen nicht bloß qualitativ, sondern auch quantitativ im Einklänge und auch folgende Be merkung, die Rautcnbcrg, der doch schließlich die Wirkung der Acker erde auf deren Gehalt an wasserhaltigen Silicaten zurückwies, macht. Sic lautet wörtlich: „Ich selbst habe mich seit längerer Zeit vielfach mit Absorptionsversuchen beschäftigt, die zum Theil bereits in den: „Journal für Landwirthschaft" N. F. Bd. 7, S. 49 veröffentlicht sind. Diese Untersuchungen schließen sich 'an die Ar beiten von Henneberg und Stohmannn an. Die letzteren benutzten zu ihren Versuchen immer eine und dieselbe Erde, während ich dagegen in ihrer Zu sammensetzung möglichst verschiedene Erdarten anwandte, um zu Prüfen wie mit Aenderung der Zusammensetzung der Erde ihre Absorptionsfähigkeit sich ändert und welchen Einfluß die einzelnen Bestandtheile derselben auf die Absorption ausüben. Ich fand durch diese Versuche, daß das Thonerde (LlzOzs-und Eisen oxyd (^Oz) - Hydrat der Erde anscheinend einen sehr bedeutenden Einfluß auf die Absorption haben, denn während die Quantität der übrigen Bestandtheile in den angewandten Bodenarten in der größten Mannigfaltigkeit wechselte und zwi schen ihnen und der Absorption nicht die geringste gesetzmäßige Beziehung zu entdecken war, zeigte sich eine auffallend genaue Proportionalität zwischen der letz tem und dem Thonerde- und Eisenoxydhydratgehalt derselben, so daß mit der Zu- oder Abnahme des Gehalts der verschiedenen Erden an diesen Substanzen auch sehr regelmäßig ihre Absorptionsfähigkeit stieg und fiel, dergestalt daß, wenn dieselbe sür eine Erde bestimmt war, sie sich für die anderen Erden aus ihrem Thonerde- und Eisenoxydgehalt nach einer einfachen Proportion berechnen ließ. Das Ergebniß dieser Rechnung war folgendes: