mit Kohlensäure gemengten Sauerstoffs auf die Pflanze neue Versuche angestellt. Bekanntlich hat de Saussurc gezeigt, daß in reinem Sauerstoff und in Luft, die stark mit Kohlensäure beladen ist, Pflanzen nicht gedeihen. Wir stellten uns die Frage, ob bei vollständiger Ernährung der Pflanzen mit gesunden Wurzel», cs sich ebenso verhalte, brachten sie in zweckmäßige Lösungen und sperrten sie in Glasglocken und Glasröhren mit jenen Gasen und Gemengen derselben ein. Wir erhielten nur Be stätigungen der de Saussure'schcn Angaben. 4) Wurden gemeinschaftlich von Herrn vr. Lin dt und mir einige auf Felsen gewachsene Flechten auf ihre Mincralbestandtheile unter sucht und die Aschen derselben mit der derselben, auf Baumrinde gewach senen Speeics verglichen. Der sehr niedrige Gehalt an Phosphorsäure, den ich in läc-twu osoulentus aus der Sahara fand, gab hierzu Veran lassung. Es zeigte unsere weitere Untersuchung, daß auf Stein wach sende Krustcnflechtcn, wie Lsoanora seruxosa, ebenfalls einen äußerst geringen Phosphorsäuregchalt haben. Flechten mit blattartigem Thallus, wie k^roxllora xustnlata, haben den in Pflanzenorganen gewöhnlich verkommenden Gehalt. 5) Wurden größere Arbeiten über das Verhalten der Pflanzennäh renden Salze zur Ackererde ausgeführt. Es geschah dies in der Uebcr- zeugung, daß die Cultur der Pflanzen in wässrigen Lösungen nur als ein Mittel zum Vorstudium der Pflanzcnernährung angesehen werden kann, und daß die letzte Aufgabe immer die Erforschung der Ernährung durch die fruchtbare Ackerkrume bleiben wird. Dahin zielten bereits die im III. Bande S. 109. 201 und im IV. Bande S. 69. 80 von Herrn Wolf und mir veröffentlichten Unter suchungen über Bestimmung und Vorkommen des Ammoniaks in den Wässern und über sein Verhalten im Boden. Wir kamen damals so weit, zu erkennen, daß der Thon die wich tigste Rolle bei der Absorption des Ammoniaks im Boden spielt. Henneberg und Stohmann hatten über das Verhalten des Ammoniaks zur Ackererde schon vor uns gearbeitet und Peters über das Verhalten einiger Kalisalze zu derselben Beobachtungen gemacht. Es lag aber bei alledem noch die Nothwendigkeit vor, über sämmt- lichc Salze, welche bei der Ernährung der Pflanze eine Rolle spielen, zu erperimentiren.