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Oel empfangen und war vollkommen trocken. Wir stellten nun sofort fest, daß eine Beschädigung der Steuerung und des Kreuz kopfes noch nicht vorlag und kühlten die erhitzten Stellen gut ab, worauf dann, nachdem die Flächen gut geölt waren, die Maschine ohne Schwierigkeiten wieder anlief. Bei einer anderen Maschine, die die Gewohnheit hatte, bei Belastung öfters stehen zu bleiben, fanden wir, daß der Grund in einem beschädigten Auspuffventil lag, das einen bedeutenden Teil des explosiblen Gemischs unbenutzt aus dem Zylinder heraus ließ, so daß dadurch die Leistungsfähigkeit der Maschine natur gemäß enorm reduziert wurde. Nachdem ein neues Ventil ein gesetzt war, hatten die Stillstände dauernd ihr Ende erreicht. Eine andere Maschine, die ebenfalls an dem Uebel des plötzlichen Stillstandes litt, besaß einen vollkommen zerfressenen Ventilsitz, der eine gute Kompression nicht zustande kommen ließ. Als das Ventil wieder gut eingeschliffen war, war das Uebel mit einem Mal behoben. Wir finden so zahlreiche Maschinen mit ausgeleierten Zylindern, schlecht passenden Kolben und un passenden Kolbenringen, daß es ein Wunder ist, daß dieselben nicht öfters stehen bleiben und sich noch immer so relativ gut belasten lassen. Manchmal ist die Sache tatsächlich so schlimm, daß eine solche Maschine nur überhaupt sich selbst in Gang zu halten vermag, ganz abgesehen von irgend welcher nützlichen Belastung. Neue Kolbenringe, ein neuer Kolben und Nachbohren des Zylinders find hier Mittel, die die Maschine sofort von ihrem Uebel heilen. Sehr übel daran ist eine Maschine in der Hand von Leuten, die stets irgend etwas an ihr justieren oder verbessern wollen, ohne zu wissen, warum und wie. Wir haben Maschinen gesehen, die derart justiert waren, ein Stück Leder hier, ein Keil, ein Bindfaden dort, hier ein Hilfsring an dem Ventil und dort wieder jenes, daß schließlich die arbeitenden Teile kaum noch zur Wirkung kommen konnten, daß gar die Funkenzündung dauernden Kontakt zeigte, so daß ein dauernder Kurzschluß der Zündbatterie vorhanden war. Wenn wir die Keile, Leder, Ringe und alle die sonstigen Justiermittel wegnehmen und die Maschine wieder in ihren ursprünglichen Zustand zurückversetzen, dann sind die Schwierigkeiten des Anlassens verschwunden, die Maschine arbeitet gut und zeigt keine Neigung zum Stehenbleiben. Sehr oft ist Zündung der schuldige Teil. Eine etwas lose Drahtverbindung, eine erschöpfte Batterie, irgend ein Kurzschluß, der die Zündungs spannung nicht an der Zündstelle zur Wirkung kommen läßt, sind Uebelstände, die oft ebenso leicht beseitigt werden können, wie sie schwerwiegende Betriebsnachteile mit sich führen. Wir erinnern uns einer Maschine, die auch das Uebel des Stehenbleibens im besonderen Maße zeigte. Wir sahen überall nach und fanden alles, auch die Zündung, in guter Ordnung. Schließlich verfolgten wir auch die Auspuffleitung und fanden, daß sie . 10 rn hoch, d. h. die volle Höhe eines dreistöckigen Gebäudes, mit einem Schalldämpfer am Ende über Dach geführt worden war. Dieses senkrechte Standrohr war mit einem noch etwa 3 na langen Rohr, das von der Maschine bis außerhalb des Gebäudes führte, verbunden. Wir fanden nun, daß der Schalldämpfer total voll Ruß war. Wir lösten nun die Ver bindung des hohen Standrohres mit dem horizontalen Auspuff rohr und ließen die Maschine einfach ins Freie auspuffen. Plötzlich waren alle Schwierigkeiten verschwunden und die Maschine lief gut. Der Schalldämpfer wurde nun von dem Standrohr entfernt, gereinigt und an das horizontale Auspuffrohr ange schraubt, wonach dann der Auspuff dauernd so gelassen werden konnte. Hieraus ergibt sich, daß für jeden Fall unnötig lange Auspuffrohre vermieden werden müssen und daß mindestens von Zeit zu Zeit kontrolliert werden muß, ob der Auspuff unbehindert vor sich gehen kann. s Bei anderen Maschinen wieder zeigt sich, daß sie in ihren Steuerungsteilen oft völlig ausgeleiert sind. Namentlich sind es hier die unrunden Scheibenteile, die öfters sehr abgenutzt sind, so daß die Ventile zu spät öffnen und zu früh schließen, und so der Maschine sozusagen den Lebensodem abdrosseln. Sie kann das Gasgemisch nicht ordnungsgemäß ansaugen und die Abgase nicht ausstoßen, sodaß der Zylinder stets teilweise mit verbrannten Gasen gefüllt bleibt. Eine Auswechselung der abgearbeiteten Steuerungsteile setzt die Maschine wieder in tadellosen Zustand. Aehnlich wirken auch verbogene Steuerungshebel, die ebenfalls dazu führen, daß die Ventile nicht rechtzeitig geöffnet und geschloffen werden. Schlechte Kühlung ist ferner auch ein Grund, der zu Betriebs-Stillständen Veranlassung geben kann. Der Zylinder wird dann so heiß, daß das Schmieröl verbrennt, daß Vor zündungen eintreten und daß sich schließlich der Kolben im Zylinder festfrißt. Derartige Ueberhitzungen im Zylinder können eintreten, selbst wenn die Kühlung sonst in Ordnung ist. In diesem Falle sind Vorzündungen oft der Grund, die ihrerseits durch schlechtwerdende Auspuffventile herbeigeführt werden können. Wir haben hiermit nun natürlich nicht alle Ursachen auf gezählt, die jemals auftreten könnten; lediglich eine Reihe der am häufigsten auftretenden Uebelstände sollte damit skizziert sein, damit wenigstens in diesen häufigsten Fällen ein gewisser An halt vorhanden ist. Sehr oft natürlich kommen noch andere Ursachen vor, die sich in der Regel aber auch auffinden lassen. Es ist nicht zu vergessen, daß jede Maschine und jede Anlage ihre Besonderheiten hat, die dazu zwingen, auch bei Betriebs störungen und bei dem Suchen nach dem Grunde derselben stets zu individualisieren. Feuersichere Verlegung elektrischer Leitungen. Von allen anderen Beleuchtungsarten in bewohnten Ge bäuden bietet wohl die elektrische erhöhte Sicherheit gegen Feuers gefahr. Notwendig ist jedoch dazu, daß die Installation solcher Anlagen den Anforderungen der neuzeitlichen Technik entsprechend ausgeführt wird, das heißt, die stromführenden Leitungen müssen sachgemäß sowie auch dauerhaft verlegt werden. Die Sicher heitsvorschriften des Verbandes Deutscher Elektrotechniker bieten nun genügenden Anhalt für die Installateure elektrischer Anlagen, so daß nur selten Anlagen gefunden werden, die den Ansprüchen nicht genügen. Ein guter Teil dieser Erfolge ist auch den immer mehr in Anspruch genommenen Elektrizitätswerken zuzuschreiben, die bei Anschlüssen an ihre Zentrale den Installateuren die Aus führung einfach vorschreiben und darauf achten, daß dieselben obigen Sicherheitsvorschriften gemäß hergestellt werden. Fig- 1. Die früher übliche Verlegung der Leitungen mittels Porzellanrollen verschwindet glücklicherweise und macht immer mehr der in Jnsolierrohren Platz. Bekanntlich unterscheidet man bei Verlegung von Hausleitung zwei Arten, und zwar die Verlegung über dem Verputz, sowie die unter dem Verputz. Von einer auf der Wand gelegten Leitung wird neben ausreichender Isolierung Festigkeit und soweit als möglich gefälliges Aussehen verlangt. Hierzu bietet nun die Verlegung der Leitungen in Jsolierrohre (nach System Bergmann) das denkbar beste Material. Durch Einführung derartiger Jsolierrohre in Deutschland hat sich die Firma Bergmann-Elektrizitäts-Werke, Aktien gesellschaft (Abt. T), Berlin, unleugbar ein großes Verdienst er worben. Die Jsolierrohre nach System Bergmann, welche ur sprünglich nur aus imprägniertem Papier hergestellt wurden, haben später einen dünnen Schutzmantel aus Messingblech erhalten, wodurch dieselben auch nach außen hin feuersicher wurden. Im Innern der Rohre ist es unmöglich, selbst bei Kurzschluß oder auch Ueberlastung der Leitungen, eine Entzündung hervorzu bringen. Zur Verlegung unter dem Verputz verwendet man Jsolierrohr mit Stahlpanzer, welches allen Ansprüchen, die während der Bauperiode an solche gestellt werden, vollauf genügen.