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Gvearland MonarszertfMvrft füo Setmatfovfrhimg, Geimatpftege u.Vevtetfvsloervung Mtttettungsvlatt des Vevdandes „Lusatta" dev Sumvoldt-, volksvttdungs- und Gevlegsoeeetne dev Sdeolaufltz, sowie aurtz deo GesettsMast Mv Lauftveo Swvtsttum Jeder unberechtigte Nachdruck aus „Grenzlanö Oberlausitz" wird strafrechtlich verfolgt. — Manuskripten ist Rückporto beizufüllen, da sonst Anspruch auf Rücksendung nicht besteht. — Schriftlcitung und Geschäftsstelle ist Reichenau,Sa., Fernsprecher: Reichenau 3VU — Grfüllungsork und Gerichts stand für Bezieher u. Inserenten ist Reichenau. — Postscheckkonto: Leipzig Nr. 27 534. — Bankverbindung: Gewcrbebank u. Girokaste Reichenau iuc>5 Dezugspr cis: Vierteljährlich 75 Pf.— Für die dem „Lusaria"-Berband angeschlost«rieu.Lereinsnülglieder stellt stch der vierteljährliche Bezugspreis auf nur 35 Pfg. — Anzeigenpreis für die Millimeterhöhe und 46 mm Breite 7 pfg. — Zur Zeit ist Preisliste 1 gültig. Kummvv 2 iS. Sevvuav igAH 17. Jahrgang Lauten unc! Denkmale clek keimst im §piegel c!ek Lkclge!c!iiclite Von 2 0 sl Sitte. Tausend Fäden verknüpfen den in den zahlreichen Brüchen gewonnenen Baustein der Heimaterde mit heimatlicher Kunst und heimatlicher Bauweise. Überall da, wo er gebrochen wird, bestimmt er die architektonischen Wiesenszüge des Landes im weiten Umkreis. Bodenständige Gotik mußte sich da entwickeln, wo Sandstein die Berge formt, und daß im Norden und Osten des Reiches die Bauherren mit dem rohen roten Ziegelstein als Baumaste vorlieb nehmen mußten, ist auf das innigste durch die Natur des- norddeutschen Bodens bedingt, dessen leh mige Ablagerungen der Eiszeitgletscher den festen felsigen Untergrund als schützende Decke verhüllen und für eine tech nische Verwendung unmöglich machen. Drückt nicht auch Thüringens Dachschieferindustrie der Landschaft Merkmale auf? Keinem, der Deutschland kennt, wird diese Eigenart ent gangen sein. Überall werden Bodenart und Bauweise ein ein heitliches Ganzes bilden. Unsere Lausitz ist -das Land der Gra nite, — bodenständiger Baustein vom Prachtpalast herab bis zur kleinsten Hütte. Oallendche stißl de uf Granit! Oeb dr de Berge oaguckst, die jeds gerne sttt, und stucherst nei — ploatz! — hackste ns Granit! Scho's egne Hoisl oa, o, ivu d'ch eigemitt't, su freundlich, wic's dich oaguckt, 's ös Granit! Und froist de, wu dr Pfoarr'r an Sunnt'ge stitt: De ganze Kerche, o de Kanzel, oalls Granit! Dr Kratschn-Stoammtisch, wu su moiuchs ausgebrütt't, ös nntern Hulze und zengstrim nischt wie Granit! (Kurt Walter, Löbau.) Und doch verschafften wechselnder Geschmack, nicht zuletzt auch die verbesserten und damit billigeren Transportverhält- niste auch dem fremden Baustoff Eingang. Nur so konnte stch im Lauf der Zeit eine Vermischung bodenständigen Gesteins mit eiugeführtem (Material einstellen, deren 'Wechselwirkung in unserer Südlausttzer Heimat zu verfolgen ein überaus loh nender Versuch ist. Durch die Straßen der Stadt Zittau wollen wir wandern. Unsere Aufmerksamkeit soll heute diesem fremden Stein gelten. Den Türportalen, den steinernen Brük- kenpfeilern, den Bauten der Industrie uns des öffentlichen Lebens, den Denkmalen, ja selbst -den Grabsteinen unserer Friedhöfe gilt unser Weg. Mas unv woher bist du? wollen wir den Stein fragen, und er wird uns viel zu erzählen wissen. So können wir Erdgeschichte inmitten oes Hastens uns Treibens der Stadt, im grünen Ring ihrer Anlagen oder in der Stille ihrer Friedhöfe erleben — Erdgeschichte am Bau stein. Zusammenhänge der wirtschaftlichen Verwendung, der geeigneten Auswahl bestimmter Steinsortcn für bauliche Zwecke, das tiefere Verständnis für einen Schaffensbereich, der vielen Tausenden deutscher Volksaenosten im Bruch, in den Schleifereien oder in den Bildhauerwerkstätten Arbeit und Brot gibt, zeigen Geologie einmal von der praktischen, nutz baren Seite. Wohl den wenigsten, deren Weg tagtäglich am I 0 2 er - Ehrenmal vorüberführt, dürfte es bekannt sein, daß sein rötliches, durch die großen Feldspateinsprenglinge ausgezeichne tes Gestein der gleiche Baustoff wie oer des Leipziger Völker schlachtdenkmals ist, nämlich der B c u ck a e r Granit- porphyr, der unweit Leipzigs in einer die Braunkohlen schichten und Eiszeitablagerungen durchragenden Kuppe bei Beucha in großen Steinbrüchen gewonnen wird. Hochwertiges Baumaterial, das unseren Toten des großen Ringens gewid met wurde! Seine Entstehung verdankt der Beuchaer Granit porphyr wie alle Porphyre der nordwestsächstschen Landschaft den gewaltigen Lavaergüssen der Rotliegendzeit. Zn überaus großer (Menge find seit etwa der (Mine des vergangenen ZahrhundertS norwegische und schwe dische G e st e i n e zu Denkmalssockeln, Grabdenkmalen und Grabplatten in Verwendung-